Wie umgehen mit "belasteter" Musik?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von bebob99, 22.September.2017.

  1. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Wo hast du das denn her ?
     
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  2. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Es gibt auch linke Verschwörungstheorien.
     
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  3. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Mit dem Begriff es Stolzes habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Diese Melange aus (Selbst)Zufriedenheit, Achtung, Ehrung, Anerkennung, Ausgrenzung ist mir besonders im Zusammenhang mit Staaten nicht geheuer. Auch ist es mir mit zu vielen manchmal leeren Ritualen verbunden. Siehe Flaggenstreit in den USA. Damit ein Land zu "lieben" habe ich deutlich weniger Probleme. Vielleicht weil damit keine deutliche Ausgrenzung anderer verbunden ist. Wie auch Roland schon schrieb, kann ich nicht einfach auf mein Land stolz sein, aber ich kann es schon lieben und sei's nur dafür, dass ich hier haltlos gegen die Regierung schimpfen oder agitieren kann , ohne dabei meine Freiheit und das Leben zu riskieren.
    Ein Gröfaz war im Augenblick des Blitzkrieges sicherlich furchtbar stolz. 1944/45 dann nicht mehr. Und geliebt hat er sein Land nie!
    LG quax
     
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  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Genau. Das ist ein ganz wichtiger Unterschied, der oft nicht gesehen wird.

    LG Helmut
     
  5. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Da bin ich aber froh, dass ich froh und stolz unterscheiden kann. :D
    Meine Mutter ist stolz, weil sie mir den Unterschied beibringen konnte.:)

    LG
    Pil
     
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  6. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Wer geht denn zur Bundeswehr? Menschen die einen Hasng zu Waffenund Gewalt haben. Die sind bei den Faschisten zu finden. Dann noch einige die keinen anderen Job bekommen. Ich bin kein Aluhutträger. Ich sehe die Burschen gelegentlich wenn sie in Uniform nach Hause fahren. Linke jedenfalls und Huumanisten wird man beim Bund kaum finden.
     
  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Gute Absicht bedeutet nicht automatisch, dass Du auch mit allem recht hast. Und leider auch nicht, dass Du mit allem gerecht bist.
    Die Sätze:
    "Alle Asylanten sind Kriminelle"
    und
    "Alle Bundeswehrsoldaten sind Faschisten"
    sind für mich gleich schlecht und falsch !
     
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  8. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Faschisten im Tarnanzug und dunkelheutiger Asylant sind nachts gleichberechtigte Verkehrsopfer.
    Schuldig ist aber der Fahrer!
     
  9. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Und was ist dann mit den hellhäutigen Asylanten?
     
  10. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Die sind bei Tageslicht gefährdet.
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich war 12 Moante bei diesem Verein, '84/'85. Das sehe ich anders, ganz anders.
    - Hang zu Waffen und Gewalt: Fehlanzeige. Schießplatz war i.A. unbeliebt.
    - Faschisten: keinen kennen gelernt
    - interessante soziale Studien mit Leuten, mit denen ich sonst nie vorher richtig zu tun hatte
    - lernte das Konzept des 'Zivilversagers': jemand, der im 'normalen' Leben nicht zurecht kommt (diese Spezies gibt es allerdings auch bei Lehrern und anderen Gruppen)
    - und so Manches mehr an menschlichen und allzumenschlichen Eigenschaften

    Caveat: Ich war bei der Luftwaffe. Alle Soldaten sitzen im selben Boot. Die Marine gibt den Kurs, die vom Heer rudern und die Herren von der Luftwaffe fahren Wasserski. :)

    Grüße
    Roland
     
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  12. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    @Roland , das war zur Zeit der Wehrpflicht.

    Heute sind das alles Freiwillige, da kann man schon die Frage stellen warum man sich diese Beschäftigung aussucht.
     
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Nun die Bundeswehr hat eine staatliche Aufgabe und hat auch Nachwuchssorgen. Ich weiß aber, dass sie dennoch viele Kandidaten nicht nimmt.

    http://bundeswehr.journalistenschule-ifp.de/protokolle/index.html
     
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  14. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Es wurden keine Einschränkungen gemacht: "Wer geht denn zur Bundeswehr? Menschen die einen Hasng zu Waffenund Gewalt haben." Das ist so meiner Erfahrung in der Allgemeinheit einfach falsch. Darum genau ging es mir.

    Grüße
    Roland
     
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  15. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Hi Gerrit,

    zu deiner Antwort auf meinen Beitrag http://www.saxophonforum.de/threads/wie-umgehen-mit-belasteter-musik.34972/page-6#post-441757

    Natürlich ist das von Belang. Nur wenn du diesem Personenkreis die Deutungshoheit über bestimmte Begriffe zugestehst, hast du natürlich schlechte Karten. s,a. http://www.saxophonforum.de/threads/wie-umgehen-mit-belasteter-musik.34972/page-6#post-442110
    Und dann ergibt sich nebenbei, das jeder, der diese Begriffe benutzt, in diese Ecke assoziiert wird. Gefährlich, uU perfide.

    [/QUOTE]
    Ich muss sagen: mir gehen diese Gedankengänge etwas zu weit. Worum geht es denn eigentlich? Möchten wir Mitgefühl zeigen, verloten und verstehen woher wir kommen (und möglicherweise künftig gehen) oder uns um unsere eigenen Befindlichkeiten drehen?[/QUOTE]

    Das frage ich mich allerdings auch. Verstehen woher wir kommen und wohin es geht, ganz genau. Und dabei akzeptieren, das es in dem Kontext verschiedene Möglichkeiten und Meinungen gibt, damit umzugehn, und die ebenfalls durchaus gutwillig sind. Und nicht einen Ansatz zu diskreditieren, der anders ist als der eigene.

    Ja, gut, völlig nachvollziehbar. Nur, was willst du damit sagen? Das Trauer (-Arbeit) der einzig richtige Weg ist, und allen anderen Herangehsweisen da nichts zu suchen haben? Und ich soll mich gefälligst da raus halten?

    Ich sehe da keinen Gegensatz, sondern ein und. Die Wichtigkeit des Trauerns habe ich gerade explizit betont, nichts destotrotz lasse man doch den Verstand trotzdem angeschaltet. Die Geschehnisse emotional zu verabeiten, das Zulassen des Schmerzes und der Schuldgefühle. Um den Schmerz dann zunehmend hinter sich zu lassen, um wieder freier im Leben zu sein. Trauerarbeit eben.
    Und IMHO, dabei das Verstehen, das möglicherweise im Zuge der Verarbeitung auch Überreaktionen, Kompensationen, also was ich mit Nötigung zur Betroffenheit meine usw, die sich aber im Laufe der Zeit auch lösen können, hoffentlich.

    Es ist passiert und kann nicht ungeschehen gemacht werden, doch es kann verarbeitet werden. Und das Leben geht weiter.

    Das bedeutet NICHT Vergessen oder Verdrängen, gerade eben nicht. Eine Einordnung in geschichtliche Abläufe inklusive des Verstehens, daß der bewusste Versuch ein ganzes Volk auszulöschen noch über andere Greueltaten hinaus eine besondere Qualität hat. Aber auch ein gesunder Abstand zu den Geschehnissen, niemand heute trägt daran noch Schuld.




    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  16. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ich muss sagen: mir gehen diese Gedankengänge etwas zu weit. Worum geht es denn eigentlich? Möchten wir Mitgefühl zeigen, verloten und verstehen woher wir kommen (und möglicherweise künftig gehen) oder uns um unsere eigenen Befindlichkeiten drehen?[/QUOTE]

    Das frage ich mich allerdings auch. Verstehen woher wir kommen und wohin es geht, ganz genau. Und dabei akzeptieren, das es in dem Kontext verschiedene Möglichkeiten und Meinungen gibt, damit umzugehn, und die ebenfalls durchaus gutwillig sind. Und nicht einen Ansatz zu diskreditieren, der anders ist als der eigene.



    Ja, gut, völlig nachvollziehbar. Nur, was willst du damit sagen? Das Trauer (-Arbeit) der einzig richtige Weg ist, und allen anderen Herangehsweisen da nichts zu suchen haben? Und ich soll mich gefälligst da raus halten?

    Ich sehe da keinen Gegensatz, sondern ein und. Die Wichtigkeit des Trauerns habe ich gerade explizit betont, nichts destotrotz lasse man doch den Verstand trotzdem angeschaltet. Die Geschehnisse emotional zu verabeiten, das Zulassen des Schmerzes und der Schuldgefühle. Um den Schmerz dann zunehmend hinter sich zu lassen, um wieder freier im Leben zu sein. Trauerarbeit eben.
    Und IMHO, dabei das Verstehen, das möglicherweise im Zuge der Verarbeitung auch Überreaktionen, Kompensationen, also was ich mit Nötigung zur Betroffenheit meine usw, die sich aber im Laufe der Zeit auch lösen können, hoffentlich.

    Es ist passiert und kann nicht ungeschehen gemacht werden, doch es kann verarbeitet werden. Und das Leben geht weiter.

    Das bedeutet NICHT Vergessen oder Verdrängen, gerade eben nicht. Eine Einordnung in geschichtliche Abläufe inklusive des Verstehens, daß der bewusste Versuch ein ganzes Volk auszulöschen noch über andere Greueltaten hinaus eine besondere Qualität hat. Aber auch ein gesunder Abstand zu den Geschehnissen, niemand heute trägt daran noch Schuld.




    http://www.swing-jazz-berlin.de/[/QUOTE]


    Man kann Probleme solange sophistisch hin und her diskutieren bis alles in völlige Beliebigkeit der Sichtweise abgleitet. Spätestens wenn man einmal im Kontakt mit Überlebenden des Holocausts stand, spürt man, wo die Grenzen eines Diskurses stehen und wo und wann die intelektuellen Relativierungen, Positions- und Perspektivkorrekturen die Empathie verlassen.
     
  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Der Thread ist ja inzwischen genauso politisch, wie der "Bundestagsthread"....und warum?

    Weil es Zusammenhänge gibt.

    Seit 1949 haben wir das erste mal wieder eine rechte/rechtsnationale, ja rechtsradikale Partei im Bundestag.

    Wir diskutieren hier über Schuld (die wir hier nicht mehr haben) und Verantwortung (die wir natürlich haben)...
    ....und lassen es zu, (wir alle, Wähler, Medien, Politiker, Parteien) daß so eine braune Truppe in den Bundestag einzieht.....:mad:

    Für mich erschreckend!

    CzG

    Dreas
     
  18. Gerrit

    Gerrit Guest

    Das ist gewiss treffend beobachtet. Für mich gibt es, wie ich hier an anderer Stelle bemerkte, keine Denkverbote. Ich halte den Begriff „Denkverbot“ nach wie vor für irreführend und töricht. Ich bin aber überzeugt: die Erinnerung an diesen grausamen Abschnitt der Geschichte sollte den Leidenswegen der Opfer entsprechen. Deswegen steht mich mich außer Frage, daß neben dem Verständnis der geschichtlichen Abläufe und Zusammenhänge, aufrichtiges Mitgefühl angemessen bleibt.
     
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  19. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... ich versuche es einmal so: wenn ich, bevor ich Anteil nehme, Mitgefühl oder Verständnis zeige, erst ausführlich meine eigene Lage, ggf. aufgrund späterer Geburt Schuldunfähigkeit besprechen muss, dann stimmt da für mich etwas nicht. Ich stelle mir vor, daß die wirklich Betroffenen mir, dem Nachfahren möglicher Täter, ohnehin keinerlei Schuld zuweisen und die umständlichen, langen Gedankengänge nur die Annäherung und das offene Mitgefühl verhindern oder verzögern...
     
  20. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Deutsche Befindlichkeiten:
    Sie hat Heimat gesagt
    http://www.spiegel.de/politik/deuts...en-den-weg-nach-rechts-kolumne-a-1172047.html

    Mir fiel noch ein anderer Artikel im Umkreis des Themas auf, den finde ich leider nicht mehr. Scheint jedenfalls derzeit Thema zu sein.




    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
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