Persönliche Eindrücke zu den Tenor-Mundstücken: Blatt: Gonzalez 3 Zagar Cool (Metall): Es sieht sehr elegant aus, dunkelgrau/silber. Leicht ist es auch, ich weiß nicht, aus welchem Material es besteht, es scheint eine spezielle Alu-Legierung zu sein. Gespielt habe ich mit einer Rovner-Blattschraube, Metall täte dem Mundstück nicht gut, der Überzug verkratzt leicht. Die tiefen Töne kamen zuerst überhaupt nicht. Lösung: das Mundstück muss etwas weiter in den Mund als gewohnt, dann klappt es. Die Ansprache insgesamt ist ok. Es lässt sich über alle Register sauber spielen und kontrollieren. Abweichungen in der Intonation blieben im Rahmen. Der Ton ist dunkel, fast! wie bei einem Link (in den USA wird das Zagar als „linkish“ beschrieben). Wer ein leicht zu spielendes Mundstück mit dunklem Klang sucht, ist angesichts des Preises (99 Dollar) gut bedient. Morgan Excalibur 7 EL (Kunststoff): Ralph Morgan gilt in den USA als einer der Mundstück-Gurus. Die Mundstücke mit der EL Kammer sollen für einen brillanten und voluminösen Klang sorgen. Vorbild sind offenbar die alten Metall-Jazz Mundstücke. Auch hier habe ich mit Rovner-Blattschrauben gespielt. Zwischen „dark“ und „light“ war übrigens kein nennenswerter Unterschied festzustellen. Das Mundstück spricht hervorragend an. Die tiefen Töne kommen schon bei leichtem Anblasen. Es hat eine hervorragende Projektion über das gesamte Register, die Intonation auf meinem „Music Man“ ist sehr gut. Das Piano ist klar, nicht verwaschen. Wer richtig „Gas“ geben möchte, wird überrascht sein. Es kann eine ungeahnte Lautstärke erreicht werden. Es steht hier dem Vandoren Jumbo Java in nichts nach. Für mich positiv: Es klingt nicht so scharf wie das Vandoren, die Töne sind laut und klar, bleiben aber rund. Es klingt ausgewogen. Die Beschreibung „brillant und voluminös“ trifft zu. Ein Vintage-Klang (wenn man die alten Big-Band aufnahmen oder Hawkins und Webster zugrunde legt) wird nicht erreicht. Hier hat Morgan auch andere Mundstücke entwickelt. Mit meinem Vintage-Link und dem RIA bin ich gut versorgt. Müsste ich ein Mundstück kaufen, stünde das Morgan ganz oben auf der Liste, wobei ich auch gerne die Vintage-Kollection Probe spielte. Der Preis für das Tenor Mundstück beträgt derzeit 153 Dollar, das ist im Vergleich recht günstig. Es ist in Deutschland nicht erhältlich. Bezugsquelle Aus sicherer Quelle weiß ich, dass beide Mundstücke in Dülmen ausprobiert werden können
Hey Guido ! Vielen Dank für den Vergleich - zumal das Morgan auch ein interessanter Kandidat für mich waere, falls ich mich nicht an mein Zagar gewöhnen sollte. Würde mich freuen, wenn noch ein paar "Dülmener" mehr später ihre Erfahrungen hier posten würden Kleine Ergänzung: wenn ich die Beschreibung des Zagars damals richtig verstanden habe, dann ist das ganze Mundstück (nicht nur die Oberfläche) aus Aluminiumoxid, also strenggenommen ein Keramik-Mundstück, nicht Metall. Gruss, Matthias
Aluminiumoxid hört sich besser an als Aluminium. Das würde ich doch auch gerne mal testen. Gruß Markus
Al stand zumindest eine zeitlang in Verdacht förderlich für die Entstehung von Alzheimer zu sein. Ob das jetzt noch so gesehen wird weiß ich nicht. Gruß Markus
Aluminium bildet an der Luft sofort eine Schicht aus Aluminiumoxid aus, die das darunter liegende Metall vor weiterer Korrosion schützt. Ob Du ein Stück Alu, oder Aluminiumoxid in den Mund nimmst, ist daher völlig egal, außer Du beisst ständig auf dem Metall rum und zerkratzt die Oxidschicht.
also, wenn man Ansprache haben will und Lautstärke ist das Morgan MPC brauchbar! das Morgan hat den bauchigen Vintage Klang meines CONN´s anuliert! Mochte ich nicht! dann lieber sparen und ein Link für 300 euro kaufen! Das Link vom Guido hat zu meinem Chu suuuper gepaßt, war das Beste "Setup" zu diesem Horn bis heute!!! hat aus dem Horn geholt was in ihm drinnen steckte!!
Da ist was dran, aber ist eine Keramik nicht etwas anderes als eine Aluminiumoxid-Schicht auf reinem Alu? Metalllegierungen haben ja auch andere Eigenschaften als die reinen Metalle! So kannst Du eine Amalgamlegierung bedenkenlos schlucken, sie kommt so wieder raus und der dabei entstandene Schaden geht gegen Null. Reines Quecksilber geschluckt kommt dagegen nicht so gut. Gruß Markus
Nö. Für die Reaktivität ist alleine die Oberfläche entscheidend und die ist bei beiden Materialien gleich. Allerdings ist die natürliche Oxidschicht wie gesagt nur sehr dünn (einige Atomlagen) und relativ leicht, z.B. mechanisch, verletztlich.
Gilson, jaja, das Link ist schon ein feines Mundstück. Wir werden uns ja in Freiburg sehen, da kannst du testen, wie es sich nach dem refacing spielt.