Zahnprobleme beim Saxophon spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Evita, 29.Juni.2006.

  1. Evita

    Evita Schaut nur mal vorbei

    Hi,

    Ich habe eine Frage an alle erfahrenen Saxophonspieler.
    Und zwar geht es um die Empfindlichkeit der oberen Schneidezähne.
    Ich hatte als kleines Kind einen Unfall, wobei die Spitzen meiner oberen zwei Schneidezähne abbrachen. Die Zähne wurden beim Zahnarzt mit einer Kunststofflösung wieder in Form gebracht. Seitdem habe ich Probleme mit diesen beiden Zähnen auf etwas zu beissen.
    Jetzt habe ich mir vor einigen Tagen meinen Kindheitstraum erfüllt und mir ein Saxophon ausgeliehen und gleich dazu ein Buch über Saxophone gekauft.
    Ich las darin zu meinem Erschrecken, dass man mit den oberen Zähnen auf das Mundstück beissen muss, um spielen zu können und gesunde Zähne dazu erforderlich seien. Danach recherchierte ich im Internet und stieß immer wieder auf diese Aussage.
    Jetzt frage ich Euch, ist es notwendig mit den Zähnen auf das Mundstück zu beissen um spielen zu können? Reicht es nicht aus, das Mundstück mit den Lippen zu umschliessen?
    Würde ich dabei meinen Kunstoffansatz zerstören? Und, beschädigt oder verschiebt Saxophon spielen im Allgemeinen nicht sowieso die Zähne?

    Es wäre mir sehr geholfen, wenn mir jemand Antworten auf meine Fragen geben könnte. Ich möchte endlich diese Ungewissheit loswerden. :-(

    Vielen Dank!

    Evita :)
     
  2. tillburkert

    tillburkert Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    ohne die oberen Schneidezähne wird's glaube ich schwierig. Frag doch mal einen Zahnarzt, vielleicht lässt sich der Schaden an deinen Zähnen besser beheben, so dass du Sax spielen kannst.

    Gruss, Kenny
     
  3. 306

    306 Schaut öfter mal vorbei

    du musst ja nicht wirklich reinbeißen, sondern mit den Schneidezähnen nur gegenhalten gegen den druck der von deiner Unterlippe kommt

    im Idealfall so wenig wie möglich.

    Also ich hatte bisher keine Probleme und Mutter Natur hat mich auch nicht grad mit den besten Zähnen gesegnet :)
     
  4. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Moin Evita,

    also im Allgemeinen kommen die oberen Schneidezähne auf Mundstück.
    Aber beißen sollte man auf keinen Fall.
    Eher nur locker drauf legen.
    Es gibt auch kleine Gummiplättchen die man drauf kleben kann, dann ist es wesentlich angenehmer und man rutscht nicht hin und her.

    Es soll auch Leute geben, die nur die Oberlippe aufsetzen. Es ist dann aber wesentlich schwerer den Ansatz zu kontrollieren, da man keinen festen Bezugspunkt für die Kraftdosierung der Unterlippe hat.
    Aber nicht unmöglich, nur schwerer.

    Am besten mit nem Lehrer besprechen und probieren und wenns doch Probleme gibt den Zahnartzt fragen, ob der Rat weiß.
     
  5. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Möglicherweise ist es hilfreich eine Schiene für die oberen Zähne anfertigen zu lassen. Dadurch verteilt sich der Druck (der ohnehin nur gering sein sollte) auf mehr Zähne.
    Die Verwendung eines bereits angesprochenen Gummiplättchens (Bissgummi) ist sicherlich ratsam.

    Gruß
    Markus
     
  6. saxon

    saxon Schaut nur mal vorbei

    Hi,

    auch ich hatte in der frühen Kindheit einen Unfall, bei dem mir der vordere linke Schneidezahn schräg abbrach.
    Der Zahn wurde bis ich ausgewachsen war immer wieder mit Metallstiften aufgebaut.
    Als ich 20 Jahre war wurde der Zahn bis auf einen Stumpf heruntergeschliffen und mit einer farblich und von der Form her sehr gut abgestimmten Krone überkront.
    Vorraussetzung dafür ist nicht nur ein guter Zahnarzt sondern auch ein sehr gutes Dentallabor.
    Seither habe ich mit diesem Thema Ruhe und kann beschwerdefrei Saxophon spielen.

    Sprich einfach mal mit deinem Zahnarzt, ob diese Methode bei Dir möglich ist.

    Gruß,

    Saxon
     
  7. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Wenn der Kunststoff nicht hält, läßt er sich (mittels Kofferdamm) mal "richtig" erneuern.

    Jedenfalls beiße ich mit den Schneidezähnen auf das MPC und habe keinerlei Probleme. Das MPC nur mit der Oberlippe zu halten, scheint mir eher eine moderne Legende zu sein.
     
  8. Lilly-Rose

    Lilly-Rose Kann einfach nicht wegbleiben

    Mein linker Schneidezahn ist auch zur Hälfte künstlich - kleiner Fahrradunfall vor Jahren ;-) ... aber Probleme beim Spielen habe ich damit keine. Am besten mit dem Zahnarzt sprechen - da lässt sich sicher irgendwas machen!
     
  9. Sunny_Y

    Sunny_Y Schaut öfter mal vorbei

    Hast du Probleme, weil sie druckempfindlich sind (also wehtun) oder weil du Angst hast, dass sich der Kunststoff löst?

    Wir haben in der Familie leider reichlich Erfahrung mit abgebrochenen Schneidezähnen, trotzdem wird fleißig Sax gespielt.
    Beim Sohn fehlt an einem obenen Schneidezahn ein Stück, das auch mit Kunststoff ersetzt wurde. Es hat drei Versuche gebraucht, bis der (neue!) ZA das stabil hinbekommen hat, aber jetzt ist schon seit Jahren nichts mehr abgebrochen. Beim Saxen sowieso nicht, mehr beim Abbeißen von harten Sachen.

    Bei der Tochter wurde ein abgebrochener (und wieder eingesetzter) Zahn zur Stabilisierung am Nebenzahn angeklebt, damit hat sie 4 Jahre lang ohne Probleme gespielt.

    Es ist allerdings so, dass bei einem starken Schlag auf die Schneidezähne oft die Wurzel beschädigt wird und sich eine chronische Wurzelentzündung entwickelt. Das merkt man nicht sofort, aber der Zahn wird empfindlich. Auf einer Röntgenaufnahme kann man das erkennen - das solltest du auf jeden Fall abklären lassen.
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Aber Coltrane hat auch nachdem er Drogenbedingt Zahnprobleme bekommen hat den doppelten Ansatz verwendet und der hat bekanntermaßen sehr kraftvoll zugebissen. ;-)
     
  11. Sascha

    Sascha Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich kenne zwar jemanden, der wegen einem solchen Zahnunfall das Saxophon-spielen aufgehört hat (der ist jetzt Gitarrist), aber ich habe selbst zwei zur Hälfte "gefälschte" Schneidezähne seit ich begonnen habe zu spielen. Und ich hatte nie Probleme, wobei ich auch beim beißen auch nie irgendetwas gemerkt habe. Verschoben oder beschädigt hat sich an meinen Zähnen auch nie was.
    Das mit dem bloßen Umschließen halte ich auch für eine schlechte Idee.

    Probier's doch einfach aus, wird schon schief gehen!
     
  12. niedersi

    niedersi Schaut öfter mal vorbei

    Was ich auch bei vielen Saxern gesehen hab, dass sie mit den Zähnen richtige Kerben ins Mundstück geritzt haben.

    Hab mir mit der Zeit meine eigenen Rillen gebissen. Ist wie eine Führung für die Zähne. Damit das Mundstück nicht verrutscht, brauch ich kaum noch Druck von meinen Zähnen.

    Vielleicht könnte ja jemand für Dich die Rillen beißen ;-) Mit den schon erwähnten Klebeplättchen kannst Fehlbisse auch wieder korrigieren :hammer:
     
  13. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Guten Halt sollten einem die oberen Schneidezähne schon geben, hab mehrmals als Faustregel gehört, dass einem das Sax nicht verrutschen sollte, wenn ein Gegenüber am S-Bogen zieht.
     
  14. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Ich kennen jemanden, der hat vor Jahren alle seine five-digits Hörnchen zu einem Spotpreis verkauft, weil er Zahnprobleme bekommen hatte (Parodontose) und sich nicht mehr dazu in der Lage sah, das Mundstück mit den Zähnen zu halten. Bissplättchen waren damals bei Saxophonen praktisch unbekannt.

    In der Folge habe ich selbst einen Ansatz trainiert, der nur einen ganz leichten Kontakt von Schneidezähnen und Mundstück beinhaltet, zur Orientierung sozusagen. Bißplättchen halten demzufolge bei mir ewig. Und Abnutzungserscheinungen der Schneidezähne durch Saxophonspiel sind nicht mehr nachzuweisen.

    Gruß GerhArd
     
  15. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich habe auf "gefakete" Schneidezähne :)
    ist passiert als ich so 6 oder 7 war und vom Rad gefallen bin. Danach nochmal irgendwann, aber kA; wie das damals war :)

    Das ist aber jeza schon ne Weile her und naja, seitdem bin ich ne ganze Ecke gewachsen. Der Linke ist jeza etwa kürzer. Wenn ich ohne Bissblättchen spieen würde, müsste ich meinen Kopf total drehen. Mit Bissgummi hauts besser hin. Alleine schon wegen der Vibration.

    Außerdem fehlt mir auchnoch ne kleine Ecke Zahn. Habich mein Fußball mal verloren und irgendwann nimmer machen lassen. Kostet ja auch alles Geld :)

    Hi,
    also soweit ich weiß, ist das so ziemlich der weg, wie mans nicht macht. Ich kenne es eher so wie Freejazzer, aber wenn man keine außerordentlich scharfen Zähne hat, sollte man eine Bissplatte eigentlich nie durchbeißen.

    Ich mach meine immer so alle halbe Jahr runter zum MPC säubern!

    Grüße

    Chris
     
  16. Manfred

    Manfred Schaut öfter mal vorbei

    Mit dem Saxofon habe ich als Autodidakt angefangen. Die ersten Monate hatte ich lediglich ab und zu einen kurzen Hinweise von einem erfahren Spieler. Vom Aufsetzen der Zähne hat er mir nichts gesagt. Weil mir das Vibrieren nicht behagte und ich von den Bissplättchen noch nichts wußte, habe ich das Mundstück nur mit den Lippen gehalten, also die Zähne nicht aufgesetzt. Das ging ganz gut. Jetzt versuche ich, die Zähne möglichst wenig aufzusetzen und mache zwischendurch Übungen, bei denen ich sie gar nicht aufsetze. Habe den Eindruck dass man ohne Aufsetzen der Zähne den Ton gefühlvoller gestalten kann. Jedenfalls: gehen tut das, zu spielen ohne die Zähne aufzusetzen.
    Vielleicht geht es nicht, wenn man besonders schnell spielt oder in einem Orchester oder besonders laut oder...?
    Aber die Eingangsfrage bezieht sich ja auf den Einstieg. Und wenn der Einstieg mal da ist und die Sucht zu spielen, dann findet sich schon ein Weg. (Wenn man zuerst den Zahnarzt frägt, gibt der höchstwahrscheinlich den Rat, ein anderes Instrument zu wählen.)
    Manfred
     
  17. Janni

    Janni Schaut öfter mal vorbei

    Ich habe ebenfalls zwei um ca. 1 1/2 mm überkronte Schneidezähne in der oberen Zahnleiste, und da ist noch nie was schiefgegangen.
    Ich habe allerdings vor, mir in ein paar Jahren mein gesamtes Gebiss völlig neu überkronen zu lassen, da ich mir als Jugendlicher einen Großteil meiner Zähne im Schlaf auf die Hälfte runtergeknirscht habe...
    Frag mich jetzt, was das werden soll. Meinen gesamten Ansatz müsste ich wohl oder übel völlig neu trainieren. Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wenn ich meinen Mund jetzt mal so weit öffne, wie das dann später nötig sein würde.

    Aber so wie´s ist ist die Kraftausübung auf die Zähne wohl vertretbar.

    Gruß Jan
     
  18. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Die Zähne müssen nicht notwendigerweise ins Mundstück gehackt werden. Da ist wohl die eigene Art des Ansatzes maßgebend. Mancheiner spielt wohl etwas "verbissener" als ein anderer.
    Bei mir halten die Bissplätchen auch ewig. Gewechselt wird aus Hygienegründen, wenn sich an den Kleberänder mit der Zeit so viel Schmodder abgesetzt hat, dass die Zahnbürste es nicht mehr wegbekommt (so alle 3-4 Monate, tägliches üben). Durchgebissen habe ich noch nie eines.
    Also: mit wenig Biss und damit geringer Belastung zu Spielen ist kein Problem, zumindest für mich nicht.
    Das das Mundstück so fest gehalten werden soll, dass ein Zug S-Bogen machbar wäre, das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Da müssten die Schneidezähne schon in einer Rille eingehakt sein. Nur mit den Lippen halten und dabei einen lockeren Ansatz pflegen? Aber vielleicht mache ich ja auch seit Jahren etwas falsch.

    Gruß
    Markus
     
  19. MartinSaab

    MartinSaab Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    ich habe auch mit Kunststoff reparierte Schneidezähne und vermutlich einen Anfänger-bedingten zu festen Ansatz.
    Das einzige, was ich feststelle, ist, daß die (oberen) Schneidezähne eine zur Mitte hin leicht schräge Form angenommen haben ;-)
    D.h. die Zähne haben sich dem Mundstück ein kleines bisschen angepasst...
    Das geht soweit, daß ich ebensolche Zähne mal bei jemandem gesehen habe und spontan fragen wollte, ob er auch Sax spielt *lach*

    Martin
     
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