-zinkfraß- an unseren saxen??

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Zappalein R.I.P., 28.Juni.2015.

  1. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    tach zusammen,

    in einer verkaufsanzeige las ich u.a. folgendes:

    Der S-Bogen und der Bogen weißen viele rote Flecken (Zinkfraß) auf. Das muss nichts bedeuten, das Instrument kann trotzdem noch "100 Jahre" spielen, es kann aber auch sein, dass "irgendwann" aus einem Fleck ein "Loch" wird. Wir können da nichts garantieren und es gibt auch keine "Erfahrungswerte".


    ist das so? hier habe ich jedenfalls noch nichts vergleichbares erfahren. auch nicht selbst erlebt. ihr vielleicht, mit euren instrumenten?

    einen schönen sonntag euch allen

    lg
     
  2. last

    last Guest

  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Bei Saxen ist mir richtiger Zinkfrass noch nie begegnet - ist das nicht eher was bei den Blechbläsern, weil da die Röhren auch schlechter austrockenen und mehr Schmodder liegen bleibt?

    antonio
     
  4. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Weiße und rote Flecke bedeuten nicht zwangsläufig das hier Zinkfraß vorliegt.

    Ich habe den Zinkfraß bei einem Trompeter erlebt, plötzlich brach das Material ein und es entstand ein Loch. Ursache für den Zinkfraß ist das Vorhandensein von Zink (Messing ist eine Legierung von Kupfer und Zink) sowie Feuchtigkeit. Hier sind die engen Röhren einer Trompete gefährdeter als das Saxophon oder der S-Bogen. Ein S-Bogen kann nie allein von außen durch Zinkfraß zerstört werden.
    Beim Zinkfraß verändert sich die Legierung, hier also das Messing, aus dem Material heraus zu verändern da das Zink im Kupfer gebunden vorliegt. Sieht man den Zinkfraß von außen so ist es meist zu spät. Zuerst entsteht ein kleiner Riss, das Material wirft sich etwas auf und übt man Druck auf diese Stelle aus so bricht es ein.
    Die geschilderten Stellen am S-Bogen sollten von Oxiden stammen aber nicht vom Zinkfraß.
    Vielleicht meint der Anbieter Lochfraß? Auch den möchte ich ausschließen. Messing an sich korrodiert nicht, es sei denn es liegen Verunreinigungen vor die korrodieren und dann punktförmig das Material zerstören.

    Viele Grüße

    René
     
  5. Isachar

    Isachar Guest

    Wenn es so lachsrosa Flecken sind,ist es Zinkfraß. Kann durchaus auch zu Löchern führen.
    Eine bestimmte Saxomarke tendiert besonders dazu.
    Soweit ist das Wissen aus zweiter Hand von einem Saxodok.

    Aus erster Hand habe ich mal zugeschaut, wie er exakt so ein Zinkfraßloch mit einem Blechflicken überlötet hat.

    Es kommt wohl auf die Messinglegierung an,ob sie dafür anfälliger ist oder nicht.

    Gruß

    Isachar
     
  6. ppue

    ppue Experte

    Ich glaube nicht an Zinkfraß oder Zinkpest, wie es auch heißt. Dies tritt beim Druckguss von Zink auf. Die rote Farbe auf dem Messing ist ganz einfach Patina.
     
  7. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    vielleicht mal hier einwenig lesen. Da wird sich manches einfach erklären.
    Wenn sich Zink aus der Legierung löst dann ist da was oberfaul.
    Natürlich bildet auch Messing Reaktionsprodukte mit Speichel.....
    Aber auch Spätfolgen von Lötwasser und anderen Hilfsstoffen halte ich für denkbar
    aber Messing ist schon ein ziemlich stabieler Werkstoff...
    wenn man die Myserien der Hersteller weglässt.
     
    JazzPlayer gefällt das.
  8. ppue

    ppue Experte

    Es gibt dem Dokument zufolge höchstens eine Entzinkung, aber auch die ist unwahrscheinlich beim Saxophon.
     
  9. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    jep
    alles doch nur Chemie und Metallkunde ...:pigeon:
     
  10. Isachar

    Isachar Guest

    @ppue

    Lachsrosa oder rote Flecken sind keine Patina von Messing. Die ist grau bis grünlich vielleicht sogar schwärzlich.

    Was ich gesehen habe, war ein rosa Flecken auf einem Saxo, wo dann plötzlich ein Loch durchgebrochen ist und wo der Flicken drüber mußte. Lackiert war es obendrein aber da unter dem Lack waren noch viele solcher Stellen.

    Was aber genau dazu führt, weiß ich nicht. Ich bin kein Chemiker oder Physiker. Aber das Problem kann wohl durchaus auftreten. Es scheint aber eher selten, daß es wirklich zum Loch kommt.

    Gruß

    Isachar
     
  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hmmmhh...welche chemischen Prozesse gibt es, dass das Zink aus der Legierung - Messing - wieder als Element auftritt?

    In der Legierung Messing kann es ja nicht isoliert "aktiv" werden...

    CzG

    Dreas
     
  12. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    im sax wohl keins.. aber im Versuch



    Messing wird mit Salzsäure (HCL) rötlich
    Speichelreste
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Juni.2015
  13. ppue

    ppue Experte

    Ich sah viele Saxophone mit rötlichen Stellen.

    [​IMG]

    Das sieht anders aus als ausblühendes Zink, man vergleiche die Bilder: https://de.wikipedia.org/wiki/Zinkpest

    Zinkfraß bei Messing sehe ich nirgendwo belegt (außer in den einschlägigen Instrumentenforen, wo ähnliche Diskussionen geführt werden). Da glaube ich aber lieber den Metall- und Chemisexperten.

    Das plötzlich ein Loch durchbrechen kann, kann ich nicht glauben. Zumindest würde ich vorher merken, dass da das Material extrem dünner wird.

    Wenn etwas durchbricht, dann ist das Material ein anderes und nicht in Ordnung. Das kann z.B. in Kriegszeiten passieren, wenn Ressourcen knapp sind oder damals in der DDR, wo die verwendeten Metalle nicht immer der gewünschten Qualität entsprachen.

    In der Regel kann man das Rote einfach weg polieren:

    [​IMG]
     
    Bernd und Dreas gefällt das.
  14. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab mal ein gebrauchtes Mark VI Baritaonsaxophon gesehen bei dem am dem Eingedrehten vor dem S-Bogen (kein Ahnung wie man das nennt) ein geflicktes Loch drin war, das angeblich nach zu langer Zeit im Koffer auf einmal da war. Weiß aber leider nicht genau woher das kam.
     
  15. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Genau....ich habe da mal 'nen Loch beim 'nem Sax gesehen...habe zwar keine Ahnung....weiß auch nicht wie es entstanden ist, aber ich schreib mal hier was....:eek::rolleyes:

    CzG

    Dreas
     
  16. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    also nochmal in Kompakt:
    Zinkpest is nicht
    aber Messing ist nicht unkaputtbar nur braucht es ...
    Und dem begegnet man mit sorgfältiger Pflege.
     
  17. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Welche Laus ist denn dir über die Leber gelaufen?
    Wollte damit nur zeigen, dass es durchaus passieren kann, dass sich ein Loch in ein Saxophon "frisst", da ich so etwas schon gesehen habe.
     
  18. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Gar keine...aber die Frage war "Zinkfraß"....und Du schreibst "ich habe da mal ein Loch im Sax gesehen, weiß aber nicht wieso"....:lol::lol:

    Klingt für MICH wie "Herr Lehrer ich weiß was..."

    Hilft doch nicht wirklich, oder???...:D

    CzG

    Dreas
     
  19. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Immerhin ein Beleg, dass Messing durchgammeln kann. Ich habe eine Trompete vom Uropa, die musste mein Vater ständig zulöten. Da sind auch punktuell Löcher entstanden. Das Material sieht von der Farbe her nach normalem Messing aus. Die etwas besseren Trompeten haben ja auch Mundrohre aus Neusilber. Hat das nicht den Grund, dass sie besser gegen Zinkfrass geschützt sind?
     
  20. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Löcher in Messing gibt es, gerade bei alten Blechblasinstrumenten sogar recht oft, nach meiner unmaßgeblichen Erfahrung häufiger als bei Saxophonen.
    ob da nun die etwas anderen Pflegegewohnheiten der Kollegen Blechbläser (zieh mal nen Wischer durch ne Tuba), dünneres Blech (so ne Tuba würde gefühlte 2t wiegen, hätte das Blech überall die Stärke meines Baris) oder die Verwendung anderer Legierungen ursächlich sind weiss ich nicht.
    gesehen hab ich mittlerweile allerdings viele lustige Patchwork Tubas, die besonders im Knie (heißt da bestimmt anders) anfällig zu sein scheinen.

    Löcher an Saxen habe ich zumeist an vorher mechanisch beschädigten Stellen (Dings und Dongs) gesehen.
     
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