Zusammen spielen

Hallo und eine Frage ins Forum,

eine Kollegin meiner Arbeitsstelle und ich verabreden uns - je nach Arbeitsbelastung und Dienstplan - gelegentlich zum gemeinsamen Proben im Musikraum unserer Schule. Sie spielt Klavier (das ist im Musikraum vorhanden) und ich mein Saxophon. Wir sind Beide sogenannte Späteinsteiger, was den Vorteil hat, dass wir relativ entspannt an unsere Proben herangehen und uns die Patzer nicht "aufs Butterbrot" schmieren; zugleich empfinden wir nach anstrengendem Dienst auch Freude und Erholung beim gemeinsamen Spielen. Soweit die positive Komponente...
Nachdem wir uns im letzten halben Jahr gerade 4x zum Üben zusammenfinden konnten, wollen wir die Terminabsprachen verbessern/einhalten und uns zukünftig mindestens aller zwei Wochen zum Proben treffen.

Festgestellt haben wir, dass wir nicht wirklich einen "Plan" haben über das "Wie gemeinsam proben?"

Unser Problem sind nicht das Einigen auf ein Musikstück, Noten, Tonlage; sondern das Finden - um gemeinsam zu klingen. Über ein paar grundsätzliche Tipps oder über Eure Erfahrungen zu lesen würde ich mich freuen. Vielen Dank.

Lieben Gruß, Christine

 

Also Tempoprobleme?

Bei Tempoproblemen kann ein lautes über Anlage laufendes Metronom helfen welches den Schlagzeuger ersetzt.
Oder Playalongs zu denen ihr beide spielen könnt machen auch viel Spaß und halten euch zusammen

LG
Dabo

 

Am besten du übst als Sayophonist zu Hause alleine mit Playalongs, bei denen ist meistens eine Klavirbegleitung dabei. Damit kannst du das hören auf die Begleitung gut lernen, wie ich selber finde. Sehr schön finde ich dafür die Hefte von Dirko Juchem vom Schott Verlag. Da ist auch eine Klavirbegleitung dabei und eine CD. Gemeinsames anhören der CD wird euch helfen.
Mit einem Metronom zu üben halte ich auch für sinnvoll.
Aber es kommt immer drauf an, wo euer Problem genau liegt. Kommt ihr immer wieder auseinander oder bist du vielleicht nicht richtig gestimmt?

 

Wenn ihr euch beide auf euer instrument,auf das instrument des mitspielers und auf gemeinsames tempo und auf die richtige tonart achten müsst,ist das oft zuviel für den anfang.
Mein tipp,zum warmspielen 10 minuten frei improvisieren . Keine vorgaben von tonart oder tempo.
Hier zählt nur sich gemeinsam zu finden,auf nichts anderes muss man achten. Das wirkt nach ein paarmal wunder

 

Hallo Christine,

vielleicht lässt sich etwas Struktur in eure gemeinsamen Proben bringen, wenn ihr euch mal einen oder zwei Proben-Termin(e) mit deinem Lehrer gönnt?
Die Kontinuität spielt auch eine große Rolle, finde ich. Wenn ihr es schafft, alle 2 Wochen zu proben, wird euch das bestimmt gut tun. @Huuuup , deine Idee ist richtig gut! Positive Nebenwirkung: weg von den Noten!

Liebe Grüße, Anja

 

Die finde ich auch richtig gut! Rann an die Akkorde

LG
Dabo

 

Liebe Saxfreunde @dabo, @Edward, @Huuuup, und @moloko_plus,

herzlichen Dank für Eure Antworten mit Hinweisen und Tipps wie man das Zusammenspielen verbessern könnte.

Huuup hat unser Problem gut umschrieben „Wenn ihr euch beide auf euer instrument,auf das instrument des mitspielers und auf gemeinsames tempo und auf die richtige tonart achten müsst,ist das oft zuviel für den anfang.“ – Du hast unser Problem wirklich gut erkannt; ich konnte es nur nicht so gut beschreiben. Hinzu kommt, dass wir uns bisher nur sporadisch zum Spielen verabredet haben, was wir nun ändern wollen. Kontinuität heißt das Zauberwort von Anja.

Deinen Tipp @Huuup „ zum warmspielen 10 minuten frei improvisieren . Keine vorgaben von tonart oder tempo. Hier zählt nur sich gemeinsam zu finden, auf nichts anderes muss man achten. Das wirkt nach ein paarmal wunder“ - finde ich total Klasse und wird seine Berücksichtigung finden.

Ebenso von @dabo , ein Metronom einsetzen als „Schlagzeugersatz“ . Ich habe ein Metronom von Korg; das an der Musikanlage im Musikraum anzuschließen ist eine gute Idee. Wir müssen Beide das Metronom hören können; da Klavier und Sax zusammen schon arg laut sind, haben wir bisher darauf verzichtet. Über die Anlage eingespielt - hmm, sind wir bisher nicht daraufgekommen.

Mit dem mitspielen nach Playlong ist bei unseren Instrumenten so eine Sache, da Klavier oder ein anderes Blasinstrument irgendwie auf den Mitspiel-CDs bereits schon vorhanden sind.

Allerdings hast Du @Edward uns auf die Idee gebracht, für Britt (die gerne die Akkorde auflöst) eine CD zu brennen von meinen Klavier-Playongs, zu denen ich sonst allein zu Hause übe. Es sind übrigens die von Dir genannten Hefte von Juchem und Brochhausen aus dem Verlag Schott. Wir haben das Heft „Goes all time standards“ fürs Alto; die Klavierstimme zum Ausdrucken ist dabei. Die Kompositionen sind zwar sehr vereinfacht, aber für den Anfang ein super Einstieg. – Und von den Noten wollen wir eh mal weg; da wird uns der Vorschlag von Huuup noch lange begleiten.

Dein Vorschlag Anja, mit einem unserer Lehrer mal zu proben um Struktur in die Probe zu bringen ist auch ein super Hinweis, der von uns bisher nicht in Erwägung gezogen wurde, und uns praktische Hilfe sein könnte um unsere Probe neben dem Spaß auch mit musikalischem Erfolg zu „krönen“.

Wir stehen mit unserem Zusammenspiel wirklich noch ganz am Anfang und sind sehr froh über Eure Tipps und Überlegungen. Auch im Namen von meiner Kollegin nochmal ein ganz herzliches Dankeschön an Euch.

Lieben Gruß, Christine

 

Freies Spiel ist natürlich super. Aber dann würde ich dem ganzen schon ein bisschen Struktur geben. Ein Beispiel: mit meinem jüngsten Spieler, der im übrigen hochtalentiert ist (haha), spiele ich Blues auf dem Klavier/Sax. Dabei wechseln wir uns ab - das müsst ihr ja nun nicht machen Mal sitzt er (10 Jahre) am Klavier und ich am Sax, mal umgekehrt. Wir hören da gut aufeinander und es bringt uns riesen Spaß. 3 Akkorde kriegt ihr sicher locker hin.
Ihr könnt auch zuerst mal die Tonleitern des einfachen Blues-Schemas zusammen spielen um Euch klanglich zu finden.
LG Lille

 

@sachsin

Mmmhhh.....ich denk mal grad zurück, als ich angefangen habe mit meinem "lebenden Playalong" zu spielen.

Wir haben Stücke ausgesucht, die ich schon "konnte"....er kam damit eh klar....dann hat er bei einigen Stücken die Klavierstimme von Juchem gespielt...die hatte ich ja im Ohr....

Und ja, ein Metronom hilft!

Wichtig ist, dass jeder für sich das jeweilige Stück schon recht gut drauf hat. Wenn ihr das erst beim Zusammenkommen das erste Mal angeht wird es schwierig.

Also: Stücke auswählen....Tonart abgleichen....Tempo abgleichen...jeder übt es zu Hause...zum Metronom oder zum Playalong...

Dann zusammen spielen....dann habt ihr schon eine gemeinsame Basis.

Zusammen Improvisieren hilft aber auch ungemein, da es trainiert den anderen zu hören...

Weiter viel Spaß...nichts bringt Dich schneller weiter, als mit anderen Musikern zu spielen!

CzG

Dreas

 

Oh, da hast du ja so recht! Ich habe vergangenes Jahr mal mit einer bunt zusammen gewürftelten Truppe gespielt. Da war vom Anfänger bis hin zu Level 3 Spielern wirklich alles vertreten.
Von den 7 Spielern hat kaum jemand die Noten angeschaut die 3 Wochen zuvor, mit Playalong!!!, rundgeschickt worden sind.
Zusammenspiel war dann erst gar nicht möglich bzw. hat richtig gefrustet. Die schlimmste Probe aller Zeiten!

Unsere Stammtischtreffen laufen dagegen richtig super!

LG
Dabo

 

Hallo @jazzwoman und @Dreas,

auch an Euch ein herzliches Dankeschön für Euren Beitrag hier im Thread.

Lille, Deinen Hinweis „Ihr könnt auch zuerst mal die Tonleitern des einfachen Blues-Schemas zusammen spielen um Euch klanglich zu finden.“ ist super. Auch aus Deinen Tutorials, die ich von Dir regelmäßig erhalte, kann man gute Übungen zum gemeinsamen Spielen ableiten. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Dich für Deine Mühe diese zu erstellen.

Auch Dir Andreas danke ich für Dein Mut machen zur Probe mit Britt, meiner Mitspielerin. Meine Erfahrungen mit dem „lebenden Playalong“ decken sich mit den Deinen „Wir haben Stücke ausgesucht, die ich schon konnte" – nur ist bisher durch die Unregelmäßigkeit des Probens und fehlende Strukur, die musikalische Übereinstimmung dennoch auf der Strecke geblieben. Fast wie von @dabo beschrieben Das Noten kopieren allein nicht reicht ist eine erste Erkenntnis. Die Vorstellung, wie ich sie vom Playalong im Ohr hatte, war meiner Mitspielerin nicht bekannt. Dafür habe ich ihr jetzt die CD gebrannt fürs zu Hause anhören. Wir sind schon rechte Dilettanten, und Spätzünder … Doch wollen wir uns bessern, deswegen dieser Thread.

Vielleicht hilft er auch anderen sich zusammen zu finden. Wie sagst Du @Dreas so schön „Weiter viel Spaß...nichts bringt Dich schneller weiter, als mit anderen Musikern zu spielen!“ Ja, es macht Spass, sich neben dem eigenen Instrument auch mit der musikalischen Vorstellung seines Mitspielers zu beschäftigen und darauf einzulassen.

Ich danke hier sehr für Eure Anregungen mit einen lieben Gruß an Euch Alle,

Christine

 

@dabo, bei so einem Stammtischtreffen wäre ich gern mal dabei.
Leider sind im Forum kaum Sachsen vertreten um das hier im Umland zu organisieren

Lieben Gruß,
Christine