Improvisieren mit Leittönen

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Saxoryx, 1.Mai.2017.

  1. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Klugscheiss...
    das ist dann de ganz neue Harmonielehre ala @Dreas



    äh nehme an das war ein Tippfehler

    :duck:

    cu

    gue
     
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  2. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Das war der Kontrollfehler....so weiß ich wer's gelesen hat....:p

    CzG

    Dreas
     
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  3. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Um mal zum Thema zurückzukommen.

    Wenn ich denn nun die Ackorde habe, weil ich sie in nem Leadsheet vor mir sehe, sind dann alle Skalen ackordzugehörig, welche die Ackordtöne beinhalten oder gibts Herleitungsregeln? Und wenn ja welche.

    Ackordtöne jetzt mal vorausgesetzt, weil das ja im Thread schon erklärt worden ist wie die sich herleiten.


    Ach so: wir sind jetzt bei Moll ;)



    [​IMG]




    [​IMG]
     
  4. Gerrit

    Gerrit Guest

    Hallo, ich möchte mit meinem Hinweis niemanden zu nahe treten, und Deine Beiträge sind immer sachlich und ich schätze sie sehr. Selbstverständlich ist Dein Hinweis auch zutreffend und beschreibt auch meine Haltung: man muss nicht immer alles in Rechnung stellen. Ich selbst stelle z.B. einer Musikschule seit Jahren kostenlos Kompositionen und Arrangements aus meiner Hand zur Verfügung, für ein großes Saxophonebsemble. Mittlerweile, nach all den Jahren, wenn man mir jetzt diese Arbeiten insgesamt vergüten würde, käme ein Betrag von ungefähr 9000 € zusammen. Die Schüller wissen das zu würdigen, die Schule leider nicht... Im übrigen empfehle ich allen, die sich mit ihren Anliegen an Instrumentallehrer wenden, einmal die Studien betr. der wirtschaftlichen Lage der Instrumentallehrer und Jazzmusiker in Deutschland zu lesen, die Verdi und der Deutsche Musikrat in Auftrag geben. Mir selbstgeht es gegenwärtig gut, aber esgibt so viele Kollegen und Kolleginnen, die wirklich arge Schwierigkeiten haben. Daher, wenn geschrieben wird, die Profis könnten hier doch mal dies und das erklären, dann neige ich einerseits zu, der Aufforderung nachzukommen, andererseits regt sich eine Stimme die sagt: "Moment mal, fertigt mir denn z.B. ein Steuerberater, der hier ggf. im Forum aktiv ist, umsonst meine Steuererklärung an oder vertritt ein Rechtsanwalt, der hier unterwegs ist mich ggf. in einer vertragsrechtlichen Angelegenheit ohne Honorarforderung? Wohl kaum. Aber von Berufsmusikern wird immer wieder wie selbstverständlich erwartet, daß sie unentgeltlich Leistung erbringen... Davon abgesehen meine ich das wirklich ernst: solche Fragen, die Harmonik, Rhythmik, Improvisation betreffen und in die Tiefe gehen, klärt man am besten um Unterricht, wo man alles in Ruhe erklären, verstehen und demonstrieren kann.
     
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  5. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... ich selbst kenne einige Musikschulen, die sich einige wenige Angestelltenverhältnisse nur dadurch leisten können, daß die Einsparungen durch 3/4 Honorarkräfte 1/4 gut versorgte Festangestellte deutlich mitfinanzieren. Da bekommt der Satz "Geld ist nicht alles" einen anderen Beigeschmack. Wie gesagt, mich selbst betrifft es gegenwärtig nicht, aber durchaus Bekannte, Freunde und Kollegen... aber das nur mal so am Rande...
     
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  6. ppue

    ppue Experte

    @Gerrit: Na, das kann nun jeder machen, wie er will. Wenn ich hier etwas erkläre, dann nimmt das keinem einen Arbeitsplatz weg. Es schafft bestenfalls weiteres Interesse.

    @JES wollte was ganz anderes zeigen, nämlich dass das Gefälle zwischen Profi und Amateur mitunter so groß ist, dass kaum eine Verständigung möglich ist. Er wollte vielleicht ein wenig provozieren, aber damit kommen wir klar (-:

    Zu @Feuerstreuers Fragen:

    Machen wir es praktisch, dann geht es am Besten:

    rc.png

    Du weißt anhand der Vorzeichen, dass das Stück in Bb-Dur oder G-Moll steht. Der letzte Akkord ist ein Bb6, also handelt es sich hier um Bb-Dur:

    Bb C D Es F G A Bb

    Die Stufen in Dur haben immer die gleiche Struktur:

    Imaj7, IIm7, IIIm7, IVmaj7,V7, VIm7, VIIdim7

    In Bb-Dur sind die Stufenakkorde somit

    Bbmaj7, Cm7, Dm7, Esmaj7,F7, Gm7, Adim7

    Im Text tauchen noch 6er-Akkorde auf. Die kann man mit dem maj7 gleichsetzen. Das kleine Dreieck steht auch für maj7.

    So gut wie alle unsere Akkorde auf dem Notenblatt sind Stufenakkorde aus Bb-Dur. Es ist eigentlich schnell gemacht: Man holt sich nen Buntstift und streicht alle passenden Stufenakkorde an.

    Nicht übereinstimmen mit den Stufen tun in der ersten Zeile ein G7b9, in der zweiten Zeile Bb7, E°7 und noch ein G7b9.

    Da die Stufenakkorde aus der Leiter entstanden sind, spielt man hier ausschließlich das Material von Bb-Dur. Nur da, wo die Akkorde von den Stufen abweichen, muss man sich Gedanken machen. Es empfiehlt sich z.B. Über den G7b9 die Dur-Terz von G. also H zuspielen.

    Du übst also Bb-Dur rauf und runter und wenn du das gut und automatisch drauf hast, schaust du nur auf den Basston und spielst dein Bb-Dur-Material, hier z.B. von Bb, G, C F usw. aus. Nun hast du die Skalen perfekt den Akkorden zugeordnet.

    Wie von Zauberhand kannst du nun plötzlich Bb-Ionisch, G-Äolisch, C-Dorisch und F-Mixolydisch spielen!
     
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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Akkord Akkord Akkord Akkord...usw

    (mit kaka - bitte! :rolleyes:)
     
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  8. Gerrit

    Gerrit Guest

    Genau dadurch geraten immer mehr Kollegen in prekäre Verhältnisse: daß es eine zu geringe Solidarität zwischen ihnen gibt und zu häufig Leistung erbracht wird unter Wert oder ohne (angemessene) Vergütung. Die Forderung nach mehr Leistung und Einsatz hört man in den Musikschulen übrigens immer nur von den Festangestellten...
     
  9. ppue

    ppue Experte

    Genau wodurch?
     
  10. Gerrit

    Gerrit Guest

    Zum Beispiel dadurch, daß Leistung unter Wert oder ohne angemessene oder gar keine Bezahlung erbracht oder entsprechend eingefordert wird. Oder dadurch, daß die Betroffenen nicht an einem Strang ziehen und ihren Beruf gemeinsam schützen. Solidarität bleibt ein theoretischer Begriff solange sie nicht praktiziert wird.
     
  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ergänzend zu @ppue. Einem Akkord kann man nicht eindeutig eine Skala zuordnen.

    Beispiele Cmaj7 = c, e, g, h

    Könnte also die 1.Stufe von C-Dur sein, oder die 3. Stufe von A-Moll oder die 4. Stufe von G-Dur oder die 6. Stufe von E-Moll, oder.....

    Alle diese Skalen kannst Du aber über Cmaj7 spielen.

    Der einzige Akkord, der Dir hilft die zugehörige Leiter eindeutig zu finden ist der Dominantsept Akkord, V7, also die fünfte Stufe der Dur Tonleiter. Der kommt in der Durskala nämlich nur einmal vor.

    Findest Du also vor dem V7 ein IIm7 und danach ein Imaj7 hast Du die berühmte II-V-I Verbindung und damit auch die Skala.

    Also G7, davor Dm7 und danach Cmaj7, II-V-I von C-Dur.
    Dann bist Du in diesen Takten in C-Dur.

    (Ausnahmen bestätigen die Regel)

    CzG
     
  12. ppue

    ppue Experte

    Ich denke, dass das Saxophonforum in seiner Art schon so manchen Saxophonlehrer zu weiteren Schülern verhalf.

    Wir raten fast jedem Anfänger, der meint, sich ohne Lehrer durchschlagen zu können, sich lieber einen solchen zu suchen. Hier wird für das Saxophonspiel geworben und wird Interesse an Musik geweckt. Da braucht sich keiner der Kollegen Sorgen machen.

    Das Interesse, dass ich an Harmoniebildung habe und versuche zu vermitteln, nimmt keinem Lehrer etwas weg. So ein Schüler einen Lehrer hat, gibt es genug zu unterrichten und es kostet definitiv keine Arbeitsstelle, wenn der eine oder andere hier sein Allgemeinwissen aufbessert. Selbst der Lehrer wird davon eher profitieren.
     
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  13. Gerrit

    Gerrit Guest

    Das mag schon hin und wieder so sein, mein Hinweis ging auch nicht gegen Dich, sondern sollte allgemein anregen, auch darüber einmal nachzudenken, wenn man etwas fordert. Wenn Leistung immer wieder unbezahlt bleibt, dann, so muss man leider in unserer zunehmend auf den Vorteil des Einzelnen ausgerichteten Gesellschaft feststellen, wird sie zunehmend nicht mehr als wertschöpfend fortbestehen. Das ist leider so. Geiz ist geil. Warum soll ich für etwas zahlen, daß ich umsonst erhalten kann?
     
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  14. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    Bedeutet das, dass ich, wenn bei einem C-Dur Stück über einem Takt als Akkord Cmaj7 angegeben ist, ich über dem Takt z.B. mit den Tönen der G-Dur Scala improvisieren kann?
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue

    Danke, wenigstens einer hier hat meine Absicht verstanden

    Provozieren wollte ich nicht, aber das Niveau der Antworten soweit senken, dass auch wenig geübte und Neulinge in der Harmonielehre damit klarkommen. An den patzigen Reaktionen erkenne ich aber, dass die Könner lieber unter sich bleiben und nur gegen Kohle überhaupt Wissen weitergeben.

    JETZT provoziere ich: warum schreibt ihr dann hier überhaupt? Geld gibt es hier keines! Und ja, ich kann mir auch ein Buch kaufen (P.S. warum sollte ich; alles für lau im Internet z.B. auf YOUTUBE), nur dann machen wir das Forum zu und schmeißen den Schlüssel weg. Ich will das nicht!

    Aber nochmal: Dank an die, die konstruktiv mitgemacht haben, die ihr Wissen geteilt und versucht haben einige Sachverhalte zu klären. Ich habe einiges/vieles davon mitgenommen, ein bischen wußte ich vorher. Ob ich das neue Wissen umsetzen werde....mein Ding. Und dabei belasse ich es jetzt ...bitte zurück in konstruktives Fahrwasser für alle, die eben immer noch Schwierigkeiten haben.

    JEs
     
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  16. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt auch provoziere:

    Der Threadersteller und du hatten Fragen über Akkorde, deren Leittöne und wie man darüber improvisiert.
    Es gab viele Tips über die Herangehensweise. Ganz kostenlos und ganz selbstlos.
    Komischerweise hat sich aber sehr schnell herausgestellt, dass euch beiden die Akkorde bei der Impro vollkommen schnurz sind, da ihr euch intuitiv leiten lasst.
    Ist ja auch ok, sicherlich auch nicht zwingend notwendig, aber um folgenden Vorwurf
    zurückzusenden:
    Warum fragt ihr nach Sachen, die euch eh nicht interessieren?
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Das ist eine sehr gute Frage, denn das, was @Dreas da ansprach mit den mehreren Möglichkeiten, die man bei den Skalen hat, führt uns dahin, dass man mit der Theorie eben nicht alles mundfertig serviert bekommt, sondern dass es bei künstlerischen Dingen immer wieder - neben einer gewissen Stilsicherheit - um den eigenen Geschmack, das eigene Ausprobieren geht.

    Die Antwort lautet: Selbstverständlich, wenn Du diesen lydischen Sound mit Fis in C-Dur magst. Passt aber nicht in jeden Stil - bei Dixieland und klassischem Blues würde ich beispielsweise lieber darauf verzichten, wenn man von Mitmusikern und Publikum keine Bierflasche an den Kopf kriegen möchte. ;)

    Ich kann also nach dem tonalen Zentrum gehen, wie @ppue erläuterte, und über die ganze Akkordfolge dieselbe Tonleiter spielen, das ist im Endeffekt die traditionelle Vorgehensweise, oder ich kann es wie die Modernisten machen und jedem Akkord eine andere Skala zuordnen, auch durch chromatische Alterierungen, um die Unterschiede herauszuarbeiten und mehr Schärfe und Kontur zu erhalten.

    Beim erwähnten "Blue Bossa" kann ich die ersten acht Takte in der Grundtonart C-Moll bleiben, doch ich persönlich (als alter Chili-Fan) finde es sehr reizvoll, gerade die Stellen, wo ein Akkord über 2 Takte bleibt, zu würzen: Über die ersten beiden Takte, wo Cm7 steht, spiele ich gerne C-Moll dorisch (mit großer Sexte) oder gar melodisch (gr. Sexte, gr. Septime), um dann im dritten Takt bei Fm7 plötzlich auf C-Moll äolisch zu wechseln (was natürlich F-Moll dorisch entspricht). Über die II - V (Dm7b5, G7b9) bietet sich C-Moll harmonisch an, bei der Tonika im siebten Takt gehe ich wieder auf C-Moll dorisch oder melodisch zurück.
    Im B-Teil spiele ich über Ebm7 das Des-Dur, zu dem der Akkord von seiner Funktion her gehört (als Subdominant-Parallele), die Dominante Ab7 substituiere ich mit dem einen Tritonus entfernten D7 (alter Insider Gag: "Tritonus rauf oder runter?" :lol:), sodass ich eine schöne chromatische Passage habe, über die folgende Tonika Dbmaj wird lydisch gespielt, also quasi Ab-Dur. :D

    Das wären Möglichkeiten, das Ganze etwas aufzupeppen, weil "Blue Bossa" sonst sehr schnell öde wird.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Mai.2017
  18. Gerrit

    Gerrit Guest

    "Warum schreibt ihr dann hier überhaupt? Geld gibt es hier keines! Und ja, ich kann mir auch ein Buch kaufen (P.S. warum sollte ich; alles für lau im Internet z.B. auf YOUTUBE)"

    Diese Frage und der Nachsatz sagen alles... das bestätigt nur meine Hinweise und Denkanstöße... geiz ist geil, nachdenken offensichtlich nicht.
     
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  19. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Sehr interessant!

    Also wie oben gefragt - alle Leitern die mit den Ackordtönen übereinstimmen sind erstmal denkbar.

    Gibts es eine Herangehensweise wie du die Ackordtöne platzierst? Spielst du die betont und/oder auf die Zählzeiten und den Rest als Durchgangstöne?

    Man müsste sich also mal ansehen wieviele Ackorde sich in den Tonarten überlagern. Am Ende ist das Skalenmaterial doch endlich ;)

    Bleibt sehr spannend hier.

    Zum Nebenthema: ich denke ein Forum lebt dadurch das alle in ihrem Rahmen füreinander da sind. Sicher wird jedem geholfen und auch Dankbarkeit und Gemeinschaft sind sehr erfahrbare Werte. Jeder hat unterschiedliche Qualitäten und nicht jeder kann die immer ausspielen. Der hier nicht helfen kann, machts es sicherlich zu einer anderen Gelegenheit. Die Welt wird nur besser wenn wir sie besser werden lassen und machen.

    In dem Sinn: Einfach keine schlechte Laune bekommen und uns freuen, das es Uns so gut geht das wir uns mit dem schönsten der Welt beschäftigen können: irgendwann jemand anderen mit Musik zu bezaubern.

    LG Feuerstreuer
     
  20. last

    last Strebt nach Höherem

    :guck:AKKord!!!AKKord!!AKKord!!!
     
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