Mein Pierret Bari ist einfach …

Dieses Thema im Forum "Bariton Special" wurde erstellt von Steffen1967, 22.August.2017.

  1. Steffen1967

    Steffen1967 Nicht zu schüchtern zum Reden

    … großartig!

    Gerade habe ich wieder eine Wohnzimmeraufnahme unseres Bandprojekts hochgeladen, die ich hier gerne teilen möchte um das herrliche Timbre des Schätzchens zu zeigen (link s.u. , aufgrund der relativ "edgy" Gesamtmixes noch etwas schärfer EQed – eigentlich noch wärmer und weicher im Sound).

    Das Horn ist schon eigenwillig – diese anders herum gedrehte Schnecke hat sonst vermutlich kein anderes, aber seit ich das alte Pierret Mundstück habe (mit 4H Select Jazz reeds) ist es ein Traum! Neulich war ich bei Dallhammer in Nürnberg und habe testweise ein Mark VI mit dem gleichen Mundstück geblasen, Ergebnis: Ergonomisch dankbarer und insgesamt leichter zu spielen, aber soundmäßig eher glatter, keinesfalls besser. Da spar ich mir die angesagten 8.000,- doch lieber. Vorher hatte ich beim nahegelegenen
    Musik Klier ein Schagerl und ein Yani probiert und sofort den Test beendet – völlig lebloser Klang. Fazit: 3 Top Baris getestet und glücklich zurück nach München gefahren in der festen Überzeugung, kein anderes Bariton zu brauchen.

    OK, sorry für den langen Text, hier der link. Bari ist zwar immer dabei, Solo aber ab 1:25

     
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  2. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

  3. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Macht Spaß zuzuhören!
     
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  4. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Klasse Aufnahme!!!

    Ich muss unbedingt wieder öfter mein altes Amati Bari spielen, mit dem Weltklang Mundstück knarzt es auch wunderbar.
     
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  5. hjh

    hjh Nicht zu schüchtern zum Reden

    Tolles Horn, prima gespielt.
    Die "anders herum gedrehte Schnecke" ist aber nicht ganz so einzigartig. Die hat mein G.H. Hüller (Baujahr vermutlich 1932) auch so.
    Seit ich dieses Schätzchen habe, führt mein Mark VI ein Mauerblümchen-Dasein. Es ist zwar ergonomisch alles andere als bequem. Aber ich liebe diesen Sound.
    Ich spiele es mit einem Wanne Durga *7 Mundstück und Forestone Blättern, 3,5 oder 4.
    Hier ein Foto von meinen beiden Bariton-Saxofonen.
     

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  6. Steffen1967

    Steffen1967 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke euch :)

    @saxhans: Ein Amati war mein erstes eigenes Bari (mein von der Schule zur Verfügung gestelltes Bari musst e ich nach Abschluss ja leider wieder abgeben). Es klang schon gut, sehr knarzig, aber etwas kalt oder harsch, recht brutal irgendwie. Das Pierret hat deutlich mehr Wärme. Allerdings hatte ich beim Amati ein Berg Larsen mit gerader Stufe, was man mit meinem jetzigen alten Kautschuk pickle barrel Mundstück auch kaum vergleichen kann.

    @hjh: Danke für das Foto – sehr interessant, dass damals auch andere Hersteller die Schnecke andersherum bauten. Mein Pierret ist ja ebenfalls 30er Jahre, ich vermute jedoch späte 30er. Auch ist der Korpus etwas länger und die Schnecke dafür kleiner.
    Wie ist das Durga aufgebaut? Das Pierret lässt sich nur mit extra großen Mundstücken bzw. Kammern sauber intonieren. Ich habe ein Greiffenhagen Double Chamber, mit dem es geht. Allerdings ist mir das zu offen (0.115); da muss ich Unmengen Luft reinpumpen und komme mit dem Atmen nicht nach. Sound ist natürlich gewaltig, eher Pepper Adams. Das alte Kautschuk ist deutlich leiser und wärmer im Klang, was mir besser gefällt (Möglichkeiten von Mulligan bis Leo Parker) . Auch spielt es sich ohne Anstrengung.

    Ergonomisch ist das Pierret schon ok (ein Balancer war nötig um die Öse nicht umlöten zu müssen), die Mechanik schnell. Für flüssiges Spiel im tiefsten Bereich müssen die beiden kleinen Finger aber schon kräftig zudrücken.
     
  7. flar

    flar Guest

    Moin, moin Steffen1967

    Wirklich gut getroffen der Titel, das klingt super!!!:applaus::applaus::applaus:

    Von wegen des Baritonsaxophons und Titel von Little Willie John Covern, Fever habt ihr ja auch schon sehr schön (!!!) gecovert, hast Du Dir mal das Original angehört?
    Könnte ich mir auch gut von euch mit Bariton als (Bass)Begleitung vorstellen, ...gut jetzt geht meine Fantasie etwas mit mir durch.. oder vielleicht doch mal einen Versuch... ;)

    Viele Grüße Ralf
     
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  8. Steffen1967

    Steffen1967 Nicht zu schüchtern zum Reden

    @flar: Vielen Dank! Das Schlagzeug vom Fever Video ist allerdings von einem Freund mit sehr begrenzten Mitteln gespielt – unser aktueller Hauptdrummer (wir haben 2 Ersatzleute, die gerne einspringen. Der vom Kitten Video ist quasi unser 2. Mann) spielt Fever sensationell mit all diesen tollen Akzenten usw. (s. Animal / Muppets).
    Aber du hast recht, jetzt wo wir live meist als Quartett spielen, wollen wir tatsächlich ein neues Arrangement von Fever angehen, das sich an Little Willie Johns Original orientiert, welches ja ohnehin etwas anders ist und zusätzlich zum Bass ja ein eigenes Sax-Riff durchlaufen hat.
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Naja,

    das Urteil ist aber schon ein wenig hart.

    Grüßle, Ton
     
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  10. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Schöne Aufnahme und super Barisound - macht Spass!!
     
  11. hjh

    hjh Nicht zu schüchtern zum Reden

    Antwort an Steffen 1967:
    Das Wanne Durga hat die „realy large chamber“ und hat sich für mich als ideal herausgestellt. Wenn’s sein muss, kann ich es damit richtig krachen lassen. Ich bevorzuge aber mehr den weichen aber dennoch tiefgundigen Sound á la Serge Chaloff obwohl ich stilsitisch eher zum neueren Jazz tendiere.

    Mein erstes Bariton war ein Amati, das ich neu 1969 für umgerechet 400,00 DM in Prag gekauft habe. Günter Kronberg, der damals Alt und Bariton im Albert Mangelsdorff Qunitett spielte, hat mich bei dieser Gelegenheit vor Ort beraten. Albert selbst und sein österreichischer Kollege Erich Kleinschuster probierten zur gleichen Zeit im selben Laden Amati-Posaunen aus, waren aber nicht so überzeugt.
    hjh
     
  12. Steffen1967

    Steffen1967 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Stimmt wohl – es war das erste Mal, dass ich überhaupt Tief-A Baris probiert habe und zudem brauchen diese Saxe vermutlich auch modernere Mundstücke. Mit meinem alten Pierret Mundstück war einfach kein Leben rauszuholen. Sie intonierten sauber, hatten aber wenig Dynamik und kaum Farben über die Register, während das eine Stunde später angespielte MK VI wieder Ähnlichkeit mit meinem Pierret hatte (nur ein wenig zahmer).

    @hjh: Danke für die Info. Ein Sound à la Chaloff liegt geschmacklich auch eher in meiner Richtung. Und 400,- DM für ein gut spielbares Bari war natürlich konkurrenzlos.
     
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  13. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Grr...das fehlt mir noch in meiner Sammlung. Also wenn du dein BS verhökern möchtest...irgendwann....frag mich mal. Falls ich dann noch spielen kann.
    pierret4.jpg pierret_as.jpg
     
  14. Steffen1967

    Steffen1967 Nicht zu schüchtern zum Reden

    haha, erstmal nicht :) Aber eigentlich brauchst du ja ein älteres Modell mit Becherklappen links, passend zur Sammlung. Meins ist ja bereits inline gebaut mit der Art Deco Gravur a`la Modele Super-8. Übrigens ist vor nicht allzu langer Zeit für wenig Geld ein sehr gepflegtes Sopran auf eBay verkauft worden – das wäre was für die Sammlung gewesen …
     
  15. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    ...vom Design definitiv ein Linkshänder-Bari.
     
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