Kohlert "VKS" Tenor auf der Schrauberbank

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von ferrytale, 14.Dezember.2017.

  1. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    Letzte Woche ein schönes altes Kohlert Tenorsax ersteigert. Mit den fancy "VKS" Klappenkäfigen. Kriegt nächstes Jahr 'ne schöne GÜ von mir verpasst. Musste gestern schon mal etwas dran herumschrauben und feststellen, dass sämtliche Achsen dank verhartzten Öls in den Röhrchen quasi festgeklebt sind.
    Das wird mal wieder ein lustiger Spaß! ;-)
    VKS_286537_web-1.jpg VKS_286537_web-4.jpg VKS_286537_web-6.jpg VKS_286537_web-7.jpg VKS_286537_web-8.jpg VKS_286537_web-9.jpg
    Haben die damals mit Lein-, oder Sonnenblumenöl gearbeitet, oder gab es auch verharzendes Maschinenöl?
    Naja. WD40 ist schon mal appliziert, aber ob das noch da rein kommt , ist fraglich. Ein paar kleinere Achsen habe ich erfolgreich durch Erhitzen der Röhrchen (Gasbrenner) gelöst bekommen. Der "Kleber" wird dann ein bißchen weich.
    Interessantes Mundstück auch: Muss wohl Bakelit sein. Leider keine Beschriftung drauf.

    Gruß,
    Ferry
     
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  2. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hallo Ferry.

    Zufälle gibt es...mein VKS (Vincent Kohlert& Söhne)...allerdings ein Alto, ist gerade am fertig werden.

    War eine Riesenbaustelle, komplett mit Ablaugen und auch viel Rostfresser lösen und dergleichen.

    Bilder werden die nächsten Tage folgen..der Tisch zieht aber noch genau so aus wie bei Deinem, da müssen noch die passenden Beläge drauf aus flächigem Perlmutt oder Schildpatt oder Celuloid oder Ähnlichem.

    Lg Wuffy
     
  3. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    5 Stunden "lustiger Spaß" mit den verklebten Achsen. Das muss wirklich ein organisches Öl gewesen sein, denn es war nicht verharzt sondern abgebunden, also zu einer gummiartigen Masse ausgehärtet. Beim herausdrehen, -ziehen, -wackeln verklumpt das Zeug dann auch noch und verkeilt die Achse noch fester in den Röhrchen. Ein Sch***!
    Die Langen Achsen ließen sich nur herausbewegen, indem man die Klappen einzeln, nacheinander in eine und dann gemeinsam in die andere Richtung bewegt hat, dabei mit dem Schraubenzieher die Achse festhaltend bzw. mitdrehend.
    Aber jetzt ist alles zerlegt, und es ist zum Glück nichts abgebrochen oder sonstwie demoliert. Und die Achsen sind auch wieder zu gebrauchen, sehen sogar ganz hervorragend aus. Positiver Effekt der "Leinölkonservierung".

    Hi Wuffy. Bin auf die Bilder von deinem VKS gespannt. Aber was den Tisch angeht, scheint der bei meinem so komplett zu sein. Die Perlmuttfläche auf dem Gis-Hebel ist ja verschraubt, aber auf den anderen Flächen sind keine Gewinde vorhanden.

    Nachti,
    Ferry
     
  4. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    Die Einzelteile:
    VKS_286537_teile_vorher_web.jpg
     
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  5. ppue

    ppue Experte

    Tolles Foto! Alles Gute für die Zukunft.
     
  6. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Juchuh!
    Ein Bastelfred von @ferrytale !
    Garant für tolle Photos und gute Tipps!
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    @ferrytale

    Tolle Explosions-Montage.....könnte man direkt auch ausdrucken, auf eine dünne Styroporplatte heften..und dann das Kleinzeugs passgenau an den richtigen Ort stecken,

    Mein Kohlert VKS-Alto ist nun auch komplett spielfertig..war auch ne Menge Arbeit mit den Rostfressern, Ablaugen und vielen mechanischen Dingen, neue Gewinde an den Befestigungen der markanten Klappenschutze, etc...etc.

    Ist ja ein "Full Pearls" (alle Drücker belegt) was aber derzeit noch fehlt ist eine Perlmutt-Einlage am Seiten-C Drücker...und der Belag am Tisch. Wie man unten am Eb-C Drücker sieht und am Gis-Drücker, dürfte das kein Perlmutt sein, sondern eher Plättchen aus Horn, Schildpatt ..oder Zelluloid /Zellhorn.
    Da bin ich noch auf der Suche. Alles ist geschraubt mit winzigen Schräubchen, waren alle eingerostet, war ne ziemliche Fummelei, die alle unverletzt rauszukriegen.

    Vl. finde ich was aus der Gitarren-Zubehörecke....diese Schlagbretter gibt es auch in vielen versch. Farben, Mustern und Dergleichen.

    Das passgenaue Anfertigen der Formblättchen dürfte dann auch keine so grosse Schwierigkeit sein.

    Mal schauen, wie es weitergeht....jedenfalls,mal wieder ein supertolles Vintage zum Nasenwasser-Schnäppchenpreis.

    Viel Erfolg bei deiner Tenor-Baustelle

    LG Wuffy
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 21.Dezember.2017
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  8. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Das Explosionsbild ist echt klasse. Weiter gutes Gelingen, ich bin gespannt, wie das nach der GÜ aussieht und klingt. Und Wuffy´s schaut auch super aus, Kompliment. VG, TSax80
     
  9. manne

    manne Ist fast schon zuhause hier

    Solche Mundsctücke hat Kohlert anscheinend damals verbaut. Ich habe ein ähliches auf einer alten Klarinette von Kohlert.

    Gruß
    Manfred
     
  10. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    vks.JPG

    So. Jetzt geht das hier mal endlich weiter.
    "Schwarzer" Korpus bekommt auch schwarze Polster. :)
     
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  11. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Du wirst noch deinen Spaß damit haben das Ding dicht zu bekommen. ;)
    Viel Erfolg!

    VG
    Jens
     
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  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Boah.....klasse und viel Arbeit :applaus:

    Aber gewaltig aufpassen, dass die Reflektoren nicht zu nahe am Tonkaminran sind...oder diesen sogar berühren können.

    Ebenso müssen die Klappenschalen bei diesen großflächigen Reflekroren absolut mittig und zentrisch zur Tonkaminmitte ausgerichtet sein.

    Aber das weißt Du ja natürlich...ich würde aber dem Polsterleder jedenfalls etwas Platz zwischen Reflektor und Kaminrand geben, damit es vl. etwas arbeiten kann...und im Hinblick, es auch dicht zu kriegen

    Kann man auf dem Bild natürlich nicht genau erkennen, wie die Maßverhältnisse in echt ausfallen.

    Schrauberoberliga jedenfalls...die Reflektoren sind ja selbst auf der Drehbank hergestellt.

    LG Wuffy
     
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  13. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    Klar. Wie immer halt. Bin mal gespannt, was schwarze Polster zu der Problematik beitragen werden, da ich die tatsächlich zum ersten Mal verwende. ;-)
    Ansonsten habe ich ca. 2-3mm bis zum Tonlochrand, damit komm ich gut zurecht.
     
  14. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Hallo @ferrytale ,
    Welche Polster nimmst Du dafür und welche Dicke braucht das VKS ?
    Mein Kohlert Winnenden brauchte etwa 5mm, die mit Pappringen auszugleichen waren .

    Gruß,
    tomaso
     
  15. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Schwarze Polster machen es nicht leichter, außer vlt. einen Selbstbetrug. Denn die schlucken ordentlich Licht.
    Ich spiele vor allem auf die gebördelten Tonlochkamine an, deren Schiefheit man ja schon auf dem Bild sieht. Das wird mit modernen Polstern kein Zuckerschlecken die dicht zu bekommen, aber du machst das schon :).
    VG
     
  16. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Wie hast du das denn hinbekommen? Mein Grassi Tenor hätte auch so dicke Polster benötigt. Ich habe versucht Scheiben aus Pappe drunter zu kleben, konnte dann aber das Polster nicht mehr vernünftig ausrichten. Ich habe dann letztendlich den Klappenkwinkel durch Biegen so angepasst, dass die 3,5mm Polster gepasst haben. Jetzt fühlt sich das Tenor auch nicht mehr so klobig unter den Fingern an. Verrückt, was 2mm für ein Unterschied in der Haptik machen können.
     
  17. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

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  18. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Danke @tomaso, für das Foto. Hat das nachträgliche Ausrichten noch gut geklappt? Die Pappscheibe hält doch die Wärme zurück. Deswegen habe ich versucht die Scheiben von unten mit Kontaktkleber am Polster zu befestigen. Aber bei dir scheint es ja funktioniert zu haben.
     
  19. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Nun, @tomaso hat offensichtlich keine Scheibe untergeklebt sondern einen Ring.
    Damit wird beim Erwärmen des Klappendeckels der Kleber mit erwärmt und das
    Polster lässt sich bewegen..


    SlowJoe
     
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  20. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Ja, @mato ,
    hat gut funktioniert.

    Eine geschlossene Pappscheibe würde thermisch isolieren und auch die gleichmäßige Verteilung des Klebers unmöglich machen. Das Polster lässt sich kaum noch Ausrichten.
    Auch die Gefahr, daß irgendwann die Pappe durch eingedrungene Feuchte aufquillt oder sich gar trennt, wäre gegeben .
    Deshalb habe ich Ringe ausgeschnitten, und diese mit dem Locheisen zusätzlich gelocht, damit die Kleberverteilung gewährleistet ist und zwischen Klappendeckel und Polsterrückseite keine Unterbrechung der Klebstoffebene entsteht.
    So lassen sich außerdem Hohlstellen unterm Polster verhindern und die Lederspannung durch leichtes Nachdrücken
    des Resonators während des Abkühlens
    nach wie vor korrigieren.

    Ein Kreisschneider ist hierbei eine enorme Hilfe :)
     
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