elektro 1saiter bass selber bauen

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Zappalein R.I.P., 12.August.2020.

  1. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    tach zusammen

    ich sah in einem yt-clip einen musiker, der einen bass spielt, dessen einfachheit mich sehr überzeugte und den ich mir gerne bauen (lassen?) würde.

    meine ernstgemeinte frage, besonders an euch handwerklich begabten und selbst bass und gitarre spielenden foristen: was bräuchte ich eurer meinung nach um das teil zu bauen? der oder die tonabnehmer? welche basssaite nehme ich da am besten? gibt es besonderheiten, die ich beachten muss?

    ich bin euch allen schon einmal recht dankbar für hilfreiche tipps.

    lg

    helmut

    das instrument ist ab ca. 6.38 - 7.38 zu sehen.

     
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  2. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Ist zwar keine Antwort auf deine Frage, aber wenn ich an reduzierte Bässe denke kommt mir sofort der zweisaitige Slide-Bass von Mark Sandman (RIP) in den Sinn:


    Morphine ist ne geile Rockband! :D
    VG
     
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  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Also ich habe schon diverse Cigarbox Gitarren gebaut. Mit nur einer Saite hast du ja nicht soviel Zugkraft am Hals,das sollte ohne Trussroad gehen. du brauchst nichtmal Bünde,bau einen Fretless,das vereinfacht die Sache noch mehr. Und Tonabnehmer,nimmst du einen für nen 4 Saite und baust ihn in Längsrichtung ein.
     
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  4. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Als allererstes wäre es gut, wenn Du Dir klar wirst, für was Du den Bass willst. Für Rock oder experimentelle Musik mag das mit dem Einsaiter klappen - für einen Walking Bass kann ich es mir kaum vorstellen.
    Das schöne an Bass ist ja eigentlich, dass er sowohl zur Rhythmusgruppe gehört, als auch melodisch spielen kann. Mit einem Einsaiter wird sich das in Richtung Rhythmik verschieben.
    Die Idee mit Fretless macht das Bauen leichter - aber das Spielen schwerer... man muss den Bassbereich richtig hören und die Töne treffen.

    Für die Elektronik findest Du hier ein paar Ideen - sofern Du einen aktiven Bass bauen willst.

    Falls Du auf ein Trussrod verzichten willst, kannst Du auch in Richtung uBass denken, dann brauchst Du allerdings einen Piezo-Tonabnehmer und eine aktive Elektronik (glaube ich).
    Dann sollte natürlich die Mensur einigermassen passen - Es macht schon einen gewissen Sinn, den Tonabnehmer etwa da zu plazieren, wo er hingehört.
    Parts (Pickups, Sättel, Mechaniken) findest Du im Internet, z.B. hier oder hier.

    und letzten Ende ist da noch ein bisschen was an Werkzeug, das man braucht - mach Dir keine Sorgen, wenn Du erst einen Einsaiter gebaut hast, wirst Du bald mehr wollen, das Werkzeug lohnt sich also.

    Grüße,

    Wanze
     
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  5. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Hallo Helmut,

    ich spiel ja selbst Bass und Gitarre und habe auch schon einige E-Gitarren selbst gebaut (einen Bass bisher noch nie).

    So wie der im Video ist ist er eigentlich recht einfach. Das einzige echte Problem ist bei Gitarren/Bässen der Hals. Da muss der Radius/die Form des Halses, der Radius des Griffbretts ect. passen. Außerdem ist der Trussrod eine Herausforderung. Bei "echten" Basssaiten nimmt man heute typischerweise auch noch eingefräste Carbonstäbe zur Verstärkung. Außerdem muss man die Bünde präzise einsetzten. Das fällt aber hier ja alles weitgehend weg.

    Aus meiner Sicht wäre bei Deinem Projekt daher, wie von @Wanze schon erwähnt ein U-Bass bzw. dessen Saiten der bessere Weg. da kommt weniger Zug auf den Hals. Der sollte aus einen Stück Hartholz (Ahorn, Eiche evtl. Buche) sein. Das sollte eine "gutes" Teil sein mit in Halsrichtung verlaufenden Fasern. Am besten mit sogenannten stehenden Jahresringen, also welchen die im Querschnitt gesehen parallel und senkrecht zur Oberfläche auf der die Saiten hinkommt liegen. Ein gut abgelagertes Holz gibt Dir ein gute Chance, dass es sich nicht mehr stark verändert, wenn es bearbeitet ist. Idealerweise lässt man es noch 2-3 Wochen zur Akklimatisierung in dem Raum liegen in den es bearbeitet werden soll. Eigentlich musst Du dann nur die spätere Spielfläche gut abrichten und schleifen. (ich würde Sie von Hand hobeln, aber das muss man etwas üben und die Hobeln dazu haben). Wenn Du es wie eine Steel-Guitar verwendest reicht das aus meiner Sicht und Du kannst den "Hals" großzügig dimensionieren. Evtl. macht es Sinn an einer Seite noch einen größeren Holzklotz anzuleimen, um mehr Sustain zu haben, aber dass müsste man sicher erst Testen.

    Als Mechanik würde ich günstige 4-Saiter-E-Bass Teile verwenden, als Tonabnehmer auch (ihn aber wie gehabt quer einbauen, evtl einen 2 geteilten dann hast Du faktisch 2 die Du mit Abstand montieren kannst. Ich gehe davon aus, dass es mit umsponnenen U-Basssaiten (z.B. solchen https://www.thomann.de/de/pyramid_bass_ukulele_strings.htm) gehen müsste, ohne einen Piezo zu verwenden. (Wenn Du mir eine solche besorgst und zusendest kann ich das gerne für Dich testen.)

    EDIT: ach ja, ich würde die Tiefste verfügbare U-Basssaite nehmen, das gibt mehr Bassfeeling und die Spannung ist nicht so hoch wie bei höheren, ich würde Sie auch etwas (1-2 Halbtöne) tiefer stimmen als typischerweise vorgesehen.

    LG StefAlt
     
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  6. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Die uBass-Saiten haben einen Nylon Kern. Also zumindestens die Kala. Interessante Frage, ob die dann mit einem magnetischen Pickup genug Spannung liefern... Ich glaube eher nicht, weil die Umwicklung wahrscheinlich Bronze ist - nicht ferromagnetisch.
    Ausprobieren könnte ich auch - wenn ich eine uBass-Saite hätte die lang genug ist, dass man sie auf den normalen eBass montieren kann... aber bei 53cm dürfte das knapp werden.

    Grüße,

    Wanze
     
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  7. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Das mit dem Nylonkern ist schon klar, aber eine dicke U-Basssaite (ist das E?) dürfte mehere Lagen an Umwicklung haben, wenn das ein versilberter Draht ist, wie meinem meinem verklinkten Beispiel wäre ich da zuversichtlich.

    LG StefAlt
     
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  8. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ja, uBass ist normal EADG, genau wie ein Kontrabass :-D Umwickung ist einlagig, beim E halt dick und einlagig.
    Hast Du eine Idee, wie man das mit der Länge lösen könnte? Ich hätte beides vor Ort, eine uBass Saite und einen eBass... nur passen die zwei halt nicht zueinander.

    Grüße,

    Wanze
     
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  9. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Der Einsaiter im Video sieht für mich so aus, als könnte die Mensur einem 3/4 Kontrabass mit ca. 104 cm entsprechen. Eine der mittleren Saiten (A, ggf. D) könnte brauchbar sein. Als Hals-Korpusmaterial bietet sich analog zu E-Uprights Ahorn an. Falls du ein Griffbrett brauchst (im Video scheint er die Saite ja nicht runter zu drücken, wenn ich es richtig sehe, eignen sich u. a. Ahorn, Ebenholz und Palisander.

    Ich würde ggf. zu einem (Kontra-)Bassbauer gehen und mir dort entsprechend seinen Empfehlungen das Material einkaufen.
     
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  10. Regor

    Regor Ist fast schon zuhause hier

    @zappalein
    Jens Ritter baut sicherlich 1Saitenbässe.
    Ansonsten mal Schaufelbass yt-ben :)
     
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  11. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    @all
    ihr seid super. besten dank. ich werde mich da durchwurschteln... wenn das teil fertig ist, werde ich berichten. lg.
     
  12. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    er ist für meine experimentellen, frei improvisierten sachen gedacht.

    was ist ein u-bass?
     
  13. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    da kommt benjamin blümchen... und schaffelbass...
    aber leider nix bass ähnliches
     
  14. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    @zappalein
    Dann Versuch Schaufel Gitarre.
    Ein U Bass ist eine Bass-Ukulele
    LG Stefan
     
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  15. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    @Wanze

    wenn ich keine unverbauten Tonabnehmer hätte, würde ich zwei Saiten oder eine und einen Draht mit einer Lüsterklemme verbinden.
    Dann ganz vorsichtig anschauen und spannen im Wechsel. Der Ton wird ja auch schon etliche Töne tiefer abgenommen.

    Grüße Stefan
     
  16. Regor

    Regor Ist fast schon zuhause hier

  17. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

  18. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ein geniales Instrument.
    uBass hat die Größe einer Bariton Ukulele (also etwa einer Kindergitarre), Saiten wie eine Wäscheleine und den Sound von einem Kontrabass. Sorry, müsste ich eigentlich gross schreiben SOUND.
    uBass kann eigentlich nicht funktionieren, ein so kleines Instrument kann gar nicht so tiefe Töne erzeugen. uBass tut das aber doch.
    uBass ist ein Instrument das die Zuhörer zum Grinsen bringt, wenn sie es sehen - und mich zum Grinsen bringt, wenn ich sehe wie sie von dem Sound überrascht sind.

    Durch die Verwendung von speziellen Saiten ist es möglich, auf einer sehr kleinen Mensur sehr tiefe Töne zu bekommen.



    Korrekterweise ist es ja auch ein Spatenbass und kein Schaufelbass. Aber irgendwie wurde schon alles, was lang genug ist, zu einer (Bass) Gitarre umgebaut. Spaten, Spazierstöcke, Besenstiele.



    Das folgende Video ist interessant, der hat tatsächlich den Tonabnehmer längs der Saite eingebaut:


    Man bringt auf einem Spaten auch durchaus mehr als eine Saite unter...


    Falls Du nicht verstärken willst, geht es auch mit einem Plastik-Kanister:


    Grüße,

    Wanze
     
  19. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    super super. wie klasse ist das denn!!!!!!!!!! astreine beispiele.

    da tun sich völlig neue BASS sichten auf!!!!

    dir vielen dank.

    lg

    helmut
     
  20. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    :)Na dann ab in den Baumarkt lieber Helmut, tolles Projekt
     
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