Reverb bei Auftritten

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von hanssax, 8.Januar.2021.

  1. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    nachträglich noch ein schönes neues Jahr!

    Vielleicht hat jemand von euch eine Idee dazu:
    Wir haben eine Band mit voc g b dr as/ss und haben bzw. hatten immer mal wieder Auftritte. Wir spielen ruhige Jazznummern als Hintergrund bei kleineren Veranstaltungen (bis jetzt max. 90 Personen) und streben tendenziell kleine Pegel an, um die Unterhaltungen nicht zu stören. Insofern hatte ich bisher auch keine Ambitionen, das Saxophon zu verstärken, meist halte ich mich mit der Lautstärke sehr zurück. Nun klingt das Saxophon ohne weiteres recht trocken, auch gegenüber voc und g, die verstärkt sind und sich dann immer etwas Reverb drauftun. Indoor geht das durch den natürlichen Raumklang noch einigermaßen, aber draußen ist das nicht so schön, finde ich. Sehr ihr eine Möglichkeit, wie man den natürlichen Saxophonklang (nur etwas) mit Reverb anreichern könnte, OHNE, dass sich die Lautstärke erhöht?

    Das ganze muss sich mit einfachen Mitteln erreichen lassen.
    Danke schonmal für eure Tipps.

    Liebe Grüße
    Hans
     
  2. last

    last Strebt nach Höherem

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  3. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Was habt ihr denn für ein pult? Nimm einfach den hall von den vocals, dreh deinen kanal fx/aux ganz auf und regel dann über den kanalfader den reverb anteil zu deinem sax. Dann wirst du nur um den reverbanteil lauter. Weniger geht nicht.
     
  4. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich mache Background Musik auch ab und an, mit diversen Besetzungen oder alleine mit Playbacks.
    Das Saxophon dazu spiele ich aber inzwischen gerne rein akustisch.
    Muss dann halt etwas anders spielen, z.B. Töne länger aushalten, weil ja nichts nachklingt.
    So lange ein Raum nicht zu viel Schall schluckt, stört mich das auch nicht so sehr.

    Ich nutzte in der Vergangenheit ab und zu mein gutes altes Alesis nanoverb über eine kleine Anlage.
    Der letzte Einsatz liegt aber schon einige Jahre zurück
    Aktuell weiß ich gar nicht in welchem Schrank oder Koffer ich das nanoverb habe.
    Gute Idee es mal wieder auszupacken und zu probieren.

    LG
    Mike
     
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  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @hanssax

    Ja, genau aus diesem Grund nehme ich mein Sax bei Auftritten mit einem Clipmikro ab und gebe über die PA
    etwas Hall auf das Sax, je nach Raumbedingungen.

    Draußen hilft das ganz besonders.

    Dabei regle ich den Pegel grade so, dass man den Hall wahr nimmt. Zusätzliche Lautstärke ist nicht das Ziel.

    CzG

    Dreas
     
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  6. Saxxas

    Saxxas Ist fast schon zuhause hier

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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich habe da nach langen Jahren Tanzmucke mit allen technischen Blenderraffinessen einen sehr klaren Standpunkt: Combojazz ist Kammermusik und soll für mich prinzipiell unverstärkt stattfinden. Laustärkeausgleich ist natürlich notwendig, aber wenn das Sax und das Schlagzeug unverstärkt spielen, die Gitarre clean, Bass und Piano sowieso, dann braucht es keinen Hall. Ob Sänger sich darauf einlassen, ist eine andere Frage...

    Das machen wir (ts, g, p, b, dr) seit Jahren so in Jazzclubs genauso wie bei Kurkonzerten - war gar keine Frage bisher.
     
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  8. last

    last Strebt nach Höherem

    Ich glaube, der Threadersteller hatte eine andere Frage.
     
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  9. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Danke erstmal für eure Ideen!

    @Dreas
    Genau, das ist der eigentliche Kern meiner Frage: Könnte man auf dem Weg, wie du es beschrieben hast, dezent Hall bekommen, ohne dadurch deutlich die Lautstärke erhöhen?

    Wir haben als Gesangsanlage eine Bose L1 Compact mit einem kleinen Mischpult dabei. Da müsste es so funktionieren. Danke dir!
     
  10. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Danke auch für die anderen Tipps!
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Januar.2021
  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja, das geht.

    Wir haben die Bose L1. Ich lege da über das Mischpult (Behringer X12) Hall auf meinen Kanal, und mache es so laut, dass man den Hall wahr nimmt. Das empfindet man nicht als wirkliche Verstärkung, da der Saxsound vom Sax wahr genommen wird.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Januar.2021
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  12. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    100 pro deine Meinung. Ohne Effekte klingt Sax doch sehr schön. Wenn der Raum wenig Hall hat zwingt das einen nebenbei dazu die Töne besser zu binden, auch nicht schlecht.:)
     
  13. SaxyMike

    SaxyMike Nicht zu schüchtern zum Reden

    Genauso würde ich das auch machen, Voraussetzung dafür ist, daß das Saxophon mit einem Stativmikro oder Clipmikro abgenommen wird. Wenn Du unabhängig sein willst und Dein Sax mit einem eigenen Effekt unterlegen möchtest, ist das Isolo Sax-Funkmikro von Cloudvocal recht praktisch, das hat in dem Funkempfänger bereits eine Effektsektion integriert. Der kann sogar ohne Steckdose mit einer Powerbank betrieben werden, also ideal auch für Gigs im Freien. Die Lautstärke am Funkempfänger dann soweit zurücknehmen, daß praktisch nur noch das unverstärkte Signal zu hören ist, und den Effekt über den "BLEND"-Regler soweit aufdrehen, bis der gewünschte Hallanteil erreicht ist.
     
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  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Für mich klingt das kompliziert.

    Er hat doch fast alles was er braucht. Eine PA, ein Mischpult.
    Jetzt braucht es nur noch ein Mikro (muss gar kein Clip sein, dafür reicht ein günstiges von Thomann völlig aus.)
    und.....fertisch....

    CzG

    Dreas
     
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  15. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    was ist denn der Unterschied eines XLR Kabel zu einem dicke Klinkenkabel? Besserer Sound? Andere Funktion? Könnte man den V20 auch mit der Stereoanlage verbinden? Ich bin da völlisch ahnungslos. Finde aber das Video spannend
     
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  16. ppue

    ppue Experte

    Das XLR-Kabel hat drei Adern, X für Masse, L für Links und R für Rechts. Aber das ist kein Stereokabel!

    Das Mikrofonsignal wird Mono über L und R übertragen, allerdings in einem Kabel introvertiert (phasenverkehrt). Der Empfänger zieht dann das rechte Signal des einen Pols vom linken ab und erhält ein doppelt starkes Signal.

    Aber warum so kompliziert?

    Wenn nun eine Stromleitung oder ein Dimmer ein Brummen oder Knacken in dem Kabel bewirkt, löscht sich das automatisch bei der Subtraktion der beiden Signale aus. Ein recht genialer Trick, wie ich meine. Wenn nicht klar geworden ist, wie das geht, mache ich gerne mal ne Zeichnung.
     
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  17. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    Wenns keine Umstände macht, würde ich gerne eine Zeichnung dazu sehen
     
  18. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt auch symmetrische klinkenkabel, TRS heissen die stecker dann (tip, ring, socket). XLR heisst eigentlich external line return, aber das was @ppue über das arbeitsprinzip der symmetrierten kabel sagt, ist vollkommen richtig.
    Im gezeichneten graphen hätte man zum beispiel eine sinuswelle als original, und einmal gespiegelt an der x achse.
    Zwei signale, die sich immer auf Null addieren. Also stille. Die beiden signale werden über zwei adern getrennt übertragen. Eventuelle elektrische einstreuungen erzeugen auf beiden adern das gleiche zusatzliche störsignal.
    Im empfängergerät wird dann die invertierte leitung wieder um 180 grad verschoben. Das nutzsignal ist damit gleichphasig und die lautstärke addiert sich. Aber das störsignal a wird vun dem nunmehr invertierten störsignal a* auf null subtrahiert.
     
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  19. ppue

    ppue Experte

    Gut, hier sind die Signale L und R. Sie fangen phasenverkehr an. In der Mitte ist ein Knacker zu sehen.

    upload_2021-1-8_19-41-29.png

    Der Knacker sieht oben anders aus als unten, weil er sich ja auf das bestehende Signal addiert. Schaun wir mal nah an den Knacker ran. Er hat beide Wellen in der gleichen Weise zerstört und überlagert.

    upload_2021-1-8_19-45-55.png

    Jetzt ziehen wir Rechts (untere Spur) von Links ab. Logisch, dass der Knacker dann versschwindet, oder? Was passiert aber mit der Welle? Die untere Welle ist negativ da, wo die obere positive Werte hat:

    upload_2021-1-8_19-50-10.png

    Würde ich die Wellen addieren, käme Stille bei raus und der Knacker würde übrig bleiben. Wenn ich sie aber subtrahiere, wird sie einfach nur lauter:

    upload_2021-1-8_19-55-9.png

    Und der Knacker ist weg (-:
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich nutze manchmal ein älteres digitech vocal multieffektgerät. Da kann man an ziemlich vielen Parametern schrauben. Finde für den genannten Zweck manchmal ein ganz kurz angebundenes slap back delay noch besser als reverb. Nur ein repeat und so kurz, dass man den klassischen slap gerade nicht mehr hört. Dadurch kriegt man eine kleine reflexion wie von der Gegenwand in nem kleinen Club, ohne dass es je mushy wird. Wenn es das Effektgerät hergibt kannst du das ja mal probieren.
     
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