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WDR Bigband sucht Tenorsaxophonisten

Dieses Thema im Forum "Musiker gesucht" wurde erstellt von Sax-o-K, 24.Januar.2021.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Was bedeutet das praktisch? Dass man den Ansatz nicht so schnell anspassen kann um zu spielen was man spielen möchte?
     
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  2. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich meine jetzt nicht die Klangfarbe, sondern das musikalische Material, bzw. Ideen, Gedanken, die er in Musik übersetzt.
    Schnell und vor allen Dingen mehr anpassen. Für jeden Ton braucht man eine andere Lippenspannung. Das ist beim Saxophon viel bequemer und "ungefährlicher".:cool:
     
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  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich bin überzeugt, dass man das erforderliche Niveau nicht mehr nur mit Fleiß und Arbeit erreichen kann, sondern Talent und Begabung hierzu naturgegebene Voraussetzungen sind.
     
  4. gordex

    gordex Nicht zu schüchtern zum Reden

    Aus meiner Sicht sind das funktionale Bezeichnungen. Und nicht hierarchisch. Etwas mehr vielleicht die ersten Stimmen. Sie geben Phrasierung und Lautstärke des Satzes vor. D.h. sie führen den gesamten Satz.
    Traditionell ist es so, dass die zweiten Stimmen die Solos spielen und das 1. Tenor ist die 2. Stimme im Saxophonsatz. Das ist aber kein Gesetz, so wie es hier manchmal klingt.

    In der Big Band ist der Satz das wichtige und nicht der einzelne Musiker. Der Satz muss gut klingen. Man kann mit unterschiedlichem Können schon umgehen, aber eigentlich sind die Anforderungen an jeden Musiker gleich. Nur so kann man Stücke spielen, die allen gerecht werden. An die 1. Stimmen werden vielleicht etwas höher Anforderungen gestellt. Bei Trompete und Posaune aber wenigstens andere. Die müssen manchmal richtig hoch rauf, was schon eine Kunst für sich ist. Und relativ wenige können das.

    Ich spiele selbst seit über 25 Jahren 1. Tenor in der Big Band. Und dort spielt jeder Solo. Der Leiter verteilt mit jedem Stück Akkord-Sheets. Die Solos werden dann spontan verteilt, was ich persönlich eine sehr schöne Art finde. Und in einer anderen Big Band spiele ich 2. Tenor. Ist das gleiche.
     
  5. saxbert

    saxbert Ist fast schon zuhause hier

    Was mich mal interessieren würde: ist die Arbeitszeitgestaltung als Bigband-Musiker eher flexibel geregelt - oder wird das etwa in eine 40h-Stundenwoche mit strengeren Präsenzpflichen umgelegt - und in welcher Größenordnung liegt denn da in etwa ein Jahresbrutto ...? (Vermute mal bei den öffentlich-rechtlichen Sendern in Anlehnung an TVöD höherer Dienst???)
     
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  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das ist banal.

    Jedes Instrument hat andere Herausforderungen. Saxophonisten lästern über Trompeter, weil die als Grobmotoriker nur 3 Knöpfe betätigen müssen ... Trompeter über Saxophonisten, weil die eine Oktavklappe haben und alle Töne ja "auf der Hand liegen".

    Gerade beim Improvisieren verlangt ja keiner vom Trompeter unmögliche Töne. Aber eben eine interessante Melodielinie.

    Bei den Trompeten ist eine Herausforderung die ganz hohen Töne. Das ist die Domäne der 1. Trompete. Das sind oft "High Note"-Spezialisten. Dafür liegen die Soli dann in der 2. Trompete - die Impro-Spezialisten.

    Bei den Saxophonen kommt noch dazu, dass ab einem gewissen Niveau "Doubling" erwartet wird (bei der Trompete höchstens zum Flügelhorn). Also Querflöte, Klarinette, Bassklarinette. Das bestimmt auch oft die Aufteilung.

    Im Satzspiel ist das 1. Tenorsax die zweite oder dritte Stimme im jeweiligen Akkord. 1. Stimme ist 1. Alt, 4. Stimme ist 2. Tenor. 5. Stimme ist Bari. D.h. dem 2. TS drohen oft die ganz tiefen Töne und vollkommen melodiefreie Linien.
     
    JES, Sax a`la carte, Rick und 4 anderen gefällt das.
  7. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

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  8. Paul2002

    Paul2002 Strebt nach Höherem

    Ich möchte (wie so oft) gegen die Begabung, an ihrer Stelle für die Sozialisation bzw. Konditionierung, argumentieren:

    Musik ist kulturell stark geprägt, mit was kommt also ein Kind auf die Welt?
    Sagen mir mal: Mit Intelligenz.
    Das Gehirn hat schon eine gewisse Struktur, manche Persönlichkeitstendenzen und "Begabungen" sind schon da (schnelle Auffassungsgabe, gutes Gedächtnis, gute Motorik, Empathie bzw. Sensibilität).

    Was bringt das dem Kind jetzt, wenn es von den Eltern (bzw. dem sonstigen Umfeld wie Schule oder als Musiker Bandkollegen) nicht gefordert wird?

    Wenn du als "Talent" das bezeichnen willst, was man nicht aktiv erlernt hat, gebe ich dir recht, dass es existiert. Denn es ist essentiell für die (kognitive) Entwicklung eines Kindes, dass es gefordert und gefördert wird.

    Mein Fazit daher: Wenn die Eltern keinen Musikunterricht bezahlen können, ihrem Kind nicht vorsingen oder auch einfach keine anderen Möglichkeiten der Entwicklung einer bestimmten (!) Fähigkeit vorhanden sind (Musiker, mit denen man zusammen spielen kann, zum Beispiel), entwickelt sich die Fähigkeit im schlimmsten Fall gar nicht, meistens aber schlicht anders.

    Im Falle der Musik dächte ich, man braucht eine schnelle Auffassungsgabe und muss sensibel sein. Da widerspreche ich vielleicht @Rick, der meint, das Musikerleben sei nichts für solche Menschen - die Mehrheit der Musiker, die ich bisher kennengelernt habe, würde ich aber als überdurchschnittlich sensibel bewerten. Da schließe ich allerdings alle Menschen ein, die leidenschaftlich gerne Musik machen, nicht nur solche, die damit ihr Geld verdienen, was wiederum Rick recht gibt.


    Was kann mit einer schnellen Auffassungsgabe und Sensibilität machen?

    Zum Beispiel Psychologe werden. Meine Schwester studiert Psychologie, auch einige ihrer Mitstudent/innen haben einer gute musikalische Erziehung genossen. Bei Physikstudenten dürfte die Quote niedriger sein.


    Oder Ricks Sohn, wenn ich ihn einfach nochmal in den Aufsatz verwickeln darf:
    Der nutzt seine Intelligenz im Finanzwesen.
    Hätte aber bestimmt auch ein guter Musiker werden können, wenn er kognitiv (und in diesem Fall wohl vor allem psychologisch, denn wer will schon genau den gleichen Beruf machen wie die Eltern? ) anders konditioniert worden wäre.

    Einer, der als Erwachsener keine Durtonleiter singen kann (ohne, dass ich damit Ricks Sohn meinte, den kenne ich ja persönlich gar nicht) und noch nie groß Kontakt zu Musik hatte, wird auch nicht vorhaben, in der WDR-Big-Band mitzuspielen.
    Insofern bedingen sich kognitive und psychologische Konditionierung gegenseitig.


    Ich gebe dir, @Wuffy, summa summarum Recht, dass Musikalität größtenteils Glückssache ist, weil man sich nicht aussuchen kann, in welchem Umfeld man seine Kindheit (bzw. trotz mehr Entscheidungsfreiheit sein restliches Leben) verbringt.
    Glück (oder Zufall, Schicksal - wie man es nennen will) ist wenn es um Erfolg geht jedoch meistens der ausschlaggebende Faktor, insofern bringt diese Erkenntnis nichts.
    Wer nicht übt, kann auch nichts lernen, egal, wie begabt er ist.


    PS: Ich sollte mir wirklich mal angewöhnen, weniger zu schreiben. Ist sonst echt nervig, grade, wenn's so am Hauptthema vorbeigeht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.Januar.2021
  9. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Hat einer mal ein Beispiel für ein Stock Chart, bei dem im Satz das 1. Tenor statt des 2. Altos die zweite Stimme spielt, so wie es hier nebenbei angedeutet wurde? Ist mir bisher noch nicht unter gekommen, daher wäre ich sehr neugierig.
     
  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Gibts nicht. Wie soll das gehen? Es gibt bei älteren Arrangements solch eine Nummerierung der Instrumente, die du erwähnst, und die ich für irreführend halte, aber die "Stapelung" der Stimmen im Satz kann damit nicht gemeint sein.
     
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  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Hauptthema? Was ist das eigentlich?:cool:
     
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  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Üben - und zwar nicht irgendwann, sondern JETZT!
     
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  13. last

    last Strebt nach Höherem

    Also ich würd` den Job ja machen, aber ich hab´ keine Lust nach Köln zu ziehen.

    :Dlast
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    In den Standardarrangements der BigBands sind die Soli meist beim 1. Alt oder 1. Tenor.

    Daher war ich im Glauben, dass Paul Heller der 1. Tenorsaxofonist wäre und Olivier Peters mal abgelöst hätte, weil er deutlich mehr Soli und auch Leadstimmen spielt. Aber die Hinweise der kundigen Foristen nehme ich zur Kenntnis.

    Ich finde es interessant, dass tatsächlich konkret die Stelle des 1. TS ausgeschrieben wird. Muss sich Paul Heller sich nun darauf bewerben und sich der internationalen Konkurrenz stellen?

    Verdient der 1. TS mehr als der 2. TS?

    Bei den Trompetern ist es etwas anders: 1. Trompete spielt die Leadstimmen und ist der High-Blower. Die 2. Trompeter ist eher der improvisierende Solist.

    Dass in der WDR-BigBand Arrangements maßgeschneidert werden, ist mir bewusst.

    Mich nervt es, dass einige zu jedem Thema sich profilieren müssen...
     
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  15. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Eigentlich müsste eine Frau den Job erhalten, weil Frauen bei der WDR Big-Band extrem unterbesetzt sind.
     
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  16. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Für Orchester, auch für die "öffentlich-rechtlichen" Big Bands, gibt es eigene Tarifverträge, DOV, für die NDR-BB sind da ca. 7000 - 7700€/Monat veranschlagt (meist gibt es aber noch Zulagen für zusätzliche Instrumente etc.); also wenn man sich etwas einschränkt, ist das schon ganz ok ;-)
     
  17. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

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  18. Rick

    Rick Experte

    Das sieht man meistens in der Partitur sehr gut, wenn man die Sax-Stimmen transponiert. War früher allgemein so üblich, ich habe es auch so als Arrangeur gelernt - weil sich dann die Klangfarben von Alto und Tenor besser mischen und der Satz insgesamt homogener klingt.

    Doch, genau DIE ist damit gemeint, siehe oben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Januar.2021
  19. Rick

    Rick Experte

    Da ist eben die Frage, wie Du die Eigenschaft "sensibel" genau definierst. Selbstverständlich sollte man als Musiker zu Empathie fähig sein, weil man ja im Ensemble miteinander zu einem Klangkörper verschmilzt, und weil man es mit starken Persönlichkeiten zu tun hat.
    Aber man sollte nicht allzu "empfindlich" sein, braucht schon einen gewissen emotionalen "Panzer" und eine gute Frustrationstoleranz, sollte in der Lage sein, Rückschläge einstecken zu können.

    Er hat als Kind Keyboard, Saxofon, Schlagzeug und Violine gespielt sowie gesungen, war sehr musikalisch und nicht uninteressiert, aber es fehlte ihm für die weitere Motivation das, was ich in meinem Freundeskreis hatte: Kumpel, die mit ihm zusammen eine Band gründen wollten.
    Außerdem war er es schon früh leid, dass ihm Wünsche mit dem Verweis auf unsere finanzielle Lage verwehrt wurden - er wollte möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen, um nicht ständig in der Familie betteln zu müssen, somit war Musik als Beruf schnell abgehakt. ;)
    (Ich habe umgekehrt schon als Jugendlicher mit Musik so viel Geld verdient, dass ich meinen Eltern lächelnd das Taschengeld zurückgeben konnte, aber das waren nun mal andere Zeiten als heute.)

    Nichtsdestotrotz ist er weiterhin musisch interessiert, er schreibt Gedichte und Kurzgeschichten, ist ein guter Zeichner und hat nicht ausgeschlossen, später auch mal wieder Musik als Hobby zu betreiben.

    Für seinen aktuellen Beruf im Finanzwesen profitiert er übrigens neben seiner Intelligenz auch von seinem Einfühlungsvermögen gegenüber Kunden und Mitarbeitern.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Januar.2021
    JES, _Re_, StanFan und 4 anderen gefällt das.
  20. Paul2002

    Paul2002 Strebt nach Höherem


    Da sehe ich die These bestätigt. Klar, Resilienz und Frustrationstoleranz braucht man als Selbstständiger, der sich der Welt präsentiert immer.

    Vor allem aber vielen Dank für die spannenden Einblicke : -)
     
    Rick gefällt das.
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