Alt-Sax Yamaha/Yanagisawa?

Hallo zusammen...
habe mich hier jetzt mal angemeldet um mal in die Runde zu hören, was der gemeine Saxophonist empfehlen kann.

Spiele seit etwa 10 Jahren Alt-Sax und das bislang noch auf meinem Anfänger-Instrument Yamaha AS-32. Nun ist mir das mittlerweile zu brav, zu unpersönlich und leider auch vom Zustand her ungenügend geworden und ich bin auf der Suche nach einem Neuen.

Habe im Geschäft heute eine Reihe Yamahas ausprobiert und bin beim Y-AS 82Z hängen geblieben. Alternativ, da preisgünstiger auch beim AS 62.
Habe allerdings schon häufiger gehört, dass auch das Yanagisawa A 901 gut sein soll, das leider im Laden nicht anspielbar war. Hat jemand Erfahrung mit diesen Instrumenten und könnte mir da ein paar Tipps zur Kaufberatung geben?

Wäre über alle Tipps froh!
P.S. Ich spiele im Moment (und ziemlich zufrieden)auf dem vandoren optimum al3 mundstück...

dankeschön,
lisa

 

Hallo Lisa,

herzlich Willkommen im Forum zunächst einmal

Das YAS-62 wie auch das YAS 82Z sind wahrlich gute Instrumente.

Das von dir angesprochene Yanagisawa A901 sowie das A991 sind auch sehr gute Instrumente die du dir mal anschauen solltest.

Wichtig ist aber egal wie immer dass du das Instrument vorher anspielst. Schau ruhig ob es nicht einen anderen Händler gibt der vllt. so eines da stehen hat oder ob dein Musikhaus nicht zum Anspielen solch eines besorgen kann.
Du solltest so viele verschiedene Saxophone und Marken anspielen um dir ein objektives Bild zu schaffen

Ein Vandoren AL3 spiele ich auch, mir gefällt das Mundstück

Gruß Bostonsax

 

Wenn du aus der Nähe von Unna kommst, da verkauft jemand sein Yana A-991. Schau mal in den Kleinanzeigen. Das könntest du auch probespielen.

 

Ich spiele ein YAS 82 ZUL und bin begeistert. Selbst mein Lehrer findet es klanglich besser als sein Selmer Serie III, aber intonationstechnisch (mit seinem Setup) anspuchsvoller.

Die Yanagisawas gingen beim Testen noch einen Deut besser los, waren mir aber zu hell im Klang. Muß man probieren.

 

hallo Lisa,

als ich auszog, mein Saxophon fürs Leben zu kaufen, war ich mir sicher, dass es ein Yamaha wird - Yas 62 C, YAS 82, Yas 375 Ex. Ich hatte mir viel Zeit gelassen und war dennoch nicht überzeugt. Jetzt ist ein Yanagisawa A-991 mein Sax fürs Leben geworden.

Teste und probier aus soviel wie geht.

Gruß Cara

 

Hallo Lisa,

mein 875er Yamaha würde ich nie gegen das Yanagisawa A-991 tauschen. Mir gefällt es vom "Handling", klanglich und optisch (dies ist aber eher unwichtig) weit besser. Ist aber nur mein persöhnlicher Geschmack! Allerdings ist es eines der ersten 875er, die neue Serie heisst wie schon erwähnt 875 Ex, und ich weiss nicht, ob diese wesentliche Änderungen aufweist. Habe immer wieder gehört, dass die neuen nachgelassen haben sollen. Dein näherer Kandidat ist das 82Z, welcher wieder etwas anders ist. Ein 62er noch ohne C-Bezeichnung hatte ich mal angetestet, dies gefiel mir nicht so gut. Zum 82Z und 62 C würde ich in jedem Fall auch das 875 Ex von Yamaha in den Test mit dem A-991 von Yanagisawa einbeziehen. Das Handling und Spielgefühl ist ja bei jedem anders, deshalb würde ich an Deiner Stelle alle Kandidaten anschauen und probespielen. Du erkennst hier schon aus den Antworten, dass jeder anders empfindet, sehr gut sind die Saxophone alle. Allerdings bist Du anhand Deiner Auswahl preislich recht flexibel, daher bietet es sich an, auch noch andere Saxophonmarken auszutesten.

Liebe Grüsse
Sylvie

 

Ich spiele seit ca 10 Jahren ein Yanagisawa A 901 und kann nur sagen, dass dies ein Superinstrument ist. Es ist total stabil gebaut, hat einen schönen Klang (für mich) ist ohne Probleme in Sachen Intonation und Ansprache und braucht nur sehr selten mal einen Service.
Dies ist natürlich nur meine Meinung bzw. Erfahrung.

Gruß

Uli

 

Hallo Lisa,

zunächst einmal: Das YAS-32 ist ein ziemlich hochwertiges Saxophon. Es könnte also sein, dass der Qualitätssprung zum "Profisax" für dich enttäuschend gering sein wird.
Wenn du zu den Saxern gehörst, die den Sound des YAS-32 als unpersönlich empfinden, vermute ich, dass du eher bei Yanagisawa fündig wirst als bei den Custom-Modellen von Yamaha.

Gruß
Joachim

 

Hallo,
ich wills mal so sagen : Bei den Yamaha-Saxophonen fühle ich mich zu Hause. Mein Yamaha YAS 62 empfinde ich wie ein stark motorisierter Golf unter den Saxophonen. Alles ist stimmig und passt. Spielt sich gut und die Ergonomie ist vergleichbar mit den stimmig platzierten Bedienungselementen eines Golfs.

Das Yanagisawa 991 konnte mich nicht so recht überzeugen.

Wenn ich noch länger spare, würde mich die Yamaha 875 EX interessieren. Natürlich würde ich gerne die Yanagisawa Silversonic, die etliche Teuronen teurer ist, antesten. Silversonic-Bläser kenne ich nicht.

Deshalb auch meine Frage an Euch : Wäre die Silversonic
das (!) Spitzensaxophon ? Besser als Yamaha 875 EX ?

 

Hallo Altblase,

bei den thomann-Kleinanzeigen bietet jemand aus Hattingen ein Silversonic Altsax für 2800€ an.
Wenn es nicht zu weit ist, teste es doch mal aus.

Gruß
Joachim

 

Hallo Mrs Simpson,
ich bin der, mit dem bereits verkauften A991 aus Unna und muss gestehen, dass das Yana 991 ein Super Sax ist.

Alles was ich ab jetzt von mir gebe ist rein subjektiv.

Ich habe in den vergangenen Jahren sehr viele Saxophone ausprobiert und bin zu folgendem Ergebnis gekommen. Yamaha baute gute Saxophone, (und tolle Motorräder) , Yanagisawa baut gute Saxophone. (mein Tipp: A992 ist ein phantastisches und klanglich eigenständiges Saxophon)
Generell: Die Japaner bauen Saxophone in hervorragender Qualität mit geringen Serientoleranzen (wie in der Automobilindustrie).
Entgegen den Japanern bauen die Franzosen (ich meine Selmer) Saxophone mit größeren Fertigungstoleranzen. (Argumentation: Sehr viel Handarbeit)
Jedes Selmer klingt aus meiner Sicht unterschiedlich und ist deshalb auch rein vom Sound nicht vergleichbar. Die Fertigungsqualität kann und möchte ich nicht beurteilen da mir dazu die Erfahrung fehlt.
Ich hatte öfters die Gelegenheit jeweils verschiedene Mark 6 oder Serie II und III parallel zu testen und war erstaunt über die für mich unterschiedlichen Sounds der Saxophone (auch innerhalb einer Serie).
Entscheidend ist das was du möchtest. Wie willst du klingen ? Da kannst du nur alles ausprobieren.
PS: Ich bin bei einem alten Buffet hängengeblieben. Liege preislich weit unter Selmer, Yanagisawa und bin happy. Also nicht nachdenken und abwiegeln sondern Augen Zu und hörprobieren.

 

Hallo Joachim,

hast Du die 32er Yamahas mit den Customs verglichen und ausgetestet? Dann könnte es sein, dass die Nachfolger der ersten Customs nicht mehr wie die Erstproduzierten sind. Oder hast Du Deine Vermutung einfach mal pauschal genannt, weil immer wieder vom unpersönlichen Sound der Yamahas geschrieben wird, und Du dies bei einigen Modellen auch so hattest? Bevor man die allgemeine Meinung einiger Modelle auf alle dieses Herstellers überträgt, sollte man es schon getestet haben. Sonst empfinde zumindestens ich es immer als verallgemeinerde Gesamtmeinung einer Marke, ohne alle Modelle persönlich zu kennen. Genau wie Marke XY ist immer beser, Marke XY ist das Beste, Marke XY ist immer schlecht,...

Den Motorradspruch, der gerade wieder reinkam, kann ich nicht mehr hören. Aber ist halt Kult.


LG
Sylvie

 

Hallo,

also "den" Motorradspruch kann ich nachvollziehen. Ob man es nun gut oder nicht so gut findet. Sie bauen halt qualitativ gut. Punkt.
Das gilt aber bestimmt nicht nur für Zweiräder.

Mein erstes Sax, ein 275 Alto, war ein Leihinstrument. Es war präzise, leicht zu bedienen u einfach wertig.
Dann kaufte ich mir ein Yani 901 Alto.
Subjektiv betrachtet, das Yani macht weniger weg bei den Klappenbewegungen. Es fühlt sich etwas knackiger an. Es klingt anders, etwas individueller. Nicht so "steriel" wie das Yamaha. Dann legte ich mir ein YTS 62 zu. Quasi als Zweitinstrument. Da stellte ich ähnliche Parallelen fest. Etwas weitere Mechanik, einen sehr "eigenen" Ton.
Ich hab mein 901 nun seit 4 Jahren u bin sehr zufrieden.
Ich spiele es mit einem Meyer Kautschuk 9er u. 2 1/2 V16
Es hat einen sehr warmen , runden und entspannten Sound.

Meine Feststellung, spielt man verschiedene Marken, dann erkennt man auch speziefische Merkmale. Und dann entscheidet der Geschmack.

lg zotti

p.s. ich würd das yanagisawa nehemen

 

Hallo Sylvie,

auf der Musikmesse 2009 habe ich die Yamaha-Saxophone ausgiebig probegespielt und mir leuchtete der Mehrpreis des Custom gegenüber dem YAS-62 nicht wirklich ein.
Aber das mag subjektiv sein und könnte heute anders aussehen.
Jedenfalls gibt es Künstler die ein Yamaha Custom-Modell spielen und mich wirklich begeistern, z.B. Kaori Kobayashi oder Yasuto Tanaka.

Gruß
Joachm

 

Hallo Lisa,

ich hatte beim Kauf meines aktuellen Alt-Sax eine sehr breite Palette verschiedener Instrumente angespielt und konnte den Wettbewerb "Yamaha oder Yanagisawa" (das waren zunächst auch meine Favoriten) klar entscheiden: der Sieger war ein Keilwerth Shadow! Und bis heute bin super zufrieden! Was ich damit damit sagen will: es geht nix übers ausprobieren und die Bereitschaft, neues zu testen!

Grüße Klaus

 

Das 82Z (unlackiert, die anderen hab ich nicht getestet) hatte einen anderen Klang als das 275 oder das 62. Eine pauschale Äußerung, daß Yamaha unpersönlich klingt, halte ich daher für ungerechtfertigt. Die Instrumente unterscheiden sich schon ein bischen. Letztlich ist mir aufgefallen, daß die preiswerteren Yamaha in der Höhe schnell quiekig oder schrill klingen, während das 82Z so bischen was "röhriges" hat.

Ich habe viel getestet vor dem Kauf und habe mich ziemlich konfus gemacht. Letztlich ist es das Instrument geworden, bei dem ich von Anfang an so ein Gefühl hatte, daß es das ist und kein anderes. Ob das nun so sinnvoll ist oder nicht, wer weiß? Aber man verliebt sich in der Regel ja auch nicht mit Maßband und Normtabelle in der Hand, sondern aus dem Bauch raus....

 

Hallo Lisa,

ich spiele seit April diesen Jahres ein Yanagisawa 9930.
Ich habe das Instrument gebraucht gekauft und gegen ein Selmer Serie III getestet. Letztendlich habe ich mich wegen des kristallklaren Klanges und der super Mechanik für das Yanagisawa entschieden, das Selmer warm mir klanglich damals zu warm, allerdings optisch sehr schön.
Das war der Stand damals. Heute muss ich sagen, dass ich im Laufe der Zeit die Schraube (BG) und seit kurzem auch das Mundstück gewechselt habe (Selmer). Das Saxophon hat mich im Vergleich zu meinem damaligen Leihinstrument um Welten nach vorne gebracht. Die Schraube habe ich gekauft weil ich eigentlich nur von den 2 Schrauben zum zuziehen auf eine wollte, hat aber auch klanglich Vorteile gebracht. Das Mundstück hingegen habe ich bewusst erneuert, weil das Yanagisawa zwar superleicht ansprach aber im oberen Bereich zu schrill wurde und zu wenig Volumen besaß.

Das zeigt letztendlich, dass selbst ein sehr teures Instrument nicht immer "ideal" klingt. Man muss teilweise optimieren. Dieses fällt einem aber am Anfang nicht auf. Erst wenn man längere Zeit auf dem Instrument spielt.
Ein Tipp für dieses oder jenes Instrument ist also praktisch nicht zu geben. Du musst die Instrumente zur Probe spielen. Und wenn Du zwischen zwei Instrumenten keine rationale Entscheidung fällen kannst, so lass das Gefühl entscheiden. Tust Du dieses nicht so wirst du die nächsten Jahre im Hinterkopf immer wieder hören:"Hätte ich doch das andere genommen"!

Frohe Weihnachten

Holger

 

Hallo Miteinander,

auf YouTube gibt es ja reichlich Soundbeispiele für so ziemlich alle Saxe. Auch direkte Vergleiche. Einer davon fasziniert mich immer wieder, weil dort jemand die Tenöre Selmer Reference 36 und Yani 901 mit denau demselben Titel direkt ohne Schnickschnack vergleicht und man IMHO wirklich nur die allermarginalsten Unterschiede hört.

http://www.youtube.com/watch?v=Glryoy9uU4g


Manchmal erinnern mich unsere Diskussionen (ja, ich nehme auch nur allzugerne daran teil) fast ein wenig an diese Weinproben mit renommierten Experten. Zum Schluß landet regelmäßig auch ein Aldi-Wein weit mit vorne und die Frage stellt sich, waren die Experten schlecht oder der Aldi Wein gut?

Frohes Fest
Jo

 

der Aldi-Wein war gut

übrigens hab ich es mir eben nebenbei angehört ohne das Video anzuschauen. Das zweite gefiel mir besser. Klingt frischer, nicht so verstaubt.

Gruß Cara

 

Wahrscheinlich ist es alles mehr eine Frage, mit welchem Instrument man sich wohl fühlt und in Folge einen entsprechenden Klang erzeugen kann, als die Tatsache, daß eines besser als das andere ist.