Altsax Setup- Unterschiede zu Tenor / Ansprache untere Oktave

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von ferd07, 7.Februar.2017.

  1. ferd07

    ferd07 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo zusammen,

    Endlich! Ich konnte nun gut 2 Monate keinen einzigen Ton auf dem Sax spielen, da mir mein Proberaum abhanden gekommen ist, und in der Garage frostige -15° herrschten. Diese Extremsituation hat mich dazu getrieben ein günstiges Altsax (Thomann TAS-350) nebst zugehörigem Dämpfer (Best Brass e-sax) anzuschaffen. Vom Sax habe ich eigentlich nichts erwartet, muss aber gestehen dass ich schon angetan davon bin: das Teil ist nach meiner laienhaften Einschätzung solide. Ein befreundeter Alt- Saxophonist (der zufällig da war und das Teil bei einer der wenigen Gelegenheiten wo wir uns sehen angespielt hat) attestiert dem Sax eine gute Intonation, und ist auch von der Verarbeitung angetan.

    Nun aber zu meinem Anliegen: ich werde irgendwie mit dem Altsax nicht so recht warm. Das äussert sich darin, dass die Töne der unteren Oktave sehr viel Kontrolle verlangen um nicht in die obere Oktave zu springen (so etwa ab g‘ abwärts). Außerdem muss das Mundstück deutlich weiter in den Mund als beim Tenor um den Ton kontrollieren zu können. Beim leisen anblasen der Töne hört man zuweilen zuerst leicht den Oktavton, bevor er sich in der unteren Oktave stabilisiert. Bei Longtones "schmiert" mir der Ton gegen Ende manchmal in die obere Oktave ab. Weiters komme ich nur mit, im Vergleich mit dem Tenor, sehr weichen Blättern zurecht. Ein Vandoren Classic 2,5 ist viel zu hart, da bin ich gleich am Ende. Das Yamaha 6C wurde mir vom sehr kompetent wirkenden Herrn bei Thomann empfohlen, aufgrund meines Tenor- MPC. Wenn man die Daten der beiden Mundstücke vergleicht (z.B. Alto Versionen beider 2,16mm zu 1,80mm) sieht man dass das Yamaha doch noch deutlich geschlossener ist als das A. Drake, und so müsste ich eigentlich mit blättern in einer Vergleichbaren Stärke zurechtkommen, oder irre ich und unterschätze die unterschiede zwischen Alto und Tenor?

    Hier nochmal die Setups in der Übersicht:

    Tenor
    MPC: Aron Drake Jazz 7
    Blatt: Rico Select Jazz 3S / 3M


    Alto
    MPC: Yamaha 6C
    Blatt: Rico Select Jazz 2S

    Sollte die Frage blöd sein, möchte ich hier gleich um Nachsicht bitten, als Anfänger tu ich mich etwas schweer seit mir mein Leher abhanden gekommen ist (Nachfolger wird gesucht, ist hier in meiner Gegend aber nicht gerade einfach…)

    LG

    Ferd
     
  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Grundsätzlich ist das Altsax schwerer zu spielen wie ein Tenor,du brauchst mehr Druck und mehr Kontrolle,geh doch einfach mal eine halbe Blattstärke zurück
     
    bluefrog gefällt das.
  3. ferd07

    ferd07 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke für deine Antwort. Wenn ich das richtig verstehe ist das also normal, und die Abweichung von 3S auf dem Tenor zu 2S auf dem Alt im Bereich des normalen? Mit dem 2S komm ich einigermassen zurecht...

    Das Altsax schweerer zu spielen ist, ist mir neu, beruhigt mich aber irgentwie:D
     
  4. flar

    flar Guest

    Moin, moin ferd07

    Ich würde sagen nicht umbedingt schwerer, aber anders!
    Umsteiger von Alt auf Tenor haben auch oft anfangs leichte Umstellungsprobleme.
    Kannst aber trotzdem ganz beruhigt sein. ;)

    Das dürfte vom jeweiligen Spieler abhängen, ich würde es im normal Rahmen sehen, aber vielleicht können das die Experten besser einschätzen.

    Viele Grüße Ralf
     
  5. ferd07

    ferd07 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ja, das Alto ist wirklich anders. Das habe ich mich so nicht gedacht. Habe schon ein paar mal ein geliehenes Sopran gespielt, das war auch eine Umstellung- vor allem vom Druck her, aber von der Tonkontrolle wesentlich leichter als das Tenor (die Intonation ist andererseits natürlich beim Sopran ein ganz anderes Thema...). Finde durchaus positiv, dass das Alto höhere Anforderungen an die Tonkontrolle stellt.

    Schon interessant wie unterschiedlich die verschiedenen Saxe sind...
     
  6. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Eigentlich müsstest du doch vom Tenor kommend an weniger Druck und einen etwas lockeren Ansatz gewohnt sein. Von daher finde ich es erstaunlich, dass du in der Tiefe ab g (nicht wirklich tief) abwärts überbläst. Ist das Sax dicht? Hast du eine Möglichkeit es in einem abgedunkelten Raum mal mit einer Lampe auszuleuchten? Selbst minimale Undichtigkeiten können die Ansprache erschweren und gerade Undichtigkeiten im oberen Bereich fördern das Überblasen.

    Aerophon
     
  7. ferd07

    ferd07 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ja, das hat mich auch gewundert... Das mit der Lampe probiere ich mal. Wenn ich richtig verstanden habe einfach alle Tasten drücken (als woltte ich ein tiefes Bb spielen) und oben mit einer Lampe reinleuchten, und schauen ob irgendwo Licht "auskommt", richtig?
     
  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ferd07

    Was sagt denn Dein befreundeter Altsaxophonist, der das Horn anspielte? Ist ihm das auch passiert?

    Spielst Du nur mit dem Dämpfer? Passiert das Überblasen auch wenn Du ohne Dämpfer spielt?

    CzG

    Dreas
     
  9. ferd07

    ferd07 Nicht zu schüchtern zum Reden

    @Dreas Der hat das Horn Angespielt, und eigentlich nichts bemerkt... allerdings hatte der sein eigenes Mundstück verwendet (keine Ahnung ob das was ausmacht)

    Ich habs auch mal ohne Dämpfer probiert, dann ist das Problem zwar auch da, aber in abgeschwächter Form. Mit Dämpfer ist es deutlich ausgeprägter...
     
  10. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde das Teil mal von einem Saxdoc begutachten lassen. Thomann Instrumente sind meiner Erfahrung nach eher selten solide geschweige denn vernünftig eingestellt.
    Mach das einfach mal eh du dich rumquälst.
    Um Undichtigkeiten bei den Polstern zu sehen, brauchst du schon einen ordentlichen Lichtschlauch o.ä.. Oben mit einer Lampe reinleuchten wird wirklich nur die allergröbsten Undichtigkeiten zeigen.
    Einstellungs- und Kopplungsprobleme findest du so auch eher nicht.
    Viel Erfolg!

    VG
    Jens
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Spiel mal länger ohne Dämpfer und beobachte ob es zunehmend besser wird.

    CzG

    Dreas
     
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das kann schon was ausmachen, ebenso das Blatt.

    Bemerkst Du einen höheren Blaswiderstand im Vergleich zum Tenor? Das könnte auf Undichtigkeiten hindeuten. Am besten wäre wohl, das Horn mal von einem Fachmann überprüfen zu lassen.

    LG Helmut
     
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  13. ferd07

    ferd07 Nicht zu schüchtern zum Reden

    @bluefrog Blaswiderstand empfinde ich ähnlich wie beim Tenor- selbst mit Dämpfer.

    Tolles Forum, in so kurzer Zeit schon so viele Tipps! Kleines Zwischenfazit:
    - Deutlich leichtere Blätter am Alto im Vergleich zum Tenor sind normal
    - Ansatz muss etwas fester und kontrollierter sein als beim Tenor
    - Tonkontrolle am Alto ist etwas "aufwendiger"
    - Kontrolle des Sax auf Dichtigkeit (vorerst mit Hausmitteln, Saxdoc wär natürlich ideal, aber meiner is 3,5 Autostunden von mir weg, das könnte etwas dauern bis ich da hin komme)
    - Längere Zeit ohne Dämpfer spielen, und schauen obs besser wird
     
  14. flar

    flar Guest

    Moin nochmal

    Das mit dem Sax Doc, könnte man machen, aber ich würde einfach darauf tippen das der Ansatz / Hals nicht stimmen.

    Ich hatte ein ähnliches, aber umgekehrtes Problem auf dem Alt ab dem hohen A (Tenor D) bis zum Cis (Tenor F#), zu tief angesetzt, gemerkt stimmt nicht, panisch nach gedrückt und dann natürlich zu hoch.
    Darunter und darüber war alles einigermaßen im Lot, nur bei diesen Tönen fing es immer an zu eiern.
    Genau in dem angegebenen Bereich muß ich beim Tenor immer aufpassen das ich nicht zu hoch bin, es hat eine ganze weile gedauert bis ich das durchschaut hatte.

    Ich könnte mir vorstellen das bei ferd07 etwas ähnliches vorliegt, zu mal sein Altsax Kumpel anscheinend keine Probleme mit der Kanne hatte.

    Viele Grüße Ralf
     
  15. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Habe auf Alto gelernt, bin auf Tenor umgestiegen und jetzt nach ca. 10 Jahren wieder Lust auf Alto bekommen.
    Umstieg von Alto auf Tenor war keine große Sache, nur die Stütze verlangt einem mehr ab. Und das tiefe Register.
    Retour auf Alto war Null Problemo. Jedes Register ist ok.
    Mein Rat, sollte das Sax in Ordnung sein:
    a) ein Dämpfer beeinflußt immer, egal, welchen man nimmt. Also probier's lieber ohne.
    b) versuche in einem guten Musikladen (oder bei Saxkollegen), verschiedene Mundstücke/Öffnungen auszuprobieren.
     
    flar gefällt das.
  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Daher denke ich auch, daß Undichtigkeiten eher nicht das Problem sind, es sei denn der Altsax Kollege ist gewohnt auf undichten Hörnern zu spielen....:D

    CzG

    Dreas
     
  17. ferd07

    ferd07 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das Problem bei mir liegt und weniger am Material :shy:.

    Mal schauen wie es sich in den nächsten Tagen entwickelt...
     
  18. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Und genau das muss NICHTS heißen. Mein Lehrer spielt mit einem Polster wo nur noch der Filz übrig ist, und lässt das aus Prinzip so. Könnte ICH nicht.
    Als ich damals anfing, auf einer grausamen Mexico-Conn-Kanne bei der fast nichts wirklich deckte (wie sich später beim Saxdoc herausstellte), meinte ein befreundeter Altist auch, dass das Saxophon schon ganz gut geht.
    Gerade als Anfänger/Umsteiger ist ein dichtes Instrument extrem wichtig, da der ungeschulte Ansatz nichts ausgleichen kann. Deswegen gebe ich auf solche Aussagen nichts. Überprüfen lassen kostet nichts, dabei kann man nur gewinnen.

    Noch ein kleiner Hinweis für den Threadersteller: Bitte schaue nach, ob zwischen dem Bügel der Oktavklappe am S-Bogen und dem Mitnahmestift der Oktavmechanik ein kleines Spiel vorhanden ist (bei nicht gedrückter Oktavklappe). Sollte der Bügel anliegen, steht die obere Oktavklappe immer minimal offen und könnte für die beschriebenen Probleme verantwortlich sein. Daher muss dort immer ein bisschen Luft sein.

    VG
    Jens
     
  19. ferd07

    ferd07 Nicht zu schüchtern zum Reden

    @Gaivota Danke für den Tipp, das werde ich gleich heute Abend als erstes kontrollieren :thumbsup:
     
    Earl Jay gefällt das.
  20. flar

    flar Guest

    Moin noch mal

    Das ist bei mir eigentlich nicht so, jedemfalls empfinde ich es nicht so das ich auf dem Alt einen festern Ansatz brauche als auf dem Tenor.
    Da will ich mich aber mal nicht so festlegen, vielleicht gehe ich da auch etwas fester vor ohne es zu merken.
    Ich habe ja ab und an auch mal Auftritte die etwas länger dauern und sechs Stunden Alt und sechs Stunden Tenor machen gefühlt keine Unterschied aus, geht bei beiden eigentlich ganz locker.

    @ Jens
    Hast Du seine Kanne schon mal gespielt?
    Bei mir hat sich letztes Jahr gleich beim ersten Stück bei einem Auftritt der Kern des hoch F Polsters verabschiedet, so als hätte der Kamin ihn ausgestochen.
    Das Leder hing zwischen Kamin und Klappe, spielen ging so natürlich nicht mehr. Das Leder ganz entfernt so das die Klappe wieder schließen konnte., alles bestens, ich konnte den ganzen Auftritt ohne Probleme zu Ende spielen!

    Ich habe allerdings nicht so starke Nerven wie Dein Lehrer, am nächsten Tag habe ich die Klappe ausgebaut und der Sax Doc hat ein neues Polster eingesetzt.
    Das alte war übrigens noch ein original DDR Polster wie der Doc meinte, wie alt das war kann ich nicht sagen, ich hab die Kanne Mitte der 90er gebraucht gekauft.
    Bei dem Alter darf man als Polster dann auch schon mal den Geist aufgeben. ;)

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 7.Februar.2017
    Rick gefällt das.
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