Am Sound arbeiten

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von JusthadSax, 11.Juni.2013.

  1. JusthadSax

    JusthadSax Kann einfach nicht wegbleiben

    So, die letzten Abi-prüfungen hab ich hinter mich gebracht. Jetzt hab ich erstmal mindestens eine Woche so richtig Zeit zum Saxen.
    Ich gedachte in diesen Tagen den Grundstein dafür zu legen, meinen Klang variabler zu gestalten. Zum einen möchte ich meinen Klang härter werden lassen, das Ding muss kreischen (Metal Band). Aber andererseits sollte ich auch fähig sein, mit selbigen Setup weichere Klänge zu produzieren, mit denen man auch noch in herkömmlichen Musikvereinen oder Big Bands spielen kann.
    So nun meine Frage an euch: wie gehe ich da vor?
    Klar, massig Longtones sind die Basis. Und für härteren Sound den Unterkiefer vor, für weichere Klänge den Kiefer zurück.
    Aber hat das überhaupt einen Sinn, wenn ich z.b. noch am gleichen Tag dann die Longtones mit der anderen Kieferstellung spiele? Oder sollte ich das ganze nur in großen Zeitabständen (1 Woche) wechseln?

    Bin mal gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen

    Lg
    Martin
     
  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Meinst Du mit "kreischen" wirklich einen "harten" sound oder growlen?

    Cheerio
    tmb
     
  3. JusthadSax

    JusthadSax Kann einfach nicht wegbleiben

    Kein growling, das würde nicht ins Soundkonzept reinpassen. Ich mein schon richtig hart.

    lg
    Martin
     
  4. Rene

    Rene Ist fast schon zuhause hier

    Kiefer vor und zurück ? Hat damit nix zu tun.
    Longtones und vor allem Overtones. Als Basis für toptones.
    Bei ner Metalband würd ich mich mit Effekten beschäftigen. Distortion und so. Eben wie bei den Gitarren.
    Sanft oder hart spielen kommt von dir. So wie du mit der Stimme umgehst, kannst du auch mit deiner sax-stimme umgehen.
    Aber sprechen lernt man ja auch nicht sooo schnell. Also Geduld.
     
  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ Rene

    "Kiefer vor und zurück ? Hat damit nix zu tun."

    Mein Lehrer hat es mir jedenfalls so beigebracht. Schiebst Du den
    Unterkiefer nach vorne , wird der Ton
    härter, schärfer (Hardtones), schiebst Du Unterkiefer zurück wird der Ton wärmer,
    weicher (Subtones).

    CzG

    Dreas
     
  6. JusthadSax

    JusthadSax Kann einfach nicht wegbleiben

    Das ist auch meine Erfahrung. Wenn ich nämlich nur Longtones und Overtones mach, ändert sich der Ton langsam nach meiner Vorstellung. Aber wird er dadürch auch variabler? Das wäre mir jetzt nämlich neu.
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    vollkommen richtig. Dadurch wird die Lautstärke bestimmter mitschwingender Obertöne verändert. Das kann man lernen flexibel zu nutzen, allerdings ist dafür eine guter gefestigter Ansatz notwendig und es hat auch Einfluss auf die Intonation.
    Es hat aber auch Rene recht. Allein das reicht halt nicht. Man muss auch den gewünschten Sound im Kopf haben und ihn bewusst schnell abrufen können ohne noch überlegen zu müssen wie. Ich glaube nicht daß dies über long tones gelingt sondern eher darüber gezielt ein Stück oder Solo mit einer bestimmten Soundvorstellung zu üben oder in einem Solo mit Soundwechseln zu experimentieren. Voraussetzung ist auch ein Mundstück, das diese Bandbreite für den jeweiligen Spieler abdeckt und mitmacht.

    LG Saxhornet
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Kiefer vor:
    Ton wird unsauberer, rotziger im Sinne von Zunahme von disharmonischen Obertönen; nicht jedoch schärfer im Sinne von obertonreicher.

    @Martin
    mit einem Setup derart verschiedene Klangziele realisieren zu wollen ist keine leichte Übung, und vermutlich eher eine längerfristige Aufgabe.

    Ich würde daher eher für den gewünschten scharfen Klang ein entsprechendes Mundstück versuchen.

    Gruß,
    Otfried
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Rene!

    Genau, man schraubt ein wenig am EQ, schleift einen Kompressor ein und hat sofort einen superharten Sound, geht einfacher als alles andere! ;-)

    Der verzerrte Gitarrensound sollte meines Wissens anfangs im Blues das Bläser-Growling imitieren.
    Deshalb ist beim Sax dieses Effektgerät komplett überflüssig, denn es klingt nach meiner Erfahrung bestenfalls so wie das normale Growling. :cool:

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  10. TheSteamer

    TheSteamer Ist fast schon zuhause hier

    Moin!

    Das ist Quatsch!

    `Disharmonische Obertöne`gibt es beim Saxophon nicht!

    Man spricht von Harmonischen oder man spricht von Obertönen, geradzahlig oder ungeradzahlig!

    `Disharmonische Obertöne` kenne ich nur bei einem Tongeneratoren wo es dann einem etwaigen Muster aufsteigend folgt um disharmonische Obertonstrukturen herzustellen.

    Beim Saxophon mit bestimmten sehr hoch gestuften MPC gibt es Geräuschwellen, aber die sind völlig chaotisch angeordnet und folgen NICHT dem Modus der Obertöne!

    Zu diesen Geräuschen gehört z.B. das `Blatt anschlagen`, oder Zwischenwellen die `bräzeln` und `klirren` jedweder Ordnung.

    Solche unregelmäßigen auftretenden Geräuschwellen, können dazu beitragen das sich die
    Oberwellen, also das gesamte Obertonspektrum total chaotisch verhält, das wiederum kann sich extrem scharf bemerkbar machen, wo dann die Harmonischen oder Obertöne der reinste Witz sind.

    Grüße the Steamer
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ach sind wir heute aber nett.

    Der Begriff mag unrichtig sein, (da komme ich gerne bei Gelegenheit mal darauf zurück ;-)), das beschriebene Phänomen nicht.

    Gruß,
    Otfried
     
  12. JusthadSax

    JusthadSax Kann einfach nicht wegbleiben

    Also mein Setup ist bereits ziehmlich hart. Mir geht es darum, auch mal während dem Spielen den Klang zu variieren. Das das keine Sache von 2 Tagen ist, ist mir bewusst, ich spiele lange genug, um das zu wissen.
    Achja, mein MPC ist nicht das beste, gibt aber mit knapp 2mm Bahnöffnung doch einiges an Flexibilität her.

    Also gibts konkrete Vorschläge (außer Overtones) da vorzugehen?
    z.b. Longtones, ja/nein?


    lg
    Martin
     
  13. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    - Imitiere Saxophonisten, deren Sound in die Richtung geht
    - Spiel so, dass deine Nachbarn die Polizei rufen
    - Stell dir vor, du wirbelst alle Moleküle im Zimmer durcheinander

    Mir helfen solchen Vorstellung viel mehr, als auf Befehl den Kiefer so oder so zu machen, ein anderes Mundstück zu versuchen oder oder
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Martin,

    Obertonübungen gehen schon in die richtige Richtung.

    Durch Veränderung des Mund- und Rachenraumes kannst du

    1. den körpereigenen Resonanzraum verringern und
    2. den Luftstrom besser fokussieren/bündeln und so das Blatt schärfer anblasen

    mit dem Ergebnis, dass ein obertonreicheres Klangspektrum entsteht. Es ist im Prinzip das Gleiche, dass bei der Obertonübung auch geschieht.

    Dritte Variante ist, die Dämpfung am Blatt durch die Lippe zu verringern durch höhere Lippenspannung, resp. einen Tick mehr Zahn an der Unterlippe (natürlich ohne zu beißen).

    Ich finde zudem, dass der Ton schärfer wird, wenn ich die Wangenmuskeln möglichst hart anspanne, mglw. aufgrund verminderter Dämpfung.

    Vielleicht hilft das ja, ansonsten musst du Matthias' Ratschlag beherzigen.
    Otfried
     
  15. JusthadSax

    JusthadSax Kann einfach nicht wegbleiben

    Na also. Das sind brauchbare Hinweise.
    Danke.

    Lg
    Martin
     
  16. flar

    flar Guest

    Moin, moin
    und wenn Deine Katze und der Wellensittich ihre Sachen packen und ins Tierheim ziehen weißt Du das Du es geschafft hast!
    :applaus:

    :lol: :lol: :lol:

    Soll heißen das ich es wie Matthias angehen würde, was keineswegs bedeutet das die anderen Ratschläge nicht zum Ziel führen!

    Viele Grüße Flar

    P.S. Xcielos Art auf Antworten zu reagieren hat meinen vollen Respekt!
     
  17. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Kiefer vor und zurück... pass auf, damit kannst Du Dir Probleme einfangen.
    Kiefer zurück, wenn es denn sein muss, kein stress.
    Kiefer vor aber, ohne gutem Ansatz, das kann auf das -wie heisst das- Kiefergelenk gehen.
    Ich hatte so ein Problem vor ein paar Jahren einmal, Entzündungen im Kiefer ohne Ende.
    Sehr schmerzhaft und nur schwer wieder "umprogrammierbar".

    kindofbecareful
     
  18. Rene

    Rene Ist fast schon zuhause hier

    @Rick: Das Ergebnis zählt, nicht der Weg. Dem Zuhörer dieser Metal Band wird es vollkommen Latte sein, wie der gewünschte sound entsteht.
    Ich nutze oft Ping-Pong delay. Vielleicht renn ich beim spielen einfach abwechselnd in die linke und rechte Ecke um den sound natürlich zu produziren :-D
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Zumindest hättest Du dann auch gleich das Thema Bühnenshow auch erledigt. :-D Und in punkto Metallband hast Du wohl recht. Bei anderen Bands wird diese Flexibilität von Dir erwartet ohne technische Hilfsmittel, was auch geht.

    LG Saxhornet
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja das leidige Thema. Saxophonspielen kann allgemein auf das Kiefergelenk gehen (und so leider auch manchmal Tinitus auslösen), wenn Du Pech hast, dafür muss aber der Kiefer gar nicht vor und zurück bewegt werden. Die Frage ist halt auch, welche Ausgangsstellung beim Kiefer hat der Spieler bereits von Anfang an. Und nun sind auch nicht alle Kiefer gleich (Überbiss, Unterbiss etc.). Aber der Hinweis ist schon gerechtfertigt.

    Lg Saxhornet
     
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