Atemprobleme?

In der Körpertherapie neulich habe ich gemerkt, dass ich Schmerzen in der Brust bekomme, wenn ich tief in den Bauch atme, ohne dabei die Schultern hängen zu lassen und den Rücken rund zu machen.
Die Therapeutin meinte, mein Zwerchfell sei nicht genug gedehnt und ich könne entsprechend nicht meine gesamte Lunge nutzen.

Beim Singen habe ich extrem wenig Luft, sobald ich etwas lauter singe als piano, kriege ich Luftnot und die Töne werden unsauber.

Beim Saxophon habe ich bisher abseits der tiefen Töne noch keine Probleme mit der Luft bekommen, spiele aber mit viel Subtone und empfinde das Spielgefühl ohne Subtone als sehr unangenehm.



Seht ihr das als ein Problem an, und habt ihr noch Tipps, was ich dagegen machen kann, außer auf meine Körperhaltung zu achten und bewusst tief einzuatmen?

Habe wieder mit A Complete Approach To Sound angefangen, das hilft der Atmung hoffentlich auch.

 

Wenn die genannten Dinge von der Therapeutin stammen, wird das wohl das sinnvolle sein...

 

Was bedeutet das in diesem Zusammenhang? Die Wirbelsäule nach vorn beugen?
???

 

Ich würd mal zum Lungenarzt gehen, ihm das schildern und eine bucklige und eine unbucklige Lungenfunktion machen. So kann man sehen, ob das Problem überhaupt objektivierbar ist, und ob im Vergleich zum Retortenmensch aus dem Lehrbuch überhaupt eine relevante Abweichung da ist. Wir Saxophonisten denken nämlich mehr über Atmen nach als andere...

 

Na, wenn du schon bei einem Profi warst, dann wird das ja Gründe gehabt haben.
Und der Profi wird dir auch gesagt haben, dass Haltungschwächen und atemprobleme etwas sind, das vielleicht nicht jetzt aber später zu Einschränkungen in deinem Alltag und deinen Möglichkeiten führen werden.
Daraufhin wirst du auch Übungen und Techniken bekommen haben, die den Problemen vorbeugen.
Damit beantwortet sich die Frage.
Und auch auf dem Saxophon ist es sinnvoll ausreicehnd Luft, eine gute luftführung und eine neutrale Haltung zu haben.

 

Kann es vielleicht sein, dass Du in Rücken, Schulter, Brust, Bauch recht verspannt bist?

Vor unseren Chorproben machen wir bestimmt 10 Minuten Einsingübungen.
Das geht los mit Dehnungs- und Streckungsübungen für Brust, Bauch, Rücken, Schulter.
Dann folgen Atemübungen: z.B. erst tief in den Bauch einatmen, dann die Luft gleichmäßig langsam ausströmen lassen oder auch stoßweise als ob man mehrere Kerzen auspusten möchte.
Dann kommen Mund- und Lippenlockerungsübungen.
Erst danach kommen Übungen, die gesangsspezifisch sind (Aktivierung des vollen Tonumfangs, Intonation, Akkorde, Rhythmen etc.)

Zumindest die ersten 3 Sachen sind auch für Saxophonisten maßgeblich. Probier's mal damit.

 

Seh ich eigentlich nicht so. Bei atemabhängigen Schmerzen in aufrechter Haltung und bei der Frage, ob eine empfundene Restriktion objektivierbar ist, ist der Körpertherapeut vielleicht nicht der richtige Profi. Vielleicht letztlich dann doch, aber ich bin nicht sicher, ob er die Frage objektivieren kann.
Ich denke, dass täglich Leute wegen weniger relevanten Fragen zum Arzt gehen. Und diese Frage kann man m.E. leicht objektivieren ohne das Gesundheitssystem zu überlasten und ohne sich unnötig kränker zu machen, als man ist.
Ist aber auch nur eine Meinung aus der Ferne.

 

@giuseppe
Was meinst du mit"objektivieren". Diagnose durch einen Arzt? Hausarzt?

 

Buckel

 

Ich habe keine Atemprobleme im medizinischen Sinn und die Körpertherapie war auch nicht deswegen angeordnet worden. Es geht mir um das Saxophonspielen.

 

Ich kann von meiner eigenen Erfahrung vielleicht mal berichten.
Ich habe extrem Schwierigkeiten mit meinem Nacken und ab und zu mit dem unteren Rücken.
Seitdem ich zum Yoga gehe einmal wöchentlich - wo extremt viel gedehnt wird - ist alles besser geworden und ich habe keine Probleme mehr.
Jetzt ist das Yogastudio ja nun zu und jetzt fangen die Probleme wieder an. Aktuell habe ich seit ca. 3 Wochen Probleme mit dem Rücken (eigenverschuldet, habe es mit Kreuz anspannen beim reiten übertrieben und habe die Rückenmuskulatur total überbeansprucht, dass ich fast nicht mehr laufen konnte. Dann hat sich ein Hexenschuss obendrauf gesetzt. Durch die Fehlhaltung zogen die Verspannungen dann weiter durch den Körper, das merke ich zum Beispiel auch an meinem Hals/Kiefer/Kopf. Fühlt sich an wie Halsschmerzen und Schmerzen über der Zahnleiste und wundes Gefühl hinter der Stirn (als ob man eine Erkältung kriegt) - ist aber alles muskulär. Vor 3 Tagen kam dann noch auf der linken Seite ein stechender Schmerz beim Atmen (je tiefer je schlimmer) und Enge in der Brust dazu (man denkt fast, man steht kurz vorm Herzinfarkt). War dann gestern beim Orthopäden und habe Krankengymnastik verschrieben bekommen.

Die Physiotherapeutin war total erschrocken über meinen Nacken - der wäre ja total hölzern - Kiefer auch total verspannt - sie hatte da so Druckpunkte, da wäre ich fast durch die Decke vor Schmerzen.

Es hängt halt alles miteinander (die ganzen Muskelketten) zusammen und man muss den Körper einfach fit halten. Da hat bei mir Yoga (speziell Iyengar-Yoga - da wird alles ganz langsam mit sehr viel Blick auf genaue Durchführung gemacht) die Lösung gebracht.
Use it or loose it ist da die Devise. Ich dachte, ich komme gut mit dem reiten 2 bis 3 mal die Woche über die Runden - aber da fehlt die Dehnung ja gänzlich. Also bei mir ist Yoga die Lösung der Probleme.
Vielleicht hilft das ja etwas weiter.

 

Wie weiter oben erläutert. Lungenfunktion mit Buckel und ohne. Die Vitalkapazität (das schnaufbare Lungenvolumen) sollte aufrecht eher etwas höher sein. Ist es das nicht, klemmt vielleicht was am Gestell...

 

Ok, verstehe.
Also, meine Wirbelsäule ist krumm seit Jugend, irgendwann kam mal durch einen Unfall ein Schleudertrauma dazu. Regelmäßige blockaden der HWS waren das Ergebnis, die immer wieder "eingerenkt" wurden. Habe das therapiert, details sind hier egal. Fakt ist, mein Kreuz hat nen Schlag weg. Hinzu kommt leichtes Asthma .

Wenn ich, wie meistens, so meinem burojob nachgehe, meine zeit lieber auf der couch verbringe statt mich zu bewegen, komme ich lufttechnisch für mein bischen Hausmusikauf dem Saxophon klar. Um den Hals hängen geht nur bis Alto, bei schwereren dann Freeneck.
Nun fahre ich 2 bis 4 mal im Jahr in den Südschwarzwald zum Wandern, nix wildes, nur so täglich 5 bis 20km ruhiges spazieren gehen durch den Wald. Spätestens am 2 Tag knackt das furchtbar im Brustbereich, es knackt im Rücken, und ab da ist das Atmen ganz anders. Freier, leichter, effizienter. Gehe ich so zurück auf das Saxophon, dann kann ich viel mehr mit dem Ton und der Phrasierung spielen, als vorher.
Wenn du also mich fragst, ob du da was gegen tun solltest und ob sich das Ergebnis positiv auf ein Spiel auswirkt ist die Antwort aus meiner Erfahrung ein klares JA

 

Ich hab auch schon alle "bequemen" Wege versucht zu finden und bin zu dem Schluss gekommen - es gibt sie nicht.
Man muss was tun - gefällt mir auch nicht, aber wenn man das loswerden will hat man die Wahl nicht

 

Ich frag ehrlich gesagt öfters, ob es jetzt vielleicht endlich mal Knacks macht und dann irgendetwas leichter geht. Passiert aber nicht (außer manchmal im Knöchel).

 

Geh mal zum Osteopathen. Da knackt es dann garantiert.
Statt 3 bis 4 Blockaden im Nacken und mindestens einen Hexenschuss im Jahr ist der schäbige Rest wie oben erklärt geblieben. Würde ich jetzt noch ein klein wenig gymnastisch was tun, so 2 mal Fitty die Woche, hätte ich nix mehr.

 

Hilft nix - wer gesund sein will, sollte gesund leben.
Und da gehört halt Bewegung dazu. Ob man die jetzt Gymnastik nennt, oder Yoga, weil das hip ist und sich besser verkauft, oder ob man laufen oder wandern geht oder sonst ein gesundes Maß an Bewegung macht, ist dann zweitrangig. Der Mensch ist dafür gebaut, körperlich was zu tun. Fällt die körperliche Betätigung weg, braucht man schon eine robuste Gesundheit, um keine Probleme zu bekommen.

Und Sport hilft ja nur für die Muskeln, das Herz, die Knochen (gegen Osteoporose), die Nerven und (wenn aerob) das Immunsystem. Hab ich was vergessen? Ah, die Lunge...

 

Da musst du einen höheren Stuhl verwenden.

 

Die Psyche!

 

Die Brustmuskulatur ist bei der Aufrichtung mit aktiv. Wenn du aufgerichtet tief einatmest, wird die Brustmuskulatur aktiviert und gedehnt und ich könnte mir vorstellen, dass der Schmerz daher kommt und du vermutlich im Alltag, z. B. beim Saxophonspielen öfter mal den Rücken rund machst. Mach das Ganze mal mit zwei schwereren Hanteln in den Händen bei lockeren Armen, wenn der Schmerz dann stärker wird an derselben stelle, ist es die Brustmuskulatur. Ein bisschen Training dieser Muskulatur würde dem Schmerz dann Abhilfe schaffen. Ich bin aber kein Therapeut und es ist möglicherweise Quatsch, was ich erzähle, aber ich kenne Schmerzen in der Brust, wenn diese Muskulatur bei der Aufrichtung mit Gewichten ans Limit kommt. Es geht mir nur darum, dass du differenzieren kannst, ob die Schmerzen in der Brustmuskulatur oder in anderen Organen des Brustraums lokalisiert sind. Und darum würde ich die Behandlung dann natürlich trotzdem in die Hände eines entsprechenden Profis legen.

Wenn ich aber mit meiner Vermutung falsch liege, dein Oberkörper fit ist, nicht verspannt, auch nicht im Nacken und das Saxophonspiel für dich Null Belastung ist, vergiss meine Überlegung.