B&S Medusa

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Tom08, 26.Mai.2010.

  1. Tom08

    Tom08 Schaut nur mal vorbei

    Hallo an alle,

    erstmal finde ich diese Forum sehr gut. Ich habe schon viele interessante Informationen finden können.

    Jetzt habe ich noch eine Frage:
    Ich bin am überlegen mir ein neues oder gebrauchetes Saxophon zu gönnen. Zur Zeit spiele ich ein eher älteres (ca. 20Jahre) Yamaha.

    Ich habe auch schon einen Favoriten bei den Gebrauchten, das B&S Medusa.

    Nun wollte ich fragen, was ihr von diesem Instrument haltet. Ist es noch auf der höhe der Zeit oder würdet ihr mir eher abraten?
    Die Informationen die ich habe sind teils positiv und teils negativ. Auf irgend eine Weiße faziniert mich dieses Instrument, da es anscheinend viele Details hat welche man sonst nur bei teureren Modellen findet.
    Vieleicht sind es auch nur nostalgischen Gründen, da ich auf einem B&S angefangen habe zu lernen. :)

    Schöne Grüße
    Thomas
     
  2. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallo,

    ich spiele ein Medusa Tenor und kann nur zu diesem etwas sagen bzw. schreiben.

    Das B&S Medusa kam erst 2002 oder 2003 auf den Markt. Ist also ein sehr neues Instrument. Es verfügt über alle wichtigen features eines modernen Saxophons wie ergonomische Applikatur, hervorragende Intonation, beste Materialien und perfekte Verarbeitung.

    Es ist der Nachfolger des Dave Guardala Saxophons und hat gegenüber diesem noch einige sinnvolle Verbesserungen erfahren. Z.B. den Gis-Heber, welcher ein kleben der Gis-Klappe absolut zuverlässig verhindert. Darüberhinaus statt der üblichen 6 Einstellschrauben für Klappenkopplungen noch weitere 6.

    Ich kann es nur empfehlen.

    Klaus Dapper hat einmal einen Testbericht über das Medusa Altsaxophon geschrieben. Es handelte sich um einen Prototypen.

    Aber guckst zu selbst: Testbericht Medusa Altsaxophon von Klaus Dapper

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  3. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    @Tom: Altsaxophon oder Tenorsaxophon? Sandgestrahlt, Sterling-Silber, Goldlack,...? Die Meinungen teilen sich insbesondere aufgrund des Finish...

    ZMann, aka Lateboooomer spielt auch ein B&S Medusa.
     
  4. Tom08

    Tom08 Schaut nur mal vorbei

    Danke für die schnellen Antworten und Links!

    Mich würde das Tenor interessieren in Silber oder Gold-sandgestrahlt.
    Da man aber nur sehr schwehr gebrauchte Hörner findet, habe ich mich auf ein spezielles Finish nicht fixiert.

    Der Testbericht über das Alt ist sehr interessant. Ist das aber mehr oder weniger auch für das Tenor gültig?
     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hat nicht der Bertram in FR noch Exemplare da? Ich hatte mich übrigens auch für Medusen interessiert. Bin aber nun glücklich bei Yanagisawa gelandet.......
    Ist aber bestimmt ein recht gutes Horn..

    Gruß
    Brille
     
  6. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Ich meine, der Bertram häbe "nur noch" Altos da.

    Aber: Froga koschd nix!

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  7. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Stimmt. Das exakt gleiche wie ich. Nur ganz wenige Seriennummern auseinander.
     
  8. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Betram hat keine Medusa mehr, habe ich soeben in Erfahrung gebracht. Musst woanders suchen. Aber wo?
     
  9. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Vioworld und Ebay, sind aber teurer geworden.
    Das sandgestrahlte Tenor gab's mal für 1700 oder 1750 Euro, glaube ich. Dieses ist aber nach Hörensagen nicht so beliebt.
     
  10. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    ... teurer geworden sind sie, weil sie doch schon recht gut sind.
    ich würde aus dem hause B&S goldmessing instrumente bevorzugen. ... mir gefällt der ton besser.
    neben dem radeberger, den othello-keksen und dem spee ist b&s wohl eine marke, die auf grund der guten qualität noch viele jahre nach der wende produzierte und produziert.
    allerding würde ich niemandem ein instrument verarzten..

    spiel an und finde es raus

    viel glück
    simply

    ...simply spielte übrigens auch viele jahre ein b&s.. es war ein genex instrument bj.72 und nur der wechsel zum tenor trennte uns dann...
     
  11. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Bei ebay gibt es derzeit ein B&S Tenor der 2001 Serie.

    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?
    1ViewItem&item=120573891431&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

    Wenn mich nicht alles täuscht, sind die 2001er Tenöre mit den "Medusen" weitgehend identisch, während das Medusa Altsaxophon ein im Vergleich zum Vorgänger ganz neues, am Mk VI orientiertes Design erhielt.

    Gruß
    saxology
     
  12. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallöle,
    ich glaube nicht, dass das stimmt. Die features des Medusa Alt finden sich alle auch auf dem Tenor. (Gis-Heber, Neusilber-Achsen, 12 statt der üblichen 6 Einstellschrauben etc.)

    Das 2001 ähnelt eher dem Dave Guardala als der Medusa.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd

    P.S.: Vom Hörensagen (nicht selbst getestet!): Die goldlackierten sollen am besten klingen. Die matten sollen etwas "charakterlos" sein.
     
  13. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Meine Informationen zum Tenor sind leider nur aus zweiter Hand (saxontheweb-Forum). Dort hieß es, dass der Korpus der gleiche sei wie beim 2001.

    Wirklich kompetent kann ich nur über das Medusa Altsax schreiben, da ich eines besitze:
    Das ist ein Hammerteil, das mühelos in der Liga der "Big Four" mithalten kann.
    Das matte Finish finde ich pflegetechnisch unpraktisch, aber was soll's: Ich bin froh, dass ich überhaupt eins ergattert habe.

    Gruß
    saxology
     
  14. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallöle,
    ich kann mich dieser Aussage bezüglich des Tenors uneingeschränkt anschließen, da ich eins besitze.

    Ich hatte vor der Medusa schon ein Selmer SA 80 II, ein Selmer Ref 54 und ein Keilwerth Vintage. Gegen die beiden erstgenannten würde ich die Medusa niemals tauschen wollen. Beim Vintage könnte ich eventuell schwach werden. Das ist auf eine erfrischende Art anders als andere Saxophone.

    Ich werde mir das Vintage irgendwann wieder kaufen. Zusätzlich. Nicht anstatt.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  15. prb

    prb Schaut nur mal vorbei

    Hi Thomas,
    suchst Du noch aktuell ein B+S Medusa Tenor? Ich möchte meines (Goldlack) verkaufen. Habe es nur als Ersatzhorn genutzt und daher wenig gespielt. Das Horn ist wirklich gut- technisch und auch soundmässig. Ich als Selmer Mk6 Spieler komme auf Dauer aber mit dem Handling und der relativ leichten!!! Ansprache nicht klar. Ich suche mir jetzt ein Selmer Mk7 als günstiges Ersatzhorn.
    Gruß
    pater
     
  16. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Mit Medusen und 2001´ern kenne ich mich in Sachen Tenor sehr gut aus. Mein erstes Profihorn war ein Goldlackiertes Serie 2001, das ich aus wirtschaftlichen Gründen nach einem Jahr wieder abgeben musste. Das gibt es jetzt bei Duchstein zu kaufen. Als es wirtschaftlich wieder bergauf ging, war die erste größere Anschaffung wieder ein Tenorsax, da ich das Saxspielen doch sehr vermisste. Also habe ich eine neue Medusa in sandmatt in Freiburg bei Bertram gekauft, die hatten noch Restbestände im Sonderangebot. Dann gab es wieder eine wirtschaftliche Tieflage, was erneut den Verkauf des Instrumentes zur Folge hatte, wegen Kurzarbeit. Als sich die Lage erneut stabilisierte, musste natürlich wieder ein Tenor her, und es gab da für mich überhaupt keine Zweifel, was für ein Sax es werden würde. Ich kaufte mir dann ein gebrauchtes 2001 in schwarz, das bis heut mein eigen ist. Es würde mir sehr schwer fallen, dieses wieder abzugeben, aus welchen Gründen beschreibe ich im weiteren Textverlauf...

    Erstes goldenes 2001 war gewissermaßen eine Überraschung, ich kannte die B&S Instrumente überhaupt nicht und wäre wohl auch bei keinem hängengeblieben, wenn die Erfahrung damit nicht so positiv gewesen wäre. Das 2001 ist ein richtiges Jazz und Fusion Horn, es hat einen knackigen, eher obertonlastigen Klang und ermöglicht eine wirklich beeindruckende Dynamik. Im klassischen Bereich hätte ich mir dieses Horn überhaupt nicht vorstellen können. Das 2001 ist, wie schon angedeutet worden ist, baugleich mit den Guardala Tenören, die wohl auch ziemlich begehrt sind. Auch die Intonation ließ sich bei meinem Horn sehr gut Kontrollieren, es gab keine nennenswerten Ausbrüche, die mir Schwierigkeiten beim Spielen machten. Die Ergonomie empfand ich für meine eher großen Hände als angenehm, sie liegt im Vergleich vielleicht irgendwo zwischen Selmer und Keilwerth, aber Ergonomie ist ja anfühlsache und bei jedem von anderer Auffassung geprägt. Die Verarbeitung des goldenen 2001 war in Ordnung, es ist eher massiv gemacht und war nur in Sachen Lackqualität nicht ganz 100%ig, am Knie gab es wenige Nasen, aber da konnte ich gut drüber hinwegsehen.

    Das sandmatte Medusa hatte eine ganz andere Natur. Es war weniger Jazzig, dadurch auch etwas unverseller im Einsatzspektrum, Klassik ging damit auch ganz gut. Dafür war es für Fusion eher ein in Ordnung gehender Kompromiss als die Lösung. Das Medusa war noch etwas besser verarbeitet, auch noch etwas massiver ausgeführt, und hat auch den für Keilwerth typischen Gis-Heber. Die Funktion dieser Mechanik ist allerdings meines erachtens nicht ganz einwandfrei, da das Widerlager federgegengelagert ist. Wenn die Klappe also richtig klebt, hebt sich da trotz des Hebers gar nichts. Von da an vielleicht ein etwas überflüssiges Bauteil. Einziges Manko war der sabmatte Lack, war er beim Neukauf noch wunderbar anzuschauen, zeichneten sich doch schon sehr frühzeitig erste Glättungserscheinungen der sandmatten Oberfläche ab. Das hat zwar keinen negativen Einfluss auf Spielbarkeit und Sound, nervt die Pedanten unter uns aber möglicherweise schon.

    Drittes Horn wurde, wie beschrieben, wieder ein 2001. Mir gefiel der etwas jazzigere Sound im Vergleich zur Medusa doch etwas besser, und auf diesen Gis-Heber konnte ich aus genannten Gründen auch gut verzichten. Das einzige, was mich an allen B&S Tenören wirklich stört, ist der ungewöhlich intensive Kondesnswasseraustritt an der Klappe für das hohe Bb, man muss sich ständig die Tropfen während des Spielens abschütteln, um nicht Gefahrzulaufen, bei wichtigen Soloeinlagen doch mal von den Klappen abzurutschen. Ich habe mich jetzt daran gewöhnt, nach 4 Jahren B&S Tenor, und handhabe es einfach wie unser seeliger Armstrong Louis, mit einem stets präsenten weißen Taschentuch.
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Hallo Wilson,

    vielen Dank für den interessanten Bericht!

    Ich frage es gern immer wieder, wenn die Rede davon ist: Was ist bitte ein "jazziger Sound"?

    "Jazzig" galt lange als Synonym für Dixieland, da kann ich mir aber keinen richtigen Sax-Sound vorstellen.
    Später haben dann hierzulande die Free-Jazzer das deutsch ausgesprochene Attribut für sich in Anspruch genommen, um sich von den "spießigen" Bop-Puristen abzugrenzen.
    Heute verstehen wiederum einige das Gegenteil darunter, nämlich den sog. Modern Mainstream.

    Damit könnte also "jazzig" je nachdem für scharf und geräuschhaft oder warm und voll stehen.

    Was hast Du denn jetzt genau gemeint? :-?

    (Auf den Gis-Heber kann man übrigens wirklich gut verzichten. So etwas klingt in der Beschreibung besser, als es dann tatsächlich hilft, finde ich.)

    Ob Du viel oder wenig Wasser ins Sax bläst, liegt aber meiner Ansicht nach eher am Spieler als am Horn! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  18. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Das kann ich bei meinem Medusa-Altsax nicht bestätigen.
    Das Problem der klebenden Gis-Klappe ist für mich nicht mehr existent. :sensatio:
    Da müsste jemand schon Sekundenkleber aufs Tonloch geschmiert haben.
    Und selbst die relativ schwache Zusatzfeder, die das Cis beim Öffnen unterstützt, hat noch nie versagt.
    Aber vielleicht trinke ich einfach zu wenig Limo beim Spielen ...

    Gruß
    Joachim
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Hallo Joachim,

    das wird's sein! :-D

    Bei meinen Saxen ohne Gis-Heber klebt diese Klappe ja auch nicht ständig, sondern nur in bestimmten Situationen.

    Aber der Rat, einfach vor und während des Auftritts nichts zu essen, ist leicht erteilt und oft nur schwierig zu befolgen.
    Nehmen wir die gängige Situation: Du bist stundenlang mit dem Auto unterwegs gewesen, hast vielleicht noch einige Zeit im Stau gestanden (mein Rekord vor einem Auftritt liegt bei 12 Stunden - natürlich komplett den Gig verpasst...), kommst zum Lokal, baust rasch auf (bzw. hilfst den anderen beim Reintragen), in einer Stunde ist Konzertbeginn.
    Jetzt hast Du etwas Zeit zum Entspannen - und bemerkst, dass Du einen Bärenhunger bekommst.
    Außerdem ist nach dem Gig die Küche längst dicht und bis Du endlich wieder zu Hause bist wird es wahrscheinlich drei, vier Uhr morgens.
    Also isst man direkt vor dem Spielen... :roll:


    Schöne Grüße an alle, die das auch so kennen! ;-)
    Rick
     
  20. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    lacht nur,

    ob ich nun saxophon spiele oder was auch immer, spielt gar keine rolle. habe das über jahrzehnte so gehalten.

    hans josef geht nicht ohne zahnpasta und zahnbürste aus dem haus, bei mir kein problem. laß die anderen doch dumm gucken.

    nach dem essen, vor dem auftritt, in aller ruhe zähne putzen.

    gruß
    hanjo
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden