Bitte um Mithilfe - oktaviertes G

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von albsax, 22.Dezember.2019.

  1. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    Ich wende mich mit folgender Bitte insbesondere auch an die Schrauber-Fraktion unter den Foristen:

    Ich spiele ein Yanagisawa Tenor 901 und habe seit ein paar Wochen verstärkt das Problem, dass das oktavierte G vor allem beim direkten Anstoßen völlig überschlägt/quitscht. Das tiefe G ist völlig problemlos. Ich habe euch ein kurzes Tonbeispiel aufgenommen, um zu zeigen, was ich damit meine.

    Aufnahme G-Problematik

    Das Problem besteht schon länger allerdings in einer deutlich abgemilderten Form. Seit 2-3 Wochen ist es sehr stark und kommt sehr regelmäßig beim Spielen vor (davor war es ab und zu).
    Betroffen ist nur das oktavierte G und auch nur beim direkten anspielen. Innerhalb eines Laufes oder wenn es sehr gebunden gespielt wird, passiert es nicht, wobei ich den Eindruck habe, dass die Möglichkeit des Überschlagens immer schon leicht mitklingt auch wenn der Ton kommt.

    Was ich bislang schon geprüft habe:
    • Instrument ausgeleuchtet - bislang keine Undichtigkeit festgestellt
    • Oktavmechanismus: ich habe darauf geachtet, dass der Mitnehmer für die obere Oktavklappe einen genügend großen Abstand zum Oktavhebel am Korpus hat, so dass beim drücken von G2 die Oktavklappe am S-Bogen geschlossen ist. Beide Oktavklappen scheinen korrekt zu öffnen/schließen, wenn ich G2 drücke
    • Problematik tritt sowohl mit dem Original S-Bogen als auch mit dem Bronze S-Bogen Nr. 92 von Yanagisawa auf, so dass eine Ursache im Bereich S-Bogen eher unwahrscheinlich ist.
    • ich habe auch darauf geachtet, ob ich beim Drücken von G2 eventuell eine der Palm-Keys leicht berühre und somit öffne, was aber nicht der Fall ist
    Meine Frage bzw. Bitte an euch ist:

    Habt ihr noch Ideen, was ich selbst überprüfen oder worauf ich achten kann, um das Problem einzugrenzen. Könnte es eventuell auch ein Ansatzproblem sein und gar nicht am Sax liegen?
    Der Sax-Doc, zu dem ich normalerweise gehe, ist im Moment leider komplett ausgelastet, so dass diese Möglichkeit für die nächsten Wochen leider auch ausscheidet.

    Herzlichen Dank schon mal
    Albrecht
     
  2. last

    last Strebt nach Höherem

    Ich hatte das auch mal. Bei mir war es ein Ansatzproblem. Ich hab mich gemüht und gemüht und es passierte dennoch immer wieder.
    Erst als ich gedacht habe "Sch... egal jetzt" und einfach weitergespielt habe, war´s plötzloch weg. :)

    Süchologie, vermute ich...(jedenfalls bei mir) :)
     
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  3. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    @last

    ich wäre ehrlich gesagt gar nicht mal unfroh, wenn es das wäre. Das liese sich jedenfalls lösen :)
    Was mir dann allerdings schwerfällt, zu verstehen, ist, warum es dann nur beim G2 vorkommt. Passiert nicht beim A2 oder F2 oder C2.

    LG
    Albrecht
     
  4. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir ist das vorgestern bei einem neuen, frisch eingetroffenen Mundstück passiert. Bei meinem Standardmundstück (Rascher) gab es kein Problem. Das neue Mundstück ging postwendend zu T. zurück.
     
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  5. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Hinweis @Woliko , das hatte ich noch ganz vergessen:

    das Problem tritt mit verschiedenen Mundstücken auf, u.a. mit meinem Otto Link NY, mit dem ich seit Jahren spiele.
     
  6. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Hat er nicht mal Zeit, einen Blick darauf zu werfen (auch wenn er es vielleicht nicht sofort richten kann)?

    Kann natürlich sein, dass es ein Ansatzproblem ist, aber warum sollte sich das plötzlich verstärkt haben?

    Bevor Du Dich lange mit anderen möglichen Ursachen abmühst, würde ich zumindest einen Fachmann ausschließen lassen, dass es am Instrument liegt.
     
  7. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Würde ich auch so sehen wie @Claus .

    Hast Du es einfach auch schon mal mit weicheren/härteren/neuen/alten Blättchen versucht?

    Und gerade auch bei einem Yanagisawa würde ich nicht unbedingt von einem plötzlichen mechanischen Problem ausgehen.
    Es kann natürlich auch ein verlorenes Stück Kork sein.
    ... man weiß nie.
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Tritt es auf wenn du den ton direkt anspielst oder von du von der 1. In die 2. Oktave springst? Eventuell ist der Ringfinger etwas langsam und nicht alle Finger bewegen sich gleichzeitig.
    Tritt es auf, wenn es Jemand anderer spielt?
     
  9. ppue

    ppue Experte

    Eindeutig ist der Ansatz viel zu feste. Lass den Unterkiefer und damit auch den Ton ein wenig fallen. Dann wird nicht nur das G schön spielen, sondern auch das Sax besser intonieren. (Mundstück muss dann etwas weiter drauf).
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Dass ein Saxdoc keine Zeit haben soll, sich das mal eben anzuschauen kann ich gar nicht glauben. Mit so einem Problem könnte ich immer und zu jeder Zeit bei Meinem auflaufen, und er würde sich mindestens eine Viertelstunde Zeit nehmen.

    Ansatzproblem ist natürlich eine Möglichkeit.

    Andere wären:
    - minimale Undichtigkeit im Bereich H-B-Klappenverbindung
    - minimale Undichtigkeit im Bereich C-C#
    - minimale Undichtigkeit bei den Palmkeys
    - undichte S-Bogen Halterung
    - Zu lasche Federspannung des Seiten C
    - zu lasche Federspannung des G#
    - Nicht sauber arbeitender Oktavmechanismus
    etc

    Ersteres ließe sich relativ einfach herausfinden, indem mal ein Anderer das Teil anspielt.

    Gruß,
    Otfried
     
  11. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Zu groß sollte er aber auch nicht sein, da sonst die Oktavklappe am Korpus nicht weit genug aufgeht. Ich würde mal das G greifen und mit der rechten Hand versuchen die Klappe am Korpus etwas weiter zu öffnen und dann den Ton anzublasen. Das Soundfile klingt für mich nach einem Problem mit der Oktavmechanik.
     
  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das schließt ein technisches Problem natürlich nicht aus, aber mein erster Gedanke:
    das klingt stark nach einem zu festen Ansatz. Es klingt ein bisschen nach Klarinette.

    So mein Eindruck über Ferndiagnose und als Anfänger.

    Ich kenne das Problem gut, mein G2 klingt auch manchmal so, genauso das D2.
    Liegt bei mir immer an zu wenig Stütze :rolleyes:
    Immer derselbe Übeltäter:confused:
     
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  13. ppue

    ppue Experte

    Genau, @Jacqueline, sein G2 überbläst ganz sauber auf D3 (mom, muss meine Vitamintablette einnehmen ...)

    Das macht das G gerne bei zu festem Ansatz, denn die untere Oktavklappe liegt für das G nicht mehr so optimal. Sie liegt sogar fast im oberen Drittel der schwingenden Säule, was diese zusätzlich anregt, nicht doppelt, sondern dreifach zu überblasen. Entgegenwirken kann man ausschließlich mit lockererererem Ansatz (-;
     
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  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das halte ich aber für eine kühne Ferndiagnose, mit einer solchen Aussage Ursachen am Instrument quasi auszuschließen.

    Der Tipp mit dem lockereren Ansatz ist sicher gut, aber nach meiner bescheidenen Erfahrung wirken sich Defizite des Spielers um so stärker aus, wenn auch das Instrument nicht 100% in Ordnung ist. Deshalb würde ich auf eine fachmännische Durchsicht des Saxophons auf keinen Fall verzichten. Was nicht heißt, dass man nicht auch an einem besseren Ansatz arbeiten kann....
     
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  15. ppue

    ppue Experte

    Für meinen Tipp muss man aber nicht aus dem Haus. Ein entscheidender Vorteil.

    Und erst zum Doc zu rennen um dann zu merken, dass es am Ansatz liegt, ist einfach doof.

    Das G würde bei mir mit dem Ansatz genau so klingen. Ein bisschen Erfahrung spielt bei meiner Einschätzung eine Rolle.
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    @Claus

    Ich kenne es von mir, wenn es so klingt. Dann drücke ich zu dolle. Mache ich total gerne in der 3.Oktave :D

    Soll auch keine definitive Antwort sein, war nur mein erster Gedanke dazu.

    Am besten zum Lehrer damit..alles andere ist Nebelstocherei.
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Oder wenn du von der ersten Lage in die zweite wechselst und beim Wechsel den Ringfinger schliessen musst und der Ringfinger langsamer als die anderen Finger ist.
     
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  18. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    So - nach den wesentlichen Dingen wie harten Auseinandersetzungen um Badstraße, Schloßalle und dergleichen und dem Füttern hungriger Mäuler nochmal zu den schönen Nebensächlichkeiten ;):

    Lieben Dank erst mal an alle fürs Mitüberlegen und die Anregungen:

    geht wohl im Moment tatsächlich nicht. Ich schau noch mal, wie es nach Neujahr ausschaut.

    @saxhornet : tritt vor allem beim direkten Anblasen auf. Ich habe leider gerade niemand in der Umgebung, der mal kurz darauf spielen könnte. @xcielo hat ja auch darauf hingewiesen, dass das eigentlich die schnellste Ausschlußmöglichkeit ist. Eventuell geht das im Laufe der kommenden Woche.
    Das hat mich aber darauf gebracht, vorhin mal wieder seit längerem auf meinem alten Keilwerth Toneking zu spielen. Da trat das Problem nicht auf.

    @xcielo und @mato : ich werde es auf jeden Fall nochmal durchleuchten und die von euch genannten Puntkte überprüfen, soweit ich das selbst kann und ansonsten prüfen lassen. Probleme im Bereich der Oktavmechanik hat mein Saxdoc am Telefon auch als erste Vermutung geäußert.

    @ppue und @Jacqueline: eure Anregung nehme ich mir zu Herzen, da ist auf jeden Fall etwas dran und @ppue wird ja nicht müde, diesen Punkt zu recht immer wieder herauszustellen.
    Mich würde interessieren: gibt es eine Erklärung @ppu, warum dies dann bei den anderen Tönen wie z.B. dem A2 nicht auftritt oder ist das G2 beim Sax besonders anfällig für Ansatzprobleme (oder eben ein guter Indikator dafür)?


    Vielleicht noch eine Beobachtung: ich habe den Eindruck, dass das Problem weniger wird, wenn ich länger spiele, weshalb ich auch schon mal an die Polster dachte, da diese nach einer Weile Spielen etwas weicher werden und kleine Undichtigkeiten dann eventuell besser überdecken.

    Na ja, viel Spekulation. Bis zum Saxdoc-Termin kann ich zumindest schon mal versuchen, den Ansatz zu lockern und schauen, was das allein schon verändert.

    Vielen Dank nochmal an alle!
    LG
    Albrecht
     
  19. RomBl

    RomBl Guest

    Ich hatte das Problöem aktuell auch, dass ich das hohe G zum D überblasen habe. Weiterhin kam das tiefe Register schwer und bei den Obertonübungen war die 2. Obertonreihe (oktavierte Quinte zum Grundton) nicht blasbar.
    War echt nervig. Besser wurde es (bzw. weg war es), wenn ich die Oktavklappe runtergedrückt habe.
    Nach meinem Termin am Freitag bei Duchstein ist das Problem weg. Das Sax ist frisch eingestellt und läuft wie eine Nähmaschine.

    Vor ca. 2,5 Monaten hatte ich das Sax zur Neubepolsterung dort. Dann war ich 2 Wochen zum Nachstellen noch einmal dort, aber in den letzten 2 Monaten hat sich da wohl noch etwas verstellt.
     
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  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @albsax
    Spiel das G'' doch einfach mal ohne Oktavklappe. Überhaupt ist das Spielen in der oberen Oktave ohne und in der unteren Oktave mit Oktavklappe, also genau gegenteilig dem normalen Spiel eine der einfachsten und besten Übungen dazu.

    Das G ist übrigens tatsächlich relativ empfindlich, auch ohne das von @ppue genannte Problem mit der unteren Oktavklappe, und der genaue Grund dafür ist gar nicht so trivial.

    Gruß,
    Otfried
     
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