Bläsersatz; CD-Aufnahme in 2.5 Tagen realistisch?

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von 8ometer, 14.Dezember.2011.

  1. 8ometer

    8ometer Nicht zu schüchtern zum Reden

    Liebes Forum,

    meine SKA-band wird im Januar eine CD Aufnehmen. Wir werden Schlagzeug, Bass, Gitarre anfang Januar einspielen und unseren Bläsersatz (Barisax, Altsax, Posaune, Trompete) dann an einem Wochenende ende Januar. Für die 11 Stücke bleiben uns Bläsern 2 bis 3 Tage, anderst haut es zeitlich einfach nicht hin.
    Jeder Bläser wird über sein eigenes Mikro einspielen, wir werden aber alle gleichzeitig im Satz aufnehmen in der Hoffnung, dass wir uns so weniger Zeit brauchen, wie wenn jeder Bläser einzeln einpielt.
    Ich habe aber immernoch bedenken, dass uns die Zeit zu knapp sein wird.
    Meine Zeitplanung sieht so aus: einen halben Tag bis alles aufgebaut und eingestellt ist, und dann pro Lied so durchschnittlich zwei Stunden Aufnahme. Macht bei 11 Liedern 22 Stunden nur Lieder aufnehmen, was alleine schon 3 Tage wären.

    Wir bereiten uns gut auf die Aufnahme vor damit dann im Studio möglichst wenig besprochen und herumprobiert werden muss. Die Lieder sind teilweise anspruchsvoll, vor allem rhythmisch (viele Einwürfe und Canon-artige Melodien). Andere sind aber auch relativ simpel zu spielen, wobei ich nicht weiß ob sowas im Studio bei der Aufnahmedauer pro Lied einen großen Unterschied macht.

    Was haltet ihr von meiner Einschätzung? Hat einer schon mal so ein Projekt gemacht und kann mir gute Tipps zur Vorbereitung und Aufnahme geben?

    Grüße
    Kai

     
  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Uaah!!

    Nur die takes?

    Wann wird abgemischt?


    Wie gut kennt ihr Euch und soll das so bleiben?
    Kennt ihr das Studio/den Techniker?

    Ich halte das für heavy stressig.

    Wir haben für 4 Titel (drums, bass, Sax + mischen) ein Wochenende verbraten.

    Für mich alleine (8 Titel zu playbacks + Mix) Freitag Spätnachmittag - Sonntag Spätnachmittag)


    Cheerio aus der Hobbyecke
     
  3. 8ometer

    8ometer Nicht zu schüchtern zum Reden

    Natürlich passiert das Abmischen separat und wird nicht an dem besagten Wochenende gemacht.
    Wir haben das Studio besichtigt, der Techniker hat Erfahrung mit Blasinstrumenten und macht meistens Jazz- und Klassik-Aufnahmen.
     
  4. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Wir (Klavier, Schlagzeug, Bass, Gitarre, Tenosax, Altsax, Trompete und Posaune) hatten 2 Tage (Samstag und Sonntag) für 3 Stücke mit Bearbeitung im Tonstudio gebraucht. Dabei hatten wir noch nicht alle Soli eingespielt. Der Tontechniker war schon ziemlich fit bei der Bearbeitung.

    Gruss,
    Billy
     
  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo Kai,
    wie erfahren seid Ihr denn? Ein Profi- Bläsersatz sollte bei 11 Stücken mit 1-2 Tagen hinkommen. 3 Tage sollten also locker ok sein. Nen halben Tag aufbauen finde ich aber auch recht großzügig bemessen. Der Engineer sollte zumindest alles schon so aufgebaut haben, dass Ihr nur noch kurz einen Soundcheck machen müsst, wenn Ihr dort aufschlagt. Das dauert eine halbe Stunde und gut is.
    Liebe Grüße,
    Juju

    Ps: Wir haben mal zu zweit einen Saxophonsatz für eine Big Band eingespielt (hihi, ein Stück läuft heute im Kalender :-D), das ergab sich so aus Kostengründen. Es waren 14 Stücke. Wir haben 1 1/2 Tage gebraucht. Wir haben jeweils zwei Saxophone gleichzeitig aufgenommen und dann zuletzt das Bari. Die Parts waren ausnotiert und wir haben sie vorher durchgespielt und markiert, falls etwas unklar war (z.B. Artikulation). Vor der Aufnahme haben wir mit dem Aufnahmeleiter alles besprochen und etwaige Unklarheiten beseitigt. Die eigentlichen Aufnahmen gingen dann ratzfatz.
     
  6. 8ometer

    8ometer Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hey,
    ich würd mal sagen wir sind gute Amateurmusiker und kennen unsere Fähigkeiten und UNfähigkeiten :) sehr gut. Alt-Sax und Trompete haben schon mal vor längerer Zeit auf ner EP eingespielt, aber als wirklich Studioerfahren würde ich sie nicht bezeichnen.

    Da wir keine Noten von den Stücken haben, werden die Stücke so vorbereitet, dass die Phrasierungen, Lautstärken, Tonlängen etc. sich bei jedem gleich einschleifen und man somit beim Aufnehmen hoffentlich nicht bei jedem take zehnmal rumprobieren muss bis der Einsatz passt, es dann mal so klingt wie man will und alles schön auf dem Beat ist.
     
  7. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier


    Ich denke ihr schafft das!

    Als Vorübung würde ich euch empfehlen zum Klick im Kopfhörer zu proben (Nur der Bläsersatz?) und das einfachst mal aufzunehmen (Zoom o.ä.). Dann könnt ihr kritische Stellen schon vorab auschecken. Gute Vorbereitung spart eine Menge Zeit im Studio.
    1) Intonation
    2) Equipment (Mundstücke Blätter usw. auch in Reserve, Ansatz für 3 Tage ;-))
    3) Timing
    4) Abläufe
    5) u.v.m. ;-)

    Lg
    Auge
     
  8. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Diesen Ratschlag möchte ich ganz DICK hervorheben! Hier werden euch sicher schon ein paar Sachen auffallen an denen ihr ohne den Studiozeitdruck arbeiten könnt.

    Gruß - dr.dolbee
     
  9. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Noch so'ne Anmerkung zum "Druck". Studio kostet ja Geld.

    8 fertige Titel mit denen ihr 100% zufrieden seit sind besser als 11 Titel mit denen ihr nur 90% zufrieden seit.

    Das wäre (meines Erachtens) rausgeschmissen Geld und ihr ärgert Euch jedesmal, wenn ihr die hört. Ist so meine Erfahrung nicht nur aus der Musik.


    Häwegudtaim
    tmb
     
  10. Gast

    Gast Guest

    @8oMeter

    Also ich denke, das ist durchaus machbar....
    habe da gerade im SKA-Berreich so meine Erfahrungen.
    Als Tipp: Nehmt Euch die Zeit, evtl im Proberaum bereits eine Lead-Spur von Offbeat und Gesang auf Metronom / Klick aufzunehmen. Die dient als "roter Leitfaden" im Studio für Drums and Bass. Dadrüber kann dann die eigentliche Offbeatspur samt Gesang gelegt werden (inkl. Keys falls Ihr welche habt )und das Gebläse kommt am Schluss drüber.

    Es kommt sehr drauf an, wie eingespielt Ihr seid...im Ska dürfen zwar mal schräge Töne vorkommen, aber keine rhythmischen Schnitzer....

    Als Bläser kann es Anfangs etwas irritierend sein, mit Kopfhörer zu spielen...weil sich alles anders anhört als gewohnt.... seht also zu, dass Ihr ein sehr gutes Feedback über die Kopfhörer bekommt und gut ausgepegelt seid....da müsst Ihr den Mischer nerven, bis es für Euch perfekt ist >
    Am Ende spart das nämlich enorm Zeit und Stress....vor allem spart es womöglich, jeden Satz X-Mal einspielen zu müssen, was das Ergebnis oft nicht gerade besser macht.

    Hey...na SKA-aufnahme....ich bin begeistert....
    lass hören, wenn sie fertig ist !!

    LG

    CBP
     
  11. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier


    das ist wirklich super wichtig, nehmt euch zeit dafür, tunen bis alles passt, jeder sich selber gut hört, die anderen bläser gut hört und auch die schon eingespielten tracks. wenn das ne stunde dauert, ist die stunde nützlich verbracht.

    viel erfolg und spaß dabei

    gruß

    zwar
     
  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Absolut, der headphone mix muss stimmen, Ihr müsst Euch hören und den eingespielten Mix von der Rhythmusgruppe (falls Ihr das so plant aufzunehmen). Am besten für die Tonkontrolle eine Kopfhörerseite auf dem Ohr und eine hinterm Ohr. Es gibt auch Ein-Ohr-Kopfhörer, am besten nachfragen, ob die sowas im Studio haben.
    LG Juju
     
  13. 8ometer

    8ometer Nicht zu schüchtern zum Reden

    Also Danke schon mal für die guten Ratschläge. Bin schon mal beruhigt dass das Vorhaben auch zu machen ist. Wie schon von euch geraten war geplant, dass wir dann mit der Rhytmusgruppe auf dem einen Ohr und den anderen Bläsern auf dem anderen Ohr aufnehmen werden. Die Probeaufnahme auf dem Zoom find ich auch ne gute Idee, das werden wir machen.
    Bin natürlich offen für weitere Vorschläge :)

    Gruß
    Kai
     
  14. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt falsch verstanden habe oder Du. Ihr solltet Euch UND den Rhythmusgruppentrack in EINEM Ohr auf Kopfhörer haben, aber im richtigen Mischverhältnis. Das andere Ohr sollte frei von Kopfhörer sein, damit Ihr Euren eigenen Sound im Raum kontrollieren könnt.
    Liebe Grüße,
    Juju
     
  15. Gast

    Gast Guest

    @Nightwatchwoman

    EXAKT so isses !
    Ich würde noch nichtmal das eine Ohr freilassen...sondern nur leicht offen....nicht GANZ vom Kopfhörer bedeckt.

    Die Halb-und halb-Aufnahmetechnik ( Ein Ohr Kopfhörer eines offen) hat sich in meinem Falle bislang ausschliesslich für Sopranaufnahmen bewährt....der Stimmung wegen.

    Ansonsten hört man über Headphone ja das, was auch aufgenommen wird...das ist schon die sicherste Variante.

    LINKS Bläser und RECHTS Rhythmsection ist jedoch Kokolores...
    das sollte wennschon dennschon zusammen und bündig in den Kopf knallen....sehe ich genauso !

    LG

    CBP
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Hallo Kai,

    ich sehe da auch keinen Grund, warum es nicht klappen sollte!

    Es kommt vor allem darauf an, wie gut Ihr vorbereitet seid und wie die Kondition der Blechbläser ist.

    Werdet Ihr alle gleichzeitig spielen (empfehle ich) oder alles separat aufnehmen?

    Wenn jeder sein Zeug kann und Ihr gut miteinander eingespielt seid, stellt Ihr Euch einfach gemeinsam vor die Mikros, dann sollte es eigentlich nur so lange dauern, wie man live braucht, um die elf Titel hintereinander zu spielen! ;-)

    Das habe ich schon mehrfach bei Bläsersätzen für Soul- und Rhythm'n Blues-Aufnahmen durchgezogen, war bei guten Leuten nie ein Problem.
    Wenn noch viel rumarrangiert werden musste und jeder Bläser mehrere Stimmen einzuspielen hatte, benötigten wir mit den "Neverday Horns" maximal einen Tag (13 Stunden) für etwa elf Songs, inklusive improvisierter Solos - dann war aber auch der Ansatz ETWAS gestresst... :-D

    Nur einmal hatte ich im Studio Pech, da war ein Posaunist im Satz, der einfach nicht 16tel-genau spielen konnte; dumm bei Funk, er war aber nun mal ein guter Freund des Bandleaders...

    Da benötigten wir (Trompete, Sax, Posaune) eine halbe Stunde für einen einzelnen Takt, weil der Posaunist zu früh oder zu spät kam, aber nie richtig, bis der Tonmeister genervt abwinkte und wir später für Einzelaufnahmen anrücken mussten.
    Das war aber in den 1980ern, so etwas wäre heute kein Problem mehr - da würde man die Posaune zunächst weglassen, später einzeln aufnehmen, die Töne per Computer an die rhythmisch richtige Stelle rücken, fertig. :cool:

    Viel Glück und Erfolg, macht Euch keinen Stress, keine Panik, wird schon klappen! :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  17. 8ometer

    8ometer Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hey Rick,

    also wir werden die Möglichkeit haben, dass jeder Bläser seperat in einer Kabine über sein Mikro spielt und die anderen auf dem Ohr hat. Somit können wir gleichzeitig einspielen und haben trotzdem einzelne Tonspuren.
    Wie das dann mit der Kommunikation untereinander funktionieren wird stellt sich noch raus, aber wir werden hoffentlich auf einen grünen Zweig kommen ;)

     
  18. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich hab's bisher immer so gemacht, dass nur ein Ohr bedeckt ist. Es kommt aber auch drauf an, wo man in der Reihe steht, also die beiden am Ende der Reihe können das innere Ohr freilassen, der Kopfhörer kommt auf's äußere Ohr. Die beiden in der Mitte könnten evtl versuchen, beide Seiten halb offen zu lassen. Einfach ausprobieren. Die Gefahr, je mehr Kopfhörer man aufhat: Der Raumklang wird falsch wahrgenommen, das kann die Dynamik beeinflussen. Die Intonation wird ebenfalls schwieriger.
    Liebe Grüße,
    Juju
     
  19. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Moin und Hallo Kai,

    als Hobby-Tonstudiomensch interessiert mich natürlich die Thematik, ich lese eifrig mit und hoffe, Du wirst uns dann auch berichten, wie's in der Praxis abgelaufen ist.

    Alles was hier bisher gesagt wurde, ist erfahrungsbezogen sehr richtig, ich selbst war aber leider noch nie in einem richtigen Profi-Studio, kenne aber aus entsprechender Fachliteratur die entsprechenden Vorgehensweisen.

    Homercording bei mir geht ja alles nur im Overdubbing-Verfahren, also alles nacheinander einspielen und hierfür braucht es wirklich absolut geschlossene Kopfhörer, sonst hat man Probleme mit Geistersounds im aufgenommenen Instrument.

    Also...was ich eigentlich sagen wollte, wenn ihr getrennt in einzelnen Kabinen einspielt, Kopfhörer gut ohrumschließened aufsetzten, damit da nichts Ungewolltes mit reinstreut.

    Viel Erfolg und berichte bitte

    Schöne Grüsse

    Wuffy
     
  20. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo Wuffy, Dein Einwand mit dem Spill ist berechtigt, aber in der Praxis zu vernachlässigen. Bei One on, one off ist alles komplett dicht. Bei der "Halb-Ohr"- Technik ist der Spill so gering, dass er später im Mix absolut nicht wahrnehmbar ist (Sowohl bei Liveaufnahmen als auch bei Overdubs). Ich kann gerne beides mal im Vergleich aufnehmen. Dave hat mir das auch noch mal bestätigt, er hat in allen nur erdenklichen Situationen in verschiedensten Studios aufgenommen, auch Overdubs.
    Liebe Grüße,
    Juju
     
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