Ein Vormittag Saxophone testen bei Session Music in FFM

Ich war heute bei Session Music um mir eine Blattschraube zu nkaufen (Rovner Star Series) und hab den freundlichen Verkäufer mal gefragt, ob ich auch ohne Kaufabsicht mich mal durchprobieren könnte, vor allem Selmer wollte ich endlich mal gespielt haben… er erlaubte mir, mich zu bedienen, außer bei einem versilberten Serie III Selmer, wegen dem Reinigungsaufwand!
Fazit: Ich weiß jetzt, wie gut mein Schagerl wirklich ist!
Ich würde es als gleichwertig mit einem goldlackierten Reference 54 bezeichnen, etwas schlechter als das patinierte 54, da hatte der Ton einfach mehr Biß. Besser als sämtliche SA 80 Serie II, um Längen!, deutlich schlechter als das Supreme, das ist wirklich das beste Selmer (jedenfalls was da hing) was mich noch überrascht hat war das Yanagisawa WO2, das war nämlich besser als mein Schagerl, besser als die References, auf einem Niveau mit dem Supreme, nur anders! Wobei ich über die Unterschiede in Sound ja eine dreiseitige Abhandlung schreiben könnte, aber am Ende immer noch nicht wüßte, welches jetzt der bessere Sound ist. Sie klingen halt verschieden. Punkt! Beide überragend in Handling und Ansprache, sowie Intonation. Völlig enttäuscht war ich von 2 Buffet Crampon, einem 100 und einem 400. die Klappenlage fand ich dermaßen nicht für mich passend, daß alles, was man über die beiden positives sagen könnte, dahinter verschwindet!
Aber liebe Leute, ich versuche ja wirklich so wenig voreingenommen zu sein, wie ich kann, aber mein Schagerl hält in Sachen Ansprache, Sound, Handling locker mit den Selmer Reference 54 mit. Wie gesagt, genauso gut wie ein lackiertes, etwas hinter einem Patinierten! Mag ja sein, daß sich auf lange Sicht die Herkunft aus Taiwan bei der Verarbeitung negativ bemerkbar macht, aber so, im jetztzustand…
Ach ja Mundstücke: mein repariertes MC Gregory Model A, Meyer M6M

 

Ach ja, zu den SA80 II: Die beiden, die da waren hatten beide eine Reihe von Problemen, die mein Schagerl einfach nicht hat. Das Cis ( alle Klappen offen ) war bei beiden dermaßen zu tief. Die Ansprache und Intonation in der oberen Oktave-auch das kann mein Schagerl besser! Der Sound-im Vergleich zu den References und auch zum Schagerl dünn und wenig Aussagekräftig… also jetzt verstehe ich meinen ehemaligen Lehrer, denn das war ja das Modell, daß er in den 80ern mit Keilwerth verglichen hatte, und er meinte, Keilwerth wäre locker besser! Das meine ich jetzt auch! Das Keilwerth Toneking auf dem ich gelernt habe war locker besser als die Selmer SA 80 II! Ich glaube ja sogar mein Amati hat einen besseren Sound und Ansprache, kann zwar. auf Grund des Alters nicht mit der Mechanik mithalten….aber!
Nein, daß das da meistkopierte Saxophon der Welt sein soll, will mir nicht in den Kopf. Die beiden References die da waren sowie mein Schagerl sind Mark VI Kopien. Und alle deutlich besser als besagtes SA80II! Mit dem Supreme ist Selmer echt ein Fortschritt gelungen, wie ich aber festgestellt habe sind sie da angekommen, wo Yanagisawa schon vorher war! Jedenfalls vom Handling, über den Sound läßt sich streiten!

 

Is einfach so
Yanagisawa ftw!
Haben auch die hübschesten Saxophonkoffer

 

Zu den Selmers möchte ich sagen: als Neuinstrumente im Musikgeschäft sind die sehr oft ganz schlecht eingestellt (wie sie nämlich vom Werk kommen). Habe ich besonders bei Session so erlebt.

 

Deshalb hab ich meins auch nach über 10 Jahren zur GÜ gebracht. Damals beim Testen vorm Kauf gefiel es mir auch auf Anhieb besser als Selmer.
Aber natürlich alles subjektiv

 

Aha, ich verstehe! Weil nicht sein kann, was nicht sein darf! Ich habe gegen die eherne Regel verstoßen, ein tendenziell minderwertiges Taiwan-Instrument mit etwas Heiligem, wie einem Selmer zu vergleichen, und auch noch gewagt zu behaupten, die beiden lägen auf einem Niveau. Sowas darf nicht sein, also ist es auch nicht so, und die Belegschaft wendet sich fremdschämend ab….das Selmer wird also super schlecht eingestellt gewesen sein, deshalb ist ein Vergleich nicht aussagekräftig! Oh Leute, überlegt mal, was da läuft, ich suche nach einem freundlicheren Wort als „Dünkel“

 

Deine Interpretation der bisherigen Beiträge ist völliger quark.

Niemand hat Dich angegriffen.

CzG

Dreas

 

@Bleedin gums Murphy
Jetzt geht das schon wieder los! Irgend jemand fühlt sich auserkoren, der große Saxophon Kenner und Tester zu sein. Spiel doch Du dein "Dinges" und ich mein "Dinges",
was tatsächlich ein SELMER SUPREME in Silber ist. Wenigstens gibst Du gnädig zu, das das SELMER SUPREME einigermaßen gelungen sei, was für eine Ehre.

 

Irgendjemand war im Laden und hat Saxophone angespielt und seine Eindrücke beschrieben. So what? Es sind seine individuellen Eindrücke bezüglich der dort verfügbaren Instrumente.
Apropos: ich hatte früher auch schon mal 2 Selmer. Das erste war ein SA 80 II, das ich nicht wirklich prickelnd fand. Das zweite ein patiniertes Reference 54. Ein wirklich gutes Instrument. Das war aber nicht out of the box gut, sondern erst, nachdem ein begnadeter Saxdoc (Rudi. Lebt leider genau wie sein Azubi Peter Neff nicht mehr) es über viele Stunden feinjustiert hatte.
Selmer muss sich diese Kritik gefallen lassen, dass die Instrumente häufig ab Werk grottig eingestellt sind. Und wenn es der Händler nicht für nötig befindet oder nicht dazu in der Lage ist, dann kann das Urteil eines „Testers“ schon mal negativ ausfallen.

Selmer kann phantastische Instrumente bauen. Aber es gibt auch deutlicher Ausreißer nach unten. Und mittlerweile ist Selmer nicht mehr der Heilige Kral. Es gibt mittlerweile ziemlich viele, die mindestens auf Augenhöhe sind.

 

Ich habe mir auch schon mal den „Spaß“ gegeben, etliche Tenor-Saxophone nacheinander anzuspielen (bei Thomann) und wusste am Ende kaum noch, was hinten und vorne ist.
Ich kann mich noch erinnern, dass ein schnödes Selmer SA80 II deutlich positiv herausstach und ich das gerne mitgenommen hätte, ich aber noch nicht mal das Geld gehabt hätte, mir den S-Bogen davon zu kaufen.
An was ich mich auch noch erinnern kann war, dass mir das Yamaha 62 viel besser gefallen hat als das 82 und 875.

 

@Bernd

Auch eine schöne Wortschöpfung, der „heilige Kral“.

@Bleedin‘ gums Murphy

Vielleicht bleibst Du in Deiner Reaktion auf Beiträge einfach mal etwas gelassener. @Florentin hat lediglich auf eine Beobachtung hingewiesen, die hier viele schon persönlich gemacht haben. Selmer sind ab Werk oft nicht gut eingestellt; anders als zum Beispiel Yanagisawa. Das heißt keineswegs, dass es die besseren Saxophone sind, sondern nur, dass der Vergleich etwas leidet.

 

Guten Morgen!

Jetzt möchte ich auch noch kurz meinen Senf dazugeben.

Wenn man so viele Saxophone in so kurzer Zeit anspielt, dann muss man schon ein seeeehr guter Spieler / Experte sein, um nach dem dritten Horn noch Unterschiede im Sinne von "besser" oder "schlechter" feststellen zu können.

Mir würde es eher auch so gehen...

...aber ich bin auch kein guter Saxophonist.

Natürlich gibt es Unterschiede bei den verschiedenen Modellen - die sind aber m. M. n. in Bezug auf "besser" oder "schlechter" eher marginal. Wenn ein Sax top eingestellt ist, dann kann praktisch jedes Teil bei einem guten Spieler toll klingen.
Den Beweis bringt dafür uns @Wuffy hier immer wieder.

Dann ist noch zu bedenken, dass nicht jedes Sax mit jedem Mundstück gleich gut harmoniert.

Lieber @Bleedin‘ gums Murphy ,ich habe Deinen Bericht gerne und mit Interesse gelesen.
Ich würde die Ergebnisse nur einfach nicht verallgemeinern. Für Dich passt das eine Horn besser als das andere.
Ich gehe jede Wette ein, dass ein zweiter Spieler, der mit Dir die gleichen Hörner anspielt, zu einem anderen Ergebnis kommt.
Entscheidend ist bei diesem ganz "welches Setup / Horn / Mundstück / Blattschraube / Blatt" spielt man, nur, womit fühle ICH mich am wohlsten.

Dass Dir Dein Schagerl so gut gefällt ist doch super! Ich würde mich jedenfalls darüber freuen.

Deine Rückschlüsse, die anderen Hörner betreffend, sind doch auch OK - aber halt nicht für jeden.

Und letztlich - davon bin ich zumindest fest überzeugt - spielt einem die eigene Wahrnehmung so gerne immer mal wieder einen Streich.
Ich mache eine Aufnahme... nein... das ist es nicht... wechsle das Mundstück, Blatt was auch immer.... aaaah... viel besser!
...am nächsten Tag kann ich die Unterschiede nicht mehr erkennen oder die erste Aufnahme gefällt doch besser.

Aber vielleicht geht das ja auch nur mir so.

Wie sagt man so schön auf gut deutsch: just my 2 cents

LG


Das...

...ist aber Blödsinn.

Ich als eher unterdurchschnittlicher Spieler bin der Überzeugung, dass "es" einfach zusammenpassen muss. Horn, dessen korrekte Einstellung, Mundstück, Blatt, Tagesform, etc., etc..

"Besser" oder "schlechter" wäre für mich darüber hinaus eher eine Frage nach der Dauerhaltbarkeit - wie gut kann das Horn noch nach 10, 20, 30 Jahren von einem Saxdoc spielbar gemacht werden? Oder ist das Material so minderwertig, dass es dann keinen Sinn mehr macht...

 

Mitnichten....das sehe ich als normal an.

Volle Unterschrift !!

Es ist eben alles "relativ"

Gr Wuffy

 

Das ist nur ein Buchstabenverdreher. Gemeint ist der heilige Karl.

 

Wird schon seinen Grund haben warum das Selmer Super Action 2 Weltweit einen hervorragenden Ruf in der Pop als auch in der Klassik hat.
Und was hat so ein Pups Schlagerl weltweit für einen Ruf ?

 

Dass ein Taiwanhorn einer klassischen Topmarke nicht das Wasser reichen kann und darf ist ein Dogma, dass gerade hier im Forum der technik- und musikbegeisterten Herren (sorry, Mädels, bitte nicht übel nehmen) gerade nicht befördert wird. Deswegen läuft diese Unterstellung auch einfach ins Leere.

Ansonsten sind solche Vergleiche immer extrem spannend. Sie nähren die Schwarmintelligenz, da nur die wenigsten wirklich alles selber probieren können. Man muss halt die Subjektivität der Beurteilung und die eingeschränkte Repräsentativität einer Stichprobe stets im Hinterkopf behalten. Dann ist doch alles gut.

 

Wenn ich damit super spielen kann, dann ist mir das sch...egal.

Aber ich denke, das sollte wohl eher ein Jux sein?

 

Das ist jetzt genau so unnötig, aber wenn jemand unbedingt die x-te Auflage eines hirnrissigen Markenstreits vom Zaun brechen will, dann ohne Moderation....

 

Da kann man auf der Sachebene bleiben, es kommt tatsächlich an, wen du fragst, und ob Preis-Leistungs-Verhältnis Teil der Frage ist.
Schagerl hat einen ziemlichen guten Ruf, was ich so mitbekommen habe. Gespielt habe ich noch keins.

 

Genau! Ich kann mich erinnern, dass @Ton Scott sich auch schon sehr positiv über „das Schagerl“ geäußert hat. Der Einschätzung eines Profis, der stets auf der Suche nach dem ultimativen Equipment (Freak!) ist, messe ich mehr Bedeutung bei als dem Vorurteil eines Users, der noch nie ein Schagerl angespielt hat.
Was ich absolut gut nachvollziehen kann (da es mir damals genau so ging )
Da kommt jemand neu ins Forum, belastet mit allen möglichen Vorurteilen und Mythen und soll dann ertragen, dass sein Weltbild ins Wanken kommt durch Erfahrungsberichte Anderer, die sich von solchen Vorurteilen längst frei gemacht haben.