Fiberreed RPL

Heute wurde das Fiberreed RPL Blatt vorgestellt. Fiberreed Spieler wurden ja vorab verständigt.

Aber noch werde ich aus dem Teil nicht schlau. Natürlich ist es "das beste Persil aller Zeiten".

Ein Fiberreed, das explizit für den klassischen Gebrauch entwickelt wurde aber auch "ein echter Genuss für alle Jazz Liebhaber" ist (ist das überhaupt vereinbar?), wäre schon mein DIng. Nur hat mir seinerzeit das "natural classic" schon gar nichts klassisches gehabt und der Zebra Look erinnert mich eher an das Carbon Blatt, mit dem ich den Putz von den Wänden spielen kann. Hier bin ich aber vielleicht negativ vorgeprägt.

Ich wäre an Erfahrungen interessiert, die nicht im Marketing des Herstellers entstanden sind. Möglicherweise weichen ja meine Vorstellung von einem klassischen Blatt von den Vorstellungen anderer ab. Die Fiberreeds hatte ich bis jetzt in diesem Segment klanglich noch nicht verortet.

Beispielaufnahmen gibt's ja scheinbar auch keine. Es sind zumindest keine verlinkt.

Ist jemand unter den Fiberreed Spielern, der sowieso schon darauf brennt, das neue Blatt endlich spielen zu können und es vielleicht auch schon bestellt hat?

 

das Neue- k.A. aber die bisherigen sind allesamt Glasschneider, für mich und meine Anwendung jedenfalls kein Thema. Kann mir jetzt nicht wirklich vorstellen, dass da was bahnbrechend Neues daherkommt. Bin aber auch neugierig, was Anwender dann meinen dazu.

 

Als notorischer Fiberreedspieler bin ich bisher mit meinem Onyx sehr zufrieden und werde mir das RPL höchstens zur Probe schicken lassen.
Ist ja trotz des Rabettes nicht mehr "günstig"....
Es ist sicher mit dem Carbon Classic verwandt, aber anhand der schwarz-weißen Schichtung kann man sehr gut erkennen, das das Herz beim RPL dicker geschnitten ist und somit weniger Obertöne produzieren dürfte als das Carbon Classic.

 

In die Lücke zwischen MS und M fallen so ziemlich alle meine Blätter. Ich nehme an, zu weiche Blätter lassen sich leichter adaptieren als zu harte?

Die grobe Einteilung macht doch nur Sinn, wenn eine individuelle Nacharbeit Teil des Einspielens ist. Meine bisherigen Erfahrungen mit Kunststoff Blättern war jedenfalls, dass sie bei Stärke Abweichungen recht unverzeihlich sind.

Ist das Material an der Oberfläche immer noch "fasrig", oder mittlerweile dicht? Bei meinen ersten Tests konnte ich mich von der Vorstellung nicht nachhaltig frei machen, daß eine stete Dosis Glas- und Kohlefasern (oder anderes Material aus dem Gewebe) meinen Körper kontaminieren würde.

Ist natürlich Schmarrn, das Unbehagen war aber hartnäckig.

 

Tja...Genau das ist bei mir komplett in die Hose gegangen, als ich mal eins auf der Bassklarinette wollte um zu testen, wie die sich darauf machen.

 

Das eben kürzlich für die Bcl zum Testen gekaufte war wie eh und je. Ich habe schon früher diese Blätter mal angespielt und hatte Irritationen der Lippe, Rötungen und so. Das war auch beim aktuellen noch der Fall, vielleicht etwas weniger, aber total anders als bei Holz. Und ich kenne ansonsten solche Reaktionen auf der Lippe nirgends.

 

Die Rötungen kommen meistens von der scharfen oberem Kante, die mit der Lippe in Berührung kommt.
Mit 1000-er Schleifpapier kurz vorsichtig darüber fahren (gegen die Faserrichtung) und die eventuell vorstehenden Fasern werden entfernt.
Danach gibt es an der Lippe keine Irritationen mehr (meine Erfahrung).
Das Material an sich führt bei mir zu keinen Irritationen.

 

Natürlich alles gemacht- nein, es scheint, dass ich eine Art allergisch auf die Faser oder ev. auch auf das Harz reagiere, K.A.

Gut, hier geht es ja jetzt um das Neue, da ist das möglicherweise besser, bzw. weg. Mir ist die Lust da allerdings vergangen.

 

@antonio ,
nehme stark an, dass es sich exakt um das gleiche Materiel wie bei den Carbon Classic handelt; es hat lediglich einen anderen Schnitt.

 

Hallo,

ich bin auch ein Fiberreed-Spieler.
Nur ein Amateur mit ca. 1,5 Jahren Spielerfahrung.

Spiele das Carbon, weil ich für Funk, Soul und Rock eine hohes und lautes Blatt brauche. Es gefällt mir sehr gut und war das Beste, nachdem ich quasi alle Kunststoffblätter getestet habe, die am Markt verfügbar sind.

Spiele nun das Carbon G-Sax. Es wurde für den Mai groß angekündigt, dann kam aber nix und im Shop ist auch nichts drin. Deshalb habe ich telefonisch bestellt. Kostet gute 40 EUR und hat einen etwas runderen Klang mit besserer Ansprache.
Aber wir wissen ja alle, dass bei den Blättern so gut wie alles subjektiv ist!
Da ich was zwischen M und MH brauche habe ich die Blätter wie beschrieben bearbeitet und härter gemacht. Funktioniert einwandfrei und finde ich super.
Spiele Selmer Axos Altsax mit Jody Jazz JET 6er Öffnung.

Die Marketing-Strategie von Fiberreed verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Wahrscheinlich haben sie keine.

Das RPL kommt für mich als Klassik-Blatt nicht in Frage.

Aber bei Fiberreed finde ich aber gut, dass man testen kann und wenn es nicht passt, dann schickt man einfach zurück und zahlt halt die 3 EUR Versand.

Das wäre meine Empfehlung an Dich, bebob99.

Gruss
Klavisax

 

Es gibt jetzt ein Video von der Live-Sitzung zwischen Harry Hartmann und Rodrigo Pires de Lima. Da erzählen sie über motive und Werdegang des RPL. Naturgemäß sind beide begeistert.

 

Ich schätze, ich bin bald soweit, dass ich mir welche schicken lasse. Als Österreicher gibt's die halt nicht für 3€ Versand, sondern ab 6€ (ein Stück) oder 8€ (ab zwei Stück). Und man muss ja vermutlich wenigstens zwei Stärken probieren, denn die Stärkeangabe "M = 2,5" scheint mit der zugehörigen Tabelle gar nicht übereinzustimmen. Und überhaupt 2.5 verglichen mit was?

Und wenn die Stärke "fast" passt, ist es einfacher, ein zu leichtes Blatt ein bisschen schwerer zu bekommen, oder ein zu schweres Blatt ein Bisschen leichter? Bearbeiten kann man sie ja scheinbar - wer's kann natürlich.

 

Wie bereits erwähnt habe ich Erfahrung mit der Kürzung von 2 Carbon-Blättern und ich finde, es geht echt gut.

Wie bei Fiberreed beschrieben mit 600er und 1000er Sandpapier arbeiten und das Blatt härter machen. Hier hat mir jeweils ca. 0,5 mm Kürzung gereicht.
Mit dem 1000er Sandpapier bekommt man die Kante auch vollkommen glatt.

Mit Leichtermachen habe ich keine Erfahrung.

Die Warnung auf der Website wegen der Gesundheitsgefährdung durch den Abrieb halte ich für rein juristisch begründet, damit keiner behaupten kann, dass er davon seine Lungenfibrose oder Magenkarzinom bekommen hätte.

Das ist so wenig, dass gar nix passiert und als Mediziner kann ich sagen, dass man wohl ein komplettes Blatt feingerieben einnehmen könnte und es würde auch nix passieren.
Angesichts unserer sonstigen Umweltnoxen zu vernachlässigen.

Dann viel Erfolg beim Schmirgeln am Blatt!

 

So. Ich hab jetzt drei Stärken des RPL bestellt. MS, M, MH.

Ich habe aber gleich dazu geschrieben, dass ich nicht alle drei behalten werde und ich die nur im Dreierpack nehme, weil ich mit den Stärkeangaben und der zugehörigen Tabelle auf kein vernünftiges Ergebnis komme. Ich würde mich ja immer noch dafür interessieren wie beispielsweise eine Stärkeangabe "M (Medium = 2,5) für alle Sorten" zustande kommt. Mit der Stärketabelle passt das nicht zusammen. Oder er verwendet eine Referenz, die nicht auf der Tabelle ist.

Ich gebe Bescheid, wenn die da sind und ich sie probespielen konnte.

 

Mit Fiberreed hatte ich bisher keine Probleme. Die nehmen getestete Blätter ohne Problem zurück.

Du bekommst sie vielleicht nur "einfach" geschickt in gefaltetem Papier, also nicht in der original Produktverpackung, weil die das natürlich teurer kommt.

Ich bin ein Fiberreed-Fan, das Marketing ist aber recht wirr. Herr Hartmann scheint mir eher ein Sax-Enthusiast zu sein, aber niemand, der das groß Geschäft auf den Weg bringt.

Ich brauche aber ja nur ein Blatt!

Damit es genau passt, wirst Du möglicherweise etwas schmirgeln müssen, aber das geht ja gut.

 

Von allen Plastik Blätter, die ich kenne, finde ich die von HH am schlechtesten.
Werde bestimmt da nie wieder etwas testen. Wer damit klar kommt Ok, mir geht es neben den von @antonio beschriebenen Symptomen auch um die miserable Blattkontrolle und den schrecklichen Sound.

 

Ich werde an dem Blatt sicher nicht herum schmirgeln. Schon gar nicht, in der Testphase. Und auch nachher nicht an einem Blatt für 40€. Entweder eins passt, oder es gehen alle drei zurück.

Kein Blatt passt für jeden. Einige sind total begeistert, andere mögen keins von den Modellen. Mr. Rodrigo scheint recht angetan und hat auch einen ausgesprochen schönen Klang damit. Beides nicht so verwunderlich. Das Blatt ist ihm auf den Mund geschneidert und er ist Profi. Aber er hat auch ein anderes Mundstück und VIEL mehr Kontrolle über das Blatt als ich. Meine Ergebnisse werden also in jedem Fall abweichen.

Ich habe mir vor etlichen Jahren (müssen schon 10+ sein) mal welche schicken lassen, mit denen ich nicht klargekommen bin. Das "Carbon" hab ich mir behalten. Es spielt lange nicht mehr so scharf und blechern als damals. Liegt aber wohl nicht am Blatt, sondern vermutlich daran, dass ich damals noch nicht lange gespielt und jetzt 10+ Jahre mehr Ansatz habe. Ich habe also die Hoffnung, dass dieser Schnitt meinem Klang noch besser entgegen kommt.

Wenn das RPL Blatt ein mit dem "Carbon" vergleichbares Spielgefühl hat, dann ist es vermutlich ziemlich wählerisch WIE man es aufspannt und es ist unbarmherzig in längerem Spiel, weil es keinen Mikrometer nachgibt und daher in einer langen Spiel Sitzung anstrengender ist als ein Holzblatt.

Wird sich zeigen.

 

Hallo,

Bearbeitung am Testblatt habe ich auch nicht gemeint.
Bei mir war halt das Weichere zu weich und das Härtere zu hart. Dann hab ich das Weichere behalten und etwas härter gemacht.

Das mit dem exakten Einspannen kann ich bestätigen.

Vielleicht lasse ich mir das RPL auch mal schicken.

 

Das scheint mir noch die einfachere Methode zu sein. Und da das Blatt so sensibel auf die "richtige" Position reagiert, geht es da vielleicht nur um Bruchteile von Millimetern an der Spitze.