Filmmusik von John Williams - 2stündige Sendung im DLF Kultur

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von matThiaS, 6.Februar.2022.

  1. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

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  2. p-p-p

    p-p-p Ist fast schon zuhause hier

    ... Gerade reingehört. Danke für den Tip!
     
  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Williams ist ein Meister seines Fachs: Star Wars, ET, Indiana Jones, der weisse Hai, Harry Potter, unheimliche Begegnung mit der dritten Art etc. etc. etc. etc.
    Nur hat er sich für die Musik von Star Wars dann doch etwas sehr von Gustav Holst The Planets "beeinflussen" lassen. Trotzdem als Fan habe ich sämtliche Werke von ihm im Schrank (sogar der weisse Hai2).
     
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  4. Rick

    Rick Experte

    Stimmt, aber warum klingt das nach Kritik?
    Ein Filmkomponist ist in erster Linie Handwerker und Dienstleister - er muss nichts möglichst Eigenständiges und Originelles erschaffen, sondern er muss dem Zweck dienen, den die Produktionsleitung ihm vorgibt.
    Und das hat er meiner Meinung nach hervorragend gemacht, er hat mit der Musik seinen Beitrag dazu geleistet, dass "Star Wars" eine unglaubliche Erfolgsgeschichte wurde.

    Dazu muss man ja, gerade als Musiker, mit den Vorkenntnissen, Stimmungen und Erwartungen der Zuschauer "spielen", also bei "Star Wars" mit zackigen Märschen, aber keinen einfachen, er hat immer einen gewissen Kniff, bombastischen Orchesterklängen und vor allem mit den "Leitmotiven" für die Film-Figuren - das hat vor Williams kaum jemand bei Filmmusik so gemacht.
    Er hat gezeigt, dass er unglaublich viel über Musik weiß, und dass er sein Wissen geschickt einzusetzen versteht. :applaus:

    Hier mal etwas ganz anderes, ebenfalls "gut nachempfunden" - John Williams kann nicht nur Barmusik von fremden Planeten schreiben und kennt sich beileibe nicht nur mit Spätromantik aus:



    Ich finde genial, wie er hier die typischen Sounds von "Sing, Sing, Sing" des legendären Jimmy-Mundy-Arrangements andeutet, ohne irgendeine Passage zu kopieren. Man meint, man hört Jimmy Mundy in der Benny-Goodman-Fassung, doch alles ist original John Williams! :thumbsup:

    Lustig ist, wie es dazu kam:
    Bei den Proben und schließlich auch beim Filmen dieser Szene wurde per Lautsprecher tatsächlich "Sing, Sing, Sing" abgespielt, doch aus diversen Gründen wollte Spielberg lieber eine Original-Komposition.
    Also lautete die Vorgabe: Mach mir mal so etwas Ähnliches, das zur Szene, zur Handlung und zum Schnitt passt, aber kopiere nicht das Vorbild!

    Und das ist eben die kompositorische Meisterschaft: Es ERINNERT an die Vorlage, IST aber in vielerlei Hinsicht komplett anders. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.Februar.2022
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  5. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    "Escapades" , die Musik zu "catch me if you can", ist für Alt Sax geschrieben.
    eine schöne Aufnahme mit Pawel Gusnar, prof an der Warschauer Uni, am Alt und M. Adamczak am Bass

    mit dem potter soundtrack mein williams favorit

     
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  6. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Was ich an John Williams Musik wirklich überragend finde, ist seine Art, auch mit geborgten Motiven eine eigenständige und manchmal sogar meiner Meinung nach qualitativ höherwertige Musik zu schaffen als es die Originale sind..
    Ein großartiger Künstler und ein excellenter Handwerker. Er hat mit Sicherheit einen beträchtlichen Anteil am kommerziellen Erfolg etlicher dieser großen Kinofilme.
     
  7. bthebob

    bthebob Ist fast schon zuhause hier

    Meine Geschichte dazu geht genau andersrum .....

    Ich höre nebenbei Musik im Radio. Ein mir unbekanntes Stück.

    Denke .... hey, hey. Was war das denn ?
    Klingt ja super !
    Klingt groß, klingt nach -Soundtrack-

    In der Abmoderation erhasche ich grade noch den Namen des Komponisten, mehr nicht.
    Schreib ihn mir falsch auf.
    (wg. -Holst- : deutsch geschrieben aber englisch ausgesprochen)

    Nach detektivischer Suche finde ich den Meister im Netz .....
    Und bin völlig baff, das "The Planets" Anfang des 20. Jahrhunderts komponiert wurde.

    Seitdem gehört die kleine, prägende Melodie des "Jupiter" -Satzes
    zu meinen Lieblingsstücken am Klavier.

    Pointe BTW:
    Ich hatte bei Wiki mal gelesen.

    Bei der Uraufführung von "Planeten" hörten die Putzfrauen im Flur
    zufällig die Musik im Saal mit.
    Beim -Jupitersatz- fingen sie spontan an zu tanzen.

    Ich hätte begeistert mitgetanzt !!

    VG
     
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  8. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

    Da fällt mir auch eine Story ein. Wer kennt nicht den grandiosen Anfang zu Odyssee im Weltraum mit der ebenso grandiosen Musik von Richard Strauss? Ich hörte auch gerne die Version von Deotato ziemlich laut auf meiner ersten Stereoanlage. Das hat sich bei meiner Mutter eingeprägt. Als in der Berliner Philharmonie unter Karajans Taktstock die ersten Takte des Sonnenaufgangs (1. Teil dieser symphonischen Dichtung von Strauss :klug:) erklang, dachte meine Mutter: "Jetzt spielen die auch schon so ein modernes Zeug!" :)
    Der Niedergang des Bildungsbürgertums war unaufhaltsam.
     
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  9. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    hehe, ein ansehnlicher Teil des Bildungsbürgertums hat die Reise durch die Moderne bis in unsre Zeit nicht gemacht ...bisher. Im Jazz hörts dann auch gerne schon bei Coltrane auf. Eingeübte Denke Hand in Hand mit Social proof.
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Weil ich glaube daß der gute Mann so gut ist, daß er es auch ohne geschafft hätte und genug Ideen hat. Es gibt wenig Filmkomponisten von so einem Schlag. Jerry Goldsmith ist noch so ein Kandidat für mich oder auch Alan Silvestri. Bei den moderneren fehlt mir einfach manchmal die Themen- und Motivarbeit. Da kann man sich an viele Musikstücke gar nicht mehr erinnern. Von der Star Wars Musik habe ich noch eine CD wo ein Jazztrio mit Klavier, Bass und Schlagzeug die Musik verjazzt hat, genial.
     
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  11. Claus

    Claus Mod Emeritus

    John Williams gehört zu denjenigen, die ich ohne zu zögern als Genie bezeichnen würde.
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    Okay, ich merke, dass wir die gleichen Filme gesehen haben! ;-)

    Das finde ich schon wieder ein wenig ungerecht.
    Was ist etwa mit Danny Elfman, dem "Hauskomponisten" des Regisseurs Tim Burton, und seinen wegweisenden Scores? Ich möchte gerne an das ikonische Thema der "Simpsons" erinnern. :cool:

    Zu wenig Motivarbeit kann man auch Hans Zimmer keineswegs vorwerfen - da fehlt mir manchmal eher die Raffinesse der "Alten Schule", aber er war und ist extremst erfolgreich mit seinem innovativen Stil und "Mitpfeif-Melodien", etwa zu "König der Löwen", "Gladiator", und - ach, lest selbst:
    Hans Zimmer – Wikipedia

    Inzwischen preschen die Skandinavier vor, etwa der Isländer Atli Örvarsson aus dem Hans-Zimmer-Kader, oder meine neueste Entdeckung, der Schwede Ludwig Göransson (mehrere Film-Oscars, u. a. für "Black Panther").
    Sie alle arbeiten mit ungewöhnlichen, neuartigen Sounds, rhythmischen Überraschungen und stärkerer Hinwendung zu Weltmusik.

    Bemerkenswert ist auch der Iran-Deutsche Ramin Djawadi, natürlich ebenfalls aus dem Kader von Hans Zimmer, der im Zimmer-Team an "Batman Begins", "Deception" sowie "Pirates Of The Caribbean" mitkomponierte und 2018 den Emmy-Award für seine wegweisende Musik zu "Game Of Thrones" verliehen bekam.
    Die Titelmusik von "Game Of Thrones" wird seither ständig nachgeahmt und zitiert, das spricht für sich. ;)

    (Mir gefällt an Hans Zimmer besonders, dass er sich nicht auf seinen wohlverdienten Lorbeeren ausruht, sondern immer wieder junge, vielversprechende Talente sucht, schult, aufbaut, die dann selbst eigenständig sehr erfolgreich werden. Solche Förderung braucht der Nachwuchs!) :thumbsup:
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Februar.2022
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  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sehr wahrscheinlich. Bei Silvestri lieb ich den Zurück in die Zukunft Soundtrack.


    Bei Elfmann war ich am hadern, ob ich ihn nenne oder nicht. Er hat schon ein paar sehr gute Soundtracks, wie die alten Spidermanfilme mit Tobey Maguire. Aber trotzdem spielt er für mich nicht in der gleichen Liga wie Goldsmith (Alien) oder Williams. Ich hatte auch bei John Barry (viele Bondfilme) überlegt. Schon sein The Black hole Soundtrack, der primär von einem Motiv getragen wird, ist toll.

    Von Zimmer bin ich kein Freund, da fehlt mir die Klasse von der Motivarbeit. Ich mag bei Man of Steel wie er die Quinte als Motiv für Superman benutzt und das ist schon gut gemacht. Wenn man sich die Soundtracks von ihm anhört, sind sie eher atmosphärisch aber es bleibt wenig hängen und nachspielen würde man davon nichts wollen. Wohingegen man bei Williams extrem viel mit einem Melodieinstrument nachspielen kann und es macht Spaß.

    Ludwig Göransson war super bei Venom aber auch motivisch nicht in der Klasse von Williams, wobei sein Soundtrack zu The Mandalorian ist schon super. Toll ist Hildur Guondottir mit dem Joker Soundtrack. Gut gefallen tut mir auch Michael Giacchino der nicht nur die letzten drei Spiderman Filme vertont hat, sondern grossartige Soundtracks zu Jurassic World, Star Trek, Doctor Strange und absolut geniale Soundtracks für die 2 Incredibles Filme abgeliefert hat. Auch Christoph Beck der für Antman ein Thema im 7/8tel Takt abgeliefert hat ist erwähnenswert und findet zu wenig Anerkennung. Von manchen Komponisten bekommt man leider die Soundtracks nur als mp3, da manche als CD gar nicht erst veröffentlicht werden.

    Ich mag von Djawadi die Fernseharbeiten: Person of Interest oder zu Westworld und auch vor Musik zu Spielen schreckt er nicht zurück (Gears of War5). Eh ist die Musik zu Spielen mittlerweile extrem gut häufig.
    Wenn es um elektronische Musik geht, führt kein Weg an John Carpenter vorbei oder an der Captain Future Filmmusik von Christian Bruhn.

    Es gibt da schon viele tolle Soundtracks. Ich bedauere nur als Soundtrackverrückter, daß man an viele nicht mehr rankommt, auch oft nicht gebraucht oder zumindest nicht zu Preisen, die ich bereit bin zu zahlen.[/quote][/quote]
     
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  14. Rick

    Rick Experte

    Danke @ilikestitt für die Ausdifferenzierung.
    Und ich sehe, Du kennst Dich hervorragend aus! :)

    Richtig aufgefallen ist er mir beim "Buch von Boba Fett" - da musste ich sofort schauen, wer die Musik gemacht hat, nach dem Motto: Wie geil ist das denn, wer kommt denn auf SOLCHE Ideen? :-D

    Jawoll, da bin ich absolut bei Dir! :thumbsup:

    Ja, die gibt es, aber Hans Zimmer ist sehr vielseitig und hat auch viele sehr schöne Motive geschrieben und ausgearbeitet.

    Vergessen wir mal nicht die Themen von "Fluch der Karibik" - da hat er freundlicherweise Mitarbeiter als Autoren in der Nennung den Vortritt gelassen, doch das entspricht seinem Bestreben, diese zu fördern.
    Die meisten Melodien sind von ihm, er komponiert sie im Voraus in "Suiten" nach dem Studium von Drehbuch und Storyboard, die Ausarbeitung passend zu den fertigen Szenen lässt er dann die Kollegen besorgen.
    Er ist ein Teamplayer, das mag ich an ihm!
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Februar.2022
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  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Erinnerst Du Dich noch an die Diskoversion vom Star Wars Theme?
     
  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Erstaunlich ist daß bei Piraten der Karibik Zimmer und Badelt damals Silvestri abgelöst haben, dessen Soundtrack wohl bei Jerry Bruckheimer gar nicht gut ankam. Silvestri wurde wohl eine zeitlang in Hollywood etwas gemieden und schaffte seine Rehabilitation mit dem Soundtrack zum Marvelhit Avengers. Es ist eh erstaunlich wie manchmal Komponisten ausgetauscht werden. XXL Junkie (Tom Holkenborg) arbeitete ursprünglich an Justice League und wurde nach dem Regisseurwechsel durch Danny Elfmann ersetzt und für den Snyder Cut dann wieder eingesetzt, in diesem Fall gibt es offiziell 2 Soundtracks zum "gleichen " Film.
    Auch sind Soundtracks wie früher von Michael Kamen (z.B. Lethal Weapon, Die Hard 1(derzeit nur 111 Euro bei Amazon), X Men1) eher undenkbar weil nicht mehr zeitgemäss. Meist sind es Orchesterwerke oder Elektrosoundtracks. Wobei es auch tolle Soundtracks in anderer Richtung gab, aber sie sind seltener, z.B. Yann Tiersen mit Amelie und der tolle Soundtrack von ziemlich beste Freund mit ein paar Tracks von Einaudi, wodurch sein Bekanntheitsgrad sich deutlich vergrösserte.
    Auch Marco Beltrami kennen viel zu wenige.
     
    Rick gefällt das.
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