Fotos Conn 10M Gurtöse

Liebe Trötengemeinde,

Speziell die mit einem Conn 10M oder NW II oder einem Transitional dazwischen (nur Tenöre):

Wäret ihr so lieb, Fotos von euren Gurtösen zu posten, auf denen man die Position relativ zur Bb-Trill/Seitenklappe sowie zum Daumenknopf (linker Daumen und Oktavdrücker) und Daumenhaken (rechter Daumen) erkennen kann?

Warum? Ich habe bei meinem 10M eine nach unten versetzte Gurtöse, die mir etwas „links der Mitte“ angebracht erscheint. Es sind nur ein paar Millimeter. Ich mutmaße dennoch, dass ein ein Zusammenhang mit lästigen Gelenkschmerzen und einer verminderten Geläufigkeit auf dem Conn (nein, nicht am Kleinfingertisch…) bestehen könnte.

Bevor ich die Lötlampe anwerfe: Fotos, bitte!

Danke!

 

Moin @Silver
Mit einem 10m kann ich nicht dienen, da du aber auch nw2 wolltest.
Die Gurt Öse liegt exakt auf der Verlängerung der Achse des oktavhebels, genauso wie die mitte des daumenhakens.
Den abstand Mitte gurtöse zu daumenhaken habe ich versucht zu fotografieren.
Hilft dir das?

 

Danke @JES - das ist schon mal ein erstes Indiz.
Die Öse ist, soweit ich erkennen kann (Lack), nicht versetzt worden?

 

Nein, die Öse ist an der originalstelle.
An meinem nw1 tenor ist die Ausrichtung gleich. Abstand zum DH habe ich nicht gemessen. Würde der helfen?
Falls du mehr Fotos brauchst... lass wissen

 

Wenn du von der rechten aussenkante daumenhaken losmisst, ist die mitte Öse bei 220mm. Mitte Öse bis unterkante säulchen von der achse oktavhebel 160mm.
Die daumenauflage ist 127mm oberhalb der gurtöse (M zu M), 15mm nach links versetzt.
Genauer kann ich nicht.

 

@Silver :

Conn 10m 221xxx:



Sorry, nur Handybilder, hab nicht viel Zeit.

SlowJoe

 

nochmal @Silver :

Öse ist in Originalposition.

Hier noch eins:

 

Frag doch mal bei @Toko nach.
Er kann dir bestimmt sagen wo die Gurtöse am optimalsten sitzt.

LG
Mike

 

@Silver :

Muss jetzt los.
Noch ne Info:

Wollte an dem Instrument nicht rumlöten.

Nachdem mir die Lady mal das Mundstück in die Schnute gehauen hat als ich sie versehentlich
losliess bin ich fluchend und schimpfend in den Keller gerannt und hab mir einen primitiven
"Quick and dirty" Balancer gebaut. Damit funzt es jetzt zufriedenstellend.

Für die Gedanken und Worte beim Bau komme ich mal in die Hölle.
Garantiert!

SlowJoe

 

@Silver

So, bin wieder da. Hab jetzt mehr Zeit.

Hier ein paar Bilder des in einem Wutanfall wegen einer geplatzten
Oberlippe entstandenen Balancers. Grob gearbeitet, noch nicht mal
sauber entgratet. Aber das Ding war ja nur als Provisorium gedacht.

Und das ist das Schicksal aller Provisorien: Wenns funktioniert, bleibts
als Dauerlösung...



SlowJoe

 

Das NW ll ist von der Balance und vom Schwerpunkt her wahrscheinlich deutlich anders als ein 10M.
Daher glaube ich nicht, dass Dich Bilder davon weiterbringen.
Trotzdem einmal der Vergleich der original Ösenposition und der Position, die Toko für mich gewählt hat.

Zusätzlich Fotos der Originalposition am 30 M.

 

Jungs, Ihr seid klasse! Vielen Dank!

Ich habe jetzt die mutmaßliche Ursache für mein Unbehagen auf dem 10M:

Auf einer gedachten Linie zwischen der langen Achse des Oktavdrückers und unterer Daumenposition ist die Originalposition der Gurtöse, unabhängig von der Höhe bzw. der Position entlang dieser Linie. Original knapp unterhalb des Klappenbechers der Seiten-Bb, nach unten versetzt dann unterhalb des Böckchens der Seiten-Bb Hebelei (beim 10M - das NW II hat ja den langen Hebel zum Drücker).

Meine Gurtöse wurde beim nach unten Versetzen um ca. 7-8mm nach links verschoben. Die Höhe ist perfekt, die Achse nicht.
Hatte nur gerade beim Nachgucken kein Handy dabei sonst hätte ich ein Foto gemacht.

Dadurch dreht sich das ganze Horn nach links und der Trichter zeigt fast zur Seite. So stimmt natürlich auch der Winkel der v.a. linken Hand nicht mehr - das Handgelenk knickt ab. Die Rechte muss weiter ums Horn herumgreifen - auch nicht optimal.

Kein Wunder, dass mir so die Flossen wehtun.

Wenn meine Lötlampe tut, wie sie soll (das tut sie wegen wenigem Gebrauch leider nicht immer), gehe ich da nachher mal bei und poste vorher / nachher Fotos.

 

Nun denn, es ist vollbracht: Die Gurtöse ist um ein paar entscheidende Millimeter versetzt und das 10M spielt sich schon ganz anders.

Dank meiner vermaledeiten Lötlampe werde ich @slowjoe dann wohl in der Hölle treffen...
Ich wollte aber nicht wegen so einer Kleinigkeit erst bis Pinneberg fahren. Also eigentlich wollte ich gar nicht irgendwohin fahren sondern meine Theorie bestätigen.

Und ja, die paar Millimeter machen eine Menge aus - jedenfalls für mich.

Hier noch vorher / nachher wie versprochen:

Man sieht noch schwach den Abdruck der original Gurtöse oben (mit Bleistift markiert) und der Position, wo sie mal jemand hin versetzt hat.
Als die alte Öse fast durch war, hat @Toko eine andere an genau diese Stelle gelötet - hätte ich auch gemacht.

Man kann, mit funktionierendem Werkzeug, natürlich sauberer löten als mir das gelungen ist. Als Provisorium reicht es.
Aber auch da geht es mir manchmal wie @slowjoe : Nichts hält so lange wie ein Provisorium...

Nochmal Danke an alle Mittäter!

 

Wenn's geholfen hat... Sinn des Forums erfüllt.
Nun viel Spaß beim Üben...

 

Manchmal galoppiert man in eine falsche Richtung. Das hat mir noch viel elendere Schmerzen in den Pfoten eingebrockt.

Ich bin jetzt (mit ordentlich funktionierendem Werkzeug … ) in die entgegengesetzte Richtung gegangen und hatte heute nach einer guten Stunde keine Schmerzen, dafür aber mit ein paar kleinen Haltungsänderungen - das Horn generell weniger schräg - ein sehr flinkes Spielgefühl.
Ausschlaggebend für die Position der Öse war letztlich, dass das Horn beim mittleren und hohen C# , also nur mit zwei Daumen und am Mundstück gestützt auch bei schnellen Passagen und Richtung Palm Key D nicht kippelt.

Ich hoffe jetzt, dass die Freude hält…

Philosophierend über „warum macht man sowas?“ habe ich mir die typische Spielhaltung im Sitzen vor Augen geführt. Wer im Sitzen spielt, hat mit der Orginalöse bezüglich der Höhe bessere Karten, bezüglich der seitlichen Position auch: das Horn ist entweder züchtig rechts neben dem Oberschenkel und dort angelehnt oder unzüchtig zwischen den Beinen wo es auch angelehnt werden kann. Also doch nicht komplett meschugge.

 

Ich muss noch mal probieren, wie genau, aber ich komme mit der Originalöse zurecht, meist sitzend, etwas weniger oft stehend. Im Gegensatz zu einem modernen Horn, das in sich (mit Bogen) ziemlich in Line vom Mund weggeht und dann nur leicht schräg nach rechts hängt, will das Conn mit der Originalöse irgendwie diagonaler, windschiefer hängen. Die Öse ist dann gemessen an der Zirkumferenz des Rohrs nicht perfekt oben, sondern gibt dem Horn eine minimale Rotationsrichtung, die die Balance stabilisiert. Nach langem Probieren (vor allem der Bogenausrichtung) hat es irgendwann so gessessen, dass ich nie mehr in Frage gestellt habe, ob die bei Conn was nicht kapiert haben. Die Öse sizt nicht falsch, sondern genau richtig, nur halt ganz anders, die hängende Statik ist halt irgendwie backwards und komisch im Vergleich zum modernen Horn.

 

Man darf es halt nicht loslassen, weil das Mundstück unweigerlich in Richtung Gesicht zielt - und einem die Gosche und das Blatt ruiniert. Ich sollte mal eine Weile Alt spielen und konnte mir dafür ein "Pan-American" leihen. Ich kam erstaunlich gut damit klar - nur diese Gefahr, dass es einem ins Gesicht sticht, weil man mal beide Hände für was anderes braucht, hat mich sehr gestört.

Eine einleuchtende Begründung habe ich noch nicht. Also immer noch meschugge...

 

Naja, es balanciert sich quasi in den Mund, null Druck vom rechten Daumen. Man kann es freihändig spielen, naja fast. Also nicht ohne Konzept, wenn auch durchaus diskutabel, ob es das beste Konzept ist.

Für mich ist war es schlüssiger, das alte Konzept zu probieren, als das neue überzustülpen. Gehen tut sicher beides.

Und den Biss der Cobra macht man nur einmal mit, das ist einprägsam.

 

Mich hat die Co(nn)bra schon mehrfach erwischt- nicht lernfähig…

 

Was meinst du damit?

Bei meinen 3 Conn sind Öse und Daumenhaken genau entlang der längsachse des Instruments. Damit hängt das Teil gerade vor dir. Der Schwerpunkt ist rel tief (analog Öse sehr hoch) so dass das Mundstück quasi alleine in den mund flutscht, ohne dass eine Hand am Instrument ist. Ich spiele das Instrument gerade vor mir.
Vergleiche ich das jetzt mit meinen 3 Buffet Crampon Tenor, dann ist bei diesen die Öse nach rechts, der daumenhaken nach links von der mitte versetzt (von hinten aus spielersicht). Damit dreht sich das teil dann beim spielen so, dass das Knie vom sax auf dem rechten Oberschenkel aufliegt. Gerade vor sich halten geht auch, aber nur mit Druck auf den daumenhaken. Ist für mich unbequem.