Frage an die Keilwerthfraktion

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von claptrane, 2.August.2004.

  1. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Hallo Keilwerth-Spieler
    Im Allgemeinen sagt man ja, das die Saxe von Keilwerth diesen "dunklen ,amerikanischen" Sound haben.
    Sehr viele Spieler kaufen sich gleich das Neusilber oder sogar das Shadow und haben damit das Sax ihres Lebens gefunden.
    Aber mich würde mal interessieren, wie folgende Tenor-Saxe im Vergleich zueinander klingen :
    Sx-90
    Sx-90r
    Sx-90r-Neusilber
    Shadow
    Ex-90 ll
    Ex-90 lll

    Das Neusilber habe ich mal als Alto getestet, klang echt gut ,war aber ganz schön teuer.
    :-(
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    auch auf die Gefahr hin, gleich Entrüstung hervorzurufen: Ich hatte beim Vergleich zwischen einem SX90 und einem SX90R (Tenor) keinen nennenswerten Unterschied feststellen können.

    Jedenfalls keinen, der einen Preisunterschied von 500 Euro gerechtfertigt hätte... :)
     
  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Das dachte ich mir schon fast.
    Hast du auch mal das Neusilber und das Ex90 getestet ?
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ja, Neusilber hatte ich auch mal getestet. Da war der Unterschied schon deutlicher wahrzunehmen. Es war aber vom Sound her nicht ganz mein Ding (zu hart und direkt). Ich habe mich letztlich für ein versilbertes SX90 entschieden.

    Aber das ist sicherlich Geschmacksache, das muss jeder selbst probieren.

    Bei den Tone Holes bleibe ich dabei: das Geld kann man auch ganz gut in ein prima Mundstück investieren (und es bleibt noch was übrig) :lol:

    EX habe ich als Tneor nicht probiert, aber ich habe ein EX90 als Alt - einfache Goldlackausführung. Spielt prima, ist aber nur mein "Ersatz", falls mein Martin mal zum Doc muss.

    Gruß

    Claus
     
  5. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Also,

    ich persönlich finde die EX nicht gut. Die fassen sich sehr schwammig an im Vergleich mit einem SX90(R). Von daher finde ich sie den anderen von dir genannten auf jeden Fall unterlegen.

    Ob jetzt 'R' oder nicht 'R' - ich hatte das Geld für ein 'R' UND für ein gutes Mundstück (oder zwei oder drei...) und bin damit wirklich mehr als glücklich. Seitdem habe ich nicht mehr zurückgeblickt. Die kleinen Ringelchen machen bei mir absolut keine Probleme, ich habe es nicht bereut. Ob jetzt wegen dem Instrument oder den Ringelchen, ich habe mich für _genau dieses_ Instrument entschieden, und es hat sie eben. Ob die Bördelringe den Ausschlag gegeben haben, kann ich dir nicht sagen. Und seitdem habe ich auch kein "Downgrade" mehr versucht ;-)

    Neusilber: ja, das ist eindeutig spürbar. Es spricht wesentlich leichter an und hat mehr Power im Klang. Um sagen zu können, ob das Shadow jetzt nochmal ein ebenso großer Schritt ist, müsste iman sie länger parallel spielen, als ich jeweils auf ihnen getutet habe - sorry, da kann ich nicht weiterhelfen. Aber den Aufpreis versteht man, wenn man bedenkt, dass da ein Kerl einen Tag dran rumgraviert. Und das Auge spielt eben mit :-D :-D :-D :-D
     
  6. Toph

    Toph Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,

    ich bin bekennender Keilwerth-Fan und habe schon sehr viele getestet und einige Zeit gespielt.

    Derzeit spiele ich ein SX90R in Neusilber, absolutes Topp-Horn, super Sound, sehr zentriert, kernig, obertonreich, aber nicht zu spitz. Davor hatte ich ein "normales" SX90R in Goldlack, es brach mir fast das Herz, als ich es hergeben musste für ein neues. Im Hinterkopf existiert schon ein Bariton in Schwarz/Nickel, die Optik gefällt mir zwar nicht aber der Sound, zuerst muss aber mein jetziges weg.

    Den Unterschied zwischen "R" und "eben nicht R" hört/spürt man denke ich schon, vor allem ist dadurch die Dichtheit und die Langlebigkeit der Polster besser, alleridngs ist auch der G#-Heber einer stärkeren Hochzieh-Beanspruchung ausgesetzt. Durch das Löten der "Rolled Toneholes" verändert sich (denke ich) der Sound etwas zu einem dunkleren Ton.

    Das Shadow bekomme ich in den nächsten Tagen rein und werde es mal ausgiebig testen. Ansonsten zum Thema EX II und EX III kann ich sagen: Das II-er fand ich tierisch für sein Geld, das III-er sorry, nicht mein Ding. Generell finde ich die Mechanik der Keilwerth spitze, optimale Positionen, verstellbare Seitenklappen, G#-Heber, einfach gut.

    Es gibt bei Keilwerth gute Finish´s:
    Nickel/Klarlack - fett, laut, hell,
    Nickel/Goldlack - kräftig, kernig, aber rund und wärmer
    Goldlack - klar....
    Schwarz/Nickel - kräftig und präsent, aber nicht schrill
    Neusilber - kernig, kräftig, obertonreich, nicht spitz, super
    Shadow - demnächst zum Test

    Das sind meine "Eindrücke" über Ton, Sound, etc. Keine Gesetze, jeder muss sich sein Bild machen und über alle Modelle und Fabrikate mal testen. Es gibt viele gute Saxe.

    In einem anderen Beitrag hat jemand mal alle möglichen Saxe recht detailliert beschrieben, such mal im Forum, das war interessant.

    Toph
     
  7. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Hallo
    Im Moment spiele ich als Tenor noch das Expression, das auch wirklich ein super Teil ist für das Geld.
    Irgendwann möchte ich mir aber schon was Höherwertiges holen und liebäugele ein wenig mit Keilwerth.
    Leider gibt es hier in der Nähe keinen gut bestückten Laden, in dam man alles anspielen kann; die meißten haben nur ein Sax (als Alibi) und der Nächste Fachladen ist bestimmt 250km weg.
    Das Shadow werd ich mir sowiso nicht leisten, dann springt meine Frau im Dreieck :-D
    Mich wundert das viele ihr Neusilber wider verkauft haben, wie lange hast du deins schon ?
     
  8. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Wo ist denn Weener?
    Ist Dortmund nicht in Reichweite?
    Christian
     
  9. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem


    KrischanDo schrieb:
    Kennst du Bunde, die kleine Grenzstadt (Dorf trifts eher) zu Niederlande ?
    Sonst wär vielleicht noch Papenburg ein Begriff, wo die großen Luxusliner herkommen, von der Meyer-Werft (da arbeite ich ).
     
  10. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Toph....
    Die Bördelung...bzw die Ringe sollen die Langlebigkeit der Polster erhöhen....( u.A.)....richtig. Genauso kenne ich das auch...und es scheint ja mehr als logisch , dass eine dadurch erreichte grössere Auflage des Polsters auf dem kamin/Tonloch dieses schont.
    Nur ist mir in der Vergangenheit oft aufgefallen , daß ausgerechnet Polster auf Bördeln oder Ringen...genau entlang des Ringes eingestanzt sind...also schlichtweg kaputt sind...viel öfter als bei "normalen " Tonlöchern. Dies scheint mir absolut unlogisch....lässt sich aber "statistisch" belegen. Ich hatte gerade neulich wieder ein uraltes geniales Conn-Tenor in der Mangel, welches vor wenigen Jahren überholt worden war...aber eben diese Einstanzungen an der Bördelung aufwies.Alles andere lief echt gut...aber etliche Polster waren bereits hin.
    Habt Ihr bei Euren keilwerts mit Ring auch solche Beobachtungen gemacht ?....oder ist es noch zu früh, danach zu fragen?...Dann frage ich in nem Jahr oder zweien nochmal. ;-) .......hört sich wirklich unlogisch an , das ganze....ich weiss.....aber ich habe das nun wirklich schon oft gesehen.
    Grüße
    Benjahmin
     
  11. SMG

    SMG Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    also von den Neusilber Saxophonen halte ich im Prinzip sehr wenig............besonders vom Shadow.
    Bei dem ist mir nämlich noch nicht ganz klar, ob man es sich zum runternudeln käuft oder doch besser in eine Vitrine als Sammlerobjekt stellt.

    Ich habe nichts gegen einen kräftigeren und direkten Sound.........aber das ist kein Allround Talent, sondern mehr zum Pop orientiert. Für jemanden aus der Branche bestimmt der Hit, aber für mich persönlich unbrauchbar.

    Auch mag es stimmen, daß das Neusilber besser losgeht als wie andere Instrumente aus normalem Messing und zudem noch leicher ist.
    Jedoch habe ich auch gemerkt, das man Material nicht einfach so ohne Verluste am Klang durch andere Werte aufbessern kann wie modernste Mechanik und anderen "Firlefanz".

    Zu den gerollten Tonlöchern kann ich auch ein Lied singen, denn meistens kleben die Polster stark fest.
    Man sollte sich dann vielleicht die 500 Euro für etwas anderes aufheben.
    Wer trotzdem das R Modell käuft, dem kann ich nur raten, sich die Tonlöcher auf der Oberläche ein wenig abschleifen zu lassen.................somit erhält man ein wunderbares Instrument, das so funktioniert, wie man es sich vorstellt............ohne Probleme.

     
  12. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe ein Alto und ein Tenor von Keilwerth, beides SX90R Modelle. Beide Modell gab es nicht als normale SX90 Ausführung. Da ich aber diese speziellen Modelle haben wollte, hatte ich keine andere Wahl. Mir wäre es im Prinzip egal gewesen ob ich eine R oder eine normale Ausführung gekauft hätte.

    Das mit den klebenden Tonlöchern ist schon richtig. Es dauert allerdings eine ganze Zeit bis die Klappen etwas kleben. Ich bin dem Rat von Keilwerth gefolgt und habe mir 1200 Schleifpapier im Autozubehör gekauft.
    Wenn eine Klappe jetzt mal wieder klebt, ziehe ich einfach ein oder zweimal das Schleifpapier vorsichtig über das Tonloch. Dann hat man wieder für sehr lange Zeit ruhe.

    Ich liebe den Keilwerth Sound und werde beide Saxe nicht mehr hergeben. Die Verarbeitung und die verwendeten Materialien von den Saxen ist sehr gut und wenn man doch mal was dran hat, ist der Kundenservice von Keilwerth einfach unschlagbar. Sie machen einem sogar Sonderanfertigungen wenn es irgendwie möglich ist. Welche Firma macht das schon?
     
  13. Toph

    Toph Nicht zu schüchtern zum Reden

    to Benjahmin,

    ich habe mind. 20 bis 30 "R-Modelle" in meinem "Einzugsbereich", die ich oder weniger oft in den Händen halte, teilweise bis zu 10 Jahre alt. Da gibt es keine Probleme, was zerschlissene Polster angeht.

    Bei älteren Saxen kann ich mir das Problem schon eher vorstellen, da oft die Tonlöcher plan gefräst oder geschliffen werden, damit sie gleichmäßiger sind. Da entstehen dann oft schärfere Kanten.

    Aber bei Keilwerth´s "R" null. Das einzige übel sind die ab und an stark klebenden Polster, das unterbinde ich meist mit Puderpapier.

    Toph
     
  14. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Toph
    Interessant.....
    Ich werde das nächste Mal mal darauf achten , ob bei den
    "Spezies" mit gestanzten Polstern die Tonlöcher angeschliffen sind.Eigentlich müsste das ja aber an sich schon auffallen...ergo auch ohne besondere Aufmerksamkeit zu sehen sein.
    Nun kommt mir aber auch der Gedanke, dass gerade durch das Kleben der Polster auf den Bördelungen.....und evtl. "Aufreissen" der entsprechenden Klappen das Leder an der Stelle eben mit der zeit kaputtgeht.....also nicht "eingestanzt" wird...sondern "aufgerissen" wird.
    Solange man seine Polster sauber hält , wäre das Problem ja dann zu vermeiden.
    Noch ne Frage : Du benutzt Puderpapier....das ist an sich eine feine Sache.....( funktioniert zuverlässig und prompt )...
    Aber hast Du nicht auch schon die Erfahrung gemacht , dass das Puder dann im Laufe der Zeit erst RECHT in Verbindung mit Feuchtigkeit einen klebrigen Film ergibt ?
    Ich selber habe es noch nie an meinem Hobel benutzt...erstens brauche ich es zum Glück nicht...zweitens mag ich diesen weissen Belag auf meinen Polstern nicht...
    Aber ich habe schon so manche Klage speziell von Flötisten gehört...die munter gepudert haben...bis irgendwann garnix mehr ging. Funktioniert das auf Lederpolstern langfristig...oder musst Du den alten Puderbelag immer mal wieder entfernen ?
    Grüße
    Benjahmin
     
  15. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Hi!

    Ich benutze einfaches Kaffefilterpapier zum trocknen der Klappen.
    Ich kann mir momentan auch nichts unter Puderpapier vorstellen!

    Mein Keilwerth Toneking hat auch rolled Toneholes, ide ich auf keinen Fall mehr missen möchte.

    Die Klappen schließen um ein vielfaches einfacher und Probleme, dass die Klappen kleben hatte ich bisher noch überhaupt nicht!
     
  16. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Tim
    Puderpapier sind Papierstreifen, die mit einem Puder ( ich denke mal an Talkumpuder ) beschichtet sind....welches sich auf den Polstern absetzt....und eben eine Puderschicht hinterlässt, die Fett, Zucker usw usw ...eben alles was klebt...absorbiert oder überdeckt...genauso wie man einen Kinderpopo pudert , damit er nicht schwitzt, klebt , wundwird...sozusagen.

    Hmmm...Kaffeefilterpapier hört sich interessant an....aber ich bleibe doch lieber bei meinem Mikrofasertuch ( so es denn überhaupt mal nötig wird)...das trocknet nicht nur...sondern absorbiert auch noch den letzten Schmutz...kann ich nur empfehlen.
    Gruß
    Benjahmin
     
  17. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Also Pudertücher würde ich dann auch nicht benutzen!

    ICh benutze ein Mikrofasertuch um mein Instrument zu reinigen.
    Aber an die Polster habe ich dabei noch nicht gedacht.

    Sollte das auch mal ausprobieren!
     
  18. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    Jau ..
    mach das mal....Du wirst Dich wundern, ...
    man hat das Gefühl, man hätte nagelneue Polster.
    Gruß
    Benjahmin
     
  19. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe diesen Tip auch bekommen, von Bastian Fiebig, der sich auf die Keilwerth Schrauber bezog: Alle vier+ Wochen mal ein 800er Papier ganz zart durchziehen.

    Das habe ich mal meinem früheren Sax-Lehrer erzählt, der find wild an zu schimpfen. Da gingen die Ringe von kaputt, man hätte den Schleifstaub an den Polstern, die Kanne würde oxidieren und überhaupt.

    Ich glaube ja auch eher, dass man mit 800er oder 1200er Schleifpapier eher den Dreck runterzieht und die Oberfläche leicht mattiert, sodass die Plöpperei aufhört.

    Gibt es Langzeiterfahrungen?

    Grüße
    Christian


     
  20. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @KrischanDo
    Also prinzipiell bin ich der Meinung , dass das Schleifen der Tonlöcher...um sie sauber zu bekommen ...ein Irrglaube ist.
    Es mag so wirken , als ob das was bringt...denn man muss ja die Klappe dazu auch etwas zudrücken, wobei der Dreck des Polsters von der Rückseite des Schleifpapiers aufgenommen wird. Dass dabei das Tonloch mitgeschliffen wird , ist eine völlig unnütze Vergewaltigung des Instrumentes. Der Klebefilm hängt am Polster...nicht am Tonloch...wozu also das Tonloch unnötig malträtieren ? Da hat Dein Lehrer völlig Recht gehabt nach meiner Ansicht.
    Selbst WENN am Tonloch Dreck klebt....der lässt sich auch mit nem Papier oder Microfasertuch beseitigen ...ohne das Tonloch anzugreifen.....aber das Leder der Polster nimmt den Klebefilm dreimal eher an, als das Metall des Tonloches.

    Versuche mal ein Stück Leder auf ein Stück Blech zu kleben
    ...mit beliebigem Klebstoff ( ausser Sekundenkleber )....lass es trocknen...und ziehe es wieder ab.......na...wo bleibt der Klebstofffilm hängen ? Bestimmt nicht am Blech...sondern am Leder. Wozu also das Blech schleifen?
    Ist doch logisch oder ? :)
    Grüße
    Benjahmin
     
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