Gage bei Hochzeit

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von M-Freak, 3.Juli.2006.

  1. M-Freak

    M-Freak Schaut nur mal vorbei

    Hallo, ich bin von für mich wildfremden Leuten angesprochen worden, ob ich 3 Lieder mit eienem Pianist an ihrer Hochzeit in der Kirche spiele. (Ave Maria, Trempet Voluntary und The Rose), die Noten habe ich von ihnen bekommen ( Trumpet Voluntary leider für Trompete (ich spiele Alt)). Auf die frage was ich wolle (Gage), konnte ich keine klare Antwort geben. Was verlangt man hier?
     
  2. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    Hier im Raum Hildesheim/Hannover würde ich sagen um die EUR 150. Aber ich denke dass es von Region zu Region unterschiedlich.
     
  3. holzblaeser

    holzblaeser Kann einfach nicht wegbleiben

    hallo,

    die trompetennoten musst du umschreiben.

    die genannten 150 euro fände ich schon happig. bei einem stundensatz von 50 euro, was auch der dauer für eine hochzeit entspricht, würde ich 50 euro als gerecht empfinden + 20 euro für das umschreiben der noten, also fairer preis für mich 70 euro.

    ein "profi", der steuer, versicherung usw. rechnen muss, sehe ich evtl. bei den 150 euro. ich unterstelle bei meiner einschätzung, dass Du noch kein profi bist und die nicht versichern mußt und noch vom taschengeld der eltern lebest. also fände ich die 50+20 = 70 für beide seiten einen fairen preis.

    gruß holzbläser
     
  4. mars

    mars Schaut öfter mal vorbei

    zumindest von früher her kenne ichs noch so , das das gagengeheimnis gilt : kein wort drüber , damit die kunden einen nicht abzocken = globalisieren ...

    man erkennt so auch musiker und hobbyisten .
     
  5. rbur

    rbur Moderator

    Genau. Und dann dann noch darauf hoffen, dass die Kunden, die sich die Künstler weiterempfehlen, sich nicht drüber unterhalten, wie SIE abgezockt worden sind.
     
  6. carlos

    carlos Ist fast schon zuhause hier

    Würde sagen ein Mittagsessen und ein Schwarzwälder Kuchen.
     
  7. Bariconn

    Bariconn Schaut nur mal vorbei

    Also dann wären es ca.500 Euro für Sax, Trompete und Orgelspieler. Dann noch einen Chor usw......
    Essen für 70 Personen und vorneweg noch einen Polterabend für 100-200 Leute. Kleider, Schmuck usw......
    also ab ca. 10000 Euro Budget und es wird ne nette Veranstaltung.

    Hochzeiten sind nicht billig.
     
  8. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Was bin ich froh, dass ich zwar Profi bin, aber als Kirchenmusiker auch hemmungslos "unprofessionell" in diesen Gagen-Dingen sein kann...
    Für Hochzeiten, die ich privat abrechne, nehme ich im Normalfall 70 bis 100 Euro. Das sind dann aber Hochzeiten, bei denen ich von der Beratung bei der Gestaltung des Gottesdienstes bis hin zum Spielen von Saxophon UND Orgel alles mögliche leiste.
    Für eine Messe letzten Samstag, wo ich "nur" Orgel gespielt habe und einen sehr netten Geiger begleitet habe (auch Profi, kurze Abstimmungsprobe 20 Minuten vor der Messe hat genügt), habe ich von den Brautleuten, die mir ehrlich und nicht sonderlich wohlhabend erschienen, nur 35 Euro genommen - da musste ich aber auch keinerlei Fahrtzeiten berechnen.
    Also, "normal" ist in meinen Augen 70 Euro, auch für einen "semi-professionellen" Musiker, also für jemanden, der den Job gut macht, dazu kommt der Aufwand drumherum, Anfahrt, Proben etc. - mehr als 150 Euro muss schon einen ziemlichen Aufwand beinhalten.
    Gagengeheimnis, so ein Quatsch...

    Alles Liebe

    Toffi
     
  9. mars

    mars Schaut öfter mal vorbei

    das gagengeheimnis ist natürlich wichtig für diejenigen musiker , die keine vereins-hobbyisten sind und schöne sozialversichterte hauptberufe haben ( volle krankenversicherung bei halber oder drittel kirchenstelle z.b. - ein unding ! ), oder die als z.b. reginalkantoren so tun als ob sie opernscheffs wären - in der tat können vernunftige entlohnungen nur erzielt werden , wenn wenigstens ein mindestmaß an rücksicht auf die freien beibehalten wird .

    leider unterlaufen selbst ansonsten gutmeindende musiker immer wieder diese sehr einfachen regeln - als obs nur sie gäbe ...
     
  10. Rene

    Rene Ist fast schon zuhause hier

    also ich denke, jeder soll so bezahlt werden, wie er sich verkauft. Ich persönlich find 70 EURO viel zu wenig.
    Je nach dem was man macht. Playbacks werden auch nicht umsonst produziert, Mikrophone und Lautsprecher kosten auch. Man sollte auch diese jobs kaufmännisch behandeln...
     
  11. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Also, ich spielte da mal bei einer Vernisage bei einer Bank. Wir waren zu viert und haben 4 kurze Stücke zusammen gespielt. Zeitaufwand 20 Minuten.
    Anfahrtsweg: 5 Minuten.
    Ohne zu fragen haben wir 250 Euro erhalten. Da spielte es auch keine Rolle ob wir zu viert oder nur alleine waren.
    Dann gab es noch Buffet und so weiter.

    Bei einer Hochzeit, vor allem wenn man die Leute ja auch nicht kennt, würde ich etwas weniger verrechnen. So 180 Euro für eine Stunde liegt schon drinn. Aber kein Anfahrtsweg in Rechnung stellen. Unter 100 Euro als Minimum (sozusagen als Pauschale) soll man meiner Ansicht nach nicht verrechnen.

    Hey, wir sind schliesslich Musiker! Es soll sich doch auch für uns lohnen.

    Eine gute Putzfrau kostet auch 20 Euro die Stunde. Und die spielt kein Tausend Euro Instrument und hat nicht x-hundert Stunden im Stillen geübt.

    That's my opinion...

    kindofblue.
     
  12. BlueTrane

    BlueTrane Schaut öfter mal vorbei

    Für mich als ordentlichen Hobbysaxer besteht ein großer Unterschied ob ich vor Privatleuten oder bei einer Bank/einem Unternehmen spiele.
    Da Banken das Geld sowieso zur Genüge haben darf man da ruhig auch mal etwas mehr verlangen.
    Zu diesem Thema fällt mir ein:
    "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen eine Gründung einer Bank?" (B. Brecht)

    Als Hobbyspieler, der sich auf die Art und Weise bloß ein kleines Taschengeld dazuverdient, und der folglich auch nicht den finanziellen Aufwand dabei hat, den Profis haben, würde ich bei einer Hochzeit (mit dem beschriebenen Umfang an Spielzeit) nicht mehr als 100 Euro verlangen.

    Als ich das letzte Mal auf einer Vernissage für ca. 30 Minuten gespielt hab (freie Improvisation) hab ich sogar "nur" 50 Euro verlangt, weil ich wusste, dass der Künstler noch im Studium war und somit nicht gerade mit Geld um sich werfen kann.

    Bei der Wahl der Gage kommt es also immer auf die äußeren Umstände an. Sich persönlich eine Art "Minimallohn" zu setzen ist sicherlich nicht schlecht. Dessen Höhe hängt dann wohl wieder von Gegend und persönlichen Fähigkeiten ab...

    Grüße
    Trane
     
  13. carlos

    carlos Ist fast schon zuhause hier

    @kindoblue
    wie bitte? eine Putzfrau kostet 20 Euro pro Stunde.

    Ich glaube ich habe den Beruf verfehlt.
     
  14. Jazzybee

    Jazzybee Schaut nur mal vorbei

    Ich bin selbst Saxophon Spieler (amateur) und gleichzeitig auch beruflich als Eventmanager in unserem Unternehmen für die firmeninternen Veranstaltungen zuständig.

    Unserem Unternehmen geht es nicht schlecht (sind S-Dax notiert), trotzdem gebe ich für ein Engagement einer Band nicht mehr als 700 - 1500 € den Abend aus.

    z.b. hatte ich für eine abendveranstaltung (ca. 4 std.) eine 3 köpfige band (keyboard/drums/sax) für 700 € (alle ohne fahrtkosten, da local semiprofis)

    eine bekannte künstlerin aus deutschland mit gitarre sowie bass gabs für die gleiche zeit allerdings für 1500 € den abend (auch jazz, profimusiker!)

    es hängt also nich nur vom kunden ab, was an gage gezahlt wird, sondern auch von den künstlern!
     
  15. HannaH

    HannaH Schaut öfter mal vorbei

    Hai,

    die Putzfrau möchte ich sehen, die 20 Euro die Stunde verdient!

    Ausserdem - bleiben wir mal auf dem Boden - geht es hier ja wohl augenscheinlich nicht um einen Profimusiker, sondern um jemanden, der noch kein einziges Engagement gehabt hat, sonst hätte er ja ne Preisvorstellung.

    So was um die fünfzig bis siebzig Euro sind finde ich ein fairer Preis, auch wenn die Messe vielleicht nicht ne Stunde sondern eineinhalb dauert. Irgendwo muss man ja auch mal anfangen. Im Quartett haben wir uns darauf geeinigt, dass wir - außer bei besonderen Gelegenheiten - nicht mehr unter fünfzig Euro pro Nase für eine Stunde Musik kommen. Aber mehr als hundert finde ich für einen Hobbymusiker einfach nicht angemessen.

    So. Senf dazugegeben, her mit der Putzfrau!

    Schöne Grüße
    Hannah*
     
  16. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    es ist halt ein Unterschied, was die Putzfrau bekommt und was sie behält.
    Wenn man mal den optimal legalen Fall annimmt, dass die Putzfrau nicht schwarz arbeitet, sondern ein Gewerbe betreibt, also Steuern und Sozialversicherung bezahlt, eine Berufshaftpflichtversicherung hat, mit dem eigenen KFZ zu ihren Kunden kommt, ein bisschen was für den Krankheitsfall zurücklegt, da bleiben ihr von den 20 Euro, die sie vom Kunden nimmt, vielleicht noch 10 übrig.

    Und da ist man schon bei dem oder darunter, was die Putzfrau bekommt, die schwarz arbeitet...

    Grüße,
    Christian
     
  17. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Als Musiker hast du all diese Abgaben auch zu tätigen, das ist dir hoffentlich klar.

    Gruß Chino
     
  18. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Ja. Nach rund 20 Jahren freiberuflicher Tätigkeit sind mir diese Kosten sehr gut bekannt.

    Auch solche Diskussionen:
    Leitender Ingenieur in mittelständischer Firma (wahrscheinlich 70.000 Euro p.a.)
    "Was kostet denn bei Ihnen eine Stunde Industriefotografie?"
    Strupp: "100 Euro, zzgl. MwSt. und Material!".

    Im Ingenieurs-Kopf sieht man es rechnen:
    100 Euro x 8 Stunden, macht 800 Euro pro Tag, x 30, macht 24.000 Euro pro Monat, x 13 macht 312.000 p.a., netto natürlich.
    "Boah, so viel möchte ich auch mal verdienen!!!"

    Dann erklärt man, dass man als freiberuflicher Fotodesigner im Schnitt max. 8 bezahlte Tage im Monat hat, 1,5 Angestellte bezahlt, rund 100.000 Euro Ausrüstung + einen mittelgroßen Kombi + ein Studio etc. bezahlen muss.

    Da ist der Ing. schon lange wieder im klimatisierten Büro abgetaucht.

    Ich habe also volles Verständnis für Musikergagen, die deutlich über denen von Facharbeitern liegen.

    Grüße, Christian
     
  19. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich würde nen Fuffi und nen Gang zum Buffet nehmen :)

    Grüße

    Chris
     
  20. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Puh, also ich auch mal auf einer Ausstellung gespielt und 50€ bekommen. Das war allerdings auch bei meinem Onkel. Für meine Augen war das Geld ein bisschen überbezahlt, aber wenn ich euch hier so reden höre... ich sollte öfter Auftritte annehmen. Für einen Schüler ist das doch das Paradis. ;)
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden