Improvisation – Anfänger finden Hilfe: Theorie, Harmonielehre und Analyse

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von peterwespi, 9.Februar.2016.

  1. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    In diesem Thread können Impro-Anfänger ihre Fragen über Theorie, Harmonielehre und Analyse stellen, die von kompetenter Seite beantwortet werden.
     
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  2. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Na dann mal butter bei die fische. I III V. Sind das die töne des Akkordes oder der Tonleiter? Oder ganz was anderes?
     
  3. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Mit meinen bescheidenen Kenntnissen und Worten: das sind die Stufen-Akkorde.

    I = Tonika Der Akkord der 1. Stufe. Aufbauend auf dem 1. Ton der Tonleiter als Grundton.
    III = Dominantparallele. Der Akkord aufbauend auf dem 3. Ton der Tonleiter als Grundton
    V = Dominante. Der Akkord aufbauend auf dem 5. Ton der Tonleiter als Grundton.

    Die III ist eher ungewöhnlich. Warum gerade die in Deiner Frage?

    Meintest Du I, II, V?

    Oft werden auch I, IV, V gerne genommen :)
     
  4. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Da ich nicht weis was es ist hst die Reienfolge keinerlei Bedeutung.
     
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Nun, die Akkordfolge II - V - I hat eine Bedeutung :)

    siehe https://de.wikipedia.org/wiki/II-V-I
     
  6. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Nicht in meiner frage.
     
  7. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Meint Abraxas nicht einfach Grundton, Terz und Quinte, oder Tonika, Terz und Quinte eines Dur Akkords?
    Wäre doch zunächst mal die einfachste Lösung?
     
  8. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Ja, also wenn, dann meint er den 1,, den 3, und den 5. Ton in der Tonleiter, eben Stufen genannt...

    Abraxas wir spekulieren hier was Du meinen könntest...
     
  9. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Wenn es um improvisation geht werden oft römiche zahlen empfolen. Ich wollte wissen wofür die stehen. Kann man dafür noten einsetzen?
     
  10. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Ja, ist einfacher es einmal für alle Tonleitern aufzuschreiben als für jede Tonleiter extra.
    Das man römische Zahlen nimmt ist einfach nur Konvention - eine Übereinkunft.

    Gemeint sein können eben die Töne der Tonleiter, oder auch die Akkorde aufbauend auf diesen Tönen, das kommt auf den Zusammenhang an in dem das benutzt wird.

    Also
    I = 1. Ton der Tonleiter (oder der darauf aufbauende Akkord)
    II = 2. Ton der Tonleiter

    usw.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Februar.2016
  11. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Sind also töne der tonleiter. I V III in d ist D A F in G also G D H ?
     
  12. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    I V III in D-Dur: D A F# (die Tonleiter ist D E F# G A H C# D)
    I V III in G-Dur: G D H (die Tonleiter ist G A H C D E F#)
     
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  13. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Danke jetzt hab ichs kapiert
     
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  14. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    Servus, ich (oute mich und) bitte um eine Begriffsklärung. Was in Wikipedia dazu steht kapiere ich nämlich nicht:
    Was versteht man unter Kadenz. Vlt. auch in Abgrenzung zu Changes , II-V-I, Quintfall?
    Gruß Hans
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Februar.2016
  15. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Im allerallgemeinsten Sinne ist eine Kadenz eine Akkordfolge.
     
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  16. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Kadenz kommt von Lateinisch "cadere" = "fallen" und ist unter anderem eine harmonische Schlusswendung, bei der das Geschehen sozusagen in den Tonikabereich, also die Grundtonart des Stückes, zurückfällt.
    Die im Jazz gängigste ist die II-V-I-Verbindung, in der Klassik gibt es andere.
     
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  17. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Danke Saxolina,

    man merkt meine fehlende klassische Sprachbildung (eben kein Latein)

    aus dem Wikipedia-Artikel:

    "...Als Kadenz (von cadentia, über cadens zu lat. cadere = fallen) bezeichnen schon älteste Musik-Theoretiker eine tonale bzw. harmonische Schlusswirkung, d. h. den Vorgang des Zurückfallens in eine tonikale Ruhelage auf einem metrisch geeigneten Ort, nämlich auf einem Phrasenschluss.

    Das Gegenteil vom Kadenzieren (Schließen) wird als Progression (Fortschreitung) bezeichnet: Die tonale/harmonische Funktion schreitet fort, also heraus aus der tonikalen Ruhelage, und ggf. weiter durch non-tonikale Funktionen, bzw. auch zu tonikalen Funktionen aber nicht auf einen Phrasenschluss.
    ..."

    In menschliche Sprache übersetzt heisst das: "Eine Kadenz ist eine Akkordfolge die zu einem Abschluß führt" oft (klassischerweise) als Quintfall (cadere = fallen!) von V nach I.

    Hab ichs richtig wiedergegeben? (Sicherlich nicht vollständig, das weiss ich)
     
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  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Kadenz klingt schlau, ist aber auf den Jazz bezogen eher banal, weil schon jedes G7 C eine Kadenz ist - und Dm7 G7 C und F G7 C usw. Das szenetypische "Changes" trifft unsere Verwendung von Akkorden viel eher.
     
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  19. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Direkte Antwort steht erst am Ende.

    Die Töne einer Tonleiter schreibt man üblicherweise mit indisch-arabischen Ziffern von 1 bis 8 bzw. bis 13, wenn man sie in einem Akkordkontext meint.
    Mit den römischen Ziffern I bis VII meint man die Stufen(-akkorde) einer Tonleiter, hier oft auch mit Groß- und Kleinschreibung zur Unterscheidung von Dur und Moll.
    In Sprache und Schrift geht das mit römisch/ind.-arab. leider manchmal etwas durcheinander, vor allem wenn man zusätzlich dazu übergeht, Intervallnahmen durch Zahlwörter zu ersetzen.

    Beispiel 1: ii-V-I
    Es werden die Stufen(-akkorde) [Moll (7) der zweiten Stufe, Dur (7) der fünften Stufe und Dur (maj) der ersten Stufe] einer Tonart hintereinander gespielt. Im Zusammenhang spricht man von Kadenz, die häufig noch durch eine vorangestellte vi erweitert wird.

    Beispiel 2: 1 2 b3 4 5 6 b7
    Hier sind Töne gemeint, die zusammengenommen eine Tonleiter ergeben, welche im Unterschied zu Ionisch eine Mollterz und eine kleine Septime hat --> Dorisch.

    Beispiel 3: 1 3 5
    Wieder Töne, diesmal als Dur-Dreiklang: Grundton, große Terz, Quinte

    Beispiel 4: VI 7 b13
    Gemeint ist der Dominantseptakkord der 6. Stufe, dessen Sexte um einen Halbton nach unten alteriert wird. Häufig zu finden in den rhythm changes, wird aber selten ausnotiert.

    direkte Antwort:
    Weder noch! Mit I III V meint man die Stufen bzw. die tonleitereigenen Akkorde auf der ersten, dritten und fünften Stufe. Einzeltöne würde man mit 1 3 5 usw. bezeichnen. Der Unterschied zwischen den Tönen eines Akkordes und den Tönen einer Tonleiter verschwimmen aber, da Akkorde aus Tonleitern durch Terzschichtung folgen, bzw. man bei der Analyse eines Leadsheets im Prinzip den umgekehrten Weg geht und ein Akkordsymbol wieder in eine Tonleiter umwandelt.
     
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  20. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Laßt doch mal die Detailerläuterung.

    Es geht darum, was Musik gefühlsmäßig auslöst, was wir empfinenden, wenn wir hören und ZUHÖREN!

    Die Tonika ist das Fundament, da fühlt man sich zu Hause, fühlt sich geborgen. Der Akkord baut auf dem Grundton einer Leiter auf, z.B. auf dem C der C Dur Tonleiter.

    Die Subdominate führt zum Höhepunkt, der Akkord baut auf der vierten Stufe (Ton) der Tonleiter auf. Auf dem F der C- Dur Tonleiter.

    Die Dominante ist der Höhepunkt, baut auf der dem fünften Ton der Tonleiter auf, also auf dem G (bei C-Dur) man erwartet eine Auflösung, Entspannung zur Tonika...da fühlt man sich wieder wohl....ahhhh....

    Das nennt man Kadenz....Ruhe, Spannungsaufbau, Spannungshöhepunkt, Entspannung....gibt's auch in vielen Volksliedern.

    Im Jazz wird der Akkord, der auf dem vierten Ton einer Skala aufbaut (Subdominante) häufig durch den Akkord, auf dem zweiten Ton einer Tonleiter ersetzt. Diesen Akkord nennt man "Subdominantparallele", er übernimmt den Spannungsaufbau wie der Akkord basierend auf dem vierten Ton (IV.), bringt aber mehr Farbe ins Spiel.

    (der Akkord auf dem vierten Ton ist Dur, auf dem zweiten Ton ist Moll)

    Also II-V-I = Spannung aufbauen, zum Höhepunkt führen......Klimax, Entspannung.

    Es geht in der Musik grundsätzlich immer um Ruhe, Spannungsaufbau, Höhepunkt und Entspannung.

    Dafür kann man halt verschiedene Akkorde nutzen, auch mal, um die Spannung hinauszuzögern.....wie im richtigen Leben....:p

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Februar.2016
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