Intonationsprobleme nach GÜ

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Sax_Player, 26.Februar.2025.

  1. Sax_Player

    Sax_Player Schaut öfter mal vorbei

    Hallo zusammen,
    ich spiele seit ca. zwei Jahren Tenorsax und habe mir Anfang des letzten Jahres ein B&S Tenorsax der Serie 1000 (ca. Bj 1995) gekauft. Zu diesem dann ca. Mitte letzten Jahres ein weiteres B&S Serie 1000 III (ca. Bj 1998) gestoßen ist.
    Bin und war von dem Klang und der Intonation der Hörner angetan und habe den Kauf bisher nicht bereut.
    Was von Anfang an klar war und sich nach der ersten Inspektion bestätigte, dass die Polster des älteren Saxes mittlerweile recht verschlissen und beim nächsten Service ausgetauscht werden mußten.

    Die GÜ (Anfang Februar) ist nun gelaufen und das Sax spielt sich von der Mechanik nun einfach toll und mit den Pisoni Pro Pads auch etwas kräftiger (für meine alten Ohren).

    Nun zum Problem: Leider stimmt nun die Intonation der Griffe G und D nicht mehr und sind beim G zu tief und beim D extrem zu hoch. Meine Bläserkollegen als auch mein Lehrer konnten dies bestätigen und sind zum gleichen Ergebnis gekommen (warmes als auch kaltes Sax) . Auch mit Ansatzveränderung, mitteln des MPC auf dem Kork etc. sind die Abweichungen zu Groß zum korrigieren.
    Die Lampe brachte nur die Erkenntnis, dass alles perfekt deckt und die Polster dicht sind.

    Natürlich habe ich das der Werkstatt mitgeteilt und einen neuen Termin ausgemacht.

    Ich hätte nun gerne gewusst, wie es zu so einem Problem kommen kann?
    Könnte mir dies jemand erklären und was üblicherweise zur Korrektur gemacht wird?

    Wie gesagt war die Intonation vor der GÜ in Ordnung und das Schwestersax (gleiche Bauart), macht auch keine Probleme bei der Intonation.

    Vielen Dank schon einmal für die Erklärungen hierzu.
    Gruß, Guido alias Sax_Player
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mein saxdoc ist recht pingelig mit Klappenaufgängen und, wenn ich ihn richtig verstehe, kann darüber auch Einfluß auf die stimmgenauigkeit des Instruments nehmen.
    Ich würde zu dem Kontrolltermin, den du ja schon gebucht hast, das andere Instrument, welches noch nicht überholt wurde und stimmig ist, mitnehmen, so dass ein Vergleich möglich ist. Dann kann man schauen, ob ev klappen zu wenig (tief) oder zu weit (hoch) aufgehen.
     
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  3. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

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  4. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Zum Saxdoc fahren und nachjustieren lassen!:cool:
     
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  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Bei einem sonst dichten Sax würde ich auch zuerst die Klappenaufgänge im Verdacht haben.
    Bei einer Generalüberholung (im Gegensatz zum reinen Polstertausch, der fälschlich auch gerne GÜ genannt wird und magischerweise billiger ist…) gehört das vollständige Regulieren von Grund auf dazu. Sehr gute Saxdocs fragen noch den (erfahrenen) Spieler, wo die Vorlieben sind.

    Es gibt leider auch einige … „Schrauber“ … deren vorgebliche Generalüberholungen sind verheerend schlecht. Ich erinnere mich an ein Horn, da standen alle Klappen wie eine Berg- und Talbahn, wenn man seitlich drauf schaute. Vordergründig dicht, aber unspielbar.

    Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass bei jemand, der gerade 3 Jahre spielt, sich der Ansatz sehr stark auf das noch unreparierte Instrument eingestellt hat.


    Hat denn mal ein Lehrer oder ein anderer erfahrener Saxer das Instrument angespielt und die gleichen Intonationsprobleme damit?

    Wenn es nämlich den Laden des Reparateurs nicht ordentlich verlassen hat, ist eine Rückkehr dahin zum Nachbessern wenig aussichtsreich…
     
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  6. Sax_Player

    Sax_Player Schaut öfter mal vorbei

    Hatte ich oben schon geschrieben: Meine Bläserkollegen als auch mein Lehrer konnten dies bestätigen und sind zum gleichen Ergebnis gekommen (warmes als auch kaltes Sax) . Auch mit Ansatzveränderung, mitteln des MPC auf dem Kork etc. sind die Abweichungen zu Groß zum korrigieren.
    Die Lampe brachte nur die Erkenntnis, dass alles perfekt deckt und die Polster dicht sind.

    Habe ja noch ein zweites Baugleiches Tenorsax, bei dem ich diese Probleme nicht habe. Aber da ich mir nicht sicher war, habe ich die Kollegen als auch meinen Sax Lehrer darüber schauen lassen. Bin schließlich nur Hobbytröter.

    Das Sax fühlt sich Mechanisch wie wie neu an, Federkräfte sind eingestellt , der Kleinfingertisch ist gerichtet, Palmkeys sind angepasst. Alles soweit in Ordnung. Außer das Problem mir dem gegriffenen G und D. :(
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Februar.2025
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  7. Sax_Player

    Sax_Player Schaut öfter mal vorbei

    Termin ist schon gemacht.:thumbsup: Mich hat nur interessiert, was in so einem Fall gemacht wird, da ich dahingehend noch keinerlei Erfahrungen habe. :-?
     
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  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    G+D werden durch die Aufgangshöhen der jeweils benachbarten tieferen Klappen beinflußt...also Fis und C ( tief C-Klappe )

    Stimme mal nicht auf klingend A, sondern auf die etwa mittlere Luftsäule klingend F (gegriffenes G mit Oktavklappe).

    Dann läßt sich besser eingrenzen, welche Klappenaufgänge (linke Hand, rechte Hand) evtl. nicht stimmen.

    In der Praxis sehr oft, ist das gegriffene A zu hoch, weil der Aufgang von G zu offen...oder aber auch umgekehrt.

    Auch mal mit Cis gegenkontrollieren (kurze Luftsäule)

    Gr Wuffy
     
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  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das hatte ich nicht so gelesen, dass jemand anderes als Du das Sax tatsächlich benutzt hat. Aber dann ist das Problem ja eingegrenzt.

    Fragt sich nur noch, warum das Instrument in diesem Zustand die Werkstatt verlassen hat…
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das warum ist eigentlich egal. Es muss nachgearbeitet werden. Hoffentlich ist der Schrauber kompetent genug die Probleme zu beheben. Jetzt ist nämlich etwas Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefragt...
     
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  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Darauf wollte ich hinaus.
     
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  12. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    ich schliesse mich @Wuffy voll und ganz.
    Was ich immer wieder anbringe ist, das Mundstück dem Instrumentbauer bei der GÜ, besonders bei der Einstellung der Klappen zur Verfügung zu stellen. Denn diese können da schon einen gewaltigen Einfluss haben.

    Claus
     
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  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann hoffen wir mal, dass wir mit unserem Gefühl falsch liegen....
     
  14. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde vorab jedes Polster mit Zigarettenpapier (in schmale Streifen schneiden) ringsherum auf Deckung prüfen.
    Es darf sich bei leichtem Druck auf die Klappe nicht rausziehen lassen. Der Lichtcheck ist eine Sache, dünnes
    Zigarettenpapier ist genauer. Und billig.
     
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  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Man muss nur das richtige Licht und die richtige Ausrüstung haben.....Sorry.....Zigarettenpapier war gestern
     
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  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich hatte mein T-WO20 kürzlich hier in der westfranzösischen Provinz bei einem Reparateur. Der fummelte auch mit Zigarettenpapier herum.

    Nachdem ich es als vorgeblich „bouchon“ (dicht) abgeholt hatte, habe ich selbst eine Lampe reingehalten.

    Das Ergebnis: Lichtorgel… natürlich da, wo man mit dem Papierfitzel nicht gut hinkommt.

    Vieles hier ist total toll - die Versorgung mit wirklich guten Saxdocs ist es nicht.
    Der nächste mit Top-Ruf ist gut drei Stunden Fahrt entfernt und auf über sechs Monate ausgebucht…
     
  17. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne es nur so, dass vor einer GÜ die Klappenöffnungen exakt gemessen und anschliessend wieder exakt so eingestellt werden. Auf diese Weise bekomme ich wieder das Horn zurück, das ich angeliefert habe. Dicht muss es auf jeden Fall sein – ansonsten ist's schlechte Arbeit...

    BTW: Noch vor Lichtcheck und Zigarettenpapier war es auch Usanz, in der Werkstatt eine dicke Zigarre zu haben, deren Rauch in ein Instrument gepustet wurde. Dort, wo es heraus qualmte, war's noch nicht propper... :D
     
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  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Nein!:cool:
     
  19. Soggi

    Soggi Kann einfach nicht wegbleiben

    Könnte heute auch mit Vapes klappen. Qualmt noch viel mehr..... :D
     
  20. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Kenne ich von meinem Klarinettenlehrer. Er hat mir noch was erzählt:
    Früher, als die Saxophonpolster nicht imprägniert waren (und alles andere sowieso besser war), hatte man auch eine andere Methode zum Überprüfen und gleichzeitigen Beseitigen von Undichtigkeiten: Wasser in die Kanne eingießen……
     
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