Bei Swing-Achtelketten gibt es keine Diskussion: Die werden standardmäßig paarweise gebunden, immer offbeat-onbeat offbeat-onbeat..., d.h. 1 (2 1) (2 1) (2 1) ... Wenn jemand was anderes haben will, muss es in den Noten eindeutig reingeschrieben werden. Aber wie ist das mit Ketten von Achtel**triolen**? Gibt es hierfür eine Standard-Phrasierung? In normalen Swing-Achtelketten ist die onbeat-Achtel ja immer etwa doppelt so lang wie die offbeat-Achtel, so dass man zu Achteltriolen kommt indem man das onbeat-Achtel in zwei Teile aufteilt. Die logische Entsprechung des obigen Phrasierungsschemas für Achtelketten wäre dann 1 2 (3 1 2) (3 1 2) (3 1 2) ... Aber irgendwie mache ich es gefühlsmäßig anders, nämlich 1 (2 3 1) (2 3 1) (2 3 1)..., ohne dass ich einen konkreten Grund dafür angeben kann.
Das kommt auf den musikalischen Zusammenhang und die Geschwindigkeit des Stückes an. Oft wird die Triole ganz und noch auf die nächste Eins gebunden. Wenn Triole auf Triole folgt, weiß ich es nicht. Geht wohl besser an einem konkreten Beispiel. Hast du eins?
More often than not, wie ich mal gelesen hab. Aber "Standard" ist es nicht IMHO. Wie @ppue richtig sagte, wenn nix steht (oft steht aber was) und das Tempo ist hoch, binden. Langsames Tempo, langsamer Blues beispielsweise würde ich die Triolenachtel anstoßen.
Im schnelleren Tempo finde ich es sehr interessant, die genau so zu spielen wie Swing Achtelketten. Das gibt einen spannenden rhythmischen Interferenzeffekt. Aber das ist dann natürlich ganz sicherlich Nicht Standard. Gruß, Otfried
Und der Begriff "Standard" läuft irgendwie meinem Verständnis von Jazz als kreativer Musik mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten zuwider. Sowohl bei Duolen wie auch Triolen kenne ich aus der Jazzgeschichte unterschiedlichste Varianten, je nach Epoche, Stil, einzelnem Musiker. Für mich gilt grundsätzlich: Erlaubt ist, was gefällt. Man kann die Triolen "runterrattern", aber auch rhythmisch akzentuiert artikulieren. Ich finde es schön, wenn man diesbezüglich experimentiert und variiert; gerade im Zusammenspiel mit den Begleitenden lassen sich so interessante Effekte erzielen!
Es geht mir mit meiner Frage beispielsweise um den Saxophonsatz in einer Bigband. Da kann eben nicht jeder getreu dem Motto "erlaubt ist, was gefällt" drauf losphrasieren, einfach weil im Satz nicht jeder uneinheitlich machen kann was er will. Und solange die Literatur grob im Bereich Swing rangiert und nichts weiter in den Noten steht, ist es bei Achtelketten der Standard, immer offbeat-onbeat zu binden. Mag sein dass man was anderes vereinbart, weil es gefällt, aber das muss dann halt extra abgesprochen werden. Meine Frage ist, ob es für Triolenketten eine ähnliche Standardphrasierung gibt, bzw. falls nicht, was die Hauptvarianten sind.
Es kommt, wie schon erwähnt, vor allem auf den Zusammenhang und das Tempo an. Auch für duolische Achtelketten gibt es nicht immer dieselbe Phrasierung, sonst klingt es schnell steif und hölzern ("zickig"). Hast Du mal ein Notenbeispiel?
Das war meine erste Frage ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ...
Wenn die Triolenkette gleichmäßig "rollen" soll, geht das ab einem bestimmten Tempo (140?) nur komplett legato. Jedes Anstoßen verschiebt sonst die Gewichtung. Beim langsameren Tempo und vor allem, wenn Betonung auf den mittleren Ton kommt (Blues-Turnaround), würde ich das letzte Achtel anstoßen. Legato: Am Ende des Intros Dizzy allein: