Kann das am Mundstück liegen?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von OnkelSax, 11.Januar.2019.

  1. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Mal ne Frage in die Runde:

    Ich hab ein paar Problemchen beim Spielen von gebundenen Phrasen von Noten (mit Okatvklappe) nach unten (ohne Oktavklappe).
    Beispiel: upload_2019-1-11_11-42-29.png
    Hier in dem Beispiel das "g" spricht nicht direkt an. Bei anderen Tonsprüngen (e''-a'; f''-h') ist es ähnlich, aber hauptsächlich auf Sprünge nach g'.
    Mein Setup: Yamaha BarisSax YBS32 - Selmer S90-180 - Legere Signature 2,5.

    Das Sax wurde vor 2-3 Jahren generalüberholt, ist absolut top in Schuss. Alle Töne bis tief A kommen super. Nur diese Sprünge nerven, da fusch ich mich dann so durch.

    Ich habe die starke Vermutung, dass das am Mundstück liegen könnte. Was meint ihr?
     
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  2. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Diese Tonverbindung ist eine besonders unangenehme, da sowohl das d‘‘ als auch das g‘ schwierige Töne darstellen. Deswegen ist es vom Grund auf eher normal, dass das gebunden schwer fällt.
    Das Mundstück ist eines, das eigentlich eher unkompliziert ist. Da Selmermundstücke auch innerhalb eines Modells und einer Öffnung oft unterschiedlich ausfallen, kann es auch mit am Mundstück liegen.
    Vor allem fällt mir bei deinem Setup aber auf, dass das Blatt etwas leicht ist für das Mundstück - vielleicht ist es auch schon etwas abgespielt und dementsprechend noch leichter?
    Du kannst mal ein 2 3/4 oder 3er probieren.

    Ansonsten könntest du das d‘‘ noch anders greifen, damit es sich in der selben Lage befindet wie das g‘ und eine geringere Ansatzumstellung braucht. Probier mal c2+2 (c‘‘ Klappe und es-Palmkey) oder c1 (d-Palmkey) ohne Oktavklappe, je nachdem welcher Griff besser klingt und intoniert.
     
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  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo OnkelSax

    kann mit einem anderen Mundstück leichter fallen, am ehesten würde ich sagen liegt es bei dir. Der Sprung von d'' auf g' ist immer etwas launiger als die anderen genannten Intervalle. Du brauchst eine gute Ansatzkontrolle und eine präzise Fingertechnik.

    Versuche mal gedanklich, die Oktavklappe einen Tick vorher loszulassen, bevor du das g' spielst. Dann geht es meist leichter von der Hand.

    Gruß,
    Otfried
     
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  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    typische Problemstelle. Ist meist eine Frage des Voicens.
     
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  5. ppue

    ppue Experte

    Genau das und eine Frage des präzisen Greifens. @OnkelSax, lass mal die Oktavklappe kurz vor dem Wechsel los. Wenn es dadurch besser wird, liegt es an der Präzision des Greifens, wenn das G immer noch nicht anspricht, ist der Ansatz bzw. das Voicing nicht optimal.
     
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  6. ppue

    ppue Experte

    Von Hilfsgriffen im gleichen Register rate ich dringend ab!

    Erstens umschifft solches Vorgehen nur das Problem und löst es nicht, zweitens klingen solche "kurzen" Töne nicht sonderlich schön und drittens taucht das gleiche Problem ja dann bei es", f", f#" etc. wieder auf.
     
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  7. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Schon mal vielen Dank für die Antworten. Das dies unangenehmere und launischere Töne sind ist mir bewusst, daher auch das "fuschen".
    @Livia Danke für den Hinweis mit den "Hilfsgriffen", kenne ich, möchte ich aber vermeiden. Mit der Stärke 2,5 komm ich definitiv am besten zurecht. 2 3/4 und 3 hab ich auch im Sortiment, bringt aber keine Besserung.
    @xcielo @ppue Guter Tipp mit dem etwas früher loslassen der Oktavklappe. Werde ich probieren.
    @saxhornet @ppue Was ist Voicens - Voicings?
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da geht es darum, was Du mit Zunge (genauer Zungenrücken, nicht -spitze) und Hals machst. Gerne auch in Verbindung mit Ansatz bei so einer Stelle relevant.
     
  9. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Onkel Sax,

    bei mir war und ist oft immer noch auf dem Tenorsax der Wechsel d''-fis' problematisch. Es wird langsam besser, seitdem ich jeden Tag abwärts gebundene Oktaven (z.B. d'' - d') und andere abwärts gebundene große Intervalle übe (z.B. den heikeln d''-fis' Übergang, andere Sexten über den Registerwechsel hinweg, Doppeloktaven wie c'''-c'). Am Anfang waren die Übergänge zäh und schwer kontrollierbar und die jeweils tiefen Töne sprachen nicht gut an, aber mittlerweile gehen zumindest Oktaven und Doppeloktaven locker. Zusätzlich binde ich auch Obertöne abwärts (z.B. den 2. Oberton von c' = g'' hinunterbinden auf den 1. Oberton c'' und dann vom Oberton c'' auf den Grundton c').

    Viel Glück und viele Grüße von
    Jazzica
     
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  10. Rick

    Rick Experte

    Ja, die sind nun mal nervig, da hilft nur Üben!
    Wie schon von den Kollegen und der Kollegin angeführt kann es verschiedene Ursachen für das Problem geben, bei meinen Schülern liegt es meistens am unsauberen Greifen (manchmal erwischt man versehentlich auch noch eine Seitenklappe mit oder man öffnet versehentlich eine Klappe zuviel beim Loslassen) oder auch an etwas, das mit Ansatzdruck, Rachenverspannung usw. zu tun hat.
    Selbst ein mechanisches Problem (z. B. nicht rechtzeitig schließende Oktavklappe) kann die Ursache sein.

    Am besten mal langsam spielen, sodass es gut klappt, dann das Tempo erhöhen und dabei darauf achten, ob sich etwas an der Griffweise oder im Mund, Lippendruck usw. unwillkürlich ändert, wenn man durch die Geschwindigkeit leicht in Stress gerät. ;)
    Am allerbesten natürlich in Gegenwart eines Lehrers oder kompetenten Saxers, der einen dabei beobachtet - unsaubere Griffweise kann man von außen erkennen (Spiegel ist hilfreich!), unbewusste Veränderungen von Kiefer, Lippenstellung oder so ebenfalls, der Rest ist natürlich eigenes "In-sich-reinhorchen".

    Das ist normalerweise ein lästiges, aber kein unabänderliches Problem - viel Erfolg! :)
     
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  11. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Als erstes Mal die Oktavklappe checken...;) War zumindest bei Mir zweimal hintereinander der Grund, und das obwohl die 4 Wochen vorher selbst nen neues Polster bekommen hatt... Und Ick das eigentlich für sehr unwahrscheinlich hielt war sie trotzdem das Problem... Das Blatt kann auch ne große Rolle spielen..., mal nen paar andere Blätter probieren... Und als letztes halt mal beobachten was der Lippendruck beim umgreifen macht... Das YBS-32 sollte ja sonst generell leicht und gut ansprechen...;)
     
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  12. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich danke allen für die Tipps und tollen Infos. Ich werde sicher das ein oder andere checken bzw probieren.
     
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  13. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Die Frage ist interessant! Ähnliche Probleme fielen mir auch schon auf.
    Dies so zu beschreiben und zu analysieren war ich noch nicht soweit.
    Ich kann es nur bestätigen, in dem ich dem Fall experimentierend nachging.

    Es gibt keinen Grund das Mundstück darum zu wechseln. Im Fingering hakt es am wahrscheinlichsten. Und am Oktavwechsel.

    Der Lösungsansatz war dann heute den Wechsel zunächst als Glisander in fünf, dann in drei Stufen einzubauen. Zuletzt ohne.
    Damit näher ich mich dem Luftdruck und -stoss im Wechsel besser an.

    LG
    Pil
     
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