Keilwerth Alto Entscheidungshilfe

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von mueller, 10.Januar.2023.

  1. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Angeregt durch einen aktuellen Vintage-Thread habe ich nach vielen, vielen Monaten mein 58er New King aus der Hand gelegt und meine 2018er Neuanschaffung Monzani MZAS-433 mal wieder in den Mund genommen.

    Ich war überrascht, wie gut ich auf einmal Töne treffe – im Gegensatz zum New King, mit dem ich intonationsmäßig doch immer etwas zu kämpfen habe.
    Auch die hohen Töne schaffe ich beim Monzani inzwischen besser als noch in der Vor-Keilwerth-Zeit, allein die tiefen Töne machen mir hier weiterhin zu schaffen (D abwärts). Die Ansprache ist beim New King im tiefen Bereich entscheidend besser und einfacher zu bewerkstelligen.

    Leider ist das Monzani im Vergleich zum Keilwerth viel schwerer und auch schwergängiger, was es nicht so besonders angenehm im Handling macht.
    Was das Monzani für mich allerdings unspielbar macht, ist die tiefe Bb-Taste: Ich habe nicht gerade kleine Hände, aber es ist für mich beinahe unmöglich, die Taste zu erreichen. Ich habe mal nachgemessen: Beim New King sind es von der Unterkante G-Drücker bis zur Unterkante Bb-Taste etwa 6 cm, beim Monzani 7 cm.

    Ich trage mich nun mit dem Gedanken, eventuell doch noch in ein neues Alto zu investieren. Das Monzani war ohnehin nur zum Ausprobieren gedacht, das 58er New King liegt aber doch noch ein gutes Stück über meinen Fähigkeiten.
    Von der Ergonomie und Qualität des Keilwerths bin ich aber schon begeistert. Mir jetzt ein SX90R anzuschaffen, wäre allerdings reichlich übertrieben – und ich hätte in der Preisklasse auch kaum Argumente, die meine Angetraute von der Notwendigkeit überzeugen würden.
    Das ST-110 ist aber ja nun auch nicht gerade ne Kirmeströte. Hier würde mich vor allem interessieren, ob es von Ergonomie und Spielbarkeit ein bisschen vergleichbar ist mit dem SX90 – oder auch mit dem New King. Vielleicht schwört Keilwerth ja seit jeher auf eine bestimmte Tastenanordnung. Eine Spiel- und Greifbarkeit des tiefen Bb würde ich mir auf jeden Fall sehr wünschen.

    Wenn ich mal rausgefunden habe, wer in der näheren Umgebung Keilis vorrätig hat, werde ich sicher einen Ausflug unternehmen und beide Varianten anspielen. Vielleicht lande ich danach auch bei einem völlig anderen Hersteller, aber wegen dem im Prinzip prima spielbaren New King würde ich sehr gerne erst einmal auf der Keilwerth-Spur bleiben.

    Ich freue mich, wenn jemand erweiternde oder klärende Gedanken – oder auch Wissen – hierzu hat.

    :)
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Geh mit deinem Keilwerth mal zu einem Saxdoc und lass es durchchecken.

    Wenn du unbedingt ein neues Saxofon haben möchtest, dass spiele mal ein Yanagisawa oder Yamaha an. Diese sind für dich wahrscheinlich ergonomischer und "intonationssicherer".
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ist der erhöhte Aufwand für saubere Intonation der einzige "Mangel", den du an dem keilwerth empfindest?
    Wenn ja würde ich es mal prüfen lassen, ob die Klappenaufgänge passen. Die sind nicht so wie bei einem modernen Teil, und nicht jeder saxdoc macht sich die Mühe hier individuell zu arbeiten. Meine 64 newking (tenor und alto) sind rel problemlos.
     
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  4. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    Das Problem habe ich bei mir (beim Sequoia) dadurch gelöst, dass ich das Alt senkrechter, nicht so schräg nach rechts halte.
     
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  5. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich habe das Keilwerth von @tomaso erstanden und werde ihn auf jeden Fall auch noch mal wegen einer Überprüfung kontaktieren. Das habe ich eh auf dem Zettel stehen.
    Ich war einfach überrascht, dass ich beim Monzani, das ich anfangs als relativ schwer spielbar empfand, mehr oder weniger eilfach reinpusten und Taste drücken kann, um den Ton zu treffen, was beim Keilwerth in der Regel schon entscheidend mehr Feingefühl und Treffsicherheit erfordert. Das hat mich enorm verunsichert. Das Spiel klingt beim Keilwerth somit ohnehin etwas unsauber bei mir. Aber vielleicht kann @tomaso da ja wirklich noch etwas bewerkstelligen.
     
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  6. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Da muss ich mal drauf achten – obwohl ich wegen des Gewichts tatsächlich den Eindruck habe, dass ich das Sax recht gerade halte, um die Last gleichmäßiger zu verteilen.
    Vielleicht liegt es aber auch wegen der längeren Zeit mit dem Keili und seiner besseren Ergonomie einfach an einer schlampigeren Handhaltung links. 1 cm Unterschied im Abstand finde ich aber schon reichlich viel, wenn man bedenkt, dass die Bb-Taste eh nie sooo einfach zu erreichen ist.
     
  7. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Darf ich einwerfen?
    Interessant wie unterschiedlich Erfahrungen da sein können.
    Ich habe seid ein paar Wochen ein 58er Keilwerth-alt (The New King) und war überrascht wie viel besser ich die Intonation sowohl in der unteren- wie auch in der oberen Lage hinbekomme - WENN das Instrument warmgespielt(!) ist.
    Ich habe gerade die ganz hohen Töne bei meinem System54 (Taipei) nie richtig hinbekommen - immer zu hoch!
    Übrigens: Mein Saxdoc hat den Engelsflügel erhöht in dem er einfach Unterlegscheiben druntergelegt hat.
    Dadurch konnte er die Klappen darunter so einstellen, dass sie jetzt mehr öffnen und besser klingen.
     
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  8. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    @mueller, ich will dir nicht zu nahe treten, aber wenn du noch mit hohen und tiefen Tönen Schwierigkeiten hast, klingt das für mich nach Anfänger-Status. Da lohnt es auch immer, mal jemandem mit Erfahrung das vermeintlich schlecht intonierende Instrument in die Hand zu drücken.
     
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  9. Turmgeist

    Turmgeist Nicht zu schüchtern zum Reden

    Das New King ist von der Applikatur her ein anderes Instrument, als ein modernes Keilwerth, egal ob ST 110 oder SX 90 R. Das New King hat noch die Inline-Bohrung. Der Vergleich zwischen alten und modernen Keilwerths wird aller Voraussicht nach hinken. Ich selbst habe auch einen Engelsflügel, ein Toneking-Alto und spiele es immer wieder gerne anstelle meines Selmer SA 80 II, weil es sich so flink anfühlt. Bezüglich der Intonation muss ich immer mit der Position des Mundstückes spielen, bis ich einigermaßen gleichmäßig in allen Registern intoniere.
     
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  10. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @mueller

    Wenn Du schreibst, dass für Dich das ST-110 ja „auch nicht gerade eine Kirmeströte“ ist, wirst Du es sicherlich auch schon ausprobiert haben?
    Ich weiß jetzt nicht sicher wo Keilwerth das inzwischen fertigen lässt; das ST-90 IV wurde wohl von KHS in Taiwan gebaut, die als Marke auch Jupiter vertreiben.
    Wieviel Keilwerth mag da noch drin sein?

    Da würde ich mich ganz sicher lieber etwas strecken und in Richtung Yanagisawa oder Yamaha umschauen, zumal Dir das auch ergonomisch bestimmt entgegen käme.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.Januar.2023
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  11. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, Anfängerstatus mehr oder weniger – nach fünf Jahren mit kürzeren oder längeren Pausen.
    Nichtsdestotrotz möchte ich es mir nicht schwerer machen, als unbedingt nötig.

    In die Überprüfung geht das Keilwerth sowieso. Ich arbeite gerade am Gedankenhorizont.
     
  12. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Okay, danke, zumindest bin ich bzgl. Bauweise schon mal etwas weiter.

    Genau, wie du schreibst: Es fühlt sich flink an. Ich mag es unter den Fingern.

    Mundstückposition muss ich vielleicht auch noch mal etwas experimentieren. Ich spiele lieber Songs, als dass ich reine Tonübungen mache oder Töne messe. Enge Zeitfenster fordern Prioritäten, und die muss ich wohl mal wieder verschieben.
     
  13. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich meinte vor allem im Vergleich zum Monzani, bzw. auch anderen Hörnern im unteren Preissegment. Das ST 110 ist ja bei anderthalbtausend Euro nicht gerade billig, da würde ich das schon voraussetzen.
    Ausprobiert habe ich es noch nicht, werde ich bei Gelegenheit tun.
     
  14. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Dass du es dir nicht schwer machen willst, verstehe ich natürlich. Ich wollte dir nur, bevor du Geld ausgibst, den Blick dafür öffnen, daß es gut möglich ist, daß dein Keilwerth völlig okay ist. Die Probleme könnten allein schon daher rühren, daß Mundstück-Position und Ansatz nicht richtig aufeinander abgestimmt sind. Das zu überprüfen, wäre m.E. als erster Schritt lohnenswert. Und ich bin nicht sicher, ob du schon so weit bist, das alleine herauszufinden. Die Sache ist nicht ganz trivial, weil erstens Ansatzart bzw. -festigkeit und Mundstückposition sich gegenseitig beeinflussen, und zweitens manche Spieler zwischen oben und unten den Ansatz stark verändern, was dann die Balance schon durcheinander bringt. Ich würde bei einem Spieler, der noch mit den Tönen ringt, fast mit sowas rechnen. Mag sein, daß es beim Keilwerth stärker durchschlägt als beim Monzani. Trotzdem: Diese Dinge im Griff zu haben bedeutet dann wirklich, es sich langfristig leichter zu machen. Nimm es bitte als konstruktive Anregung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.Januar.2023
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  15. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke, so nehme ich es auch. ;-)
    Ich schrieb auch weiter oben, dass es ohnhin demnächst zu tomaso geht, der es mir vor gut 2 Jahren auch verkauft hat. Geld möchte ich natürlich ungerne unnötig ausgeben. Und es ist ein fantastisches Sax. Von daher gehe ich inzwischen auch erst mal davon aus, dass sich die eine oder andere etwas verstellt hat. Denn wenn ich zurückdenke, hatte ich anfangs eigentlich keine Probleme. Aber da 2022 für mich aus diversen Gründen recht saxarm war, konnte ich mir das jetzt nicht erklären.
    Der Thread hat sich für mich jetzt schon gelohnt, weil ich gedanklich weiter bin als noch heute Morgen.
     
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  16. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Tip - ich schick dir eine PM!
    (Dieser Thread läuft sonst noch in die falsche Richtung)
     
  17. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Mglw ist es auch eine Frage des richtigen MPCs (für den jeweiligen Spieler). Blätter/MPC Experimente sind günstiger als Instrumentenwechsel ;-)
     
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  18. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich spiele mit Expression 6* und habe auf dem Monzani das Yamaha 4C gehabt, beides auch ausgetauscht. Jeweils mit 2er ZZ. Hauptprobleme bzw. Leichtigkeiten waren quasi gleich.
    Nächste Woche nach Check und Justage bin ich schlauer. Und hoffentlich nicht auf dem Weg, ärmer zu werden. Denn im Grunde finde ich das Keilwerth schon fantastisch.
     
  19. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Versteh ich gut. Mein Toneking Special geb ich auch nicht mehr her ;-)
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann bleib dabei.... bei mir ist es ein olles conn nw1, nix besonderes, aber das wäre das letzte Instrument, welches ich weggebe. Sicher nicht das bequemste und stimmgenaueste sax in meiner Sammlung, aber eben "mein" sax. Vielleicht hat @tomaso ja noch ein Mundstück für dich, mit dem die Stimmung besser ist...
     
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