Klarinette Boehm System

Hallo Kollegen
Mal eine Frage nicht rund um das Saxophon:
Ich bin leider viel unterwegs und möchte eigentlich kein Saxophon mit rumschleppen zum Üben. Ich habe allerdings noch eine Klarinette rumliegen....eine Boehmklari.
Ich habe vor Jahrzehnten mal deutsches System gelernt, Boehm immer als viel komplizierter angesehen, das es für die meißten Töne 2 undmehr Varianten gibt diese zu greifen.
Fragen: braucht man die alle oder reicht ein Griff aus? Kann man zumindest erst mal mit einem Griff pro Ton anfangen oder sollte man gleich von Anfang an alle Varianten üben??
Was halten die Profis denn von dem Nebeninstrument Klarinette zum Sax? Sinnvoll oder doch GANZ anders?
JEs

 

die Böhmgriffe gehen oft ein wenig anders vor allem mit den kleinen Fingern... ist imho eigentlich sehr einfach und elegant gelöst.... ich habe 30 Jahre oder so deutsch gespielt bevor ich mit Böhm angefangen habe... ( um mal zu guckien auf WAS wir da immer schimpfen ...ein wenig Bärmann und co , Kroepsch, Allan Ware hat das Pendant zu Jost Michaels geschrieben... und dann kommt da recht schnell Schwung rein.... das kannste auch brauchen für Bassklarinette, da sind die günstigen eigentlich hauptsächlich Böhm-INstrumente
LG
Thomas

 

Ich würde das pragmatisch angehen: Nimm für die kleinen Finger erst mal dieselben Griffe wie auf der deutschen, also z.B. den rechten kl. Finger für F bzw. C und den linken für H. Wenn Du merkst, dass Du damit in ein "totes Ende" gerätst, d.h. rutschen müsstest, (das geht jetzt wg. fehlender Rollen nicht), ist es Zeit, den Alternativgriff anzuwenden. Das System ist eigentlich selbsterklärend.

LG Helmut

 

oder Grifftabelle runterladen...

 

insbesonders für den beliebten blues in c ( für b - instrumente ) kann es sehr helfen, die verschiedenen griffe für die kombinationen von c und es und f links und rechts im 2. register von anfang an zu lernen.

bei älteren klarinetten findet man auch typische wetzspuren, weil durchaus jahrelang erfolgreich auf den drückern gerutscht wurde, wenn viel jazz gespielt wurde. geht ohne problene, genau wie bei oboen.

 

Als Nebeninstrument zum Sax eignet sich eine Böhmklarinette wohl noch etwas besser als eine deutsche. Nicht so sehr wegen der Griffe (beide Systeme haben Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Saxgriffen) als wegen Mundstück, Bahn, Blatt und Luftführung. Ist zwar anders (hat Loecher zum Abdecken, ueberblaest in die Duodezime, usw.), aber auf jeden Fall sinnvoll, wenn Du den zusaetzlichen Uebeaufwand investieren kannst. Ich finde, dass ich Klarinette viel mehr ueben muss als Saxophon, um halbwegs auf gleichem Stand zu bleiben.

Bei manchen unangenehmen Tonfolgen braucht man alle moeglichen Griffe, auch den es-Heber links (den nicht alle Instrumente haben).

Ich (deutsch gelernt und fuer Bassklarinette noch Boehm dazugenommen) habe systematisch meine Schulen durchgespielt und die Griffe notiert (L bzw. R), bis sich eine gewisse Logik gezeigt hat.

Welches System komplizierter ist? Das, welches man spaeter dazulernt. Die Boehmklarinetten sind definitiv mechanisch einfacher. Ich wuerde sagen, auch grifftechnisch und ansatztechnisch einfacher. Darueber kann man aber sehr sehr lange diskutieren ...

 

Nimm Böhm. Du kriegst viel mehr Klarinette für weniger Geld.

 

Hat er ja schon ...

 

Achja sorry!

 

DIE paar Gramm machen den Kohl auch nicht fett...
LG
Thomas

 

Jetzt hab ich mich als Deutsch spielender Klarinettist herabbemüht und Böhm empfohlen ubd dann ists auch nicht richtig.....

 

Gegenfrage: Kannst du und nutzt du alle Griffvarianten der jeweiligen Töne auf dem Sax? Ich würde vermuten, dass dich die multiplen Griffe für manche Töne auf dem Sax auch nicht davon abgehalten haben das Saxspielen zu beginnen. Ich kenne nur Böhmklarinetten, kann also nichts dazu sagen wie sich das zu deutsch vergleicht. Einige Griffe sind schon so wie auf dem Sax. Eigentlich heißt es immer, dass Böhm näher am Sax liegt als Öhler. In die Duodezim überbläst die Klarinette immer und das ist vermutlich die größere Hürde für Saxophonisten. Der Wechsel kleine Finger links - rechts wird dir nach kurzer Zeit nicht mehr auffallen. Ich persönlich finde die Rutscherei auf dem Sax eher als mühselig. Mir wäre da eine Mechanik wie an der Böhm lieber. Ach ja, wenn du die Wahl zwischen Böhm mit Es-Heber links vs. ohne hättest, dann auf jeden mit Es-Heber. Muss man nicht haben, aber er macht das Leben leichter in manchen Passagen.

Aerophon

 

Klare Antwort: NEIN. Weder noch, und ich denke mal, dass keine Grifftabelle wirklich vollständig ist.

Nur, für das Saxophone kenne ich Alternativgriffe für einige Noten. Das hält sich in Grenzen. Bei der Boehm-Klarinette hat beinahe jeder Ton mindestens noch einen Alternativgriff, teilweise mehrere. Ich verstehe schon, dass je nachdem von wo man kommt, der ein oder andere Griff einfach besser liegt, aber für mich am Anfang zu entscheiden, dies sind die Hauptgriffe (must-have) und die anderen sind die optionalen Griffe (nice to know), darauf zielte die Frage.
Ich wollte keine Grundsatzdiskussion ob deutsches oder Boehmsystem, Oehler oder was auch sonst noch.
Meine erste Klari war eine mit deutschem System. Da hatte ich einen Lehrer und der hat mir gesagt, welcher Griff wichtig oder weniger wichtig ist. Das Instrument fliegt hier auch noch rum, müßte aber komplett gemacht werden. Lohnt nicht.
Die Plan B Klari ist etwas besser (Schreiber, Modell k.A.), aber auch runter.
Die Boehm liegt überholt in der Schachtel, ist aus Metall und geht. Darum Boehm. Klanglich höre ich kaum einen Unterschied, vielleicht ist die Boehm etwas weniger zart im Ton, etwas "volkstümlicher", flexibler. Aber auch das ist mir egal, da ich in kein Orchester damit möchte.
Ich habe verstanden, dass es ganz ohne Alternativgriffe nicht geht und setze mich einfach ran und probiere es aus. Vielen Dank für die Tips...
JEs