Klingen Saxophonisten wirklich so wie sie klingen oder gibts da Tricks?

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Funky_Auspuff, 31.Oktober.2007.

  1. Funky_Auspuff

    Funky_Auspuff Schaut öfter mal vorbei

    Hi zusammen,

    ich hab mir mal Gedanken über den Sound von den richtig guten saxophonisten gemacht... nach einiger zeit bin ich auf die Idee gekommen, dass die vllt akustisch gar nicht so klingen wie es verstärkt auf einem Konzert rüber kommt. Kann der Mischer noch was am Sound drehen oder macht das nur einen kleinen Unterschied?
     
  2. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Frag mal gezielt Axel Mario, der weiß genau, dass Candy Dulfer nur wegen der Elektrik oder wie das heißt so klingt, wie sie klingt..... ;-)
     
  3. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hey,

    oooooh ja! Der Mischer kann da megamäßig dran rumschrauben und den Ton bzw. Klang verändern. Auch sehr zum Nachteil! Das ist aber überwiegend bei allen Blas- und Holzinstrumenten so.
    Nie einen Soundcheck gemacht? Was da so manchmal abgeht... :-o

    @Brille: Laß gut sein, das hatten wir ausführlich in einem anderen Thread! Man könnte einfach auf die Frage eingehen welche Funky_Auspuff gestellt hat.

    :topic:

    VG
    Sven
     
  4. saxklassik91

    saxklassik91 Ist fast schon zuhause hier

    Man kann schon sehr viel ändern, aber bei uns, also den Klassiker, macht man das ja für live auftritte eh sogut wie nie, das heißt die klingen wirklich so, wie se spielen.
    Gerade klassisches Saxophon im Quartett oder Saxophon nur mit Klavier spielt man meist ja nicht vor soo vielen leuten, sprich n mikro is absolut unnötig.

    LG Saxklassik
     
  5. Funky_Auspuff

    Funky_Auspuff Schaut öfter mal vorbei

    ich hab mich nämlich gewundert dass mein Sax, auf den Aufnahmen die wir gemacht haben, in meinen Ohren hohl klingt was akustisch überhaupt nicht der Fall ist. Als ich auf einem Konzert war klangen die Saxophone akustisch gaaaanz anders als auf der Bühne...
    welche geräte verändern denn den klang so extrem? :-?
    und wo kann ich das mit Candy Dulfer lesen? :-D
     
  6. Funky_Auspuff

    Funky_Auspuff Schaut öfter mal vorbei

    habs schon gefunden... :)
     
  7. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    Allein die Abnahme des Sounds am Becher verändert ihn, denn das ist physikalisch gesehen Nahfeld, was per se den Klang verändert, und es ist ein staubtrockener Klang, denn es fehlt jede Wechselwirkung mit dem Raum (Hall, Ortsinformation bei Stereo). Genau das muß man ja machen, damit die andern Instrumente nicht in den Kanal streuen und man kein Rückkopplungsproblem hat.

    Außerdem sind die Löcher unterschiedlich weit weg vom Mikro, was auch noch mal etwas verändert, wie mir scheint.
    Bei meinen kleinen Versuchen mit dem CXM 5 von K&K fand ich schon, daß der Klang sehr hell und auch ein wenig dünn wird, im Vergleich mit dem, was ich live höre.

    Ein generelles Problem mit Aufnahmen ist ohnehin, daß die Information über den Raum und die Positionen beim späteren Abhören fehlt, und die würde vom Gehirn massiv benutzt, um das Schallereignis am Ohr zu interpretieren. Wir hören also sozusagen die gleichen Schallwellen anders je nach Situation.

    Außedem ist das nochmal anders, wenn man selber spielt, wie mir scheint, was schon an der eigenen Position "über" dem Horn liegt, und dann wieder am Körperschall, der auch mit Bißplatte seinen Weg findet.

    Wenn man schon mal den Sound trocken abnimmt, kann man ihn natürlich auch gleich ... optimieren. Das ist ja ganz legitim. Und da ist alles möglich, was die Signalverarbeitung heutzutage so hergibt. Von akustischer Nachbalancierung bis zur vollständigen Überfettung oder Verfremdung.

    Schon allein die Wahl der Lautstärke in der Mischung hat einen enormen Einfluß, ob man da voll reinröhren kann als Spieler, oder ggf. wirklich zurückhaltend spielen muß. Und so weiter.

    PS: Candy klingt live auch prima. Frag Mos.
     
  8. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ja, aber nur, wenn sie ihre drei Keyboarder zuhause lässt ;-)

    Aber zur Ursprungsfrage:

    Na klar kann man bei der Aufnahme viel ändern. Oder eben auch nicht. Mich stört es auch, wenn manchmal bei Konzerten der Mixer zuviel Hall drauf gibt und das ganze auch noch zu laut ist.

    Aber zum Glück gibt es zunehmend Orte, an denen man Saxophone ganz ohne Anlage hören kann. Ein Beispiel ist der Speicher in Leer, ein kleines aber feines Veranstaltungshaus. Da spielten ich schon Leute wie Charlie Mariano, Peter Brötzmann und Lee Konitz, ohne dass ein Mikrofon in der Nähe war. Und diese Herren hörten sich für meine Ohren so an, wie ich sie auch von der Platte im Ohr habe.

    Gruß
    saxfax
     
  9. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    Sorry, ich wollte deine Göttin nicht beleidigen.
    :grossdu:
     
  10. Funky_Auspuff

    Funky_Auspuff Schaut öfter mal vorbei

    was hat denn die Dulfer genau gemacht um den Sound so hin zu kriegen?
    Naja demnächst könnte ich euch mal vorstellen wie mein Sax klingt vllt habt ihr ja ein paar Ideen :)
     
  11. Funky_Auspuff

    Funky_Auspuff Schaut öfter mal vorbei

    Des weiteren hab ich mir im Showcase Peter Wespis (glaub ich) C angehört von Top601 angehört. Is der sound dort akustisch oder verfälscht?
     
  12. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß nicht, aber ich habe hier nur die Lautsprecher vom laptop.
    Aber Peter macht keine halben Sachen, das hat Hand und Fuß!
    Und ich glaube eine verfälschte Aufnahme stellt er nicht online.

    Wie kommst Du drauf?

    VG
    Sven
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Man höre einmal bei Captain Cook rein, die übertreiben dass dermaßen, dass selbst Gehörlose erkennen was die machen.
     
  14. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Leon hört's. Danke, Leon. Und dennoch: Ich bin nicht du!
     
  15. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

    Top601 ist Top601.
    Das Playback ist von Peter Wespi.
     
  16. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    was übertreiben die denn bei Captain Coock so dermaßen?? - dass einzige, was ich dort heraushöre ist ein wenig Chorus und ein gut eingestellter Hall mit einer sauberen Nachhallzeit, die die Dynamik des Spiels nicht beeinträchtigt. Des weiteren weist bei der Aufnahme der EQ tendenziell neutrales Verhalten auf - ein Deesser könnte noch mit im Spiel sein, weil auch die hohen Töne sehr sauber und klirrfrei kommen. Das ganze klingt sehr wohl verteilt und in keiner Weise aufdringlich - ein sehr sauberes Verhältnis von Instrumenten-Position (Panorama) und Raumtiefe.
    Über die Musik lässt sich streiten, aber die Ton-Ings haben ihre Hausaufgaben auf jeden Fall gemacht.

    Sorry, aber ich denke, man sollte schon genau wissen, wovon man redet, und nicht einfach nur ins Horn tuten, weils alle tun.
     
  17. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Also, zu deiner Mischung aus Feststellung und Bewertung, noch eine kurze D a r s t e l l u n g meinerseits:

    Chrorus ist vorhanden, "wenig" ist eine B e w e r t u n g deinerseits.
    Hall ist vorhanden, wenn du den als "gut eingestellt" mit "einer sauberen Nachhallzeit" bezeichnen möchtest, so ist das deine M e i n u n g. Ich weiß nicht, was eine "saubere" Nachhallzeit ist. Ich kenne auch keine "schmutzige". :lol:

    Wenn du meinst, "das ganze klingt sehr wohl verteilt und in keiner Weise aufdringlich - ein sehr sauberes Verhältnis von Instrumenten-Position (Panorama) und Raumtiefe", so ist das deine B e w e r t u n g, der man sich anschließen kann, wenn man das genau so hört wie du.

    Sorry, aber man solte Fakten und Meinung/Bewertung schon zu trennen wissen ;-)

    Dass der Sound aller Instrumente, auch der Stimme unter Benutzung von Verstärkeranlagen elektronisch beeinflusst wird, ist, so hoffe ich, jedem bewußt.

    Nur dann, wenn sich, wie ich es mehrfach erleben durfte, ein Solokünstler z.B. mitten in die Alte Oper in Ffm stellt (zuletzt Jessye Norman) und ohne jegliche Hilfsmittel einen ganzen Raum "beschallt", ist das 100% ehrlich......

    Und in das Horn tute ich, weil's mir Spaß macht :idea:
     
  18. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Bei dieser Aufnahme stammt lediglich das Playback von mir (SOLO! BASIC Workshop). Wer das Alto spielt weiss ich nicht, aber ich kann es nicht gewesen sein, da ich gar kein Alto (mehr) habe... :)

    Doch zurück zum eigentlichen Thema:

    OH JA, SIE KÖNNEN! UND TUN DIES IN FAST ALLEN FÄLLEN NACH JAMES DEAN'S SLOGAN "DENN SIE WISSEN NICHT WAS SIE TUN"... :evil:

    'Tschuldigung - das musste einfach sein. Wir spielten Ende 80er/Anfang 90er über 10 Jahre mit einer Blues & Soul-Combo mit einer 3köpfigen Horn Section. Wenn an irgendwelchen Festivals ein PA gestellt wurde, wurde es meistens übel: Die bekifft-schwerhörigen Mischmenschen konnten meistens kaum eine Trompete von einem elektrischen Eierkocher unterscheiden, vergessen dann zu wissen, wie diese so in etwa tönen könnte. Meistens war unser Auftritt über ca. 5 Std. nach dem Soundcheck, was bei den Mischmenschen ca. 10 Liter Bier und 3 dicke Joints entspricht und die Sache tönte noch übler als befürchtet.
    Ich hatte während meinen über 20 Jahren aktiver Bühnenpräsenz gerade EIN EINZIGES MAL ein Mischer, der in Nürnberg (glaub ich...) durch eine mehrjährige Tontechnikerschule gegangen ist. Während meines Checks verliess er seinen Platz, kam nach vorne, hielt sein Ohr an meinen Becher, verschwand wieder und knödelte etwas an seinen Knöpfen herum. Beim Nachtessen fragte ich ihn, was der Sinn dieser Übung war. Er meinte lakonisch: Ich musste wissen, wie du natürlich tönst. Denn ich will nicht irgend ein Saxophonsound mischen, sondern DEINEN Saxophonsound. Dieses Argument zog... ;-)

    Grundsätzlich hat es jemand, der einen guten Sound auf der Kanne hat, nicht nötig, diesen noch akustisch zu verändern. Aber dies tun die Gerätschaften wie (Mikrophone, Mischpulte, Endstufen und Boxen (ausser sie sind von d+b ;-) ...) und äussere Umstände wie z.B. die Raumakustik. Ergo sollte es die Hauptaufgabe eines Mischmenschen sein, diesen Sound zu reproduzieren. So gesehen kann man sagen, dass gute Mischmenschen den Sax-Sound so verändern, dass er seinem natürlichen Klangbild entspricht. Dasselbe gilt in den Studios. Die Handgelenk-mal-Pi-Regel bei Saxophophon-EQ lautet "Höhen schneiden, Bässe hinzu". An den Mittenfrequenzen schraube ich (ja, richtig - ich erstelle mittlerweile an den Mischuplten meinen Sound selber - hat schon Diskussionen mit Mischmenschen gegeben, aber nachdem mein Sound stand, waren sie wieder sehr nett...) nichts herum, denn in dieser Region kommt sehr häufig die Raumakustik mit ihren Tücken zum Tragen. Diese wird normalerweise über den EQ der Main-Outputs geregelt.
    Was noch Sound-verändernd tönt oder tönen kann, sind Raumeffekte (Hall). Hier ist meine Philosophie klar: Nur so viel wie unbedingt nötig, so wenig wie irgendwie möglich. Aber dies ist Geschmackssache, mir gefällt dieser verhallte Wischiwaschi-Sound einfach nicht, ausser er ist natürlich wie z.B. hier

    www.wespi.com/Downloads/temporaer/Klaeranlage_Part_01.mp3
    (aus dem Kläranlagen-Thread)

    Um auf die Kernfrage zurück zu kommen: Ja, man kann den Sound verändern und dies wird auch getan, ob gewollt oder ungewollt bleibe dahingestellt. Soundveränderungen passieren sowohl live als auch im Studio. Wer seine Klangvorstellung auf der Kanne verwirklicht hat, will dies nur begrenzt und mit dem Ziel, dass der Sound aus den Boxen natürlich klingt, aber einfach lauter ist.
     
  19. Funky_Auspuff

    Funky_Auspuff Schaut öfter mal vorbei

    dann werd ich mal meinen Tontechniker zusammen stauchen :-D
    des weiteren hätte sich geklärt warum ich auf der Aufnahme so anders klinge... ich hätte lieber meinen original Sound gehabt...

    vielen dank^^
     
  20. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

     
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