Ladyface Probleme...

Dieses Thema im Forum "Tenor Special" wurde erstellt von darkstar2801, 15.Mai.2014.

  1. darkstar2801

    darkstar2801 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi zusammen,

    lange nix mehr von mir hören lassen, aber ich war zu sehr mit Saxophon-üben beschäftigt... :)

    Inzwischen habe ich über ein paar Umwege einen Arbeitskollegen kennengelernt, der auch Saxophon spielt und ggf. sein Ladyface (glaube Baujahr 1950 rum) verkaufen möchte.
    Das Sax wurde vor c. 5 Jahren generalüberholt und ist in einem guten Zustand.
    Ich habe es nun schon ein paar Tage hier und konnte munter drauf losspielen. Ein paar Dinge sind schon gehörig anders als beim Yamaha 280, da bräuchte ich mal Rat von den Lady-Experten. Ich spiele das Sax übrigens mit meinem 6er V16 Vandoren Kautschuk Mundstück:

    1) Meine 3er Rigotti Blätter konnte ich direkt mal abnehmen, damit bekomme ich fast keinen Ton aus dem Sax heraus. Mit 2er Vandoren grün geht's aber super und klingt selbst mit den dünneren Blättern viel fetter und runder als das Yamaha. Ist es normal, dass man für die Lady viel mehr Luft benötigt, so dass ich mit den 3er Blättern nicht darauf klarkomme ? Oder ist das Sax ggf. nicht i.O. ?

    2) Mit dem 2er Blatt kommen alle Töne super und wunderschön, bis auf die ganz tiefen ab C# runter. Ich muss mich schon sehr konzentrieren um die tiefen Töne mit dem 2er hinzubekommen, mit dem 3er Blatt gar keine Chance. Selbst mit den 2ern erzeuge ich teilweise ein merkwürdiges "Stottern", klingt wie ein defekter Motor..Besonders wenn ich von einem hohen Ton, z.b. E/F und dann direkt B greife.... Starte ich mit einem tiefen Ton und konzentriere kommen die Töne dagegen meist gut.
    Ist es einfach mein Unvermögen, also mehr Üben oder könnte das Horn nicht ganz dicht sein was so etwas verursachen könnte ? Der Taschenlampentest zeigt mir bei 2 der tiefen Klappen wirklich je einen haarfeinen, milimeterdünnen Schlitz durch den ein gaaaanz wenig Licht kommt. Könnte das die Ursache sein ?

    3) Oder kommen die beiden Probleme ggf. von dem V16 Mundstück, dass ggf. nicht richtig zur Lady passt ? Welches Mundstück würdet ihr einem Anfänger für das Ladyface empfehlen ?



    Grüße

    Darkstar
     
  2. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin darkstar,

    an allen möglichen Ursachen, die Du beschreibst ist etwas dran:

    1. Undichtigkeiten erschweren die tiefen Töne in jedem Fall sehr
    2. Das V16 mpc hat, wenn ich es auf die schnelle richtig nachgelesen habe, eine eher mittelgroße Kammer. Das Ladyface als vintage mag da gern eine große Kammer. Das würde aber eher zu Intonationsproblemen führen. Grund 1. ist sicherlich auschlaggebender.

    Hinzu kommt: die tiefen Töne muss man auf jedem Sax neu üben.


    Keep swingin´



    Dein Saxax
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hi Darkstar,

    zu 1) ja, die fordern deutlich mehr Luft. Wobei es da auch Unterschiede gibt - die beiden 10Ms meines Mannes erfordern wesentlich mehr Luft als meine beiden Ladies - dabei sind sie alle vom Baujahr her recht nah beisammen. Bei den Ladies meines Mannes bin ich nach wenigen Minuten platt, wenn ich mein Mundstück/Blattstärke spiele, meine beiden kann ich stundenlang spielen.
    Von daher: Blattstärke/Mundstück anpassen, wie Du bereits selbst festgestellt hast.

    zu 2) Wenn Du den Schlitz schon sehen kannst, dann wird es wahrscheinlich daran liegen.
    Hatte meins gerade beim Doc weil ich bei den tiefen Tönen verzweifelte. Er konnte ewig nichts an den Klappen finden, stellte dann aber fest, dass der Neck ziemlich lose war, so dass da an den Seiten Luft durchgehen konnte. Er hat das nachjustiert und das Problem hat sich erledigt. Evtl können also auch mal ganz andere Dinge dahinterstecken als die naheliegenden...

    zu 3) Grundsätzlich würde ich was großkammriges empfehlen, das aber bezogen auf die Intonation. Das bei Dir vorliegende Problem sehe ich nicht als Mundstückproblem an.

    LG Juju
     
  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Das sind auch meine Erfahrungen:
    hatte auch mit zu kleinkammerigen Mundstücken (u. a. V16 Metall) das beschriebene "Blubbern" ca. ab tief E abwärts bei dichtem Sax (30M).

    Ausserdem scheint so ein Conn (bedingt durch die größere Bohrung?) anders beatmet werden zu wollen, braucht gewissermaßen mehr Stütze.

    Solltest Dir ein stufenloses Mundstück mit größerer Kammer suchen (verschiedene Otto Links / Kopien von Links oder Brilharts bieten sich beispielsweise an.

    Für das mehr an Klang muss man n bisschen was tun, aber es lohnt sich.

    (Und... entgegen meiner aktuellen Signatur: Long tones helfen. ;-) )

    Viel Erfolg,
    Dirk
     
  5. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Moin am Abend,

    ..ab zum Saxdoc oder Spezialisten-Schrauber.

    Spekuliere stark eine Undichtigkeit.

    Nachdem ich mit meinen super hellen T-5 Röhren, jetzt in 3 verschiedenen Längen und Ausführungen, nochmal in meine eigenen Saxe reinging, habe ich sogar an den Tiefklappen noch minimalste Undichtigkeiten festgestellt, obwohl ich bis zum Tief Bb auf allen meiner diversen Saxe (von Sopran-Bari)...auch meiner Lady drucklos und leise runterhauchen kann.

    Nach den Erfahrungen bisher mit intensiver und optimaler Ausleuchtmöglichkeit und Dichte-Chek an X versch. Saxen, behaupte ich mal, ein Großteil der Leute, die meinen sie bekommen auf Grund von Ansatzdefititen die tiefen Töne nicht, einfach diverse Undichtigkeiten haben, die im normalen Register kaum Auswirkungen haben.

    Wenn die Lady absolut dicht ist, spielt die Mundstückswahl eine ziemlich untergeordnete Rolle...jedenfalls meine Erfahrung mit dem 10M.

    Schöne Grüsse und den entsprechenden Spass und Erfolg.

    Wuffy
     
  6. darkstar2801

    darkstar2801 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    danke für die schon zahlreichen Erfahrungen und Tipps. Möglicherweise lohnt sich dann mal ein Ausflug zu einem Saxdoc.
    Also die Lichtschlitze die ich entdeckt habe sind wirklich minimal, vielleicht 0,5cm lang und wirklich nur eine Haaresbreite tief. Man kann den Lichtschimmer wirklich nur erahnen, es ist nicht so dass grelles Licht aus dem Schlitz scheint.

    @Dirk: Hast du mal ein Beispiel/Weblink zu einem solchen Mundstück (Otto Link oder ähnliches). Kann man ja mal testweise bestellen und mal antesten.

    Die Intonation ist nämlich auch nicht so ganz einfach. Die Töne in sich sind zwar alle stimmig, ich muss das Mundstück allerdings ganz nach außen ziehen um die Tonhöhe zu Playalongs zu treffen. Oder alternativ den Mundraum noch weiter öffnen (heiße Kartoffel-Stellung) damit ich tief genug kommen. Es ist mit dem V16 schon seeeeehr sharp. Habe aber mal gelesen, dass das wohl normal bei den Conns wäre. Aber vielleicht hilft eine große Kammer ja doch um das Spielen etwas komfortabler zu gestalten..
    Wie gesagt, über ein paar Mundstückempfehlungen würde ich mich freuen.
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ein absolut dichtes und gut eingestelltes Sax hat eben "überhaupt keine" Lichtschimmer !!!

    Auch bei leichtestem Tastendruck nicht.

    Ab zum Fachmann..und wenn das optimiert geklärt ist , kannste Mundstücke checken.

    LG
     
  8. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Schließe mich Wuffy voll an, erst Saxdoc, dann evtl. mpc-Suche.

    Der Ratschlag zu Otto Link ist gut. Das Metall OL gibt es in der NY Ausführung. Das NY hat eine größere Kammer und hat sich bei mir bestens bewährt. Aber vor dem Kauf auf jeden Fall 1. Saxdoc und 2. mpc probieren.



    keep swingin´



    Saxax
     
  9. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Dukoff Hollywood :) :) aber Vorsicht, es sind viele Fälschungen im Umlauf...

    LG Juju
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Das fantastische Mundstück passt aber nicht nur auf ein Conn :)
    Leider werden die echten recht hoch gehandelt.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Pssst (sonst werden die bald noch höher gehandelt...), also "räusper", die passen nur auf ein Conn, von anderen Saxophonen werden sie quasi abgestoßen und schlimmstenfalls eliminiert... :-D

    Ich glaube Vintage Links (Tenor) und NY Meyers (Alto) sind derzeit noch teurer....

    LG Juju
     
  12. darkstar2801

    darkstar2801 Kann einfach nicht wegbleiben

    Wie wird sich denn eine große Kammer insgesamt auswirken ?
    Wenn wir mal beim Otto Link bleiben, welche Bahnöffnung würdet ihr mir empfehlen damit ich nicht zu sehr kämpfen muss ? 5 oder 6 ?

    Vielleicht habe ich Glück und ich es direkt mal testen wenn ich Samstag zum Doc fahre. Ich wollte mal zum hueyng in Düsseldorf, da es fast vor meiner Haustür liegt.
    Ist die Schmiede zu empfehlen ?

     
  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Hallo darkstar,

    der Laden vor Deiner Haustür scheint zu empfehlen zu sein; gut, aber auch nicht wirklich günstig.

    Wenn Du einen etwas weiteren Weg nach Bochum nicht scheust, kann Dir sicher Forumsmitglied Melnick ( saxart.eu ) weiterhelfen; hat auch immer ein paar schöne alte und dabei nicht unbedingt teure Mundstücke vor Ort.

    Falls Du nur mal ein paar großkammerige Mundstücke probieren möchtest, kannst Du gerne auch mal bei mir vorbeikommen.

    Dirk
     
  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hallo Darkstar,

    ich bin mit dem Vandoren V16 T6 auf dem Conn (alkerdings ein Chu Berry)
    sehr gut klar gekommen.

    Mit größerer Kammer gefällt mir der Sound noch besser.

    Aktuell spiele ich ein Expression RvB und bin damit hinsichtlich Ansprache, Intonation und Sound sehr zufrieden. Und das Teil ist richtig günstig!

    Conn zum Gruss,

    Dreas
     
  15. kittene

    kittene Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Darkstar
    Dicht sollte das Conn unbedingt sein - also erstmal dort investieren
    MPC: ich spiele ein Otto Link Repro (soll einem MPC aus den 40er entsprechen) habe es zum Conn erhalten und der Saxdoc (und Verkäufer) war der Meinung „dass is es“. Am Anfang konnte ich nicht spielen damit und ich habe ein altes Metall MPC, was ich noch hatte, benutzt. Nach zwei Wochen geht es mit dem Otto Link und der Sound ist wirklich viel Angenehmer. Ich würde also erstmal das gute Geld zu einem Saxdoc deines Vertrauens bringen und dann mal weiter schauen. Mit einem dichten Sax macht es auch viel mehr Spass andere MPC auszutesten!
    Gruss, Kittene
     
  16. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Deckt sich mit meinen Erfahrungen: Ein dichtes Sax spricht leicht an. Mundstückunabhängig.

    Zwischen meinen Tenoren (Buescher Aristocrat I, Conn Transitional New Wonder, Selmer Mark VI & Mark VII) bemerke ich keine signifikanten Unterschiede im "Blaswiderstand", wenn ich sie mit dem gleichen Mundstück (Otto Link STM 7) spiele.
    Sobald ich spüre, dass eins der Instrumente schwerer anspricht, und sei es auch nur bei einigen Tönen, mache ich Dichtigkeitsüberprüfung, und meist hat sich ein Korken gelöst, komprimiert, eine Schraube verstellt o.Ä.
     
  17. darkstar2801

    darkstar2801 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    heute morgen habe ich mal die alte Lady zum Hüying gebracht, die schauen sich das ganze jetzt nächste Woche mal an ob am Hals oder unteren Klappen irgendwas undicht sein könnte.

    Da ich schon mal dort war habe ich gleich mal nach Otto Link Mundstücken gefragt und konnte sie noch mit der -noch nicht gecheckten- Lady mal antesten. Leider hatten sie nicht das New Yorker vor Ort, nur ein Tonemaster 7 und ein SUPER Tonemaster 8*. Beide mit einem Jave 2er Blatt getestat. Anfangs dachte ich "hey, solche Bahnöffnungen bekomme ich doch niemals zum klingen, aber ich war überrascht:

    Die Lady scheint sich mit den Otto LInks gut zu verstehen, denn die "sharpe" Intonation wie beim Vandoren war nicht mehr vorhanden. Ich konnte das Mundstück normal mittig draufbauen und musste es nicht bis ganz aufs Ende ziehen wie beim V16 Vandoren.
    Klingt schon anders als Ebonit, aber auch ziemlich cool. Ein wenig voller und wärmer, aber weniger Höhen.
    Das überschendste: Das 7er empfand ich irgendwie als zu dicht, das 8* funktionieret RICHTIG gut über alle Töne und war sogar einfacher zu spielen als das 6er Vandoren...Auch das eigentliche Hauptproblem, also die tiefen Töne kamen schonmal ein gutes Stück besser und runder als mit dem Vandoren. Viel leichter anzusprechen und kaum mehr das "blubbern" wie beim Vandoren.
    Nächste Woche hole ich das Sax wieder ab, ggf. dann optimiert/dicht gemacht. Dann werde ich nochmal alle Mundstücke antesten.

    1) Jetzt meine eigentliche Frage: Wieso kann ich auf dem 8* so einfach spielen ? Das entzieht sich meiner Logik, oder muss man Metallmundstück anders sehen als Ebonit bzlg. Schwierigkeitsgrad ? Ein 8er ist doch eigentlich eher für Profis oder nicht ???

    2) Das 8er spielte sich wie Butter, aber sollte ich dennoch auch mal das New York antesten ? Die Kammer ist beim NY ja meines wissens noch größer und passt damit ggf. noch beser zur Lady ?

    3) Gibt es günstige Alternativen zu dem OL, denn 200 Tacken finde ich schon ambitioniert...

    Grüße

    Darkstar

     
  18. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ darkstar

    "3) Gibt es günstige Alternativen zu dem OL, denn 200 Tacken finde ich schon ambitioniert..."

    Wie ich bereits schrieb das "Expression RvB", weiches mit meinem Conn sehr gut harmoniert. Kostet unter 100,-€...

    CzG

    Dreas
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ob das wirklich ein 8* ist müsste man erstmal messen. Viele Links waren bei meinen Messungen enger als draufstand. Das ist dann das andere einfach zu eng und dieses hier halt optimal von der Öffnung. Mit dem Material hat es nichts zu tun, sondern eher mit dem Innenaufbau.

    Lg Saxhornet
     
  20. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ist ja auch letztlich egal, was drauf steht.

    Wenn es passt, passt es! Und wenn es Dir gefällt, darkstar2801, dann würde ich es nehmen. An einem guten Mundstück hast Du sehr lange Freude.
     
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