Leichtere Stücke / Soli zum transkribieren

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von RomBl, 14.August.2016.

  1. RomBl

    RomBl Guest

    Gott zum Gruße,
    ich sitze gerade an der Transkription von Lou Donaldsons "Blues Walk", ein nettes und machbares Stück für Transkriptionsrookies denke ich.



    Gibt es Empfehlungen für weitere Stücke von Euch, die schwierigkeitstechnisch etwa in dieser Größenordnung liegen - als rookie-geeignet sind ?
    LG
    Roman
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, etliche andere Lou Donaldson Stücke - oftmals auch Blues, Midnight Creeper, Turtle Walk usw...

    antonio
     
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  3. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Lester Young - Pound Cake. Sehr gut und einfach.
     
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  4. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    hab mit Miles Davis' Solo über Freddie Freeloader (Album Kind of Blue) begonnen. Super Einstieg zur Transkription.
     
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  5. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

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  6. RomBl

    RomBl Guest

    Oh super, danke, den Thread hatte ich übersehen.
    Lester Young ist wohl ein ganz guter Tipp.
     
  7. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Spannendes Thema. Da kommt mir als absoluter Rookie noch eine Frage in den Sinn:

    Hört Ihr den Part an und arbeitet dann mit dem Saxophon um die "vermuteten" Töne zu verifizieren, oder macht Ihr das anders, und wenn ja wie? Ich habe das bisher im Unterricht so gemacht; zuhause aber oft auch mit der Gitarre (kann man auch Nachts machen ,-). Ich finde es aber recht schwer gespielte Saxophontöne auf der Gitarre zu verifizieren, da macht es der völlig andere Klang eher noch schwerer.

    LG Stefan

    Der sich jetzt wohl mal an Lester Young wagen wird....
     
  8. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab letztens das Thema von Mirror Lake (Idrees Sulieman - Now's the time) rausgehört und aufgeschrieben. Das war insofern interessant, weil es mit Hilfe des amazing slow downers gar nicht so schwer war, Sulieman jedoch den dreifach auftretenden A-Teil des Themas aber jedesmal variiert. Daraus habe ich mir dann eine Art best-of-Chorus gebastelt, was nochmal einen kreativen Aspekt reingebracht hat.

    @stefalt: Ich hab die Trompete von Sulieman übrigens auf meinem Bass nachgespielt. Ging ganz gut. Danach hatte ich die Noten in MuseScore eingegeben und da dann nochmal die Abspielfunktion zur Verifikation genutzt.
     
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  9. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    ich hab ja noch nicht die riesen Erfahrung im raushören, aber mein Vorgehen hat für mich bisher ganz gut geklappt.
    1. finde eine Melodie, ein Lick, ein Solo, etc, das dir richtig gut gefällt
    2. höre es an, vielemale, bis du die Melodie mitsingen kannst (ich bin nicht der sicherste Sänger, aber das hilft, eine konkrete Vorstellung vom Melodieverlauf zu verinnerlichen
    3. unterteile die Melodie in kleinere Parts, die du dann Stück für Stück versuchst nachzuspielen.

    Wenn vorhanden, kann ein Chord-Sheet, helfen, weil die Melodie ja meist einen Bezug zu den zugrunde liegenden Akkorde hat. Dann ist es weniger ein "chromatisches Durchprobieren", sondern eher ein gezieltes ausprobieren, die richtigen Töne zu finden..
     
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  10. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Zum Raushören hilft ein Programm wie Transcribe o.ä. Dann eine kurze (oder je nach Stand auch längere) Phrase loopen und mitspielen bis man es im Griff hat (im Zweifelsfall auch einzelne, oder nur zwei drei Töne) Ich notiere mir dann einfach mal die Töne in Buchstaben, dort wo sie kurz erscheinen, mache ich mal einen Punkt drunter, die langen bekommen kurzen oder einen langen Strich, als Orientierung. Die Form raushören: Zuerst z.B. hören ob nach 8 oder auch 16 Takten der vorangehende Teil wiederholt wird, danach ein neuer Abschnitt kommt usw. Somit erkennt man schnell mal, ob es sich z.B. um eine AABA Form oder was anderes handelt - z.B. Blues. Das hört man eigentlich ganz gut. Als aufwändig erachte ich immer, all die herausgehörten Noten in der Form, bzw. den einzelnen Takten, Phrasen etc. rhythmisch korrekt unterzubringen. Damit verbringe ich meist mehr Zeit, als mit dem eigentlichen Raushören. Es gibt aber mit der Zeit auch so etwas wie eine Routine.

    antonio

    Achso... eine ganz andere Kiste ist dann natürlich auch noch die Akkorde zu hören... da muss ich dann ziemlich passen und suche mir, so es sich um ein bekannteres Stück oder einen Standard handelt im Netz nach einem Leadsheet. Bei Blues ist es einfacher - da funktioniert ja auch mal ein ganz normales Bluesschema.
     
  11. RomBl

    RomBl Guest

    Transcribe benutze ich auch - mit diesem Programm kann man Phrasen richtig langsam stellen, ohne dass sie zu "leiern" anfangen.
     
  12. Gelöschte Mitglieder 6478

    Gelöschte Mitglieder 6478 Guest

    Am besten nicht gleich mit einem ganzen Solo anfangen, sondern einen Lick oder Phrase nehmen.
    Das Wichtigste ist, das Saxophon anfangs im Eck liegen zu lassen und die Phrase singen lernen. Aber nicht einfach nur grob, annäherungsweise, sondern richtig. Imitiere das Saxophon mit deiner Stimme, achte auf alles, Dynamik, Glissandi, Ghost Notes, usw.
    Wenn du es ohne die Aufnahme singen kannst, pfeiffen kannst, dann erst das Saxophon in die Hand nehmen.
    Ich sehs wie bei "Happy Birthday", oder eine andere einfache Melodie. Dafür brauchst du keine Noten mehr, keine Tricks wie Verlangsamen in Transcribe (wobei das beim Lernen natürlich effektiv ist, wenn es zu schnell ist anfangs bzw. Stellen schwer rauszuhören sind) oder Unterteilen in Abschnitte. Du kannst es singen. Du könntest jetzt dein Horn nehmen, und in irgendeiner Tonart Happy Birthday spielen, weil du es hören und singen kannst. Diese Leichtigkeit gilt es beim Transkribieren zu erreichen.
    Das kostet allerdings viel Zeit, und nimmt dir viel Übezeit am Saxophon weg.

    Lennie Tristano hat es mit seinen Schülern ähnlich gehalten:
    "Die Soli dieser (im Grunde sehr begrenzten) Auswahl von Musikern wurden von Aufnahmen transkribiert und nachgesungen, später nachgespielt. Wichtig ist generell, dass zunächst die Basis gründlich abgedeckt wurde: Bevor sich die Studenten mit dem Instrument befassten, mussten sie nicht nur alles singen können, sondern auch schwierige grundlegende rhythmische sowie polyrhythmische Übungen beherrschen. Daraufhin lernten sie die Stücke in allen Tonarten, sowohl in Dur als auch in Moll und befassten sich detailliert mit den Harmonien und Strukturen jeden Akkordes."

    Hören kommt zuerst, dann kommt kurz danach das Hören, ein klein wenig dahinter das Hören, und dann eine lange Reihe von Hören, irgendwann kommt dann das Hören und dann das Üben auf dem Sax ;)

    Wenn man das beherzigt und so durchzieht, bräuchte man eigentlich keine Lehrer, keine aussergewöhnlichen Übungen. In den Aufnahmen steckt alles drin, was du brauchst, zumindest für die ersten Jahre.
    Das unterscheidet meist ja auch die großen Jazzer von den anderen, die hatten alle RIESIGE Ohren.

    ---

    Hal Galpers Masterclass Videos sind dahingehend eine Goldgrube.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16.August.2016
  13. Gelöschte Mitglieder 6478

    Gelöschte Mitglieder 6478 Guest

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