Neue art der Blätter-Aufbewahrung

Hallo,
da mir vor cirka einem viertel Jahr die Blätter in meinem Rico Reed Vitalizer von einen auf den anderen Tag regelrecht weggeschimmelt sind, suche ich seit dem nach einer Alternative. Ersteinmal habe ich mir den Standart Reedgard von Rico geholt, dort trocknen die Blätter komplett durch und bleiben aufgrund des festen Haltes gerade.Da ich es jedoch gar nicht so schlecht finde, wenn die Blätter immer etwas feucht bleiben, habe ich mir etwas überlegt ohne das sie Schimmeln:
Man lasse die Blätter in ihrer mitgelieferten Halterung(wobei ich dort die Rico Halterungen besser finde.).Und packt sie in einen ZIP_Beutel.(ich habe einen von der Maße 15cm*20cm genommen)
Dann legt man zwei mit etwas Hochprozentigem(Wodka,Korn etc.)getränkte Wattepads hinein.Sie sollten am besten nicht tropfen.(was den Alkohol angeht habe ich natürlich die Zustimmung meiner Eltern)

Fertig!!
Was haltet ihr davon?

Erfahrung Tag 1:
Das Blatt war etwas feuchtund schmeckte ganz normal, ich überlege allerdings noch ein pad reinzulegen.Das Blatt lies sich gut spielen.Ich denke die langzeit Erfahrungen sind wichtig.

mfg
Lukas

 

Hallo Lukas
Mach einfach mal und sammel Erfahrungen ( und teile sie dan mit uns )
Haben die Blätter denn Kontakt mit den alkoholschwangeren Wattebällchen oder soll das nur über die Gasphase laufen? Und was hast Du vor dem Einlagern mit den Blättern gemacht?
Bohrende Fragen vom neugierigen

quax

 

ich habe die blätter voher für kurze Zeit im Reedgeek gehabt.
Direkten Kontakt haben die Blätter nicht mit dem Pad, da sie ja in ihrer Hülle sind.

 

Ich spiele Fiberreeds und kenne soche Probleme seitdem nicht (mehr)

kokisax

 

... zu wenig von "Hochprozentigem (Wodka,Korn etc.)" ...

 

Hi Lukas
Damit wirst Du wahrscheinlich keine ausreichende Alkoholkonzentration auf oder im Blättchen erreichen.
Wir verwenden zur Hautesinfektion 70%igen Alkohol. Im Plastikbeutel bleiben die Blätter bestimmt einen kurze Zeit feucht und spielbar. Wie das über längere Zeit aussieht, hast Du Gelegenheit zu testen. Ob das Verfahren taugt, kannst Du auch feststellen, wenn Du gammelige Blättchen oberflächlich säuberst und dann in so einen Beutel tust.
Wenn es wieder gammelt, dann wars das nicht. Dann die Tüte aber nicht aufmachen, sondern nur von außen angucken und anschließend entsorgen.
( Jugend forscht im Saxforum )

LG quax

 

Nachdem aber auch Schnaps zu etwa 60% aus Wasser besteht, ist es -IMO- egal, ob du gleich Wasser nimmst.
Schimmel braucht zum Entstehen Wasser und organische Substanz, egal wie man es dreht und wendet: je feuchter die Blättchen sind, desto wahrscheinlicher Schimmel. Ich hatte mal die Idee, meine Blätter in einem Zigarren-Humidor (mit integriertem Luftbefeuchter) bei ~70% zu lagern, das Resultat war gruselig!
Seit geraumer Zeit verwende ich einen (neuen) Humidor, ohne den Luftbefeuchter: Das Material der Kiste (Zedernholz?) puffert kurzzeitige Schwankungen der Luftfeuchtigkeit, man muß die Blätter vor dem Spiel zwar anfeuchten, aber immerhin habe ich kein Schimmelproblem mehr.
Als Alternative dazu hatte ein Kollege hier mal vorgeschlagen, Blätter komplett naß in der Wodkaflasche zu lagern. Wie seine Eperimente geendet haben, kann ich nicht sagen, möglicherweise ist der Alkohol gar nicht so gut für die Blättchen und löst im Holz enthaltene Harze an, oder sowas in der Art.

 

Zip Beutel ist schon mal eine gute Idee. Ich ersetze die Schnapswatte durch diese Beutel, die in Fachkreisen Rico Humidity Control Vitaliser Pack oder so ähnlich genannt werden. Das funktioniert ganz gut.
grüße
philipp

 

Ich habe einmal den Tipp bekommen, meine Blätter in Mundwasser zu legen. Hygienisch sauber, wohl duftend und frei von Schimmel.
(...das machen ja auch einige mit ihren dritten Zähnen...)

Na ja, mir waren die Blätter irgendwie zu wabbelig.

Liebe Grüße, Andrea

 

Zum Lesen, Lernen, Vergleichen:

http://www.saxophonforum.de/threads/aufbewahrung-des-gespielten-blattes.13615/

 

Danke für die Gedächtnisstütze Und die Blätter werden tatsächlich nicht weicher mit der Zeit? Wenn das so ist, werde ich mal 'ne Versuchsreihe starten. Möglicherweise ergeben sich da komplett neue Einflussmöglichkeiten auf den Sound...

 

@geräusch: ich zitiere mich mal selbst aus dem verlinkten Thread

Ich bewahre die gebrauchten Blättchen inzwischen wieder im Rico Plastikhalter auf, in dem sie leider verkauft werden.
Damit hab ich zwar 3 Minuten trockenes Blatt, wenn ich anfange zu spielen, aber mit ein bissl klassischem "Lutschen" während des Zusammenbauens ist das machbar.
Das Gerödel mit der Flüssigkeit wurde mir irgendwann zuviel, und die Blätter halten auch so sehr lang.

 

Was spricht eigentlich dagegen, die Blätter trocken aufzubewahren? Nach meiner Erfahrung verschwindet eine eventuelle Welligkeit recht schnell wieder, wenn man sie vor dem nächsten Spielen nass macht.

 

Genau Helmut, mach ich auch so, ohne irgendwelche Probleme.....

CzG

Dreas

 

Hallo Saxinator.

Deine Idee gibt es schon, nur in einer etwas anderen Form

http://saxophonistisches.de/laenger-frische-saxophonblaetter-mit-dem-reedjuvinate/

Aber weshalb soll das Blatt unbedingt feucht gelagert werden? Das anfeuchten im Mund ist doch kein großer Aufwand.

Viele Grüße

Rene

 

Irgendwo hab ich einmal von wem geschrieben, der seine Blätter in einem verschraubbaren Glas mit Wodka aufbewahrt... es gab hier einleuchtende Einwände dagegen, wenn der Typ offenbar auch keine schlechten Erfahrungen damit hat. Oder den Vergleich mit anderen Methoden nicht kennt...

Zur Wirkung von Alkohol in diesem Fall: Die Blätter sind im Blatthalter, die "Schnapswatte" ist nebenan, beide auf engstem Raum miteinander. Die Luft darin wird in kürzester Zeit gesättigt sein mit einem Gemisch von Alkohol und Wasser. Da Alkohol einen höheren Dampfdruck hat als Wasser, wird in der Luft mehr Alkohol als Wasser sein. Das reicht jedenfalls, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. 70%iger Alkohol wird klinisch verwendet, weil er am gründlichsten Keime abtötet, was insbesondere bei kurzzeitiger Anwendung ("drüberwischen") wichtig ist. Aber auch bei 40% lebt nichts mehr - insbesondere bei Dauerkontakt.
Wie gut oder schlecht das dem Blatt tut, ist eine andere Frage.
Andere Konservierungsstoffe wie Sorbinsäure, möchte ich noch weniger im Mund haben. Selbst, wenn sie als Lebensmittel-Zusatzstoff erlaubt sind - es ist viel erlaubt...

Ich bewahre meine Blätter weiterhin trocken auf und stell sie vor dem Spielen ein paar Minuten in ein Glas Wasser - je nachdem, was ich vorhabe, auch mehrere. Da kann ich inzwischen noch alles mögliche andere tun, ohne den Mund voll zu haben. Und ein paar Minuten einweichen wird möglicherweise auch ein bisschen einen reinigenden Effekt haben...

lg, Wolfgang

 

Ich habe schon ein paar Sachen in punkto Nasslagerung ausprobiert: Leitungswasser, dest. Wasser, Wodka, Gin, Listerine-Lösung ...
Geschmacklich gesehen war Gin die beste Lösung
Aber bei Nasslagerung weichen bei mir die Blätter sehr weit durch und klingen dann eher muffig. Ausserdem mag ich die weiche Konsistenz des Blattes im Mund dann nicht.

Ich bin wieder zur Trockenlagerung auf Glasplatte übergegangen und habe damit die besten Erfahrungen gemacht. Da wellt sich nichts, die Blätter bleiben bretterleben. Man muss sie halt zum Spielen dann entsprechend vorbereiten (heisst einspeicheln).

 

Das mit der Nasslagerung ist eine Geschmacksfrage. Es gibt Saxophonisten, die schwören darauf, auch auf diese feuchtigkeitsregulierenden Gele. Ich nutze sowas schon lange nicht mehr (nur noch beim Baritonblatt). Kurz vorm Spiel feucht machen und es geht, alles andere hatte für mich einfach zu viele Nachteile.

LG Saxhornet

 

Und ich bin der Ketzer, der seine Blätter einfach immer auf dem Mundstück lässt, was bislang auch keine großartig anderen Ergebnisse bringt als das trockene Lagern.
Wenn mir frische Blätter viel zu hart sind (kommt derzeit im Winter aufgrund der trockenen Luft schon mal vor), lege ich sie bis zu mehrere Tage in ein Wasserglas und spüle sie hinterher mit reichlich Leitungswasser ab. Desinfektionsmittel, Alkohol usw. sind meiner Ansicht nach überflüssig.
Es mag ja manche Leute zum Spielen motivieren, wenn die Blätter nach Spirituosen duften, aber ich vermeide so etwas schon aus Respekt vor der nächsten Alkoholkontrolle im Straßenverkehr...

Viele Grüße,
Rick

 

<<Und ich bin der Ketzer, der seine Blätter einfach immer auf dem Mundstück lässt, was bislang auch keine <<großartig anderen Ergebnisse bringt als das trockene Lagern.

Ich dachte bis dato, das tun nur wir -tanten.

......jetzt bin ich ernsthaft um meinen schlechten ruf besorgt.

LG quax, (der gerade sein eigenes Schimmelexperiment gestartet hat.)