Neues Alto = alte Demut neu erfahren

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 19.Juni.2015.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Nach einigen Jahren auf dem Tenor bin ich mittlerweile mit meinem Ton zufrieden und bilde mir ein, dass ich das auch sein darf: ein Mark 6 von 1956 und ein in etwa aus der gleichen Zeit stammendes Link Double Ring NY 5* oder Florida 9 sind tolle Werkzeuge dazu. Ich bewege mich also zwischen 0.087 und 0.110.
    Heute habe ich von einem Alto-Spieler, der aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr spielen kann, ein schönes 2011 Inderbinen Alto übernommen incl. eines Steamer-Mundstücks vom unvergessenen HWP (R.I.P., lieber Hans-Werner) nebst Blättern (Alexander 1.5 und Gonzales 2). Das Steamer hat eine recht große Kammer, die Öffnung muss ich noch vermessen, ein Karton war nicht dabei.
    Nach einem kleinen Abenteuer mit einem Mark 6 alto vor ca. 10 Jahren, wo ich mit einem Guardala Studio Mundstück auf Anhieb..... nix rauskriegte, war die erste Annäherung der Liebenden (?) heute etwas vielversprechender.
    Allerdings, wie der etwas kryptische Titel eigentlich auf den Punkt sagt, bin ich in Demut versunken und fühlte mich an frühe Tenor-Tage erinnert: das wird ein weiter Weg, und ich hatte es mir spontan mit dem jetzt am Tenor doch schon recht gut entwickelten Ansatz auf Anhieb leichter vorgestellt.
    Kann man vom Werkzeug am Tenor auf das Alt rückschließen, will sagen, kann man in etwa mit der gleichen Blattstärke (bei mir RJS 2H oder 3S oder Rigotte Gold 2.5 bzw 2) und Bahnöffnung loslegen, oder sollte man sich erst einmal mit kleinerem Geschirr begnügen?
     
  2. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Hi Henblower,
    erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Alto - das würde ich auch gerne mal anspielen. Ich persönlich spiele auf dem Alt immer viel leichtere Blätter als auf dem Tenor. Auch da gibt es wohl keine wirklich allgemeingültige Aussage. Probier einfach alles aus. Mir reichen auf dem Altsax RJS 2M-Blätter völlig...
    Lieben Gruß aus Berlin!
     
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  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo Henblower

    Allein die Blattstärken vergleichen zu wollen bringt da nichts. Es liegt vor allem an der Kombination Bahnöffnung/Blattstärke, inkl. den übrigen Grössen wie Bahnlänge und Architektur des Mundstücks. Da wirst du wohl einfach auschecken müssen, was passt.

    Aber ja, schönes Teil - nähme ich wohl auch :)

    antonio
     
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  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hi Henblower,

    Tenor und Alt sind schon verschieden, aber Welten liegen auch wieder nicht dazwischen. Ich spiele auf beiden eine vergleichbare Blatt/MPC-Kombination.

    LG Helmut
     
  5. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Aber hallo, Glückwunsch zum Inderbinen, das sollte sich doch eigentlich praktisch von selber spielen, oder ? :D

    Ein Guardala würde ich jetzt auch nicht als idealen Einstieg auf dem Alto vorschlagen (oder irgendeinem anderen Sax ...) Wie ist das Steamer im Vergleich zu Deinen Tenor Links ? Sowohl vom Spielverhalten, als auch vom Ansatz her. Ich finde auch nicht, dass Alto extrem anders als Tenor ist, allerdings neige ich beim Tenor tendenziell zu etwas offeneren Mundstücken als beim Alto (natürlich die Unterschiede in der Baugröße mit in Betracht gezogen)
     
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  6. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Bin als Altist öfter ans Tenor gegangen. Da war ich selber erstaunt, welch große Bahnöffnung ich da locker spielen kann. Nur der Ton war Knüppel aus dem Sack.

    Andreas
     
  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    würde ich auch sagen. Bei zwei weitgehen äquivalenten Mundstücken wirst Du auch ein ähnliches Blatt verwenden können. Jedenfalls geht es mir so.
     
  8. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Henblower,
    Auf dem Alt spielt man, wie schon erwähnt, in der Regel eher kleinere MPC Grössen.
    Da genügt of schon ein 6-er MPC für die gleiche Soundvorstellung wie ca. ein 8-er auf dem Tenor.
    Betrachte dies aber nur als Richtwert.

    Viel Vergnügen
    kokisax
     
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  9. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Dank an euch alle für die Orientierungshilfe. Während sich bei den Tenoristen ja Kautschuk und Metall in etwas die Waage haben, scheinen ja beim alto die "Mehrheitsverhältnisse" eindeutig zum Kautschuk zu tendieren. Gibt es dafür, außer persönlichem Geschmack, auch klangliche Gründe?
     
  10. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Als ich es aus dem Koffer nahm, hat es auch noch selber brilliant gespielt. Als ich mich dann eingemischt habe und es mit Mundstück und Blatt an die Lippen setzen wollte, hat es mich so seltsam angeschaut, als wollte es fragen: "Bist du würdig?" Ich habe dann den Blick verschämt gesenkt und die ersten doch recht dünnen Klänge produziert. Seither liegt es stumm im geöffneten Etui.
     
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  11. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Das Steamersound misst 0.090 Zoll, also 2,286mm, gemessen mit drei Messfühlern übereinander. Dabei gibt es noch eine Toleranz, aber ich gehe davon aus, dass das Mundstück in etwa bei der Bahngröße 8 oder 9 (Meyer) oder 7 (Otto Link) liegt.
    Das ist wahrscheinlich schon für einen Einstieg eine recht große Bahnöffnung. Ich werde bei Gelegenheit mal andere Größen probieren.
     
  12. ppue

    ppue Experte

    Ja, das ist wohl zu offen für den Anfang. Du kennst ja meins und wie es klingt. Das hat 0.088 Zoll. Ich würde dir als Hausnummer eher Meyer 6M vorschlagen.
     
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  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    wenn das Steamer Standard ist (HWP fertigte aber nach individueller Anpassung) sollte es mit 2 1/2 er gemäß Rico Royal oder 2 er nach Vandoren blau spielbar sein.

    Aber lass dich nicht von Tenor Parallelen irritieren. Such einfach das Passende, ggf. erst mal ein etwas einfacheres Mundstück.

    Gilt halt wieder mal, dass man nicht mal eben so das Instrument wechseln kann ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Auch meine Erfahrung...

    Da ich viele Saxophone und Klarinetten spiele, komme ich nur mit einfachen Mundstücken klar.

    @henblower

    Warum sollte es beim Alt-Sax schneller gehen? Wenn du auf dem Alt-Sax ebenfalls einen eigenständigen Sound erreichen willst, wird es vielleicht sogar länger dauern, weil du ja parallel am Tenorsax weiter arbeitest.

    Für mich stellt sich immer wieder die Frage, ob ich ein neues Instrument hinzu nehme oder an den bestehenden Instrumenten mehr arbeite.

    Viele Vielinstrumentenspieler machen dies, um im Job flexibler zu sein.

    Bei mir sind es eher die Klangfarben der einzelnen Instrumente und ich kann heute auch nicht mehr sagen, welches Instrument mich am meisten prägt.

    Ich bin aber überzeugt, dass man nur mit Konzentration auf ein Instrument, das musikalische Universum erreichen kann.
     
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  15. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Definitiv prägt mich das Tenor am meisten, und das wird auch so bleiben. Tenor ist ja auch beim Singen meine Stimmlage, und ich sehe da schon Analogien. Trotzdem bin und bleibe ich neugierig und genieße es, ab und zu den Klanggarten des Tenors zu verlassen und etwas anderes auszuprobieren. Mit 64 wird es Zeit, wieder die unbeschwerte Neugier des Kindes zu suchen und zu befriedigen. Ich muss ja mit dem Sax ja nicht mehr meinen Lebensunterhalt verdienen. Trotzdem: Kinder spielen ernsthafter, als man denkt, und so versuche ich das auch mit dem Tenor mit einer gewissen Mischung aus Lust und Disziplin, Selbstverlorenheit und Achtsamkeit, Selbstverliebtheit und Selbstkritik.
     
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  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Na ja, für mich ist das mit dem Interbinden viel Wind um nichts. Alle Altos und Tenöre von Interbinden, die ich anspielen konnte (3 Altos und 2 Tenöre) haben mich enttäuscht. Ich persönlich hätte von den Teilen keines geschenkt haben wollen, bzw. hätte sie dann zumindest nicht gespielt sondern weiterverkauft.

    LG Saxhornet
     
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  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nicht jedes Horn fühlt sich mit dem gleichen Mundstück wohl, Du wirst einfach experimentieren müssen, auch was die Öffnung angeht. Generelle Regeln gibt es nicht und was bei dem einen Spieler funktioniert, sieht beim nächsten wieder ganz anders aus.

    Lg Saxhornet
     
  18. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Hast du denn ein Interbinden oder ein Inderbinen probiert? Ich kann das mit dem "viel Wind um nichts" nicht bestätigen. Sicherlich sollte man das Horn nicht überbewerten, aber mich hat noch kein Inderbinen enttäuscht, eher positiv überrascht. Beim Inderbinen Tenor kann ich nach längerem Spiel wirklich sagen, dass es sich im besten Sinne um ein HiFi Horn handelt, so etwas wie die Neumann-Mikrofone im Audiobereich. Sie lenken dich nicht in eine bestimmte Klangrichtung und reagieren auf Nuancen sehr fein. Es braucht aber Zeit, das herauszufinden, und beim kurzen Probespiel wird sich das nicht mitteilen.
    Mein Bekannter Thomas Bethmann spielt ja auch ein Inderbinen Tenor, und bei ihm erkenne dieses HiFi Phänomen ja in einem Video bei Youtube, in dem er sein Navarro Bebop Special vorstellt, auch wieder:



    Klar, wie immer auch eine Mischung aus den Faktoren Mensch und Material, klar auch Mundstück, Blatt etc, aber das mit den Nuancen kann man schon nachvollziehen. Hier noch ein Link zu einem Video von Troy Roberts, der bei seinem Inderbinen eher eine ganz andere Schublade aufmacht:

    (2:20)

    So klinge ich als Amateur und Liebhaber auf meinem Inderbinen-Tenor mit einem Ted Klum Focustone 0.110 (aif, lädt ungefähr eine Minute):

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/66272036/master inderbinen klum 110 3.6.15#01.aif

    Definitiv will ich keine Werbung für Inderbinen machen, also back to topic: ich habe begriffen, dass es in etwa beim alto etwas besser erscheint, alles eine Nummer kleiner zu wählen und werde mich so in etwa mit Ruhe und ohne Hast orientieren.
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    :sleep:

    Ein Youtubevideo als Beweis wie gut ein Horn klingt???? Das macht keinen Sinn.

    Geschmäcker sind verschieden, ich fand die Hörner langweilig und da man nur blind kaufen kann ist es für mich eh indiskutabel, da Du nie weisst was Du bekommst. Ich kenne auch Leute, die mit ihren Inderbinden nach ein paar Jahren teilweise enttäuscht waren (nach dem ersten Jahr wo es doch so toll war) und es mittlerweile differenzierter sehen. Ich kenne auch Einige, die sich nach einer Alternative umsehen oder versuchen mit S-Bögen was auszugleichen oder es wieder versuchen zu verkaufen (was oft nur mit Verlust geht). Ich persönlich brauch nicht so lange um festzustellen, ob ein Horn für mich in Frage kommt oder nicht und ob es mir gefällt und lediglich noch Potential rauszukitzeln ist. In dem Punkt hat es da null Klick gemacht. Ich halte auch Einteilungen in sowas wie Hifi Hörner für problematisch und unsinnig.

    Aber wie gesagt Geschmäcker sind anders, mich lassen die Hörner kalt und ich würde die, die ich bis jetzt spielen konnte, nicht spielen wollen. Das mag für einen anderen Spieler anders sein.

    Ich kann aber auch eh ein Horn nicht empfehlen, wo der Käufer vorher nicht ausprobieren kann, was er wirklich bekommt.

    Lg Saxhornet
     
  20. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Wie gesagt: back to topic. Es geht hier nicht um Saxofone, sondern um den Wechsel zwischen Alto und Tenor und umgekehrt. Aber eigentlich ist auch schon alles in dem Zusammenhang gesagt.
     
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