Neues Mundstück quietscht

Ich habe mir ein neues Mundstück für mein Altsax gekauft (Lebayle Jazz Metall 7).
Bisher spiele ich meist auf einem Selmer Concept.
Ich weiß, es ist ein riesen Unterschied, aber es hat mich gereizt, nach acht Jahren Saxophon spielen mal was ganz anderes (insbesondere Metall) auszuprobieren und es war ein Blindkauf (Restbestand Musik Alexander Mainz). Macht „man“ nicht, weiß ich...
Jetzt das Problem: Beim Ausprobieren zu Hause quietscht es bei fast allen Tönen, je höher der Ton desto schlimmer. Die tiefen Töne kommen gut, aber alles oberhalb des f (mit Oktavklappe) geht so gut wie gar nicht. Auch drei Tage üben mit verschieden starken Blättern haben keinen großen Unterschied erkennen lassen.
Jetzt die Frage: Muss ich einfach länger üben, bis ich mich an das Mundstück gewöhnt habe oder gibt es Mundstücke, die einfach irgendwie „kaputt“ sind?
Wie kann ich das am besten rausfinden?

 

Es gibt definitiv Mundstücke die kaputt sind,garnicht funktionieren und quietschen. Du hast es in Mainz gekauft,also gehe ich davon aus,das duda aus der nähe kommst. Komm ich auch. Du könntest bei mir in Eppstein vorbeikommen,und ich schau es mir mal an,probier es aus

 

Ein ähnliches Problem hatte ich mit einem Otto Link für Tenor - habe es einem Schüler "blind" abgekauft, weil ich einfach mal ein Link probieren wollte, und dann einige Jahre ausschließlich darauf gespielt, weil ich hoffte, das Quietschen würde irgendwann mal verschwinden, wenn ich mich nur ausreichend damit beschäftigt hätte. (Er hatte das Quietschen ebenfalls als Problem!)

Es hat nicht immer gequietscht, auch nicht immer beim selben Ton, aber immer wieder völlig überraschend - was sich bei Auftritten und im Studio als sehr lästig erwies, so konnten wir einige Aufnahmen (live gemeinsam im selben Raum eingespielt), die ansonsten musikalisch sehr gut waren, nicht verwenden, weil plötzlich mal das Sax gekiekst hatte. Die Blicke der Kollegen waren unbeschreiblich...

Schließlich habe ich es aufgegeben und bin zu einem ganz anderen gewechselt. Das Quietschen hatte ich nie wieder.

 

Der Unterschied der beiden Mundstücke ist aber schon extrem. Versuche mal andere Blätter. Ich hatte das mal beim Umstieg auf das Meyer Jazz Metall. Mit Java unfiled ging es dann sehr gut.

 

Vielen Dank für Eure Antworten und Erfahrungsberichte. Ich werde @Huuuup mal testen lassen, dann bin ich schlauer. Wenn er es für spielbar befindet, muss ich wohl andere Blätter probieren und üben, üben, üben...

 

Sind die Rails sehr dünn? Wenn‘s quietsch sitzt das Blatt nicht sauber über dem Fenster. Je dünner die Rails umso leichter passiert das. Ich hatte mal ein Retro Revival Tenor Mundstück mit sehr schmalen Rails. Das habe ich am Ende verkauft, da ich das Quietschen nicht in den Griff bekommen habe. Kann auch am Ansatz liegen. Mein Bariton Mundstück hatte ich gebraucht gekauft. Das hatte ein Reface von Kay Siebold und wohl dadurch für ein Berg Larsen auffällig dünne Rails. Der Vorbesitzer hat es wegen Quietschen verkauft. Für mich ist es gut zu beherrschen und quietscht nur sehr selten, wenn das Blatt nicht sauber sitzt oder ich nachlässig bin.

Aerophon

 

das kann ich mir gut vorstellen!

 

Das Lebayle Jazz Metall ist schon was ganz anderes als das Selmer Concepto. Die Rails sind sehr schmal und ziemlich scharfkantig.
Das kann schon mal quietschen, wenn ein Blatt nicht passt, oder falsch aufgelegt wird, ggf. auch, wenn die Ligatur nicht geeignet ist.

Aber vielleicht ist es auch nicht zufällig ein Ladenhüter beim Musikalienladen gewesen

Mein Lebayle (8*) quietscht nicht, jedenfalls nicht mit Vandoren V16, es spricht sehr leicht an, und klingt ziemlich brillant.

Gruß,
Otfried

 

Ein Freund hat ein Altomundstück, welches auch eine extreme Quietschneigung hat. Er kann darauf gar nicht spielen und ich kam nach einigem Probieren gut damit klar. Mir hat es sogar vom Klang sehr gefallen.
Was du neben dem Sitz des Blattes auch noch kritisch überprüfen könntest, ist der Sitz der Ligatur. Also mal weit nach hinten und weit nach vorn aufgesetzt ausprobieren.
Hast du neue Blätter benutzt? Um ein Mundstück gut auszuprobieren, solltest du keine Blätter, welche du auf anderen Mundstücken eingespielt hast verwenden. Das Blatt passt sich immer etwas der Bahnkurve an und kann dann auf anderen Bahnen Probleme machen. Des Weiteren kann Plopptest zeigen, ob die Kombination auch tatsächlich dicht ist.

 

Ich tippe zu 95% auf eine fehlerhafte Geometrie an Tisch, Bahn oder Baffle.
VG
Jens

 

Das kann ich bestätigen, ich spiele das gleiche Lebayle auf meinem Tenor - sitzt das Blatt nicht sauber neigt es zum quitschen.

 

Hab ich schon gemacht, hat aber nicht so viel Wirkung gehabt.

Beides, ich habe sowohl neue als auch bereits benutzte ausprobiert. Manche Blätter waren besser als andere, aber gequietscht hat es immer irgendwann.

Der Plopptest hat gut geploppt, also das passt schon mal.

So hätte ich das gerne ☺️

 

Es müsste ein Saxofon geben, bei dem alles automatisch geht

 

das hört sich aber garantiert auch sch....../recklich an.
ich habe eigentlich noch nie fehler am msp gehabt, aber mein schuhkarton mit
mit fast 500 alten klarinettenbättern zeugt eher von schlechten blättern, an den seiten unterschiedlich dick usw.usw.
für meine klarinetten habe ich das idealblatt u.d. stärke gefunden.
für mein bari und alto nutze ich nur noch h.hartmann blätter, auch bei diesen bättern kann man sich vorsichtig an sein idealblatt ranarbeiten, fehler kosten dann schnell 30€, aber wegwerfen muß man auch nicht, ich habe sogar ehemalige bariblätter hartmann auf altsaxblattgröße "zurechtgeschmirgelt".
beim alt nutze ich solist d, das neue d'langle, ein bary und zinner/hartmann.
das wort quietsch kenne ich nur noch für quietscheentchen.
wenn dein problem so krass bleibt und es keine lösung zu geben scheint , schick mir das msp und ich teste solange, bis auf meinen altos nix mehr quietscht und dann kann es ja eigentlich nur noch an dem horn oder dem bläser liegen........
ahoi

 

WD40

 

@kindofblue wd was??

 

Lecker...

 

Universal Kriechöl aus der Spraydose. So was ähnliches wie Balistol oder Carramba.
Wird im Handwerk gerne als Notfall Hilfsmittel gegen fast Alles verwendet (lässt sogar leichte Kratzer auf Kunststoffoberflächen wie beschichteter Spanplatte oder Laminat „verschwinden“ ).

 

Ja, fantastisch.
Und die letzte Ausbaustufe der Rettungskapsel ist dann Bauschaum u/o Gaffa-tape
nice sunday
Paco

 

Nun, Lebayle sind echt aggressive Dinger. Habe auch ein paar ausprobiert. Kam damit nur schlecht zurecht.
Und der Unterschied von Deinem Concept zu einem 7'er MPC ist noch einmal heftig.
Sorry, aber es liegt wohl an Dir, zumal die Lebayle - soweit ich mich entsinne - ein recht gutes Fertigungsniveau haben.

kindohshrieky