Ode to a Tenor Titan by Bill Milkowski

Dieses Thema im Forum "Bücher / CDs / Noten / Playalongs" wurde erstellt von Juju, 5.Juni.2022.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich hatte schon von der von Mingus die Nase voll, dabei habe ich da nur mal reingeschaut.

    Gruß,
    Otfried
     
  2. ufosax

    ufosax Ist fast schon zuhause hier

    Die von Mingus, die ich allerdings vor langer langer Zeit und nur auf deutsch gelesen habe, finde ich übrigens sehr gut geschrieben. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob das alles so passiert ist oder nicht, oder wo er übertreibt, oder Musikerkollegen übel beleumundet, sondern rein mit der Darstellung, also "der Schreibe". Soweit ich das sehe, hat Mingus das selbst geschrieben, ohne Ghostwriter. Wenn das stimmt, dann war er schon multi-begabt und es ist eigentlich schade, dass er nicht mehr geschrieben bzw. veröffentlicht hat, IMHO.
     
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  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Mingus' Buch hat mich sehr beeindruckt. Gerade wo es beim Jazz gerade während dieser Zeit doch nicht nur um Musik, sondern auch um Lebensumstände geht.
     
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Oh Mann, ich habe bei diesem Spaghettischachtelsatzschreiber Milkowski gerade Kapitel vier angefangen und bin tatsächlich bei einer halben Seite für einen Satz mit zig Nebensätzen minutenlang hängen geblieben, bis ich klar hatte, wer mit wem was warum und einen im Sinn… furchtbar schlechte Schreibe! Dabei wäre alles so einfach in maximal drei kurzen Sätzen zu sagen… Grrrr!
    Musste ich gerade mal loswerden.

    Hüstel. Räusper… Back to topic, please.
     
  5. Super20Fan

    Super20Fan Kann einfach nicht wegbleiben

    Und ich dachte, Schachtelsätze könne nur die deutsche Sprache zustande bringen...
     
  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    So, fertig.
    Das war echt Arbeit. Selten ein so schlecht geschriebenes Buch zu Ende gelesen.

    Zu Michael Brecker’s Leben und der Zeit in der er lebte und wie das alles zusammenhing war bei ausreichend Interesse einiges zu erfahren, wenn man sich die teilweise wirr springende Erzählweise zusammenreimen konnte.
    Über die (aufgezeichnete) Musik gab es leider nur Allgemeinplätze und immer gleiche Worthülsen und Satzbausteine.
    Und immer dieses ständige, elende Namedropping. Nur, wenn es interessant wird, ist das Zitat drei Sätze vorher mit dem Vornamen gekennzeichnet. John wer?

    Michael Brecker ist eigentlich der Grund, warum ich mit Saxophon angefangen habe:
    Dire Straits - Your Latest Trick. 1986, wenn ich mich richtig erinnere.
    Im Buch davon kein Wort (dafür umfänglich über Studiosessions für 8 Takte bei Chaka Khan). Geschenkt.

    Das Buch hat mich immerhin dazu gebracht, eine ganze Reihe von Aufnahmen (nochmal) zu hören.
    Brecker ist für meine Ohren unglaubliche Technik, wahnsinnige Energie, ein unverkennbarer Ton - und allzu oft allzu viele Noten (obwohl es genug Beispiele gibt, dass er mit drei Tönen eigentlich alles sagen kann…)

    Ich hätte mir ein besseres Buch für ihn gewünscht.
     
    jabosax und Sandsax gefällt das.
  7. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Ich lese das Buch mit großem persönlichen Gewinn, auch wenn ich mich seit vielen Jahren in einer großen, selbstverständlich sehr, sehr subjektiven Michael-Brecker-Krise befinde.
    Wenn ich es auf den Punkt bringen müsste: Für mich klingt, immer gemessen an den nicht in Zweifel zu ziehenden alles überragenden improvisatorischen und stilistischen Fähigkeiten Breckers, viel zu Vieles zu vorhersehbar und erwartbar, wobei ich die 70er Jahre ausklammern möchte, da ich zu wenige Aufnahmen kenne.
    Die Kritik an der Machart des Buches kann ich zum Teil nachvollziehen. Welche Quellen in welcher Weise er verwendet hat, das hätte Milkowski tatsächlich viel seriöser und im Sinne eines Textes, der den Anspruch einer Biographie hat, darstellen müssen, klassischerweise in einem Anhang.
    Tja, diesen Anspruch hatte der gute Bill Milkowski aber augenscheinlich nicht. Läuft dem Lesendem auch nur einmal das Wort Biographie vor die Augen? Mir bisher nicht, aber ich lese auch nicht in chronologischer Reihenfolge.
    So bleibt mein subjektiver Eindruck, dass der Buchtitel sogar noch untertrieben ist, denn was da über den sicherlich phänomenalen Menschen und Musiker Michael Brecker und sein überaus tragisches Ende in Form eines Heldenepos' ausgebreitet wird, würde bei diesem, da bin ich mir absolut sicher, nur ein fassungsloses, nicht enden wollendes Kopfschütteln hervorrufen.
     
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  8. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich lese von vorn nach hinten, nicht so oft und in relativ kleinen Häppchen. Ich habe gerade die so turbulente wie tragische Hippieszene durch, und bin sehr angetan von dem Buch. Der Stil kommt mir entgegen, es ist locker zu lesen, ich muss keine Fußnoten überprüfen, und für die eher journalistische Schreibe reicht mein Englisch.

    Ich muss im September wieder für ein paar Tage in die Anstalt, und darf danach ne ganze Woche nicht spielen :)eek:),da habe ich dann Gelegenheit, den Schmöker durch zu kriegen. (Knauers "Play Yourself, Man!" wartet schon.)
     
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  9. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Respekt!
    Ich schlage viele Begriffe nach, weil ich mich nicht auf meine Vermutungen verlassen will . Meinen Wortschatz erweitern möchte ich allerdings auch. Mit einem Ipad und der "split view", links Wörterbuch, rechts Milkowski, funktioniert das gut.
     
  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich denke, das mit den Vermutungen ist meine Methode. Ich möchte entspannt lesen. Das Nachschlagen würde eine Arbeits- oder Lernsituation herstellen, die ich spät abends nicht mehr haben möchte.
     
  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Interessant, wie die Meinungen auseinandergehen. Aber ich habe auch letztens BBC Book Club gehört, da sind sich die Kritiker auch manchmal derart uneinig, dass man sich fragt, ob die auch wirklich das gleiche Buch gelesen haben :D.
    Ich habe es in kürzester Zeit absolut "verschlungen", hatte keinerlei Probleme mit Schachtelsätzen oder dergleichen (liegt es vielleicht an der Fremdsprache?) und fand es wie Gaga locker zu lesen. Mich hätten ausgiebige Quellenangaben eher gestört, und das wesentliche waren für mich eh die Angaben von Aufnahmen, auch wenn man sich da wieder streiten kann, welche nun maßgeblich sind und welche unbedingt auch noch hätten erwähnt werden müssen. Ich glaube, Milkowski's Motivation war auch eher aus dem Inner Circle heraus Brecker zu gedenken und nicht ein literarisches Meisterwerk zu schaffen. Mir hat das Buch einen Riesen Motivationsschub gegeben - meine Übezeit hat sich verlängert, ich übe so oft ich kann 4 Stunden täglich, Ich habe mehrere Chorusse von verschiedenen 70er Jahre Brecker Solos rausgehört und dabei super viel gelernt (und war überrascht, wie einfach ich es danach fand, einen Mobley Chorus rauszuhören und auswendig zu lernen!). Ab den 90er Jahren wird es auch nochmal interessant, weil da soviele Personen vorkommen, mit denen Dave zusammen gespielt hat, die ich nicht alle persönlich kenne, aber über die ich viele Anekdoten erzählt bekommen habe. Ich fand Michael Brecker's Engagement als Sponsor auch absolut bemerkenswert und habe absolute Hochachtung vor ihm, wie er es geschafft hat, das Ruder doch noch rumzureißen. Es hätte ihm ja auch so wie Jaco ergehen können.
    Das Einzige, was ich jetzt noch gerne hätte, wäre eine Zeitmaschine für die 70er Jahre, und Seventh Avenue South hätte ich mir auch gerne mal näher angeschaut...
    LG Juju
     
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