Palm Keys passen nicht

Hi all,

bei dem billigen Thomann sind die Palm Keys einstellbar. Bei vielen teuren Instrumenten nicht.
Bei diesem Instrumenten muss man, bei Bedarf, Palm Key Riser einsetzen (mit allen Vor- und Nachteilen).
Palm Key Riser gibt es in hässlich für ein paar Cent oder in schön für 50€ das Stück. Beides sind Krücken!
Was ist der Grund, warum die Hersteller so selten einstellbare Palm-Keys anfertigen?
Wenn es bei dem billigen Thomann geht, kann es ja nicht an den Kosten liegen.
Am Gewicht? 3 Gramm mehr? Kann ich mir auch nicht vorstellen?
Warum also fertigen die namhaften Herstellern keine einstellbaren Palm-Keys?

Grips
Hiroaki

 

Keilwerth z.B. tut das. bei Bedarf kann man sich das aber auch beim Saxdoc umbauen lassen.
Warum tun das die Hersteller nicht gleich ? Gute Frage,ich denke es ist einfach nicht genug Bedarf da. Kenne niemanden (außer dir) der sich wirklich darüber beschwert

 

Ja, sehe ich ähnlich. Vielen ist gar nicht bewusst, dass an der Stelle technisch was zu verbessern wäre.
Es ist vermarktungstechnisch öfters nur ein Merkmal für "Höherwertigkeit".....

 

Da melde ich mich auch mal. Ich habe mir Riser aus Kork gebastelt. Man sieht dieserart Konstruktion so häufig bei Saxophonisten, dass es offenbar doch einen Bedarf gibt.

Gruß,
Otfried

 

Bei meinem Alto sind die Palmkeys auch "getuned".

 

Bei mir geht es bei allen Hörnern um das D. Wenn das stimmt, sind Eb und F kein Problem mehr. Ich habe Sugru genommen und habe damit beste Erfahrungen.

Tenor, Mark Vi - das war neulich zur GÜ und der Schrauber wollte mir eine seiner Meinung nach elegantere Korklösung draufpappen - meinen blauen Klops fand er geradezu peinlich. Für mich passt es so



Alto, Pan American, das ich immer noch in den Kleinanzeigen anbiete (den roten Klops habe ich da aber entfernt)

 

Bei mir sind sie gekürzt, was leider nur mit Säge und Lötkolben geht. Das liegt bei meinem einen Tenor am Umbau der Oktavklappe. Beim anderen wären 3mm weniger aber auch nicht schlecht. Bisher habe ich mich da aber noch nicht rangetraut, wegen Lack, Wiederverkaufspreis etc.

LG StefAlt

 

@gaga → Deine Gummipröppel sind vielleicht nicht gerade der nächste Kanditat für den DesiganAward 2019,
aber wenn zweckdienlich, why not

für alle anderen: das mit einer Mechnik zum Einstellen auszuliefern wäre sicher möglich, aber da werden auch markentechnisch Durchschnitte erhoben,
wenn die eine gewisse Prozentuale nicht überschreiten, wird das nicht gemacht. the big T wird das sicher verwenden, um kostengünstig einen Mehrwert
für seine Instrumente anzubieten, ob es jeder Käufer tatsächlich dann nutzt, sollte man erheben.

Wichtiger ist doch - besteht der Bedarf: die Menschen haben nun mal die unterschiedlichsten physischen Ergonomien, nehmen wir mal grob nur die Ethnien:
ein Afrikaner hat sicher andere Hände als eine zierliche Asiatin, ein germanischer Hunne größere Hände, als ein Sizilianer...
das muss das Instrument abdecken. Die Hilfsmittel dafür sind bekannt.
andererseits: die Pianotastatur eines Steinways oder Fazzilolis ist auch nicht verhandelbar, detto eine Stradivari oder Guaneri del Gesu.
Oder eine Klarinette, da spielen auch alle Ethnien drauf. Was soll das also alles?
Dann bin ich auch überzeugt, dass viele Spieler ihre Hände/Finger nicht ergonomisch einsetzen, bzw. retrospektive beginnend bei einer falschen Körperhaltung
von den Füßen bis zur Schulter/Nacken/Kopfhaltung das bedingt, dass die Hände nun auch 'verquer' stehen.
Wer hier allein im Forum übt alles vorm Ganzkörperspiegel und kontrolliert sich ständig?
Da beginnen doch die wahren Probleme. Ich selbst bin 'durchschnittlich' von den Abmaßen her - sprich: ich brauch von Tenor bis Sopran,
von Klarinette bis Klavier - noch nie irgend welche Hilfsmittel, die Finger können das alles machen.
Und wenn ich dann meine dt.Klarinette spiele, dann merke ich oft, wieviel Gedanken sich der Hersteller gemacht hat,
dass die Klara sehr sehr ergonomisch ist - vor allem, wenn es ums Tempo geht. Da steckt schon ne Menge Hirnschmalz oder/und Erfahrung der Instrumentenbauer dahinter.
Fazit: ich denke, der Bedarf an diesem Zubehör ist nicht wirklich signifikant - sprich: das Problem ist wie so oft - only the player.
Cheers
Paco

 

Genau, die Bedeutung verstellbarer Autositze wird ja auch überschätzt.

 

Als ich mein Tenor gekauft habe, sind schon allein die Saxophone durchgefallen, die (bei mir) schlecht in der Hand lagen.
Ich bin, ehrlich gesagt, gar nicht darauf gekommen, dass man durch Nachjustierung der Drücker vielleicht die Ergonomie des einen oder anderen Horns noch hätte verbessern können.
Andererseits habe ich auch eine recht durchschnittliche Physiognomie, so dass die meisten Saxophone in meine Hände passen sollten.

Vielleicht ging's ja jemandem ähnlich?

 

Die Prokrustes-Hörner

 

Mit den Füßen?? Da kommt man natürlich schlecht an die Palmkeys.

 

Weil es ihnen nichts bringt, aber kostet.

Wenn man etwas anders macht als alle Anderen, rechnet sich das dann dadurch, dass man mehr verkauft als der Wettbewerb, solange bis alle das Feature übernommen haben.

Keilwerth hat es versucht....und dadurch nicht mehr verkauft. Warum sollte man das dann übernehmen?

Thomann läßt es machen, wie schon erwähnt, um die Instrumente im unteren Preissegment „wertiger“ erscheinen zu lassen.

CzG

Dreas

 

Ich denke schon, dass der da wäre. Hände sind halt sehr unterschiedlich und obwohl man sich als Spieler mit vielen sub-optimalen Lösungen arrangieren und sich daran gewöhnen kann, stellt sich doch die Frage, warum man (soweit mit vertretbarem Aufwand möglich) nicht die Instrumente anpassbar an die Spieler gestalten sollte.

 

Woher weißt Du das?

 

Mit hat @Toko an meinem alten Martin HC Imperial Kork-Riser angebracht.
Passt wurnderbar.

LG
Mike

 

Hier gibt es ein Video, wie man es mit etwas handwerklichem Geschick mit Kork selber machen kann. Ergebnis sieht toll aus.

 

Na ja, Keilwerth ist schließlich pleite gegangen, hat also zu wenig Instrumente im Verhältnis zu den Kosten verkauft

Und es gibt auch sonst keine Hinweise, dass Keilwerth in den letzten 10 Jahren an den Wettbewerbern vorbei gezogen wäre (Yamaha, Yana.Selmer).

Drittes Indiz, hätten sie mit diesem Feature nennenswert mehr verkauft, würden die Wettberwerber es inzwischen auch anbieten.

CzG

Dreas

 

Diese ersten beiden Indizien sind aber wenig aussagekräftig für die Frage, ob ein solches feature die Kaufentscheidung positiv beeinflusst. Vielleicht hätte Keilwerth (noch) weniger verkauft, wenn es nicht da gewesen wäre - ist reine Spekulation.

Das lasse ich als Indiz schon eher gelten.

Aber wir können die Frage ja mal anders formulieren:

Einmal unterstellt, jeder könnte sein Lieblingssax einmal in einer Ausführung ohne verstellbare Palm-Keys kaufen und einmal mit (für einen Aufpreis von 50 Euro - mehr dürfte das kaum kosten):

Welche Variante würdet Ihr wählen? Ich denke, ich wäre bereit, den Aufpreis zu zahlen, weil ich das Instrument dann jederzeit ohne Sugru oder selbstgeschmirgelten Kork an meine Bedürfnisse anpassen könnte und es im Zweifel auch bei einem denkbaren späteren Verkauf für Interessenten ein Argument sein könnte.

 

@Claus dann stellt sich aber wieder die Frage, was mache ich wenn sich das Modell ohne die verstellbaren Palmkeys besser anhört ...