Ploppen auch mit S-Bogen....erfolgreiche Fehlerortung

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Wuffy, 2.April.2023.

  1. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ein schönes Kohlert-Tenor, noch aus Grasliz-Zeiten kam zu mir von einem guten Freund und auch Sax-Infizierten.

    Es war relativ wenig zu machen, da er es als überholt gekauft hatte.

    Aber trotz Nacharbeit meinerseits bezügl. der Dichtigkeit, war es einfach nicht richtig zum klingen zu bringen.

    Dutzende Male nochmal alles kontrolliert und speziell die Oktavmechanik optimiert und die Oktavklappen beim Spielen zugeklemmt etc.

    NIx zu machen, der Sound strahlte einfach nicht.

    Dann kam der Kollege Zufall ins Spiel.

    Blatt verrutschte beim Aufstecken des Mundstücks auf den S-Bogen.

    Blatt neu fixiert und ...wie gewohnt Plopp-Test gemacht, einwandfrei geploppt.

    Dann auch mal Plopp-Test mit S-Bogen, Hülse mit Innenhandfläche abgedichtet, Oktavklappe zugedrückt.

    Nix Plopp, es war einfach keinerlei Unterdruck /Vakuum zu erzeugen.

    Der S-Bogen musste demnach undicht sein.

    War er auch, bei genauer Untersuchung war das Leck schnell gefunden.

    Der Mittelsteg hatte sich ..wahrscheinl. durch einen "Pull Down" im Bereich der Hülsenlötung eingedrückt und die Lötung geöffnet.

    Nun auch entdeckt, dass der Bogen im unteren Bereich leicht unrund ist, also deutliches Zeichen für eine Verbiegung mit Druck nach unten.

    Nach erfolgter Reparatur spielt und klingt das Sax nun wieder wie erwartet einwandfrei.

    Anbei die Fotos vom Übel:

    Grüße von der Schrauberbank

    Wuffy

    P1050832.JPG P1050823.JPG
     

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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich hatte mal ein ähnliches Phänomen. Das C-Melody, schon von sich aus zickig im Ton, wollte nicht losgehen. Auch der Lichtschlauch erbrachte keinerlei Hinweise auf Undichtigkeit.
    Erst nachdem ich noch einmal alles abgebaut hatte, entdeckte ich ein stecknadelgroßes Löchlein neben dem Fuß einer der Palmkeys. Mit dem Lichtschlauch nur genau von oben auszumachen. Ein Tropfen Sekundenkleber und das Instrument war von jetzt auf gleich wieder gesund. Wie ein solches Loch überhaupt hat entstehen können, ist mir bis heute ein Rätsel.
     
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  3. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Ja, diese gottverdammten Lötungen an alten Instrumenten, wenn diese einfach nur durchs Alter ihren Dienst vernachlässigen. Zum Verzweifeln. Oktavhülsen, Tonlochkamine, Verbindungen Körper - Knie - Schallbecher,........ Da hilft manchmal nur absolute Dunkelheit mit Leuchtschlauch oder eben "Glück"
    Claus
     
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  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Gib es ...in seltenen Fällen....auch mal, aber meistens sind mechanische Kräfte mit im Spiel.

    Sehr oft muss man erleben, dass aufgelötete Tonkamine, für's Auge fast unsichtbar, partiell abgerissen sind.

    Wird dann einigermassen aufwändig, solche Dinge wieder zu richten und dicht zu löten.
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Wie gesagt, Sekundenkleber. Weiß nur nicht, ob der Ethikrat dem zustimmt (-;
     
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  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Beim S-Bogen braucht man ja nicht zu ploppen. Einfach das untere Ende zuhalten und rein pusten. Ich teste so, ob die OK dicht und fest genug ist. Man sollte sie nicht aufdrücken können so.

    Gruß,
    Otfried
     
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  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Man kann doch auch gleich beides machen.....Unterdruck mit Plopp und leichten Überdruck zum Test der Oktavklappe
     
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