posaunisten unter euch??

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Zappalein R.I.P., 7.November.2014.

  1. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    tach zusammen,

    kennt sich jemand mit posaunen aus?

    was bedeutet an einer tenorposaune -mit quartventil-?
    wozu braucht man dieses?

    danke.

    lg
     
  2. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin zwar Pianist und Keyboarder aber...

    Ein Quartventil macht im Prinzip das gleiche wie das Front-F beim Saxophon ;-) Da springst Du ja auch vom C auf ein F.
     
  3. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    "...
    Posaunen mit Quartventil sind nicht nur ab dem großen C voll chromatisch spielbar: Ein mindestens ebenso wesentlicher spieltechnischer Vorzug besteht darin, dass mit Ventil alternative Zugpositionen möglich werden, eine bedeutende Erleichterung besonders im unteren Register.
    ..."
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Posaune

    Also:
    Zwischen dem ersten und dem zweiten Oberton ist eine Lücke von einer Oktave, die man mit den sieben Zügen nicht überbrücken kann, da man nur einen Tritonus tiefer kommt. Mit Quartventil kann man diese Lücke schliessen und kann die Oktave chromatisch durchspielen.

    Die alternativen Zugpositionen sparen halt hin- und hergerödel. Wenn ich wischen dem 1. Oberton und eine Quarte tiefer abwechselnd spielen will, muss ich sechs Zugpositionen rein- und rausfahren. Oder ein kleines Ventil drücken, wenn vorhanden.

    Es gibt aber bestimmt Puristen, die klanglich eine Posaune ohne Quartventil bevorzugen. Als erste im Satz ist man ja eh höher.


    Alles 'cum grano salis', da ich selbst nicht spiele, aber meine Freundin.

    Grüße
    Roland
     
  4. ppue

    ppue Experte

    Nein, es lässt eine Quarte tiefer springen.
     
  5. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Auch bei anderen tiefen Blechblasinstrumenten (Euphonium, Tuba) findet man öfters Quartventile. Dabei steht allerdings die Intonationskorrektur der unsauberen 1+3 und 1+2+3 Griffe im Vordergrund.

    Gruß
    Joachim
     
  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Naja, das braucht man bei der Posaune nicht ... dafür lernt man ja die richtigen Zugpositionen.

    Eine Korrektur habe ich noch für mein Geschreibsel von oben:
    Die Lücke von einer Oktave ist natürlich nicht zwischen erstem und zweiten Oberton, sondern zwischen erstem und zweitem Partialton, also Grundton und erster Oberton.

    Bei Partialtönen föngt man bei 1 an zu zählen, bei Obertönen bei 0 und nennt den 0. Obertone auch Grundton. Ich hatte also einen
    http://www.catb.org/jargon/html/O/obi-wan-error.html

    Grüße
    Roland
     
  7. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Ergänzen sollte man noch, dass die Lücke nicht ganz vollständig geschlossen wird, da durch die Verlängerung des Rohres um 1/3 nur noch 6 Zugpositionen zur Verfügung stehen.

    Auch bei den Zugpositionen schlägt die "Beginne ich mit 0 oder 1"-Problematik eine Rolle. Ich könnte wahnsinnig werden, wenn ich mir die Erniedrigung um 3 Halbtonschritte als 4. Zugposition einprägen soll. (Ich beschäftige mich gerade bläserklassentechnisch mit der Posaune.)

    Gruß
    Joachim
     
  8. Jouron

    Jouron Schaut nur mal vorbei

    Ich konnte den Schwachsinn nicht ertragen.
    "Posaunisten lernen die richtigen Züge" lernen sie zwar jedoch bewegen sie sich frei im Raum d.h. Es handelt sich um mm für den richtigen Ton.
    Das Quartventil dient einfach zur vereinfacherung des Spielens. Also z.B ist auf den ersten Zug b. Das Tiefe f liegt auf Zug 6. Jedoch kann man das tiefe f auch mithilfe des Quartventils auf den ersten Zug spielen.
     
  9. Zausel

    Zausel Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich behaupte:
    Die wenigsten Quartventile an Tenorposaunen werden je betätigt.

    Vor vielleicht 30 Jahren gab es solch Zeug auch (fast) gar nicht.
    Quartventile hatten nur "echte" Bassposaunen (ich selbst hatte eine wundervolle "Kuhn" - Vorgänger der legendären "Lätzsch").

    Dann kamen die ersten Tenorposaunen mit diesem Ventil. Wozu? Ich kenne praktisch keine Komposition, wo die Tenorposaune mal Sechzehntelläufe übers tiefe h spielen muss. Wenn, dann macht's die Bassposaune.
    Und darüber gibt es keine Notwendigkeit mehr. Ich habe in den vielen Jahren als Posaunist wahrscheinlich noch nie das e auf dem 7. Platz spielen müssen. (Oder ist's nur die Altersdemenz, die mich das vergessen lässt?)

    Ich habe mir (weil ich beim hiesigen Posaunenchor hin und wieder damit aushelfe) vor zwei Jahren eine Tenorposaune gekauft. OHNE Quartventil. Ich halte es für ein überflüssiges Gimmick, das aber mittlerweile irgendwie "dazugehört". Sonst sieht's halt ärmlich aus.

    Grüße

    Der Zausel (der mit der Lizenz zum Tröten)
     
  10. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Hm, meine Freundin hat ein Quartventil (Tenorposaune) und benutzt es auch (2. oder 3. tb in Jazz-Big-Band). An meinem Barisax habe ich auch schon alle Klappen von Tief-A bis hoch-Fis gebraucht.

    Mein altes Klavier zuhause hatte nur 85 statt 88 Tasten. Leider habe ich die 86. gebraucht bei Debussy, da kam dann unnachgiebiges Holz unter den kleinen Finger statt ein verdammt hohes Bb.

    Also, kommt wohl darauf an, was man so für Musik macht. :)

    Grüße
    Roland
     
  11. Zausel

    Zausel Nicht zu schüchtern zum Reden

    Fast alle Tenorposaunen haben heute ein Quartventil.

    Nur: Z.B. Albert Mangelsdorff, der nun wirklich keinen Ton ausgelassen hat, ist ohne dieses ausgekommen.

    Oder Jack Teagarden.
    Oder Slide Hampton.
    Oder Bob Burgess.
    Oder Jay Jay Johnson.

    Trombone Shorty und Nils Landgren haben auch keines an ihren Instrumenten.

    Und wenn deine Freundin es hat, braucht und benutzt, dann ist das doch wunderbar.
    Nur tun dies eben - nach meiner Beobachtung und Erfahrung - die wenigsten.

    Ist übrigens ähnlich wie bei den Fingerringen und -gabeln am ersten und dritten Ventilbogen bei den Trompeten: Jedes Horn hat sie (mindestens am dritten Ventil), und fast niemand benutzt sie.
    Nur würde auch niemand eine Trompete kaufen, die sie nicht hat.

    Seltsamerweise ist das beim Flügelhorn, das in dem Bereich weit größere Intonationsprobleme hat, ganz anders: Da heben nur wenige eine solche Ausgleichsmechanik (meist Trigger).
    Verkehrte Welt.

    Grüße

    Der Zausel (der mit der Lizenz zum Tröten)
     
  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Naja, die erwähnten Heroen haben i.A. doch lead gespielt? Lead braucht's eigentlich am wenigsten, weil lead ja eher hoch spielt *); das sieht bei der 2. und 3. schon anders aus. Deswegen ist sie von ohne QV auf mit umgestiegen.

    Grüße
    Roland

    *)
    lt. Leader haben die auch 'ne etwas engere Bohrung
     
  13. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    ...als ich mir letztes Jahr eine Tenorposaune zulegte, sagte mir der Verkäufer,
    dass kein Jazzer mit Quartventil spielt. Natürlich gibt es Intervalle, die schwer,
    bzw. mit Tempo nicht spielbar sind, wie z.B. Tief-Bb/Tief-B (Pos.1/Pos.7).
    Aber dennoch ist es genau diese puristische Tonerzeugung, also nur mit Zug
    und ohne Ventil(e) die mich bei der Posaune fasziniert...
    (und bei Schwierigkeiten nehme ich einfach wieder das Sax...) :-D

    V.G. :cool:
    klaus
     
  14. Zausel

    Zausel Nicht zu schüchtern zum Reden

    In den "großen" Big Bands sieht man immer genau einen Posaunisten mit einem Instrument mit Quartventil: Den Vierten.

    Die Posaunen 1 bis 3 habe ich noch NIE mit einem Quartventil gesehen.
    Ich habe ja selbst etliche Zeit in einer Big Band Posaune gespielt. Mir ist allerhand an Noten untergekommen - aber nichts, wobei ich das Quartventil gebraucht hätte.

    Bei den Amateuren ist das natürlich anders: Da kauft man selten ein Instrument rein zweckgebunden, also nimmt man ein "Universalinstrument".
    Die Küchenmaschine, die kneten, rühren, schnitzeln, pressen, mixen und Sahne schlagen kann.
    Auch wenn man sie eigentlich nur zum Quirlen braucht.

    Unser Auto hat auch eine Anhängerkupplung. Dabei haben wir gar keinen Anhänger. Aber vielleicht können wir sie doch mal ...

    Der Kauf solch einer Universalposaune ist ja auch okay. Warum auch nicht? Stört ja (auf dem Amateur-Level) auch nicht weiter. Und darum sitzen die Quartventiler in Amateur-Big Bands auf jeder Satzposition. Im Blasorchester sowieso.

    Ach ja: Ich selbst habe in der Big Band zweite bzw. dritte Posaune gespielt. MIT Quartventil. Das lag aber daran, dass ich nur eine (allerdings vorzügliche) Bassposaune hatte und mir keine zusätzliche (Tenor-) Posaune leisten konnte.

    Eine putzige Diskussion für ein Saxophonforum!

    Der Zausel (der mit der Lizenz zum Tröten)
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    könnte das daran liegen, dass die 4. Stimme tatsächlich die tiefste ist, und daher eher in den Bereich der Bassposaune fällt ?

    Gruß,
    Otfried
     
  16. Zausel

    Zausel Nicht zu schüchtern zum Reden

    Genau das habe ich damit sagen wollen.

    Grüße

    Der Zausel (der mit der Lizenz zum Tröten)
     
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