Rampone & Cazzani

Hallo zusammen,

ich möchte mir ein hochwertiges Sopransax anschaffen und bin über die "semicurved sopranos" von Rampone & Cazzani gestolpert.

Hat jemand ein solches Saxophon? Ist es empfehlenswert?

Alternative: Keilwerth SX 90 - gibt es hierzu Erfahrungen?

Danke für alle Kommentare!!!

Viele Grüße Klaus

 

hallo klaus,
vor einigen jahren hatte ich die goldene, halbgegogene version.
einfach genial. vom sound, vom handling, von der optik (na ja, wohl eher zweitrangig)
weil mir aber jemand dafür eine menge geld geboten hat, habe ich es sehr gewinnbringend wieder verkaufen können.
lg

 

Hallo Klaus,

hab die gebogene Version des Rampone und teile die Einschätzung/Erfahrung von Zappalein.
Ein semicurved habe ich noch nicht gespielt. Vom Klang und Finish her außergewöhnliche Instrumente; individuell, allerdings italienische Handarbeit mit all ihren Facetten- das muss man mögen.
Du solltest drauf achten, dass es ein R-1 Jazz und nicht "nur" ein R1 ist.
Allerdings wird es schwierig in Deutschland insbesondere ein Gebrauchtes auszuprobieren.

Für mutige bis tollkühn-wahnsinnige Blind-Internetkäufer lassen sich Schnäppchen in Italien (mercatomusicale.it) machen und ein Teil des Ersparten kannst Du dann in eine gute Einstellung beim Saxdoc Deines Vertrauens investieren. Aber Vorsicht- hab keine Ahnung wie es da mit dem Käuferschutz aussieht (dann besser "EBucht.it" mit paypal)....

Zum Keilwerth Sopran kann ich nichts sagen; sicher nicht schlecht, aber ich persönlich bin aus verschiedenen Gründen kein Keilwerth Freund.

Grüße
Dirk

 

Hey, ich spiele ein Keilwerth SX-90 Sopran.
Tadellos. Aber es gibt die Dinger nur in der geraden Ausführung.

Im Vergleich zu anderen Anbietern ist mir beim Keilwerth die "robustere" Bauart aufgefallen, es geht nicht sofort etwas futsch.

Intonieren tut das Keilwerth für ein Sopran erstaunlich gut aber sicherlich nicht problemlos.

Negativ ist, durch die robustere und gerade Bauart ist das Keilwerth auch mit Gurt recht schwer in der Hand.

kindofitsnottoobad

 

@shandrani
Hast du die von dir genannten Marken schon einmal angespielt, oder wie kommst du auf diese Auswahl?

 

hi klaus,

ich hatte in meiner ersten antwort noch vergessen zu erwähnen:

http://www.matthewsmuziek.nl/nl/brands/rampone-cazzani.html

hier kannst du in kontakt treten und eventuell testen.

hier natürlich auch:

http://www.thomann.de/de/ramponecazzani_r1_jazz_bbsopransax_hg_ag.htm

lg

 

Ich hatte einige Zeit lang ein R&C "semicurvo" (Saxello-Bauart). Ein R1 (ohne Jazz), vergoldet. Hatte ich gebraucht gekauft, in fast ungespieltem Zustand.

Optisch wunderschönes Instrument mit sehr geschmackvoller Gravur (dagegen sahen alle Goldlack-Instrumente richtig blass aus) mit einem warmen, sanften, lieblich schmelzenden Ton.

Warum habe ich es dann doch verkauft und mein popliges YSS-475 behalten?

- Der Original-Daumenhalter war viel zu schmal und tat beim Halten höllisch weh (habe ich aber schnell für ein paar Euro durch einen anderen ersetzt)

- Die Palmkeys waren für mich zu eng am Korpus (also eher für kleine Hände gemacht)

- Auch die Drücker für hoch-fis und hoch-g waren sehr klein und sehr eng beieinander, soadass ich oft danebengegriffen habe

- Die Palmkey-Töne sprachen mit den meisten Mundstücken nur sehr schlecht an. Ich fand dann zwar ein Mundstück, mit dem sie gut gingen - aber das zerstörte dann den feinen klassischen Klang.

- Es ist nicht leicht, einen Instrumentenständer für die halbgebogene Form zu finden. Habe dann doch einen gefunden, von Cannonball. Aber der war etwas kippelig und passte nicht in den Instrumentenkoffer ...

- Mein Einsatzzweck beim Sopran war Unterhaltungsmusik im Freien. Dafür war das R1 zu leise und zu zart. Richtig laut spielen ging nicht.


In allen diesen Belangen war das YSS-475 besser.

Ich würde auch empfehlen, das R1 Jazz und nicht das "klassische" R1 zu wählen.

 

Ich habe in meiner Sopran-Such-Phase auch mal ein YSS-61 aus dem italienischen EBay gekauft und per Vorkasse bezahlt ... Der Verkäufer war sehr seriös und alles hat prima geklappt. Ich denke, dass man mit etwas Erfahrung und Vorab-Kontaktieren private Verkäufer von Musikinstrumenten schon ganz gut einschätzen kann.

Auch das YSS-61 konnte sich allerdings nicht gegen das YSS-475 durchsetzen und wurde weiterverkauft. In beiden Fällen übrigens ohne nennenswerten Verlust. Diese Instrumente sind selten und wer sie sucht, zahlt auch einen guten Preis.

 

Noch ein Hinweis zu Rampone & Cazzani: Die Firma sitzt in einer wunderschönen Gegend in Norditalien (am Lago di Orta beim Lago Maggiore) und die Leute dort sind sehr freundlich. Echter Familienbetrieb. Würde sich sehr gut für einen schönen Kurzurlaub anbieten.

 

@MatthiAS

Das halbgebogene Sopran von R&C würde mir aus ergonomischen Gründen zusagen.

Die Alternative Keilwerth weil ich früher ein Tenor und ein Alt dieses Herstellers besaß und diese Instrumente hinsichtlich ihres Klanges sehr geschätzt habe.

 

Hallo Florentin,

ich hatte mal länger mit diesen Gedanken gespielt, weil ich Rampone & Cazzani als kleines Unternehmen sehr sympathisch finde.

Zur Qualität der Instrumente habe ich sehr unterschiedliche Aussagen bekommen, so dass ich letztendlich doch dagegen entschieden habe.

Gruß

 

Hallo Bereckis,

R&C hatte wohl einmal eine Phase, wo die Qualität sehr nachgelassen hatte (siehe auch ihre Homepage). Ältere Instrumente würde ich nicht unbedingt empfehlen. Die neuen sind auf jeden Fall sehr schön und mit viel Liebe gemacht. Auch das Zubehör wie z.B. der Koffer (Alcantara). Ob sie einem zusagen, muss man halt ausprobieren. Aber z.B. 24 k vergoldetes Finish bekommt man kaum sonstwo so günstig.

 

Hallo Shandrani,

Halbgebogende Sopis gibts nicht nur von R&C. Z.B. auch von Cannonball. Wobei ich Cannonball bei den Sopranen nicht empfehlen kann. Die Dinger sind einfach zu schwer.

Ergonomisch gesehen hast Du dasselbe mit jedem geraden Sopran mit gekrümmtem "Hals", davon gibt es sehr viele. Der raufgebogene Becher beim Saxello macht ergonomisch nichts aus, eventuell in der Selbstwahrnehmung.

Ein Vorteil der R&C Soprane (meiner Meinung nach) ist, dass sie einteilig sind. Das gibt es sonst nur beim Yamaha YSS-82R (das einzige, gegen das ich mein YSS-475 tauschen würde ...).

Unverschämterweise erlaube ich mir wieder, auf meine Praxistipps zu verweisen. Da habe ich ziemlich viel über den Vergleich verschiendener Sopransaxophon-Bauarten geschrieben.

 

Hallo und danke für Eure Kommentare.

Jetzt will ich doch noch wissen:

Was für Empfehlungen gibt es denn generell für ein gerades Soprano, unabhängig von meiner ursprünglichen Fragestellung?

Derzeit spiele ich übrigens als Sopransax ein über eBay erstandenes Roy Benson SS-101, welches überraschend angenehm zu spielen ist, aber schrill klingt, so in Richtung Blockflöte...

 

@Florentin:

Der übliche gekrümmte Hals der meisten Sopranos hat aber einen deutlich anderen Winkel als das halb gekrümmte R&C.

 

Hallo Shandrani,

solche generellen Empfehlungen sind ganz schwierig.

Wenn Dich aber an Deinem Instrument nur der schrille Klang stört (bei Sopranen nicht ungewöhnlich), dann kannst Du viel billiger erst mal ein anderes Setup von Mundstück und Blatt ausprobieren.

Ich mag auch kein schrilles Sopran und habe das Rascher-Mundstück gefunden, das einen sehr klassisch-weichen Ton erzeugt. Kannst Du z.B. online bei Session oder Bertram bekommen. Wenn Du in der Nähe bist: ausprobieren! Dazu ein nicht zu weiches Blatt, ungefähr Stärke 3.

 

Hallo,

danke für den Tipp.

Ich verwende derzeit ein Yamaha 5C und Vandoren Jazz 2

 

@shandrani
Ich spiele zwar ein Tenor von R&C, kann aber sagen, dass ich mit der Qualität absolut zufrieden bin. Der Vertreter in der Schweiz http://www.saxophonshop.ch/de/
sagte mir vor einiger Zeit, dass er ein Occ.- resp. Vorführ-Sopran zu verkaufen habe. Wenn es Dich interessiert, kannst Du Dich mal an Stefano Atzeni wenden. Vielleich kann er Dir behilflich sein. info@saxophonshop.ch
Viele Grüsse René

 

Ich nutze auch das 5C in Verbindung mit einem Eypression 120 Pro und dem Blatt Rico Reserve Stärke 3.0.
Vielleicht hilts ja.

 

Hallo Florentin,

danke für die Info!

Gruß