S-Bogen biegen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von TSax80, 2.April.2018.

  1. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    mir kommt beim Tenor das Mundstück gefühlt zu flach vor die Schnute, mir wäre es lieber mehr von unten kommend, so wie beim Alt. Kann man einen S-Bogen biegen lassen, ohne dass der Klang sich ändert? Oder einen anfertigen lassen (Gloger und SMG fallen mir da ein)? Und wo ich gerade darüber nachdenke, hat jemand von Euch den Original Bogen dauerhaft gegen einen Gloger, SMG, Schucht, Barone oder sonst einen getauscht und damit einen schöneren Klang erzielt? Bei den Yamahas habe ich schon einige Male davon gelesen.

    VG, TSax80
     
  2. RomBl

    RomBl Guest

    Yep. Ich habe einen Gloger-Silber-Bogen, weil mein alter Bogen hin war.
    Sehr positiv - zentrierterer Ton, leicht verbesserte Ansprache, gute Intonation, und der Klangcharakter meiner Spieler-Horn-Mundstück bliebt gleich.
    Genau das hatte ich mir vorgestellt.

    Ob man eine andere Geometrie damit erreichen kann weiß ich nicht. Bei mir kam das Mundstück in die Gusche wie vorher auch.
     
  3. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Einen S - Bogen kann man nachträglich nicht mehr biegen. Auch nicht wenn man ihn vorher ausgiesst. Und wenn das ginge hätte es Einfluss auf den Klang.
    Die Form (Kurve) eines S - Bogens wirkt sich auf den Klang aus weil eine Schall - oder Druckwelle nur unverändert bleibt wenn sie geradeaus laufen kann. Zwingt man sie um eine Kurve treten Phasendrehungen, Reflektionen und damit Auslöschungen / Aufsummierungen im Oberwellenanteil auf.
    Diese spezielle Zusammensetzung der Oberwellen bestimmt den derzeitigen Klang Deines Instruments. Der würde sich bei einer Veränderung der Kurve Deines S - Bogens ändern. Wie stark weiss ich nicht.

    Wenn ich mich recht erinnere spielst Du doch ein Keilwerth SX 90.
    Da gibt es von Keilwerth eine Reihe von S - Bogen die möglicherweise unterschiedliche Kurven haben. Eine gute Adresse war hier Gerhard Julius Keilwerth, leider lebt er nicht mehr.
    Eine weitere Adresse wären "Die Instrumentenmacher" in Nauheim. Kann mich dunkel an eine grössere Auswahl an Keilwerth - Bögen im Laden erinnern. Vielleicht passt ja einer in Klang und Biegung....
    Oder direkt an Buffet Crampon in Markneukirchen herantreten.


    SlowJoe
     
    Saxax, saxhornet und Gruenmicha gefällt das.
  4. ferrytale

    ferrytale Ist fast schon zuhause hier

    Ich halte dagegen und sage, der Form des S-Bogens liegen rein ergonomische Erwägungen zugrunde. Solange die Mensur und die Form des Querschnitts nicht verändert werden, ist die Art der Biegung völlig Hupe!
    Habe zur Bekräftigung leider nur eine Wikipedia-Aussage zum Unterschied zwischen Trompete und Kornett gefunden, ist aber akustisch das gleiche Problem.

    "Die umfangreicheren Windungen der Röhre haben klanglich keinen Einfluss." Zitat aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kornett_(Instrument)
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich zum Thema folgendes beitragen:
    Veränderungen am S-Bogen, die zu Veränderungen im Inneren des S-Bogens (genauer: im Bereich der Innengeometrie) führen, haben Einfluss auf Klang, Intonation und Ansprache, mal mehr, mal weniger.
    Deswegen sollte man auch einen gestauchten S-Bogen, der sich gut spielen lässt und gut klingt nicht richten lassen. Im Bereich des S-Bogentunings war es eine zeitlang Mode den Winkel zu verändern.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.April.2018
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Guten Morgen!

    John Harle ist ja der Meinung, der Bogen sollte in noch steilerem Winkel daherkommen, und spielt einen dahingehend modifizierten Bogen (allerdings am Alt).
    Bei SOTW gibt es auch ein paar Postings zu dem Thema:
    https://forum.saxontheweb.net/showthread.php?246008-John-Harle-THE-SAXOPHONE-(2017)/page2

    Und das von John Harle selbst:
    Harle explains: "My embouchure is based on the strength of muscle that you would need if you were playing sub-tone over the whole instrument all the time. It's not based on any jaw pressure."

    I observe that he pivots the lower half of the instrument back, pointing the crook towards the floor much more than most players, in the manner of David Sanborn, Snake Davis and Jan Garbarek.

    "Yes. I had the crooks on my altos changed. I was doing a lot of Alexander Technique. I was really working out for myself where the areas of tension lay. With the standard crook, the instrument was pushing too far up and too far into my body, thereby creating an area of tension at the back of my neck and over my shoulders. I found that if the crook angle was changed to became higher and further away from the body of the instrument, I was able to relax my shoulder. This was probably over twenty years ago. I was the first person in my world to do it."

    Again, isn't this another example of John Harle taking control? I can't help reminding John that jazz saxophonist Jimmy Giuffre had his tenor crook altered in this way some fifty years ago. And before then, the straight alto had completely changed the angle at which the mouthpiece entered the player's mouth. [​IMG] "Yes. The most incredible experience is to play a straight alto," says Harle. "Wonderful things. But then to try and create some of that relaxation, with the effect of going down to the bottom without much of a problem with a normal curved body, means changing the crook angle. And also having the instrument high enough on the sling, so that it enters your mouth at an angle, without you having to bend down towards it."

    Does this mean that manufacturers will begin to provide saxophone crooks that incorporate this less acute angle?

    "Really serious students of mine all seem to do it. They realise that it releases a lot of tension.

    http://www.john-robert-brown.com/john-harle.htm
     
  7. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Problemstellung richtig erfasst habe, denn ich frage mich, warum Du den beabsichtigten Effekt nicht alleine dadurch erreichen kannst, indem Du beim Spielen das Tenor ein wenig weiter nach vorne neigst.

    Ein derart veränderter S-Bogen wäre natürlich die Alternative. Vor Jahren wurde hier im Forum schon einmal über Jimmy Giuffre diskutiert.
    Jimmy Giuffre.jpg
     
    quax gefällt das.
  8. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ließe sich das Problem nicht durch ein gezieltes Verkürzen des Gurtes beheben? Bei mir hat es so, natürlich in Grenzen, funktioniert. Allerdings halte ich das Horn eher seitlich.
    LG quax
     
  9. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man sich die verschiedenen Hersteller ansieht, stellt man schon fest, dass es hier Unterschiede gibt. Der S-Bogen meines YTS-62 kommt etwas steiler daher als meines Jupiter. Auch beim Probespielen in Musikhäusern sind mir da Unterschiede aufgefallen. Einen optimalen Winkel für den S-Bogen scheint es also nicht zu geben. Ich kann mich dunkel erinnern, dass Stephen Howard, shwoodwind.co.uk, mal in einem Beitrag als es um das Trevor James Custom Signature Tenor ging, erwähnt hatte, dass er den S-Bogen angepasst und etwas steiler gemacht hat. Wenn du es genau wissen willst, schreib ihn an. In der Regel antwortet er relativ rasch auf Fragen.

    Aerophon
     
  10. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    ein extrem gefürter s-Bogen von Mönnig Original!!( für die Stellung des MPC kann ich nichts!) Moennig  # 37260 m 1949 - 9 klein.jpg
     
  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Bei meinem Conn ist der S-Bogen deutlich flacher als bei den meisten modernen Saxen. Da muss ich meinen min. 10cm länger einstellen.

    Ich habe mich daran gewöhnt, Sax eher seitlich am Körper. Dadurch wird der Winkel auch etwas steiler.

    CzG

    Dreas
     
  12. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Bist du da wirklich sicher? Ich meine, da die typischen Ovalitäten zu erkennen, die bei einem heruntergezogenen S-Bogen auftreten.
     
  13. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    @Gaivota, jepp lässt sich nur "seitwärts" spielen, oder "affig" von vorn mittig.
     
  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wie machst du das?
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Spezieller Teleskop - Micro Tuner o_O


    Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.April.2018
    giuseppe gefällt das.
  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Es sollte heißen „Da muss ich meinen SAXGURT 10 cm länger einstellen“.

    Sorry...

    CzG

    Dreas
     
  17. ruit

    ruit Ist fast schon zuhause hier

    Wie bekannt gibt ein Selmer Tenor Serie III S-Bogen auf eimem Selmer SA80 (und SA80II) nur wegen den steilerem Winkel des Serie III Bogen, viel Verbesserung.
    Ich wurde aber die Geometrie einem S-bogen bestimmt nicht ändern.
     
  18. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    was für eine Verbesserung? ich hab das früher mal geguckt, ein Serie II mit einem III Bogen klingt fast wie ein III und ein III mit einem II Bogen fast wie ein II... nach meinem Gefühl zumindest...
    Worin besteht die Verbesserung?
    LG
    Thomas
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Übrigens: Der Bogen der neuen Yanagisawa TW-Serie erscheint mir flacher als der der alten?
    Kann das jemand bestätigen?

    Grüßle, T.S.
     
  20. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Es sieht so aus, aber die S-Bogenklappe sitzt sehr mittig auf dem Loch. Beim Pulldown müsste es doch eine Verschiebung geben, oder?
     
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