Selmer - Der Stern sinkt (Zitat)

Ich musste letztens lachen, als ich in diesem Artikel hier:
http://www.wiwo.de/politik/europa/frankreich-die-deutschen-machen-fehler-franzosen-passieren-sie/9739580.html
etwas über Saxophone las. Über Selmer-Sopran, um genau zu sein.

5 von 6 Selmer-Instrumenten nicht sauber gearbeitet - das ist allerdings kein Aushängeschild für so einen renommierten Hersteller.

 

Na ja, das ist wieder einmal so ein Artikel über Nationalcharaktere. Ein bisschen was stimmt, der große Rest ist eher Mythos. Und ob die Autorin so gut über Saxophone und deren Preise Bescheid weiß - Yanagisawa und Jupiter in einem Atemzug?

"Während sich Selmer noch im Glanz vergangener Zeiten sonnt und als rechtmäßiger Erbe des Saxophon-Erfinders Adolphe Sax geriert, bauen Asiaten wie Jupiter oder Yanagisawa längst erfolgreich hochwertige Instrumente für bedeutend weniger Geld."

LG bluefrog

P.S. Es heißt nicht "Un erreur s'est produit." sondern "Une erreur s'est produit."

 

....und Yanagisawa gibt es auch nicht "für befeutend weniger" Geld als Selmer...


CzG

Dreas

 

Ich behaupte mal, dass die Journalistin sich einen geschickten Einstieg ins Thema gebastelt hat. Sie spielt weder Saxophon, noch würde sie in irgendeiner Saxerszene ob ihres Pariser Wohnsitzes beneidet.

Jeder auch nur geringfügig Sachkundige merkt: dieses Loch hat SIE etwas zu tief gebohrt.

Herman

 

Den Artikel kann man nicht ernst nehmen und ist das posten nicht wert.

Selmer ist in vielen Punkten nicht anders als andere Firmen. Der eine mag die Instrumente, der andere nicht. Was auch egal ist, solange Derjenige, der sich so ein Horn holt, es auch getestet hat und es toll findet und das nicht nur weil es ein Selmer ist. Auch produzieren Jupiter und Yanagisawa nicht nur tolle Instrumente, gerade bei Jupiter fällt es mir jedes Mal schwer eines zu finden, dem ich was abgewinnen kann.
Was soll bitte auch "zu tief gebohrt" heissen? Tonlochnetz verändert? Damit experimentiert nicht nur Selmer.

Titel verfehlt.

Lg Saxhornet

 

Nee, die Franzosen bohren freihändig ohne Schablone oder solchen neumodischen Kram. Da setzt man mal leicht an der falschen Stelle an.

 

Hallo zusammen,

jeder, der seine Meinung sagt, hat in erster Linie natürlich das Recht dazu, dies zu tun. Aber er trägt auch Verantwortung. Daheim, im Job, in der Schule, in der Kneipe, egal wo. Gesagt ist gesagt.

Wenn wir hier im Forum unsere Meinung sagen, und unsere Sicht der Tatsachen darlegen, tragen wir zur Meinungsbildung aller anderen Mitleser bei. Das ist eine hohe Verantwortung, wie ich meine.

Wenn eine Journalistin in einem angesehenen Wirtschaftsmagazin ihre Meinung sagt, hat das noch mehr Gewicht, als ein Post in einem Forum. Alle mir bekannten Leute glauben bereitwillig fast alles, was in der Zeitung steht. Je prominenter das Medium umso sicherer die Information.

Aus meiner Sicht sollte man davon ausgehen dürfen, dass einem Artikel, in dem die Jounalistin dem Weltmarktführer im professionellen Saxophonbau ans Bein pisst, eine ordentliche und seriöse Recherche vorausgegangen ist. Die Verantwortung dieser Dame ist besonders hoch.

Ich würde sie entlassen. Sie hat ihre Hausaufgaben ganz offensichtlich nicht gemacht. Die war sicher nicht im Werk und hat sich nach der Fertigungsmethode erkundigt, um nachzuprüfen, ob die Aussage ihres Lehrers wahr sein kann. Die hat sicher nicht anhand von Absatzzahlen ermittelt, ob der Stern von Selmer sinkt oder ob das Gegenteil der Fall ist. Die hat sicher nicht die aktuelle Fertigungsqualität des französischen Herstellers von Experten bewerten lassen. Die hat auch versäumt, den führenden deutschen Hersteller in ihrem Vergleichsbild der Mentalitäten zumindest zu erwähnen (wahrscheinlich hätte das nicht ins Bild gepasst).

Da platzt mir die Hutschnur. Die hat sich nicht einmal das für jedermann einsehbare Produktionsvideo von Selmer angeschaut, sonst wüsste sie, dass die Löcher nicht gebohrt werden und dass es in der aktuellen Fertigungsart in diesem Maschinenpark nicht möglich ist, die Position von Tonlöchern mal eben zu variieren.

Schwachleistung, gedankenlos, geschäftsschädigend.

Ich denke jetzt mal drüber nach, ob ich ihr das durchgehen lasse.

Beste Grüße,
Armin

P.S. Schönen Sonntag Euch allen!

 

Der Artikel ist wirklich Arg an den Haaren herbeigezogen.
Da geht es um Unterschiede zwischen D und F , als Beispiel wurde Selmer genommen und dann um die Unterschiede zu untermauern .... nein, nicht zu Keilwerth, sondern nach Asien verwiesen, die würden auch gute und günstige Instrumente bauen.... so ein Käse aber auch... Und dann noch der Profimusiker , der sich ein Instrument kauft, um dann festzustellen, dass es nicht so klingt wie es klingen soll ..da hat jemand über etwas geschrieben von dem er/sie nix versteht.. als Wiwo-Käufer und als Selmer-Mitarbeiter würde ich mich über den Quarsch ärgern...
Ansonsten einmal darüber lachen und gut ist ...

 

Andererseits würde ich mich auch ärgern, wenn mir ein Hersteller erzählt, ich solle mal meinen Ansatz prüfen. Ich gehe mal davon aus, das der Herr, der die Sopanos geordert hat, auch so ein Teil bedienen kann.

Grüße
Roland

 

@Roland

Na ja, die Firma ist jedoch bekannt dafür, auf Anfragen oder Kritik von Musikern und Saxdocs gerne mal "unkonstruktiv" zu reagieren.

Mit sowas muss man dann halt leider rechnen.



CBP

 

Netter Versuch eines unserer Marktliberalen Wirtschaftsblättchen, den Franzosen ans Bein zu pinkeln, weil sie noch nicht so leichtfüssig die "alternativlosen Reformen" in der Sozialpolitik durchgeführt haben wie wir Deutschen.
Statt Selmer als beispielhaftes frz. Unternehmen vor das Schienbein zu treten, hätte ja auch die frz. Automobilindustrie herhalten können - oder noch besser - zu dem Beispiel mit den Fehlern hätte die nette Journalistin auch auf die zahlreichen frz. Atomkraftwerke verweisen können. Oder hätte das die Leser zu sehr verschreckt?

 

Moin,

ich verstehe Armin's Zorn.
Trotzdem, der Artikel ist es doch gar nicht wert.

Das Saxophon ist nur der Aufhänger für irgendwelchen verallgemeinernden Schwachsinn. Es hätte auch ein Renault oder Peugeot herhalten können.
Gut, da stimmt's, hehe.

Spätestens an der Stelle, wo der "Lehrer" ein Saxophon kauft, und dann überprüft, vielleicht noch mit Stimmgerät, ob es in tune spielt (na bravo!), sollte man eigentlich wegblenden.

Liebe Grüße,
Guenne

 

ein möchtegern-artikel, rausgesaugt aus vorhandenem nichtvorhandenem wissen um seinem eigenem ruf gerecht zu werden als reporter etwas zu "wissen"
leider werden auch so kriege angezettelt. - das was man ließt(oder=liest) darf man glauben, denn es ist ja die wahrheit/war-heit.
lol.

soweit mit meinen deutschkenntnissen.

kaputtmachen ist eine zier
doch ich ziere dir!

gestern

 

Mag sein, dass die Selmer-Kannen aus Profisicht irgendwie professioneller und ernstzunehmender klingen als Yamaha, Yanagisawa etc.

In meinem (künstlerisch) beschränkten Amateurumfeld nehme ich jedoch wahr, dass die "stolzen" Selmer-Bläser an ihren Instrumenten öfter mal das ein oder andere instrumentenbauliche Weh-Wehchen erleiden müssen als wir "Asien-Saxer".

Darüberhinaus nehme ich wahr, dass die "Selmeristen" mit der Intonation mehr zu kämpfen haben.

Ich denke, die Selmer-Saxophone vertragen weniger den ungeübteren und ansatzschwachen Amateurbläser als z.B. Yamaha.

Die Selmer müssen nach meiner Wahrnehmung eher wie eine Diva behandelt werden. Da nimmt man als Profi wahrscheinlich gerne manche Unzulänglichkeiten und Zickereien in Kauf, um klangliche Leidenschaft zu ernten.

 

Wir haben im Artikel ja gelernt, dass, die Franzosen ungern Fehler einräumen und keine Kompromisse wollen. Selmer Saxe sind halt für Franzosen gebaut: Die würden im Ensemble die Stimmung eh nicht anpassen und drauf bestehen, dass sie gut intonieren, deshalb ist es ok, wenn die Hörner lausig sind...

Selmer- Spieler haben mehr mit der Intonation zu kämpfen? Könnte glatt aus dem Artikel stammen, sorry...

 

@altblase:

Mit Verlaub: Dein "wahrnehmen", dein "denken" und dein "mag sein" ergeben in deinem kompletten Post genau so bescheuerte Nicht-, Halb- und Pseudowahrheiten wie wir sie gerade an dem Zeitungsartikel beklagen.

Herman

 

Auch mit Verlaub, Herman:
Wenn hier jemand wie altblase subjektive Eindrücke schildert und diese so auch verstanden haben will - ich jedenfalls verstehe sie so -, dann sind sie nicht per se "bescheuert", bloß weil sie weit entfernt von objektiven Tatsachen oder "Wahrheiten" sind.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich auf der Grundlage des altblase-Posts irgendein Selmer-Saxophonist hier im Forum beleidigt fühlen muss, noch die Firma Selmer per se diskreditiert wurde.

Da gab es in den vergangenen Jahren doch schon ganz andere Threads.

Dass sich Armin maßlos über diesen idiotischen Artikel ärgert, kann ich hingegen sehr gut verstehen.

 

gottseidank hat sich noch kein einziges horn durch worte verändert, die darüber gesagt wurden. das wird wohl auch so bleiben.
gruß
zwar

 

Aber ich hab jetzt den Schalter umgelegt.
Wenn wieder mal einer über Selmer schreibt, ohne jemals eines besessen zu haben, explodiert der Computer, hehe...

Liebe Grüße,
Guenne

 

Danke für Eure Rückmeldungen, mein Ärger ist wieder verflogen, zum Glück geht das immer schnell bei mir. Jeder so, wie er mag.

Das mit der Verantwortung meine ich nach wie vor ganz genau so.

Beste Grüße,
Armin