Silencer von Jazzlab

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von Saxpilot737, 1.Juni.2009.

  1. Saxpilot737

    Saxpilot737 Schaut nur mal vorbei

    Hallo Leute,

    habe mir den Silencer für Mundstückübungen gekauft. Die Versprechungen sind ja recht ordentlich, aber stimmt das auch?
    Ich bin viel unterwegs, und bin froh jetzt wenigstens ein bisschen üben zu können.

    Habt Ihr Erfahrung damit?
    Was haltet Ihr vom Silencer?

    Grüße

    Saxpilot
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich denke schon, dass er was bringt. Mir hat er die Funktion des Zungenbodes, bzw. der Zunge besser veranschaulicht als wenn ich direkt ins Sax blase. Dadurch, dass der Rest weg ist und nur noch der Tonerzeuger da ist merkt man wesentlich besser, was im Rachenraum passiert. Ob man denn wirklich den Tonumfang beherrschen muss, welcher vorgespielt wird weiss ich nicht. Ich schaffs jedenfalls nicht, allerdings habe ich auch nicht sooo lang damit geübt. Zu Beginn ist das Teil schon gewöhungsbedürftig, aber man hat den Dreh bald raus. Bei liegt er nun mehr oder weniger rum...

    antonio
     
  3. saxralle

    saxralle Ist fast schon zuhause hier

  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich wollte schon länger, komme einfach nicht dazu, einen längeren Aufsatz zu meinen Erfahrungen mit dem Silencer schreiben.

    In totaler Kürze:

    - für Anfänger ungeeignet

    - für Tonübungen ( Mundstücksübungen ) nicht schlecht, Saxophon spielen bringt aber m.E. genau so viel oder sogar mehr und macht erheblich mehr Spaß

    - zum Trainieren der Lippenmuskeln bei Wenig-Spielern wie mir und in Pausen wie im Urlaub ist das Teil Klasse

    Gruß,
    xcielo
     
  5. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    also das Teil mag ja klasse sein, aber ich finde 44,- € für eine Kunstoffröhre schon ein bischen happig. Wenn es nur um die Schalldämpfung geht, dann kann man das Mundstück sicher auch mit einer preiswerteren Alternative dämpfen. Abgesehen davon klingt La Paloma auf diesem link (http://www.youtube.com/watch?v=igoA3FOw9LU) als würde man einer Katze auf den Schwanz treten.

    Cheers Mo
     
  6. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Zum Beispiel?!?

    Der Silencer erzeugt nicht nur leisere Töne, sondern verursacht auch einen grösseren Blas-Widerstand. Meiner Erfahrung nach ist es eben genau dieser Widerstand, der mir nach 2 Wochen Ferien ohne Sax, dafür mit Silencer einen grossen Ton und eine top Kondition bescherte.
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Man könnte einfach eine Korkscheibe nehmen, ein Loch hineinbohren, ggf. noch ein Röhrchen durchstecken und das Ganze in den S-Bogen schieben.

    Ohne es jetzt ausprobiert zu haben, bin ich optimistisch, dass das fast genau so gut funktioniert wie der Silencer. Nach meiner nächsten Bastelstunde dazu hoffentlich mehr.

    Dieser verstärkte Blasdruck macht den Silencer in der Tat zu einem hervorragenden Lippenmuskelntrainingsgerät. Allerdings ist genau deshalb, und da sich der Ansatzpunkt auch ändert das Teil aus meiner Sicht für Anfänger ungeeignet, und für Soundübungen nur bedingt nützlich.

    Gruß,
    xcielo
     
  8. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @xcielo:
    Nun - ob's dann klappt oder nicht wissen wir ja immer noch nicht, aber es könnte. Ich selber bin nicht Hobby-Bastler und schätze in derartigen Fällen von alternativen home made Ideen immer Zeit und Kosteneinsparung ab. Beim Preis eines Silencers kam ich schon gar nicht auf die Idee, selber etwas anderes zu basteln... ;-)

    Da habe ich selber andere Beobachtungen gemacht - habe einem blutigen Anfänger den Silencer mitgegeben und dabei die entsprechende Anleitung als sakrosankte Leitplanke angebracht (v.a. Anfänger haben die Tendenz, den Ansatz zu überanspruchen, jedoch auch ohne Silencer mit der ganzen Kanne...). Er kam sehr gut damit klar und seine Kondition war im Vergleich zu anderen Anfängern sehr schnell weiter fortgeschritten.

    Wie meinst du das mit "...für Soundübungen nur bedingt nützlich"?
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich hätte Bedenken bei Anfängern, dass sie völlig verkrampfen, oder gar anfangen zu beißen. Ist halt ein bisschen wie Klarinette spielen. Sicher ist das wieder anders, wenn ein kompetenter Lehrer das ständig kontrolliert, ich bezog mich da eher auf Anfänger, die sich das weitgehend selber versuchen beizubringen.

    Die notwendigen Muskeln und Abläufe werden zwar trainiert, das Umsetzen in schönen Sound kann man aber letztlich nur am Saxophon erreichen.

    Mir ist es sogar so gegangen, dass ich nach einigen Tagen ausgiebigen Übens mit dem Silencer erst mal fast keinen Ton mehr aus dem Saxophon rausbekam, bzw. dieser zum Weglaufen war.

    Ich habe dann eine ganze Weile gebraucht, bis ich das so koordiniert bekam, dass ich vom Üben auf dem Silencer auch wirklich profitieren konnte.

    Vor "wichtigen" Terminen (Auftritten) lasse ich den Silencer bewusst außen vor.

    Jetzt könnte man meinen, ich sei da besonders empfindlich. Das mag sein, allerdings habe ich früher nie Probleme damit gehabt vom Sopran über Alt bis zum Tenor und dazu noch Bassklarinette und Flöte alles durcheinander zu spielen, allerdings habe ich da auch mehr Zeit gehabt.

    Heute will ich ja gerade durch den Silencer mein "wenig" Üben kompensieren.

    Gruß,
    xcielo
     
  10. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Exakt darum gibt's für Anfänger sakrosankte Leitplanken! Die Einheiten mit Silencer dauern 1 Minute oder nur so lange, bis sie selber die Tendenz zum Beissen spüren, dann wieder mit Sax. Nach ca. 5 Minuten wieder max. 1 Minute mit Silencer usw. Auf diese Weise verheizen sie ihren Ansatz nicht, sondern bauen auf. Und lernen zusätzlich gefühlsmässig auf ihren Ansatz zu achten... ;-)

    Aus diesem Grund nehme ich für die Silencer-Übungen ein weicheres Blatt. Der Blaswiderstand ist immer noch stärker als ohne Silencer, aber in einer Art, die dem Wechsel auf das Horn keine Probleme bereitet.
    Ich hab den Silencer so oder so an meinem Reserve-Mundstück und kann so ohne ständiges Wechseln des Blatts spontan auf Mundstück-Übungen wechseln.
     
  11. Gillert

    Gillert Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi,
    Ich benutze den Silencer auch und nach anfänglichen Schwierigkeiten des Eingewöhnens komme ich damit gut klar und er ist eine große Hilfe für mich für Notsituationen (wie Peter anführte, Urlaub oder kurze Einspielphase vor Auftritten, etc.) und generell zur Verbesserung des Ansatzes. Deswegen stimme ich mit Dir nicht überein, wenn Du vor "wichtigen Terminen" den Silencer lieber nicht benutzt; ich setze voraus, daß Du dich schon länger mit diesem Gerät auseinandersetzt, trotzdem bin ich der Meinung, daß Du dann etwas verkehrt machst.
    Ich gebe mal zwei Beispiele.

    Konzert Tina Turner, Kiel. Wir Karten im Wagen vergessen, kommenn zu spät und sitzen links neben der Bühne, sogar et-was hinter der Bühne, sehen nur über Monitor. Im Dunkel der Seiten-, fast Backstage-Bühne fängt einer der Musiker an Hanteltraining zu machen unter Begleitung unserer Kommentare und Applauses. Dieser Musiker (es war der Saxophonist) mußte bei einem Stück mit gewaltigen Schlägern über Kopf riesige Gongs bedienen.

    Als ich meinem Lehrer, der den Silencer noch nicht praktisch erfahren hatte (spielt hauptsächlich Klarinette),
    darauf spielen ließ, hat er so stark geblasen, daß er überblasen hat und mich sehr verwundert ansah.

    Was ich sagen will ist folgendes: aus meiner Praxis als Trainer (25 Jahre hauptberuflicher Tennistrainer) weiß ich, daß Krafttraining als einzige Trainingsform sofort nach dem Trainig als abrufbare Leistung zur Verfügung steht.
    Mundstückübungen sind Lippenmuskelübungen, überwiegend.
    Also helfen sie mir auch kurz vor Auftritten, wenn ich sie richtig ausführe.
    Wenn ich Muskeltraining zuviel, zu schwer oder ohne Regenerationszeit mache kehrt sich der positive Effekt in das Gegenteil um, siehe das Beispiel mit meinem Lehrer.

    Vielleicht sollten viele ihren Gebrauch mit dem Silencer überdenken ob sie wirklich alles richtig gemacht haben.
    Übrigens gibt es zu dem Silencer ein ausführliches Begleitbuch dazu. Und wenn die Übungen mit Keyboard gemacht werden arbetet das Tondedächtnis mit. Ich kann mich auf die Atmung konzentrieren, ich übe bewußt Intonation und kann mich nur mit meiner Mundhöhlen-, Zungen- und Rachenarbeit beschäftigen.
    Insgesamt ist der Silencer ein hervorragendes Gerät, ich muß aber lernen damit richtig umzugehen!
    Viele fiepsige Grüße,
    Misty
    (Eines muß ich noch loswerden, Peter ich finde Deine Beiträge sehr qualifiziert und sehr gut.)
     
  12. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Vielen Dank für die verbalen Blumen! :) :danke:
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    noch ein kurzes Statement von mir dazu:

    @Peter
    ein paralleles Üben von Silencer mit Sax praktiziere ich ganz bewusst nicht. Der Silencer ist für mich Ersatz, der als Ersatz einen gewissen Trainingseffekt hat. Habe ich die Möglichkeit Saxophon zu spielen, ich muss dazu meist einen Proberaum aufsuchen, dann bevorzuge ich das.

    Ich nehme allerdings artgleiches Mundstück und artgleiches Blatt für den Silencer, das erhöht den Trainingseffekt gegenüber dem leichteren Blatt, macht den Umstieg in der Tat schwieriger.

    @Misty
    Kurz, d.h. mindestens einen Tag vor einem Auftritt nehme ich den Silencer nicht, um Umstellungsproblemen aus dem Weg zu gehen. Tage vor einem Konzert übe ich aber eh nach Möglichkeit intensiver als sonst.

    Unmittelbar vor dem Auftritt, d.h. ca eine Stunde vorher, spiele ich mich natürlich intensiv ein, ich weiß aus langer Erfahrung wie wichtig das ist. Das deckt sich voll und ganz mit deiner Krafttrainingstheorie.

    Genau so habe ich es gestern abend und die zwei Tage davor wieder gemacht, und ich war mit meinem Ton auch über die Dauer jedenfalls zufrieden.

    Gruß,
    xcielo
     
  14. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Die eigene Hand ?? Mundstück in die Faust nehmen und "spielen". Also spielen jetzt wirklich nur in Anführungszeichen zu sehen. Wie gesagt wer 44,- € als preiswert erachtet ok. Jeder hat seine eigenen Maßstäbe. Ich würde mir schon mal Gedanken über eine homemade Alternative machen. Was den Blaswiderstand anbelangt, kann ich den auch wie gesagt mit meiner zur "Faust geballten" Hand, mit welcher ich das Mundstück umschlossen halte, bilden.

    Abgesehen davon nehme ich mein Sax in jedes Hotel mit und halte es da wie Rick. Ich frage nach einem abgelegen Raum. Die Seminarräume von Hotels liegen immer entgegengesetzt zu den Gästezimmern um so die Möglichkeit von Spät- oder Nachtveranstaltungen zu ermögliche ohne die Gäste zu stören.

    Im Frühling/Sommer, also wenn es warm ist, spiele ich auch auf einem Autobahn-Parkplatz, wenn es garnicht anders geht.

    Persönliches, rein ausschliesslich persönliches Fazit: Wofür einen Silencer. Staubfänger gibt es genug.

    Cheers Mo
     
  15. ChristophBM

    ChristophBM Kann einfach nicht wegbleiben

    Ergänzung von meiner Seite: der Silencer erzeugt einen konstant definierten Blaswiderstand - anders als z.B. eine Hand, die allerdings ebensogut - oder sogar stärker - dämpft, aber wohl kaum wiederholgenau.

    Wem der Blaswiderstand des Silencers anfangs zu groß erscheint kann den eingeschraubten "Deckel" erstmal weglassen.

    Der stolz erscheinende Preis ist sicher auch ein Tribut an die Entwicklungsarbeit und die Herstellung der Werkzeuge - außerdem erhält man mit der Hardware eine didaktisch sehr gut aufbereitete Anleitung. Man kann ganz sicher auch ohne Silencer zu einem hervorragenden sound kommen, Charlie Parker und Konsorten haben es ja auch ohne geschafft ;)

    Gruß, Christoph
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Als Anfänger, 9 Monate Saxen und viel zuwenig Zeit zum üben habe ich mir vor 4 Wochen den Silencer zugelegt. Ursprünglich hatte ich die Vorstellung wenigstens ein bisschen unterwegs zu üben, mittlerweile brauche ich nicht mehr zu beißen, um die Tonhöhe zu kontrollieren, sonder kann mit Mundhöhle, Rachen und Zunge korrigieren.
    Einziges Manko die Töne sind beim Altsaxmpc immer noch sehr schrill.

    Danke Silencer
     
  17. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Hallo miteinander,

    wer übt noch regelmässig mit Silencer? und wie sind die Erfahrungen nach längerer Zeit? Update, bitte!

    Danke ;-)

    Wanze
     
  18. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Immer wieder in den Ferien (was leider viel zu selten vorkommt...) und über Zeiten, wo ich nicht zum Üben komme. Und das Resultat ist immer noch dasselbe: Kommt man nach den Ferien nach Hause und hat endlich wieder mal die Kanne dran, dann ist durch die Gewöhnung an den grösseren Blaswiderstand des Silencers der Sound schlicht gewaltig... :)
     
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Wanze,

    genau wie Peter benutze ich den Silencer immer dann, wenn ich auf Reisen bin, oder zu wenig Zeit zum richtigen Üben habe.

    15 - 20 min am Tag, und ich erhalte mir meinen Ansatz.

    Allerdings!
    Ich habe recht lange gebraucht, heraus zu finden, wie und was ich mit dem Silencer üben muss, um für das Saxophon zu profitieren.

    Die mitgelieferte Anleitung finde ich da nicht sehr hilfreich.

    Gruß,
    xcielo
     
  20. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Hallo xielo,

    was und wie übst Du denn mit dem Silencer, ich habe das Teil zwar auch (ich glaube das nennt man seniler Kaufzwang), aber außer einigen Anfangsübungen habe ich noch nichts richtiges (= für mich hilfreiches) zuwege gebracht.

    Vielleicht kann ich ja was von Dir abgucken?

    Grüße,

    Rüdiger
     
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