Soundvorstellung ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11073, 20.September.2018.

  1. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Sagt mal wie geht ihr mit eurer perfekten Soundvorstellung um. Habt ihr überhaupt eine.
    Jeder hat ja eine andere Vorstellung wie er klingen möchte, meint man.

    Bei mir ist das aber so das ich gar keine bestimmte Vorstellung habe. Klar ich möchte gut klingen, wie jeder von uns. Aber ich habe keine bestimmte Vorstellung davon wie genau es klingen soll.
    Beispiel Klassik. Es gibt soviele gute Klassiker am Sax, aber jeder klingt anders und eigen. Ich möchte da einen klaren ton habe,das ist aber auch das einzige was ich mit Bestimmtheit sagen kann. Zu einer präzisen Soundvorstellung reicht das nicht. Und ich spiel schon 35 Jahre Sax.
    Spiele ich ein Mundstück an, funktioniert es, und wenn es mir gefällt ist das fein.
    Aber ich würde nicht sagen das es genau meiner Vorstellung entspricht, oder das ich wie XXXXXX klingen möchte.

    Wie ist das bei euch ?
     
  2. last

    last Strebt nach Höherem

    Ich würde gerne ähnlich klingen wie er...



    :)last
     
    Frau Buescher gefällt das.
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich habe meinen eigenen Sound, wie ich auch meine eigene Stimme habe.

    Ich glaube, dass du mehr Einfluss auf folgende Parameter hast:

    . Intonation
    . Dynamik
    . spieltechnisches Vermögen
    . rhythmisches Vermögen
    . Phrasierung
    ...

    Soundtechnisch bin ich eher unbewusst geprägt. Beim Tenor meinen viele Kollegen, dass ich meinen damaligen Lehrer Matthias Nadolny nicht verleugnen kann. Wir hatten damals aber nie um Sound sondern um die o.g. Parameter gekümmert.

    Mir war es aber immer wichtig, auf den verschiedenen Saxofonen unterschiedlich zu wirken. Ich schreibe bewusst nicht „zu klingen“.

    Auf dem Sopran habe ich z.B. eher bestimmte Jazz-Trompeter als Einflussgrößen.

    Wie empfindest du denn deinen „Sound“ auf Aufnahmen?
     
    sachsin, Paco_de_Lucia, Bernd und 3 anderen gefällt das.
  4. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe und hatte keine bestimmt Soundvorstellung auf dem Alt. Ich habe mir keine Gedanken dazu gemacht, einfach geübt, und mich überraschen lassen, was sich da entwickelt. Mein Sound hat sich sehr verändert und ist jetzt da, wo ich nie glaubte hinzukommen.

    Einen großen und positiven Sprung in meiner Soundentwicklung habe ich durch das intensive Obertontrainig gemacht.
    Rückblickend würde ich sagen, hätte ich doch viel früher mit den Obertönen begonnen, es stärkt vor allen die Tiefen.
     
    Woliko gefällt das.
  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
    OK, ich spiele jetzt nicht seit 35 J.
     
  6. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Genau so :applaus:

    Ein sehr passender Satz und die richtige Einstellung !

    LG Wuffy
     
  7. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Meine Soundvorstellung, mein Soundideal:



    Wie gehe ich damit um?

    Immer wieder hören, wie phrasiert er, wie spielt er welche Töne.

    Üben, nachspielen, die entsprechenden Elemente der Soundbildung aneignen und trainieren.

    Klar werde ich nie genauso klingen (alleine schon weil Feld, Wald und Wiesen Hobbymusiker bin), aber in die Richtung kann ich schon kommen.

    Insofern habe ich dann natürlich schon auch meine eigene „Stimme“, meinen Sound, wie @Bereckis so schön schrieb.

    CzG

    Dreas
     
    Pil, saxbert und Rick gefällt das.
  8. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Exakt genauso.
     
  9. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    sehe ich mittlerweile auch so und habe aufgehört, einem Soundvorbild "nachzulaufen".
    Allerdings habe ich schon genaue Vorstellungen, wie ich mich soundtechnisch weiterentwickeln möchte.
    Ich persönlich bin z.B kein großer Fan von übermäßigen Vibratos oder Ben Webster Subtones sondern liebe eher den klaren, aber dennoch weichen Sound.

    Liebe Grüße
    Annette
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.September.2018
    Dreas und RomBl gefällt das.
  10. RomBl

    RomBl Guest

    „Vibrato muss man sich verdienen“ sagt ein namhafter deutscher Funk-Saxophonist :D:p
     
    annette2412 gefällt das.
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hätte fast gesagt: Schön muss es klingen, aber nicht mal das muss es. Es muss für mich bloß an der richtigen Seite der Grenze zum Fragezeichen dahinschrammen.
    Dann passt es, ob es so klingt



    oder so



    oder auch so



    Ein guter Sound trifft Dich mitten in's Hirn, wurscht ob mit Vibrato oder ohne, wurscht ob dunkel oder hell. Insofern hätte ich keine Lust, irgendwas oder jemand nachzulaufen. Ich bin auch der Meinung, dass sich das mit wirklicher Beherrschung des Instruments selbst regelt.

    :)
     
    Bereckis, rorro, Nilu und 4 anderen gefällt das.
  12. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe eine klare Vorstellung wie ich gerne klingen würde. Entweder wie Paul Desmond oder wie Lee Konitz.
    Das werde ich aber nie so hinbekommen. Also klinge ich wie ich. Aber die Vorbilder haben schon Einfluss ausgeübt.

    Andreas
     
    cedartec und Rick gefällt das.
  13. Rick

    Rick Experte

    Die kann es gewiss geben, aber so etwas wäre mir auch zu eng; ich habe beispielsweise eher stilistische Vorstellungen, die einen bestimmten Klang einschließen.
    Ich mag nicht mit einem traditionellen Jazz-Sound Funk spielen oder umgekehrt mit einem ausgeprägten Rock-Sound Jazz-Standards, das kommt nicht überzeugend, passt einfach nicht.
    Selbst mein großes Vorbild Charlie Ventura hat sich für seine Bebop-Projekte vom wuchtigen Tenor-Ton alla Chu Berry oder Coleman Hawkins gelöst und lieber der "coolen" Spielweise Lester Youngs gehuldigt.

    Natürlich klinge ich grundsätzlich nach mir selbst, meiner Mundhöhle usw., aber im Bereich Ansatz kann ich einiges bewirken, schon die unterschiedliche Lockerheit und Tiefe des Mundstücks im Mund macht viel aus.
    Im alten Jazz war man vom Ansatz her noch der klassischen Klarinette näher, die meisten frühen Saxer kamen ja von diesem Instrument, doch als durch die elektrischen Verstärkungsmöglichkeiten die Bands immer lauter wurden und dies auch vom jungen Publikum gewünscht war, mussten sich die Bläser anpassen, um sich akustisch durchsetzen zu können, dies zumeist mit lockererem Ansatz und dafür mehr Kraft. Auch die Klangästhetik ging weg vom warmen Sound hin zu mehr Obertönen und härterem Ton (= "rockig").

    Damit will ich sagen, dass schon der Musikstil sehr wichtig für den Sound ist - wenn ich mich viel mit einem bestimmten Stil beschäftige, diesen viel höre, dann präge ich dadurch, was ich selbst an mir unbewusst als "richtig" oder "falsch" empfinde in meinem Klang. Dann werde ich das vermeiden, was für mich nicht in diese Richtung geht.

    Das ist meiner Ansicht nach wichtiger als eine ganz konkrete Soundvorstellung, die man in der Regel eben doch nie ganz erreicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.September.2018
    sachsin gefällt das.
  14. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das ist die Crux,das mit dem Stil. Ich spiele mit einem Oranisten Klassik,und auch mit einer Pianistin. Ich spiele in einem Saxquartett,da brauch einen ganz anderen Sound,nämlich eben grade nicht solistisch durchsetzungsfähig,sondern sehr homogen und zu den anderen stimmig. Dann kommt die Bluesband,da gehts wieder solistisch zur Sache aber klanglich ganz anders. Ok im Bläsersatz in der Funkband muss ich gegen Trompeten ankommen,da darfs knallen und zu guter letzt in der Rockband Stücke wie urgend von Foreigner.
    Also eigentlich bin ich ständig am Sound wechseln
     
    Rick gefällt das.
  15. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Auf dem Tenor ist mir der Klang nebensächlich. Ne, stimmt auch nicht. Ich drücke es mal so aus: das Setup ist so gewählt, dass es mit mir etwas macht. Der Klang ist dann automatisch da.
    Auf dem Altsax habe ich tatsächlich Vorbilder.
     
    Rick gefällt das.
  16. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Wie wahr! War letztlich erst in einem Konzert, wo mit ein- und demselben set up wirklich sehr unterschiedliche Stilistiken perfekt bedient wurden.

    Wichtig ist, dass der Sound zur Stilistik der Musik passt - schön gewählte Beispiele @Ton Scott!

    Innerhalb einer Stilistik kann man sich dann aber schon mal ein bisschen umschauen und abgucken bzw. -hören. Für Straight Ahead Jazz würde ich gerne irgendwo zwischen Scott Hamilton und Dexter Gordon klingen wollen. Auch wenn ich weit davon entfernt bin - man darf sich ja ehrgeizige Ziele setzen ...;)

    So long

    Stevie
     
  17. last

    last Strebt nach Höherem


    oder wie er hier...



    LG
    last
     
  18. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    So ist es!
     
  19. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Und?.... Seid ihr mir dem "Sound" Eurer Stimme zufrieden? Oder empfindet Ihr die vielleicht als zu fiepsig, zu schrill, zu murmelig, zu nuschelig (und das ist schon nicht mehr "Sound" sondern eher Artikulation :) .....?
    Habt Ihr evtl mal (als Jugendlicher?) versucht, die ein wenig "runter" zu drücken? (Nein.... nicht wegen der Mädels.... ach woher?.... )
     
    last und Dreas gefällt das.
  20. last

    last Strebt nach Höherem

  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden