Stures Technik pauken

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von JTM, 30.Januar.2025.

  1. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mich die letzten 2 Jahre soviel mit Stücke und Solos pauken befasst,das mir Technik über vollkommen abhanden gekommen ist. Jetzt habe ich seit langem mal wieder eine Stunde extra deswegen genommen und wurde mal wieder eingefordert.
    Ganz einfache Sachen (Quarten und Quinten in den hohen und tiefen Randbereichen üben) zu tiefes Tief C und zu hohes mittleres D und E ausgleichen,Den Ton richtig anstoßen,Rachen und Zungenstellung. An all diesen Sachen werde ich jetzt wieder inkl. Unterricht gezielt arbeiten.
    Geht euch das auch so
     
  2. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Eigentlich ergibt sich bei mir die Technik genau aus dem Stücke- und Solopauken, das mache ich nie im luftleeren Raum, es hat immer Bezug zu dem, wo ich Im Rahmen des jeweiligen Stückes merke, dass da Übebedarf ist. Z.B die Tonarten des jeweiligen Stückes- welche Tonfolgen/Arpeggien klappen bei welchem Tempo, über welchen Bereich des Instruments? Kann ich die Tonleiter auf und ab in verschiedenen Phrasierungen spielen (gerne auch mit Dronenbegleitung, um die Intonation zu checken, und Metronom für die Time)? Kann ich ein bestimmtes Arpeggio von der Tonart in Takt x nahtlos in die neue Tonart in Takt y fortsetzen, ohne aus dem Tritt zu kommen? Etc etc
    LG Juju
     
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  3. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Mir geht es gerade andersherum, ich habe mich seit ein paar Monaten so festgefressen in Technik, Intonations- und Soundübungen, dass ich das Musikmachen fast vergessen habe und jetzt einfach beschlossen hab, außer den Übungen zum Warmspielen (erstmal) nur noch Stücke zu spielen und Solos rauszuhören.

    Das Schlimme an den Sound-/ Ansatzübungen war, dass ich erst eine halbe Blattstärke runter gegangen bin, dann musste es ein Mundstück mit ner kleineren Öffnung und da meine Luftführung zu schlapp ist ein Mundstück mit mittlerer, statt der gewohnt großen Kammer, sein. Ja, die Übungen gehen so besser und stabiler, aber der Sound wurde nicht „besser“. Auf meinem gewohnten Mundstück mit gewohntem Blatt habe ich jetzt festgestellt, dass ich mit meinem Sound eigentlich zufrieden bin, die Intonation ist nicht so super easy, aber kommt von alleine, wenn ich meine Ohren mehr nutze.

    Kurz gesagt, also der Klassiker in der Equipmentschlacht, obwohl ich es eigentlich besser weiss, bin ich wieder voll drauf hereingefallen. Sound braucht Zeit!
     
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  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich denke es braucht beides- quasi das Übungsfeld und das Spielfeld.
    Aber man sollte sich m.E. nicht gängeln lassen und auch ein wenig auf sich selbt hören, was einem gerade zusagt.
    Anfänglich habe ich viel Technik etc. geübt nun nach Jahren halte ich es viel mehr wie es @Juju beschreibt.
     
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  5. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Vor 40 Jahren habe ich auch viel Technik gemacht. Aber wie @Juju kann ich das nicht. Ich trenne die Technikübungen,die ich oben beschrieben habe ganz klar von dem Lernen von Stücken. Ich denke jeder muß da seinen eigenen Weg finden
     
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  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es ist auch immer eine Frage der Zeit, die einem zur Verfügung steht.
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Sich eigene Übungen zu schreiben, ist optimal, weil diese eben auf ein konkretes Stück abzielen können und zudem genau die Schwierigkeiten behandeln, die man mit einem Stück hat.

    Dazu gehört leider die Kenntnis von dem Aufbau des Stückes, den Akkorden und Skalen. Nur dann wachsen die Gebiete Stück üben und "Technik pauken" zu einem Ganzen zusammen. Und wenn man das als Einheit verarbeiten kann, sind Theorie und Praxis plötzlich ein und dasselbe.

    Das sei allen gesagt, die meinen, sie wollten aus dem Bauch heraus improvisieren und die Theorie wäre ihnen zu verkopft. Das ist nur der Fall, wenn die Theorie keine Anwendung findet, d.h., sich nicht in geeigneten Etüden niederschlägt.
     
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  8. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Habe ich nirgends gelesen und nirgends gehört. Habe aber vergleichsweise wenig Erfahrung mit Musiker und ihren Aussagen.
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Mitglieder, die schon länger hier im Forum sind, werden solche Aussagen zur Genüge kennen. Aber schön, wenn die langfristige Aufklärung Früchte trägt und man es hier seltener liest (-:

    "Musiker" sagen das eh nicht, denn die wären keine Musiker, wenn sie nicht ein Mindestmaß an theoretischem Hintergrund mitbringen.
     
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  10. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich tue am liebsten alles um das Improvisieren herum in drei Fasen unterteilen: davor, unmittelbar und danach. Davor: so viel Theorie und Praxisübungen wie möglich. Unmittelbar: beobachten und fühlen. Danach: Fehler bearbeiten, Verändern. Und ordentlich aber nicht zu lang Pausen zwischen Fasen, damit es sich setzen kann.
    Und das ich mit meinen 2 Jahren Saxerfahrung und 55 Jahre Einstiegsalter überhaupt was kann, habe ich unter anderem Dir und einigen Musikern im Forum einiges zu verdanken. :danke:
     
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  11. rbur

    rbur Mod

    Ich spiele Klarinette und Sax, in insgesamt vier Vereinen und Ensembles, plus saisonal bedingt weiteres.
    Aufgrund der begrenzten Überzeit kriege ich es einigermaßen hin, zu den jeweiligen Proben und Konzerten das zu können was ansteht.
    Dabei merke ich natürlich, dass ich vieles davon nicht anlassbedingt zu üben bräuchte wenn ich in den Grundlagen besser wäre (Tonleitern, Chromatik, gebrochene Akkorde...)
    Ab und zu versuche ich dann wiedermal was in der Art "Bärmann von vorne bis hinten" und merke einen deutlich positiven Effekt. Ich ziehe das dann auch zwei Tage lang konsequent durch.

    Ich finde das sehr wichtig und ich werde auch nicht aufgeben, das immer wieder zu probieren.

    Wobei es natürlich nicht stures pauken sein sollte, sondern sinnvolles üben.

    Clipboard 1.jpg
     
  12. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Für mich ist alles Ton üben, was Technik üben ist - und umgekehrt.

    Klugscheißmodus off
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.Januar.2025
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  13. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Genauso gehe ich das auch an…, vll. sollte man noch von den Stücken her unterscheiden, da ich aktuell immer was technisch komplexes lerne, aktuell war gerade „Four Brothers“ dran, oder halt mal wieder ne Parker Nummer in chillaxtem Tempo…, die nimm ich mir dann soweit auseinander, das sämtliche Tonarten in verschiedenen Variationen angegangen, auch die polytonalen Variationen… Wenn dann im freien Solibereich da die Akkorde stehen, zerpflück ich die, und spiel die erstmal von jeder Stufe aus, bevor ich dann mal probiere horizontal und vertikal zu improvisieren…

    Mir hilft das dann ungemein technisch besser zu werden in dem Stück, da alleine schon durch die einzelnen Tonarten etc. das in mein Fingergedächtnis übergeht…

    Iss ja sonst auch bei Nummern wie Four Brothers und ähnlichem, ähnlich wie nen Koffer packen, da man ja kontinuierlich aufpassen muss ob alle Vorzeichen mit an Bord sind, oder ob man vergessen hat eins auszupacken…

    Und damit das komplette lernen nicht zuviel Technik und Phrasierung beinhaltet nehm ich dann parallel nen unkomplizierten Broadway Hit mit ins Boot, wo ich hauptsächlich mit Sound und Artikulation auseinandersetze.

    Und in den letzten Wochen war immer mal wieder die WDR-Bigband-App mit am Start, da ich einfach mal wieder Lust hatte, vollkommen unkompliziert mit ner guten Bigband zusammenzuspielen…;)
     
  14. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Natürlich übe ich bei Stücke lernen auch Technik,und zwar die,die ich für das Stück brauche. Aber z.B. gezielt lange Töne mit Drones ,das muß ich explizite machen,das kommt dann in den Stücken. Nicht vor,oder Beat Box mit dem Sax,auch das ist be reine Technikübung die in den Stücken meiner Rock’n’Roll Babd nicht vorkommen
     
  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Lange Töne zu Drones verstehe ich. Ist gut für Luftsäule, Ansatz, Intonation.
    Wäre für mich jetzt nicht im „Technik“ sondern eher im „Ton“ Bereich aber da ist der Übergang fließend…

    Aber BeatBox üben? Wozu ist das gut? Außer für BeatBox, natürlich…
     
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  16. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    :D:DGenau dafür,ich finde die Slap Technik eben spannend
     
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  17. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Was Ick dahingehend geschrieben hab iss auch keinesfalls „wertend“ gemeint…;)

    Ick hab ja vll. vor so 5 Jahren erst wieder angefangen, und mir dann gesagt: „Butter bei die Fische…;)“, und hab mir dann mit nem 1923 Conn Bari, und nem äußerst preiswerten Charlie Parker Omnibook im Schlepp erstmal nen Lehrmeister gesucht…

    Da kommt dann das ein und andere zusammen…;) Da der genau weiß wo der Hase langläuft, und mich passend abpasst…;)

    Da ick mit als Themenschwerpunkt „freie Improvisation“ gesetzt hab, quasi mit als „Steckenpferd“, da Ick halt einfach lernen wollte, und lernen mag mein Instrument zu beherrschen…:)

    Von daher hat das im Gesamten vieles mitgebracht, da Ick kontinuierlich getrietzt werde…

    Da trifft halt die Musiktheorie direkt auf die Praxis…, auf der einen Seite hab Ick immer die Begleitung am Flügel, auf der anderen halt nen Saxophonisten der komplexe Stücke mit mir erarbeitet…, und mich lehrt im Bereich freier Improvisation…:)

    Kann mittlerweile neue Stücke relativ problemlos vom Blatt spielen…

    Finde aktuell die Mischung aus technisch komplexen Stücken, mit „schwierigen“ Tonleitern ganz gut…, und man muss sich ja selbst bei Fis-Dur lediglich merken, dass da nen „H“ drin vorkommt…:)
     
  18. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Plaudere doch mal bitte aus dem Nähkästchen.
     
    cwegy gefällt das.
  19. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Na zum Beispiel Zungenstellung und Spannung. Ich hatte leichte Probleme die drei tiefsten Töne in schneller Reihenfolge sauber anzustoßen. Kam immer wieder vor,das der Ton die erste Achtel Sekunde in die Oktave ging. Bastian Fiebig (mein Lehrer jetzt wieder) konnte mir da recht schnell Abhilfe schaffen. Vor Stimmgerät gesehen das die auch leicht zu tief waren. Ich dachte immer,ich muß die echt locker lassen um die sauber zu bekommen.
    Aber nein,ich brauchte grade da etwasmehr Spannung in den Mundwinkeln und die Zunge muß ich auch grundsätzlich etwas steiler an die Blattspitze setzen. Das über ich jetzt seit einer Woche konsequent und es wir immer besser .
    Wenn ich nur Stücke spiele um die alle live performen zu können,kamen solche Übungen einfach zu kurz.
    Jetzt weiß ich aber (wieder) wie wichtig das doch ist
     
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