Theo Wanne Brahma

Hallodrie!

Da ich mein Tenormundstück habe, auf das ich immer wieder zurückgreifen kann, ich aber andererseits gerne experimentiere, habe ich mir im Forum ein Theo Wanne Brahma 7* Metall eingetauscht - oder besser gesagt ein Mundstück (Navarro Bebop Special) auf einer Plattform verkauft und hier das Brahma zum gleichen Preis erworben.
Ich bin eigentlich jemand, der gegen das Marketing-Blabla von Theo etwas allergisch ist, aber das MPC kostet bei Thomann €745,-, und ich habe es zu einem Preis erworben, für den ich es eigentlich ohne Verlust wieder verkaufen können sollte.

Hier mal was auf der Wanneseite darüber zu lesen ist, das ist schon etwas lachhaft:
https://theowanne.com/products/brahma-tenor-mouthpiece

Ich meine, schön ist es ja schon, und die Kornkreise sind cool




Eigentlich bin ich nicht der Typ für Small-Chamber-Mundstücke (und auch nicht für hinduistische Benamsung - ein Theo Wanne Nirvana hätte ich aber schon gerne mal probiert ), aber man weiß ja nie, ob nicht gerade dieses eine MPC wie Arsch auf Eimer zu einem Saxophon passt.

Hat es schon jemand am Tenor gespielt?

Liebe Grüße, Günter

 

Tja, irgendwie erinnert mich TW optisch immer an DJ Ötzi. Dieses Marktgeschrei usw. finde ich auch nicht besonders professionell. Ich hatte mir dann aber doch ein Mundstück bestellt.
Und ich muss sagen, das beste Metallmundstück welches ich je gespielt habe und noch spiele bzw. getestet habe.
Ich hatte zuvor ein Yanagisawa, Meyer, Berg Larsen und ein oder zwei andere probiert.
Irgendwie stimmte etwas nie. Die Intonation war schwierig, die Oberfläche wirkte allergieauslösend zu sein, die Verarbeitung war schlecht, der Schaft für den Kork zu groß oder das Ding klang wie ne Kreissäge.
Das einzige Problem bei den Teilen von TW ist der Preis. Man hat schon irgendwie ein schlechtes Gewissen. Dann spielt man wieder eines aus Kautschuk und denkt das der Sound dem ursprünglichen Saxophonsound doch näher kommt weil er mehr Tiefen hat und einfach cool nach 60er Jahre Jazz klingt und will das Metallteil verkaufen um wenigsten die Hälfte von den 500-700€ zu retten. So geht es mir zumindest derzeit.
Und um Gottes Willen bloß nicht der besten Ehefrau von allen die TW Rechnung oder Webside zeigen. Das führt unweigerlich zu einer neuen Handtasche.

 

Ich habe das "Ur-Brahma", dass damals noch so um die € 300 gekostet hat, in HR und in Metall relativ lange gespielt.
Ich habe nur noch vage Erinnerung an das Aussehen, aber der Einlauf sah deutlich anders aus (ich meine glatt und nicht profiliert wie das auf dem Bild).
Die Fertigungsqualität der Wanne-Mundstücke war (und ist es vermutlich immer noch) hervorragend, beide Teile waren in Intonation, Ansprache und Sound wirklich gut.
Das HR habe ich an einen Forumuser verkauft, der es meines Wissens immer noch begeistert spielt.

 

Allgemein zum Hersteller, ein Brahma bisher nicht getestet. Finde die Qualität von allen bisher hier getesteten sehr gut, nur 2x gab es Probleme mit Oberfläche. Das wurde aber freundlich und sehr gut über Theo Wanne geregelt. Spielbarkeit dadurch nicht beeinträchtigt. Beim aktuellen Lieblings Mundstück gerade am Tisch wieder kleine Stellen die sich verändern, lasse ich aber mal. Das Marketing Blabla lässt mich eher lächeln, gerade in einer Welt voller Mist stört's mich weniger, in Amerika ist das teilweise alles viel lockerer.

 

Eigentlich ist ja eh nur relevant, was es bei mir tut. Das Marketinggeschrei muss man halt ausblenden.
Hintergedanke für mich war auch, dass ich noch kein Metallmundstück gefunden hab, das mir auf meinen Yanagisawas (TWO10U, TWO20U) gefallen hätte.
Das Wanne lässt sich mal nicht SO schlecht an - ich hab halt jetzt auch über eine Woche nicht Tenor gespielt, weil ich erst aus dem Urlaub nach Hause gekommen bin (Curved Sop war natürlich mit, von wegen Schadensbegrenzung). Und unerträglich heiß ist es auch, sagt der Hund.

Greg Fishman spricht ja immer von "High Mileage", wenn man was übt - also dass es gut ist, wenn die Übung auf mehreren Ebenen Sinn ergibt.
Daher hier man Bob Mintzer's "All The Things You Could Play" mit dem Wanne.
Das AKG C414 hat ein wenig mehr Höhen, das Neumann M49 mehr Wärme und "Quack".

Das ist laut Theo ein ganz anderes Mundstück, wie Du selbst auch festgestell hast (steht in der Beschreibung auf der Website).




Am Saxophon ist nur eine Platte drauf, Kompressor hab ich mir in dem Fall gespart. Und auf der Summe ein Limiter.

Grüße, Günter

 

Stimmt. Kannst es ja ausgiebig testen und dann immer noch weiter verkaufen, wenn es nicht das Richtige ist.
Ich habe zwei von TW. Beide hätte ich nach den ersten zwei Wochen wohl nicht unbedingt behalten. Wollte aber bei dem Preis nicht gleich aufgeben. Für mich hat es sich am Ende gelohnt. Ich spiele fast nur noch die beiden.

 

Sehr schlüssiges Soundkonzept

 

So ist es.

 

Danke für Deinen Kommentar Armin.

 

Gefällt mir ausnehmend gut.
Ohne direkten Vergleich mit anderen Aufnahmen von dir würde ich fast sagen, dass es dir mit dem Brahma sehr leicht fällt, fett zu klingen ohne, dass es hörbar „zu leicht losgeht“.
Zwischen dem AKG und dem Neumann zu entscheiden fällt mir schwer. Eine Nasenlänge mehr Sparkle beim AKG vielleicht.

Ansonsten weiß ich, glaube ich, was dich mit den Yanis umtreibt. Vorläufiger Stand bei mir ist ein Gloger-Vollsilberbogen mit MK VI Profil (ist mir zugelaufen) mit dem alles, was an den Yanis gut ist, noch besser wurde: Mehr Grundton (das hatte mir beim BSS gefehlt), mehr Obertöne, gleicher Blasdruck (das hat mich an allen anderen Bögen gestört: alle zu leicht oder zu schwer), noch trennschärfer.
Aktuell habe ich ein Tribute LTD vom Phil zum Testen und bin von dieser Kombi sehr angetan obwohl mein DG Florida alles andere als schlecht ist.

 

Ich werde morgen noch was einspielen, das Brahma wird aber in die Kleinanzeigen wandern.
Ich finde gar nicht schlecht, wie es bei mir klingt, aber so ist nicht meine Vorstellung wie es sich anfühlen sollte.
Es tut von unten bis oben perfekt, kein Stess bei tiefen Tönen, komplett unproblematische Intonation, fett und laut wenn es sein muss.
Ein wenig plagen möchte ich mich aber schon.

Wer also an einem neuwertigen Theo Wanne Brahma 7* mit allen Verpackungsteilen zum "Schnäppchenpreis" (in Theo-Wanne-Relation) interessiert ist, sollte einen Blick in die Kleinanzeigen werfen.

Grüßle, Günter

 

?? Was meinst du damit?

 

Dass ich gewohnt bin ein wenig arbeiten zu müssen/wollen.

 

Klingt super, dass Brahma

 

Darf ich nochmal nachfragen, denn ich verstehe es noch nicht ganz, was Du mit "arbeiten" meinst.

Brauchst du mehr Blaswiderstand, oder kannst du nicht genügend modulieren bei dem Mundstück?

Wenn es nur das gewünschte Ergebnis einfach zu leicht produziert, dann wäre das doch eigentlich eine wundervolle Ausgangsbasis, mit dem ansonsten üblichen Arbeitsaufwand den klanglichen Horizont noch zu erweitern, es seidern halt, genau dagegen würde sich das Mundstück sperren.

Gruß,
Otfried

 

Weiß ich nicht wie flexibel es tatsächlich ist, aber ich denke man könnte mit längerer Beschäftigung viel rausholen.
Was mich stört ist, dass es mit ganz wenig Aufwand sehr massiv klingt. Nicht scharf, schneidend oder so. Es spielt sich wie ein 8* mit dem Aufwand eines 6*.
Das hab ich gemeint.

 

Leider spiele ich viel zu selten Tenor, oder zum Glück: Denn sonst würde ich jetzt ob dieser Eigenschaften sehr schwach werden. (Hab schon überlegt, mir noch ein drittes Projekt zuzulegen deswegen )

 

Ich hab es jetzt noch nicht in die Kleinanzeigen gestellt, aber für die 400,-, die ich dafür bezahlt hab, sollte ich es loswerden können denke ich.
Bin mir aber noch nicht sicher, ob ich die scharfe Waffe gegen Blech und Drums so einfach aus der Hand geben sollte.

 

Behalte es lieber. Vielleicht kommt der Tag an dem Du nicht mehr soviel arbeiten willst

 

Ich würde es vor allem mal gegen Blech und Drums tatsächlich ausprobieren. Wie oft habe ich da schon die Überraschung erlebt, dass so E-Scooter-Mundstücke, die beim Antupfen des Gaspedals auf 20 km/h hüpfen und ein Gefühl der mühelosen Agilität verleihen dann auf der Autobahn gegen die dicken Bleche weiterhin nur 21 km/h fahren.
Ich weiß nicht ob das TW so eins ist oder tatsächlich einfach besser.

Aber ich sage es mal so, bisher war meine Erfahrung fast ausschließlich in die Richtung, dass Mundstücke, die tendenziell zu leicht losgehen, nicht nur schwierig leise zu spielen sind sondern auch schwierig laut zu spielen sind. Für mich eher Mikro-Mundstücke. Deshalb verstehe ich den Wunsch nach Arbeit.
Wie gesagt, dass Wanne kenne ich nicht und weiß nicht was es kann, aber die Beschreibung weckt meine Assoziation.