Thomas Andreatta Holzmundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von coolie, 9.März.2021.

  1. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Hallo Saxer! Ich bin auf der Suche nach einem neuen Mundstück für mein Tenor Keilwerth Toneking Special, da das 5er Otto Link STM mir inzwischen etwas zu geschlossen ist. Beim Googeln bin ich auf die Werkstatt von Thomas Andreatta gestoßen, der Mundstücke aus Olivenholz herstellt. Das Video vom Produktionsprozess ist sehr ansprechend, die verschiedenen Fertigungsschritte faszinierend zu beobachten. Die Mundstücke sehen sehr schön aus und klingen wohl auch so.
    Frage: Hat jemand von Euch vielleicht Erfahrung mit einem Andreatta Mundstück? Ein kurzer Kommentar würde mich freuen.
    Hier ein Link :

    https://www.andreatta-mundstuecke.at/kontakt-erwerb/

    LG, Uli
     
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  2. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Echt super schön, diese Dinger. Auch nicht so teuer.
    Vielleicht kannst du dein altes einschicken, vermessen lassen und ihm sagen, dass du es einfach etwas offener willst.

    kindofwood
     
  3. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Ich glaube, ich kann ihm einfach sagen, dass ich ein 6* haben möchte. Dann weiß er wohl, was zu tun ist. Man kann ihn auch anrufen und ihm die Klangvorstellung schildern, die man erreichen möchte.

    Uli
     
  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Bei Holz würde ich immer mit bedenken, dass es zwar ein wunderschönes und sich angenehm anfühlendes Material ist, es aber für den Mundstückbau doch deutlich geeignetere gibt.

    Wenn sich Holz als dauerhaft formstabil, auch nach häufig wiederholten Befeuchtungs- und Trocknungszyklen erwiesen hätte, wäre so glaube ich niemand auf die Idee gekommen Ebonit zur Mundstückherstellung zu verwenden.

    Theo Wanne schilderte vor Jahren einmal, dass er den Nachteilen durch ein aufwendiges Kunststoffinfusionsverfahren, aus dem ein Hybridmaterial hervorgegangen ist, Herr geworden sei.
    Das daraus resultierende Mundstück baut er aber inzwischen auch nicht mehr?
     
  5. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Klarinetten werden auch aus Holz gebaut und funktionieren problemlos
     
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  6. rbur

    rbur Moderator

    Eventuell sollte man zwischen dem Instrument und seinem Mundstück unterscheiden.
     
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  7. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Ich zweifel gar nicht mal grundsätzlich die Eignung von Holz als Mundstückmaterial an. Wenn man dem Meister zusieht und zuhört, dann erfährt man, dass Olivenholz das härteste europäische Holz ist. Er gibt auch eine Garantie auf Verziehen oder Reißen..
     
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  8. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Und trotzdem arbeitet das Material mehr als jeder Kunststoff. Aber probiere es doch einfach aus.
     
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  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar



    Was soll denn so ein Mundstück kosten?
     
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  10. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Beim Link oben runterscrollen, da stehen auch Preise - rund 190 Euro.
     
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  11. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Wenn ich mir die Videos der Herstellung von Mundstücken und Blättern anschaue, kann ich nur Hochachtung vor Handwerkskunst empfinden. Statt Bahnkurvenberechnungen erfolgt hier alles aus der Hand mit viel Erfahrung. Hier wird wohl kaum mit wirtschaftlichem und profitablem Ansatz gearbeitet, sondern mit Liebe, Fleiß und Verständnis. Irgendwie muss ich da an @Wuffy denken.... FG von Hewe
    PS Die Mundstücke gibt es wohl auch bei Saxophon-Kuehl.
     
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  12. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Uli,

    hab den Stand vor ca 4 Jahren auf der Messe in Ried gesehn, man konnte mit Thomas Andreatta prima fachsimpeln (genauso wie mit Herrn Inderbinen auf dessen Stand - andere story),
    hab ein Tenormundstück angespielt, war relativ schlank für ein Nichtmetall, mir persönlich wars vom sound etwas zu eng / zuwenig bauchig,.. war nur mein subjektiver Eindruck,
    wenn man sowieso Spezialwünsche äußern kann (siehe website), is das eh prima...
    viel Erfolg beim Suchen / Finden
    Dsharlz
     
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  13. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    @coolie , hab auch ein toneking und ebenfalls ein otto link ein 5er...
    wenn du es gestestet hast, scheib bitte deine meinung heir rein, hätte dann auch interesse...

    thx.
     
  14. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Hab den Thomas mal auf der Musikmesse in FRA kennengelernt. Sehr netter Kerl mit tollen Ideen. Hatte auch seine Mpcs in der Hand. Wahnsinn. Aber das ist generell so wenn jemand diesen Vornamen trägt, die Thomasheisser verstehen ihr Handwerk...

    :D:D:D
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.März.2021
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  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Da wär ich mir nicht mal so sicher- Kunststoff ist ja auch nicht gleich Kunststoff. Ebonit z.B. ist zumindest ein "künstlicher" Stoff und das weicht in der Bearbeitung ganz schön aus, wärme- und lichtempfindlich ist es auch. Gewisse Kunsstoffe sind z.B. auch hygroskopisch-
    Olivenholz halte ich durchaus für einen geeigneten Werkstoff für Mundstücke. Und so wie er das angeht...Betrachte ich meine Küchenutensilien, Saltbestecke, Kellen z.B. dann halten die ganz schön was aus :) Essigsäure, Wasser, Abwaschmittel, Oel...und das schon seit zig Jahren. Oder man denke an Tabak-Pfeiffen, die sind ständig im Stresstest und halten unglaublich lange. Gut, meist anderes Holz, aber trotzdem - Holz wird m.E. oft unterschätzt.

    antonio
     
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  16. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Sollte man das Olivenholz auch regelmäßig ölen, wie bei den Wannemundstücken empfohlen?

    Die Wanneteile (extrem stabiles Cocobollo Tropenholz) sollen trotz der Kunststoffinfiltration die Tendenz zum Reißen am Tisch gehabt haben, wenn sie nicht ausreichend geölt wurden, da ansonsten das Holz unkontrolliert Wasser aufnimmt, wieder abgibt und austrocknet. Wie kann es dabei ausreichend formstabil sein, wo es am Mundstück auf Hundertstel ankommt?

    Wenn man aber ölt, welches Öl nimmt man?
    Es sollte nicht ranzig werden, also oxidieren und von Pilzen und Bakterien verstoffwechselt werden, was einen schäbigen Geruch und Geschmack zur Folge hätte und auch gesundheitsschädlich ist.
     
  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Diese MPCs kenne ich nicht-
    Aber wenn ich lese "Kunststoffinfiltration" kommen mir Zweifel, da wird ja mit Sicherheit in die Materialhomgenität des Holzes eingegriffen und dann dürfte man den Salat haben. Diese beiden Materialien werden sicherlich nicht die selben Ausdehnungskoeffizienten haben und dann sitzt das zeugs wohl auch in den Zellen. Auf so eine Idee käme ich schon mal gar nicht, in diese Richtung zu gehen. Bei einer Leimverbindung sieht es sicher anders aus, aber durchdrungenes Holz?

    Wie man Olivenholz etwas schützt kann ich auch nicht sagen, ich meine einige reiben Gegenstände einfach mit Olivenöl ab, das trocknet ja zwar, schadet aber sicher nicht. Ev wäre ja auch eine wasserabstossende Versiegelung etwas? Es gibt doch da dieses Nanozeugs? Vielleicht geht das...Oder mit Wachs abreiben?
     
  18. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich denke, der Kunststoff war ganz im Gegenteil dazu gedacht die Material-INHOMOGENITÄT des Holzes auszugleichen und die dadurch entstehenden holzimmanenten Nachteile weniger zum Vorschein kommen zu lassen.
    Holz ist jedenfalls das am wenigsten homogene Material, das im Mundstückbau verwendet wird?
    Die gewachsene Struktur, die in der Natur eine Funktion erfüllt, gereicht hier eher zum Nachteil.

    Und natürlich schadet in den Holzporen ranzig gewordenes Olivenöl.

    Aber egal, ist nur meine Meinung dazu.
    Bei entstehenden Problemen kann man ja später auch versuchen, die mit einem guten Kunststoffblatt wieder auszugleichen ;)
     
  19. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    NAchdem ich das Video angesehen habe muss ich einerseits sagen, Respekt vor der Handwerkskunst. Da macht sich jemand richtig Arbeit. Fast schon an der Grenze zur Liebhaberei.
    Dennoch kann ich nicht erkennen wie eine hohe Präzision mit diesen Mitteln erreicht werden soll. Geschweige denn Wiederholgenauigkeit.
    Interessant auch die Tischkonkavität. Er hat die quasi 90Grad verdreht zur gängigen (und m.E. sinnvolleren) Variante.
    Aber jeder wie er mag. Hübsch sind die Mundstücke auf jeden Fall.

    Holz als Werkstoff halte ich persönlich auch für absolut ungeeignet für Mundstücke. Das ständige Feuchtwerden und Trocknen macht das Material nicht verzugsfrei mit. Niemals nicht, da kann man ölen wie man will.
    Hier geht es ja immer noch um tausendstel Millimeter, das sollte man bedenken.

    Weil Cocobolo weiter oben auch genannt wurde: Davon würde ich die Finger lassen. Cocobolo kann sehr leicht Kontaktallergien auslösen. Das würde ich nicht in den Munds nehmen, auch wenn mehrere Hersteller sowas im Programm haben. Aber es gibt ja auch Mundstücke die aus Harz gegossen werden.. würde ich meiden wie der Teufel das Weihwasser.

    Zum Ebonit: Meine Erfahrungen beim Fräsen sind die dass die Formstabilität sehr gut ist, weit besser als POM Kunststoff zum Beispiel. Auch die Härte ist sehr gut bei ausreichender Zähigkeit ohne spröde zu sein. Ich bin sehr begeistert von dem Material (außer dem giftigen Schwefelgestank bei der Bearbeitung ;) ).
    Nicht nur die sehr schöne Oberfläche nach der Politur sondern auch das Griffgefühl und die Tradition machen es für mich zu dem Material für Mundstücke schlechthin.

    VG
    Jens
     
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  20. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Da hast Du Recht - das Wort "jeder" sollte ich aus meiner Behauptung wieder streichen. Aber mit geeigneten Kunststoffen habe ich eine bessere Formbeständigkeit als mit Holz - dabei bleibe ich.

    Ich liebe unsere Holzutensilien in der Küche und ich bin ein großer Fan von Olivenholz. Für die genannten Anwendungen sind sie wunderbar.

    Aber wir hören hier von jedem Mundstückhersteller, von jedem Refacer, dass es für die perfekte Spielbarkeit auf eine Präzision im 100/tel-Millimeter-Bereich ankommt. Wenn das stimmt, dann ist selbst so ein toller Werkstoff wie Olivenholz problematisch, weil Holz - wenn auch in stark unterschiedlichem Maße - Feuchtigkeit aufnimmt und sich ausdehnt.
     
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