Tiefes D beim Tenor

Also ich habe da ein ganz komisches Problem. Als ich angefangen habe, Tenor zu spielen, kamen die tiefen Töne (D abwärts) erst mal gar nicht. Vermutlich, weil ich zu wenig Luft hatte oder so. Beim Alt kamen alle Töne ja sehr gut. Dann kamen die Töne aber mit der Zeit, und ich dachte, ich habe es nun raus. Aber plötzlich kommt das D nicht mehr oder nicht mehr sehr zuverlässig. C und tiefer kein Problem. Nur das D.

ABER - und das verstehe ich nun überhaupt nicht - wenn ich statt im Sitzen im Stehen spiele und das Tenor etwas schräg halte, kommt das D einwandfrei. Im Sitzen ist es schwierig, das Tenor in dieser Position zu halten, das geht fast nur im Stehen.

Ich meine, ich könnte natürlich nur im Stehen spielen, aber warum geht das im Sitzen nicht? Habe auch versucht, das Horn zu drehen und zu wenden, aber es klappt nicht richtig, dass ich das D dann kriege.

Wird wahrscheinlich am Ansatz liegen, nur kann ich einfach nicht rauskriegen, was ich im Sitzen anders machen muss. Vor allem irritiert mich, dass das C, H, B einwandfrei kommt. Auch im Sitzen. Und dass das D eine Weile auch kein Problem war, jetzt aber plötzlich.

Ich dachte, es ist vielleicht was verbogen, aber dann käme es ja auch im Stehen nicht.

 

Hallo Saxoryx,

was mir schon offter passiert ist, ist dass der S-Bogen verutscht ist und dann die tiefern Töne schlechter angesprochen haben. Ging einige Zeit, bis ich das nachvollziehen konnte.

Grüße

Andreas

 

Wenn die tiefen Töne nicht "kommen", hat das ja oft mit kleinen Undichtigkeiten zu tun. Überprüfe doch mal ganz genau Deine Haltung im Sitzen. Vielleicht kommst Du dabei versehentlich an irgendeine der oberen Klappen/Tasten und "erzeugst" so unbermerkt eine Undichtigkeit, die im Stehen so nicht vorhanden ist?

just my .02€
HanZZ

 

Mein Amati Baritonsax hat wie alle Amati eine relativ kleine Auflage für den linken Daumen.

Wenn ich nicht aufpasse drücke ich beim Spielen ungewollt ganz minimal dagegen, so das die Oktavklappe Luft zieht, und dann sprechen die ganz tiefen Töne nicht mehr sauber an.

Das kann auch mit dem Palmkey für das d vorkommen.

Bei meinem alten Conn New Wonder ist es das gleiche.
Der Daumen ist dicker als die Auflage, so dass ich manchmal ungewollt die Oktavklappe drücke.

Gruß Hans

 

Hallo,

dasselbe wie bei Saxhans passierte bei meinem uralten Kohlert Altsax.
Kleinstauflage für den linken Daumen, Oktavklappe stand noch höher - gab dauernd versehentliche Drücker. Habe die Oktavklappe jetzt tiefer gelegt.
Probleme fast behoben.

Badener

 

Ja Leute,

Das kann schonmal leicht passieren, dass bei anderer Haltung (Sitzen und gedrehtem S-Bogen) die Töne nicht mehr so recht wollen - ABER dann wollen ja ALLE tiefen Töne nicht mehr !

Wenn das D nicht kommt...tief C - Hb aber DOCH, dann muss da irgendwas anderes mit im Spiel sein.

@Saxoryx
HAST Du den kleinen (rechten) Finger beim Spielen auf dem C-Klappendrücker liegen ?? > Oder landet er erst DANN dort, wenn Du die C-Klappe auch drückst ??
Ich frage das deswegen, weil es sein KANN, dass Du bis zum tief D eine andere Handhaltung haben könntest, welche sich leicht ändert, wenn Du auch den C-Drücker bearbeitest.
Anders ausgedrückt --- drückst Du beim Spielen des D evtl unbewusst irgendwo anders mit drauf ( z.B. auf die Seitenhebel für Hb und C )- und wenn Du dann weiter nach unten gehst - also mit dem kleinen Finger auch das C drückst verändert sich Deine Handhaltung ?

Nach dem, was Du so beschreibst, wäre das meine erste Vermutung.

Und Hey....grüss Afrika von mir!
Ich wollte ja nun eigentlich jedes Jahr für ein paar Monate dorthin mit meiner Tröte....aber das hat sich für mich wohl vorerst erledigt.

LG

CBP

 

Wenn das tiefe d nicht kommt alle tieferen Töne aber schon, kann es auch sein, dass die tief c Klappe zu weit geschlossen ist. Stichwort falsch eingestellt oder verbogen. Aber da es nur beim Sitzen auftritt, denke ich auch eher an die "Ausversehen-eine-Klappe-mitdrück-These".

 

Vielen Dank für die vielen Antworten!

Also ich werde das jetzt mal alles ganz genau testen. Hatte heute leider noch überhaupt keine Zeit dazu, aber das mit dem Mitdrücken klingt für mich jetzt nachvollziehbar, auch das mit der Oktavklappe, weil ist ja ein Amati.

Ich habe halt nicht die größten Hände, und der "Keilwerth-Schnitt" der Amatis ist da nicht unbedingt immer hilfreich. Dennoch konnte ich das D bis vor kurzem noch genauso wie die restlichen tiefen Töne spielen. Aber das Tenor ist immer noch etwas ganz anderes als das Alt für mich, gerade auch, weil es viel größer und schwerer ist. Deshalb ist es durchaus möglich, dass ich jetzt, wo ich mehr Tenor gespielt habe, irgendwie "abgestützt" habe, um das Instrument besser halten zu können.

Ich liebe die tiefen Töne auf dem Instrument nämlich. Die sind absolut toll. Da vibriert echt die Wand. Und das singt und klingt herrlich voll. So einen richtig schönen Vintage-Klang. Und gerade, wenn ich mich da reinlegen will, kommt ein D - und dann kommt nichts.

 

Die Idee von Clownfish war auch meine, Klappenaufgang C-Klappe und oder H/Bb-Klappe.

Eine Erklärung wäre die: Im Stehen spielen ist immer gut, alles frei, stützen kein Problem. Tiefe Töne brauchen gute Stütze (oder wie wir das Ding nennen wollen). Im Sitzen ist das ein wenig eingeschränkt und reicht deshalb vielleicht nicht, um die Unzulänglichkeit am Saxophon auszugleichen.

Stelle doch mal ein Bild ein, dass die C-Klappe (und die zwei Becherklappen) in geöffnetem Zustand zeigt. Dann kann ich noch mehr sagen.

Beste Grüße,
Armin