Tipps zur Improvisation

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von ppue, 7.September.2022.

  1. ppue

    ppue Experte

  2. saxer66

    saxer66 Ist fast schon zuhause hier

    Herrlich auf 16 Punkte gebracht!
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.September.2022
  3. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Ach, so einfach ist das. :woot: :banghead:

    Aerophon
     
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  4. Tafkah

    Tafkah Ist fast schon zuhause hier

    Coreas Improvisations-Katechismus ist eine Sammlung von Maximen, die jeder Musiker beherzigen sollte, ähnlich wie Christen die 10 Gebote, Bundesbürger das Grundgesetz und Fußballer die "goldenen Regeln" (z.B. Hennes Weisweiler: "Flach spielen, hoch gewinnen"). Wer hält und erfüllt sie?
    Keiner erreicht die Deckungsgleichheit seines Handels mit den "golden rules", aber man kann es ja mal versuchen und damit beginnen, EINE der Coreaschen Imperative zu bedienen, die ich durch die Bank essentiell und gelungen finde.
    Aaaber: wer z.B. die zweite Regel wörtlich nimmt, wird dann nicht mehr spielen und improvisieren, und das wäre schade. Hand auf's Herz: wer aus unserem Kreise hier hört den Kram, den er dann in der Improvisation spielt? Die meisten werden das nur ansatzweise realisieren und sich am Lead Sheet mit den Changes und daraus abgeleiteten Skalen und Arpeggien entlang hangeln gemäß der Maxime "et kütt wie et kütt", wie man hier im Rheinland sagt.

    Fazit: Coreas Catechism ist super, man darf aber trotzdem sündigen......wenn man nachher zur Jazz-Beichte geht und Absolution bekommt.
     
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Mindestens 3x!

    Our father, who art a cross between Miles Davis, John Coltrane, and Jimi Hendrix, hallowed be thy name, here in New York, as it was in New Orleans. Give us this day our daily chord changes, and forgive us for playing the wrong changes behind our soloists as we forgive them for playing the wrong changes behind our solos. And lead us not into disco, but deliver us from commercialism. Amen.

    Larry Coryell
     
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  6. ppue

    ppue Experte

    Oder nur ein paar wenige Töne. Zumindest würde der Proband versuchen, etwas zu hören. Keine schlechte Übung.
     
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  7. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich kann vorstellen, was er damit gemeint hat. Nicht, dass man eine Phrase im Kopf ersinnt und diese dann simultan auf dem Instrument spielt, sondern eher eine Vorstellung von der Art der Melodie, Phrasierung, Rhythmik und Dynamik hat.
    Ich kann mich noch gut erinnern, als ich damals noch mit der Klarinette in der O‘Neill Jazzmethode bei dem Stück „Fall ‘90“ (basierend auf Autumn Leaves) angekommen bin und darüber improvisieren sollte. Mein erstes Stück, welches komplexer von der Harmoniestruktur war. Ab dem Zeitpunkt, an dem ich angefangen habe bei Laufen im Kopf über das inzwischen ins Gedächtnis eingebrannte Playalong Improvisationen zu ersinnen, bzw. diese auch zu summen, konnte ich sofort musikalischer über die Changes spielen, ohne jetzt mit Skalen oder Akkorden zu hantieren. Einfach nur durch die „Hörerfahrung“.
    Später ging mir das dann so mit den ganzen Jazz-Etüden von Niehaus, Snidero und so weiter, mit denen mich mein Lehrer sehr gestriezt hat. Ich habe die Sachen so lange gespielt, bis ich den Sound abgespeichert habe und das hat tatsächlich meine Improvisationen verändert. (Ohne dass ich irgendwelche Licks abgespult habe.)
     
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  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich weiß nicht, die Ratschläge sind gut, mir kommt es aber so vor, als ob mindestens 3 redundant sind.
    Abgesehen davon, dass christliche Institutionen und Gebote so ne Sache sind, das Grundgesetz vor allem die Exekutive, Legislative und Judikative und erst dann die Bürger in die Pflicht nimmt und Beckhams Bogenlampen einfach herrlich waren (außer vielleicht 1999) - abgesehen davon bin ich voll bei dir!
    Gerade als unvollkommener Instrumentalist kann einen die rechtshirnige Fernsteuerung manchmal positiv überraschen. Da kommen manchmal Sachen raus, die besser klingen, als das was ich vorausgehört habe. Don’t say no to luck! denk ich mir dann.
    Ich denke aber er meint, wir sollen nicht hirn- und seelenlos rumdudeln. So verstehe ich das.
     
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  9. bthebob

    bthebob Ist fast schon zuhause hier

    @hearanything
    #2 musste ich vorhin zwangsläufig beherzigen.:(

    Im Flur vor meinem Proberaum klapperten -ewig lang-
    Handwerker rum.

    Nicht übermäßig laut.

    Aber so laut, dass ich meine -innere Stimme / meinen inneren Ton-
    nicht mehr "hörte".

    Sax - eingepackt.
    Abmarsch !

    VG
     
  10. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Die grundlegende Herausforderung ist aus meiner Sicht, dass man ein Instrument wie das Saxophon zunächst sehr rational lernt, mit Noten, Tempi, Artikulation, etc.

    Und bei der Improvisation sollte dieses ganze Wissen, Erlernte, ein Stück weit in den Hintergrund gestellt werden, um dem Irrationalen, dem Empfinden mehr Raum zu geben.
     
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  11. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    I particularly like No1,2 and 3
     
  12. bthebob

    bthebob Ist fast schon zuhause hier

    @Tafkah
    Verstehe ich nicht so richtig, ..... deinen Einwand :(

    Tangiert der Einwand die -berühmte Kopf oder Bauch- "Debatte" ?

    Trotz meiner bescheidenen Impro-Erfahrung ..... ich behaupte mal ....
    Es geht doch gar nicht anders.

    Irgendwann läuft's doch automatisch über's "Zehntelsekunden" genaue
    -Vorhören- der Töne.

    Beispiel:
    Einer meiner warm up Übungen (ohne Noten) ist:
    Akkord-Töne aller Dur Akkorde einmal -rum um den Zirkel-.

    Das funktioniert über dieses "mysteriöse Vorhören der Töne im Kopf".
    Nicht von Anfang an, aber mittlerweile schon.

    Für Überlegungen: "Welcher Ton kommt als nächster"
    würde doch auch die Zeit fehlen !

    VG
     
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  13. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    @monaco

    Die grundlegende Herausforderung ist aus meiner Sicht, dass man ein Instrument wie das Saxophon zunächst sehr rational lernt, mit Noten, Tempi, Artikulation, etc.

    Und bei der Improvisation sollte dieses ganze Wissen, Erlernte, ein Stück weit in den Hintergrund gestellt werden, um dem Irrationalen, dem Empfinden mehr Raum zu geben.


    Ich erinnere mich……

    Charlie Parker sagte etwas Ähnliches.


    https://images.app.goo.gl/RfmyVHvLvcf8TmEG9
     
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  14. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    I think it’s obvious that this guy heard what he was going to play before he played it, and despite loosing his teeth and technique the music is still there.



     
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  15. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Und noch eines fällt mir auf. Nach vielen Jahren des Musizierens gelingt es, bekannte Harmoniewechsel vorherzusehen, zB Autumn Leaves, die klassischen Turnarounds. Und auch das ist natürlich ein Entwicklungsprozess zu immer komplexeren Strukturen.

    Bei unbekannten Stücken ist es dann ein wenig ein Hinterherspielen hinter den Klang dominierenden Akkorden. Also eher so ein „wait and play“.
     
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  16. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Habt ihr mal realisiert, wir oft das Wort "space" vorkommt?

    Wir immer wieder gerne vernachlässigt :-(
     
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  17. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Don't improvise on endlessly. :D Das ist wirklich der beste Rat. Es gibt nichts Schlimmeres als eine Impro, die sich endlos hinzieht.

    Ich. :) Wenn ich mich nach den Leadsheets und Akkorden richten würde, könnte ich nicht improvisieren. Das habe ich jahrelang versucht und bin jahrelang daran gescheitert. Ich höre eine Melodie im Kopf, die ich so singen würde, und die spiele ich dann auf dem Sax, wie ich sie singen würde. Das funktioniert am besten.
     
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  18. ppue

    ppue Experte

    Ja, eigentlich die Sätze, die mich bewogen haben, das hier einzustellen.
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    -- Off topic --

    Die Zehn Gebote gehören zur jüdischen Thora.
    Im Christentum, dessen "Thora" quasi die Evangelien sind, ist das Verhältnis zum Gesetz deutlich komplizierter. :klug:

    :topic:
     
  20. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    Hören Sie einfach auf Chet, wenn Sie Stille / space erzeugen oder wenn Sie sich entscheiden zu atmen.
    Ich glaube, das meinte Mozart, als er sagte, die Musik sei nicht in den Noten, sondern in der Stille. Klassische oder Jazz-Improvisation.:)
     
    Rick, Paul2002 und bthebob gefällt das.
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